Donnerstag, 15. Dezember 2005

opa hotte, der schreckliche

10.000 Euro Strafe drohen Borussia nach dem Heimspiel gegen Nürnberg, bei dem Stefan Kießling aus der Nordkurve am Boden liegend mit Bierbechern und Feuerzeugen beworfen wurde. Wo der Meier-Kopfstoß noch Anlass für Satiren sein kann, weil sich hier vor allem ein hochbezahlter Profi selbst blamiert und sonst niemand recht zu größeren Schaden gekommen ist, ist das Bewerfen von Spielern mit Gegenständen derart dümmlich, dass wir darüber keine großen Worte verlieren wollen. Zwar heißt es, der Mensch sei gut, die Menschen aber ein Gesindel – doch wir vertrauen darauf, dass die Nordkurve so gut und klug ist, künftig die paar Deppen mit Feuerzeugüberschuss und Pfandindifferenz zu zügeln.

Wenden wir uns also dem Bericht über den Vorfall auf borussia.de zu. Dort heißt es, Borussia drohe eine "drakonische" Geldstrafe. Der Duden wiederum lehrt uns, das Wort "drakonisch" leite sich ab von "dem altgriech. Gesetzgeber Drakon, dessen Gesetze sehr hart u. grausam waren". 10.000 Euro für die unterlassene Verhinderung mehrfach versuchter Körperverletzung sind also hart und grausam? Aber, aber liebe Kollegen! Das wirft ein ganz neues Licht auf unseren sonst so oft als zartfühlend und sanftmütig beschriebenen Cheftrainer. Hat der doch eine ebenso hohe Geldstrafe gegen Giovane Elber wegen eines Interviews verhängt. Was lernen wir daraus? Horst Köppel wird hier fortan den Ehrenbeinamen "Drakon" führen dürfen. Und: Gladbach kann dank Elber die DFB-Strafe kostenneutral finanzieren und einfach den brasilianischen Scheck 1:1 an den DFB weiterleiten. So hat Giovanes Köppel-Schelte die Nordkurven-Randale gleich refinanziert.

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