Gemessen an dem, was die Borussia binnen weniger Tage in Schutt und Asche legt, ist das, was der lila-weiße VfL zustande bringt, winzig. Und selbst ohne Gladbacher Fiasko wäre der Osnabrücker Ertrag bescheiden. Wie immer seit etwa vier Jahren ist der VfL auswärts nicht in der Lage, gegen vermeintliche besser veranlagte Gegner zu gewinnen. Das 2:4 in Fürth ist da nicht außergewöhnlich bemerkenswert, trotzdem schmerzt es. Es ist ähnlich wie mit einem unschönen Herpes: Er nervt, kommt erwartbar zurück, auch wenn die Zahl an Tricks, ihm das auszutreiben, nach jedem neuen Erscheinen zunimmt, und er schmerzt immer auf's Neue; mehr noch: die Tatsache, dass er sich nicht beherschen lässt, macht geradezu wütend.
Die alte Leier haben die verschiedenen bestenfalls aktuellen Ergebnisdienste die letzten Tage reichlich gedreht: Der VfL hat eine halbe Stunde ordentlich gespielt und die besseren Chancen vergeben. Dann passieren binnen zehn Minuten haarsträubende Fehler, und es steht 0:3.
Vor dem 0:1 versucht Omodiagbe unglücklich zu klären; dass seine Mitspieler neben ihm den Vorwärtsgang einlegen, ohne dass er schon geklärt hätte, und dann böse überrascht und -annt werden,das dankt Allagui.
Vor dem 0:2 verliert erst Heidrich ein entscheidendes Kopfballduell, dann Omodiagbe einen entscheidenden Zweikampf, und schlussendlich erwacht Schuon erst, als Allagui zum zweiten Mal abgestaubt hat. Die beiden Tore für Fürth waren zugegeben glücklich, doch mit etwas Fleiß und Aufmerksamkeit kann man sich auch gegen Unglück wappnen.
Vor dem 0:3 verheddert sich de Wit hanebüchen und verliert den Ball in vollem Vorwärtsgang, bevor Cichon patzt und der Rest der Abwehr nicht mehr schnell genug umschalten kann.
Wer nun keine Worte mehr hat, mag nur noch den Kopf schütteln - mehr kann man angesichts dieses selbstgemachten Debakels nicht einmal von den Übungsleitern verlangen.
In der zweiten Hälfte kommt Osnabrück mit zwei schönen Toren auf 2:3 ran, besonders der Anschlusstreffer war allerdings auch glücklicher Zufall. Trotzdem: Die Aufholjagd war nicht mehr erwartbar und spricht für die Mannschaft. Gegen sie spricht, dass sie das fast wieder geöffnete Spiel nach diesen beiden Treffern abschenkt und Fürth zurückkommen lässt.
In dieser Spielphase mangelte es allerdings auch an spielerischem Potenzial: De Wit auf links stand völlig neben sich und machte womöglich sein schlechtestes Spiel für den VfL. Schuon auf rechts war im Spiel nach vorn komplett überfordert, so dass von ihm nicht ein Hauch Gefahr ausging; es schien vielmehr, als gehe ihm das alles zu schnell, und Kompagnon Braun konnte einem leid tun. Blieb noch die Mitte - und dort stand Fürth konpakt.
Wenn schließlich auch die Einwechselspieler Fuchs und Frommer friedlich und scheu bleiben, endet das Spiel verdient mit zwei Toren Unterschied. Die nächste Folge dieser unendlichen Geschichte erzählt der VfL nach zunächst zwei Heimspielen Ende Oktober in Kaiserslautern.
Zwei Dinge, das nebenbei, haben am Sonntag übrigens wieder genervt: Die schmerzverzerrte Fallsucht von Heulsüschen Cichon - man kann sie nicht mehr ertragen! Und einer jener Schiedsrichter, die immer Foul pfeifen, wenn im Strafraum jemand umfällt - man möchte einfach wissen, warum.
Dienstag, 7. Oktober 2008
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