Freitag, 28. Oktober 2005

der freitag vor dem samstag

Man hängt in der Luft. Morgen spielt der VfL zu Hause gegen die Zweite vom HSV. Das Schlimme: Nörgler könnten recht haben, wenn sie von einem tendenziell uninteressanten und - schlimmer noch: vorerst bedeutungslosen - Spiel ausgehen. Einen oder mehrere erneut liegen gelassene Punkte mag man sich gar nicht vorstellen, muss man aber auch nicht: Die notorischen Meckerer haben derzeit in jedem Fall verdammt gute Karten.

Unterm Strich stehen, so ihre schwer widerlegbare Bilanz, drei folgenschwere Niederlagen: In Essen, wo man sich dümmlich vier rote Karten eingefangen hat. In St. Pauli, wo man zuerst nicht auf dem Platz und am Ende nicht in der Lage war, die drückende Überlegenheit in Tore umzuwandeln. Und gegen Mainz, wo man es versäumt hat, in die 3. DFB-Pokalrunde einzuziehen, obwohl die Chance da war. Was bringen da drei Punkte gegen HSV II? Sie bringen wenig. Fast schon zu wenig, um sich mit einem Sieg rehabilitieren zu können.

Die Nörgler nörgeln, sie sind enttäuscht oder - die unerträgliche Variante - führen stolz an, die Entwicklung schon vor Saisonbeginn vorausgesehen zu haben. (Das ist die Spezies Nörgler, die vor jeder Spielzeit und meist unabhängig von guten Gründen nörgelt, um damit etwa 8 Spielzeiten auf die Nase zu fallen und zu schweigen, hingegen umso lauter aufzutrumpfen, wenn der - womöglich nur kurzzeitige - Anlass es nach dieser langen Wartezeit erlaubt.) Zugegeben: Es ist allzu verlockend einzustimmen. Doch halt! Morgen, in einem Spiel wie dem gegen den HSV, zeigt sich, ob die Mannschaft intakt ist, ob sie lebt und: Ob sie an sich glaubt!

Der Wert dieses Spiel ist theoretisch gesprochen ein selbstreferenzieller. Ein Spiel ohne Fremdreferenz. Kein Maßstab, außer dem eigenen. Das böse A-Wort ist bis auf weiteres verboten, und es ist auch gänzlich unnötig, es zu reanimieren. Wenn die Jungs Spaß haben am Spiel miteinander, ist alles gewonnen. Wenn die Nörgler auch dann nicht an das Team glauben, sei's drum: Wir tun es.

Keine Kommentare: