Donnerstag, 21. Januar 2010

themenkarriere

Gestern noch war es nur die Vereinshomepage des VfL, die meldete, Abwehrchef Angelo Barletta laboriere an "einer Stauchung des linken Fußgelenks, die ein Knochenmarködem zur Folge haben kann". Heute taucht das Ödem schon bei Kicker und auf anderen Sportseiten auf. Weil nun sicherlich keiner der beteiligten 'Journalisten' einen blassen Schimmer hat, was ein Knochenmarködem ist, wollen wir ein bisschen Grundlagenforschung betreiben.

Also: Allgemein handelt es sich bei einem Ödem um eine Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem im Gewebe. Dass sich dafür das Gleichgewicht zwischen Filtration einerseits und Reabsorption plus Lymphabfluss andererseits zugunsten der Filtration verschieben muss, lassen wir mal außen vor. Der Laie wird auch so verstehen, dass sich beim Knochenmarködem Flüssigkeit im Knochenmark anlagert. Zur Diagnose reicht oft der einfache Klopftest mit dem Reflexhammer.

Jedenfalls gilt es dann zu unterscheiden zwischen ischämischen, reaktiven und mechanischen Knochemarködemen, und ohne den Leser, also den 'Journalisten', zu sehr mit Details zu quälen, weil er das gar nicht mag, sei vorweg genommen: Beim (möglichen) Knochenmarködem von Angelo Barletta handelte es sich um ein mechanisches.
Es gibt dann in der Regel zwei therapeutische Auswege: Die Bohrung mit einem parallel gelegten Richtungsbohrdraht, die die eingelagerte Flüssigkeit abfließen lässt und zu einer schlagartigen Schmerzreduktion führt, allerdings anschließend auch eine mehrwöchige Entlastung erfordert. Oder, weniger gefährlich, doch gewöhnlich auch weniger wirkungsvoll: Medikamente, etwa Nifedipin, Stanozolol oder Bisphosphonate.

Weil diese Ödem-Recherche an diesem Punkt schon anstrengend genug ist und noch nicht mal richtig begonnen hat, wollen wir also für alle beteiligten 'Journalisten' und für Angelo Barletta hoffen, dass es bei einer Stauchung des linken Fußgelenks bleibt.

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