Man wähnte sich schon Zeuge eines einmaligen Vorgangs, damals im Frühjahr 2000. Osnabrück grüßte nach einem 1:1 bei Arminia Hannover souverän von der Tabellenspitze, war nach diesem 22. Spieltag zum 21. Mal Erster. Dann entließ der VfL seinen Trainer Wolfgang Sidka.
Diese Entlassung ist bis heute ein besonders wunder Punkt in der ohnehin nicht wenig schillernden VfL-Trainerhistorie, auch wenn sich Präsidium und Mannschaft sofort alle Mühe gegeben hatten, die Posse zu rechtfertigen: Unvermeidbar sei alles gewesen, zu viel habe auf dem Spiel gestanden, und die Probleme mit Sidka seien krasser gewesen als für Außenstehende vorstellbar. Sie hatten schon Spülhände in Osnabrück vom vielen in Unschuld waschen.
Nun hat Holstein Kiel seine Trainer Peter Vollmann und Peter Zanter entlassen. Die beiden haben Holstein zum Überraschungs-Herbstmeister der Regionalliga Nord gemacht und fahren forsch auf Aufstiegskurs.
Statt ihrer übernehmen jetzt Falko Götz und Andreas Thom das Kommando an der Förde, weil die Vereinsführung sich überlegt hat, bis 2012 in der 2. Liga spielen zu wollen. Ob die Herrschaften die Neustrukturierung des Spielbetriebs verschlafen haben und noch nichts von der eingeführten 3. Liga wissen oder aus welchen Gründen dieser Parforceritt Vollmann und Zanter nicht zuzutrauen ist, bleibt unklar. "Für diese deutlich erweiterten Aufgaben und Verantwortlichkeiten eines Cheftrainers haben Aufsichtsrat und Präsidium beschlossen, personell neue Wege zu gehen", heißt es. Wenn man nun auf die Erfolgstrainer Götz und Thom zurückgreift, müssen Röber, Doll und Fringer wohl vorher abgesagt haben.
Wie dem auch sei: Diese bemerkenswerte Personalie fordert ihn zwingend heraus, unseren Wolfgang Sidka-Gedenktag.
Dienstag, 16. Dezember 2008
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1 Kommentar:
"Diese Entlassung ist bis heute ein besonders wunder Punkt in der ohnehin nicht wenig schillernden VfL-Trainerhistorie"
Warum? Fakt ist, dass man anschließend den Aufstieg geschafft hat. So falsch kann die Entlassung also nicht gewesen sein. Und da die genauen Hintergründe nur die Beteiligten selbst kennen, können wir uns da doch gar kein Urteil erlauben.
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