Die Verhandlungen sind zäher als erwartet. Bereits im vergangenen Jahr war ich eine Woche lang als Unterhändler nach Spanien gereist. Lösegeld kam für uns nie in Frage. Die Bereitschaft, den entscheidenden letzten Schritt zu gehen, muss schon aus sich selbst heraus entstehen. Nach sieben Tage konstruktiver Zusammenarbeit hatten wir ein Paket geschnürt, das sich sehen lassen konnte. Darin einhalten: 1 Jahr Bedenkzeit für Real Mallorca. Das Projekt: Wird der Klub in VfL Mallorca umgetauft?
Nun bin ich erneut dort. Eine harte Verhandlungswoche hat begonnen. Was im vergangenen Jahr noch als Trainingslager getarnt werden musste, darf jetzt beim Namen genannt werden. Der chronisch erfolglose RCD Mallorca, gerade um Haar dem Abstieg in die spanische Zweitklassigkeit entronnen, will nach Höherem streben. Was liegt da näher als mit dem Naheliegenden anzufangen: Sich künftig "VfL" zu nennen.
Nun sind mit diesem Sonderstatus einige Pflichten verbunden. Als nicht verhandelbare Bedingungen sind von unserer Seite ins Feld geführt worden,
a) dass nach einem ersten Sieg als dann neuer "VfL" von mindestens zwei Mannschaftskollegen und über Stadionmikrofon Hasslieder auf den 1. FC Köln gesungen werden müssen, und zwar auswendig und inklusive der Ankündigung, den dortigen Dom abzubrennen.
b) dass Mallorca einem möglichen Champions-League-Finale Osnabrück gegen Gladbach nicht im Wege stehen darf und im Zweifel in einem direkten Duell nach einem aufreibenden Kampf 'zufällig' verlieren muss.
c) dass Horst Köppel schon zur kommenden Saison die Nachfolge des bisherigen Coaches Gregorio Manzano angetragen wird.
Im Gegenzug winken den Mallorcinern jedoch auch Freundschaftsspiele gegen beide VfLs und allerlei Fan-Nippes, der in Deutschland nicht mehr gebraucht wird. Wir halten Sie selbstverständlich auf dem Laufenden, inwieweit sich die Spanier in der kommenden Woche auf diesen Deal einlassen. Eins steht fest: Es würde ihnen gut tun.
Freitag, 12. Mai 2006
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