Was bringt die WM nicht alles an Unfug hervor. Dies und das und einiges mehr. Wir lassen uns davon in der Regel nicht blenden und frönen weiter der wahren Liebe zu den VfLs, die ohnehin supranational ist.
Eine wirklich nette Idee hatten nun aber die Macher der akribischen Fußballpresseschau "Indirekter Freistoß" gemeinsam mit der Politikseite "Politik digital". Sie haben ein feines Gespür dafür, dass Fußball nur spannend ist, wenn man sich mit Haut und Haaren einer Seite verschreibt und mit ihr fiebert. Bei WM Vorrundenspielen ist dann bisweilen eine schwere Entscheidung zu treffen: Bin ich für Paraguay oder für Trinidad und Tobago? Zur Lösung derlei Fragen gibt es nun fussball-konflikte.de. Dort kann man zu jedem Spiel nachlesen, welche Stellvertreterkriege auf dem Platz ausgeübt werden. Und wenn mal politisch nichts zu finden ist, dann erklärt man etwa Japan-Kroatien immerhin noch zum großen Sportartikelhersteller-Streit. Oder Schweden-Tobago zum Kampf UEFA-FIFA, schließlich ist Tobagos Fußballchef Jack "the Ripper" Warner ein getreuer Blatterfan und Schwedens Johansson zugleich UEFA-Chef.
Allein, bei den entscheidenden Spielen scheitert auch diese Seite. Zu Paraguay-Tobago eben verkündet sie nur "konfliktfreie Zone". Aber ist nicht genau das die Seltenheit, die nun dieses Spiel einer Liebesbotschaft gleich werden lässt, wie sie sonst nur ein Aufeinandertreffen von VfL zu VfL versprechen würde? Müssen wir nicht diese zwei Teams zu VfLs ehrenhalber erklären? Und bräuchte es nicht eigentlich statt www.fussball-konflikte.de eine Seite www.fussball-liebe.de? Eine rhetorische Frage, sicher. Es gibt sie ja schon. Bleiben Sie doch noch ein bißchen beim VfLog! Bussi!
Dienstag, 6. Juni 2006
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen