Die Regionalliga-Saison ist noch nicht vorbei. Jenseits der nationalen Front in Genf kämpfen weniger bedeutsame Partisanen noch im Landesinneren, wenngleich sie scheinbar in Vergessenheit geraten sind. Offiziell findet am Samstag noch ein - diesmal nicht einmal nur für den VfL - bedeutungsloser Spieltag statt. Essen und Jena sind längst aufgestiegen, dazu herzlichen Glückwunsch. Und Wattenscheid genau wie Münster dürften angesichts des Drei-Punkte-Rückstands und eines jämmerlichen Torverhältnisses nicht mehr vor dem Abstieg in die Oberliga zu retten sein. An der spannendsten Entscheidung des letzten Spieltags ist also der VfL beteiligt: Der Kampf um Platz 8.
Derzeit stehen dort die Lila-Weißen, Wuppertal und Emden lauern jedoch mit einem Punkt bzw. drei Punkten dahinter. Nicht nur der mit fragwürdigem Glanz winkende achte Tabellenplatz also steht auf dem Spiel, sondern - und hier stellt hoffentlich auch für die VfLer eine Frage der Ehre - ein einstelliger Tabellenplatz. Wenn auch die schlechteste Regionalliga-Platzierung des VfL nicht mehr zu verhindern ist, ein zehnter Platz muss es dann auch nicht werden.
Nun ist der Gegner morgen kein gewöhnlicher: Nicht nur, dass Lübeck genauso wie der VfL das Duell an der Lohmühle ursprünglich als Anlass nehmen wollten, gemeinsam zu feiern, dass sie künftig eine Liga höher gegeneinander kicken dürfen. Was für den VfL jedoch schon ein gutes halbes Jahr klar ist, steht seit vergangener Woche endgültig auch für Lübeck fest: Nix ist mit Aufstieg, stattdessen heißt es: Wunden lecken. Hinzu kommt, dass Lübeck letzte Woche die stilsichere Verve besaß, vor dem letzten Spieltag der Saison Trainer Stefan Böger zu beurlauben. Weil an der Lohmühle also letzte Formen des Anstands gewahrt werden, dürfte der VfL ganz gute Karten haben, dass der VfB, wie es sich als Gastgeber gehört, auf einen Sieg morgen verzichten wird. Die Wollitz-Truppe könnte mit dem ersten Auswärtssieg seit geschätzten neun Jahren also nicht nur sich selbst einen Gefallen tun, sie könnte auch Böger eine letzte Ehre erweisen. Wenn es denn sonst schon niemand tut in Lübeck.
Freitag, 26. Mai 2006
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