Man tut sich schwer, das Spiel der Borussia richtig einzuordnen: Mit fehlendem Selbstvertrauen ließe sich dieses 1:1 gegen den FC Bayern erklären, genauso mit mangelnder Motivation, überschaubarer Lust und einfach freundlicher Harmlosigkeit gegenüber dem gestressten Rekordmeister.
Die gute Nachricht ist: Schalke 04 wird wieder nicht Meister, diesmal weil sie nicht genug Tore geschossen haben. Wünschenswert wäre jetzt nur noch, dass Bayern am letzten Spieltag gegen die dann schon abgestiegene Hertha nicht gewinnt - Schalke aber auch in Mainz nur unentschieden spielt, möglichst mit dem Mainzer Ausgleich durch ein Abseitstor in der Nachspielzeit.
Die schlechte Nachricht ist: Gladbach wirkt nicht locker, nicht beschwingt und nicht leidenschaftlich. Obwohl die Borussia ganz gut gespielt hat, taktisch klug sortiert war und Bayern gar nicht erst die Chance ließ, das Spiel zu bestimmen, machten die Fohlen auch nicht den Eindruck, als wollten sie dieses Spiel unbedingt gewinnen. Manchmal schien es, als glaubten sie, sie könnten es auch gar nicht gewinnen. Nach gewonnenen Zweikämpfen fielen die Fohlen in Lethargie, das Aufbauspiel blieb unenergisch und vielversprechende Angriffssituationen, sogar in Überzahl, verpufften einfach so ohne große Mühe. Das war befremdlich, erst recht weil regelmäßige Beobachter im Borussia-Park versichern, das gehe schon die ganze Saison so.
Nach der Führung dachte man, jetzt aber! Jetzt müsste Gladbach doch merken, dass hier eine Sensation möglich ist. Jetzt müssten sie doch selbstbewusst dafür rackern, den Tabellenführer zu stürzen. Doch statt dessen ging es weiter wie vorher: Ganz ansehnlich und organisiert, aber nicht übermäßig engagiert. Am Ende machte Bayern das 1:1.
Sicher, das Unentschieden gegen das Star-Ensemble ist ein beachtliches Ergebnis. Es reicht ja auch. Gladbach steigt nicht ab und hat sich damit offenbar ganz gut arrangiert. Nach den vielen Desastern der Vergangenheit gibt es dafür sogar stehende Ovationen. Es soll also wohl alles richtig sein.
Sonntag, 25. April 2010
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