Was noch vor wenigen Wochen niemand recht zu glauben schien, nimmt immer konkretere Formen an: Dem VfL ist es offensichtlich wirklich gelungen, das Fast-Aufstiegsteam aus der letzten Saison komplett zusammen zu halten. Es verwundert schon ein wenig, wieso manche Akteure, denen ohne weiteres Zweitliga-Format zu attestieren ist, gern und überzeugt in Osnabrück bleiben; und dies spricht einmal mehr für Mannschaft und Umfeld.
Auf dem Transfairmarkt wurde sich dementsprechend zurückhaltend bedient: Mit Florian Heidenreich (Bremen (A), defensives Mitttelfeld), Marcus Wedau (Essen, offemsives Mittelfeld) und Shergo Biran (Wolfsburg (A), Angriff) sind bisher nur drei Neuzugänge zu vermelden - darunter zur Überraschung vieler keine Verstärkung für die Abwehr.
Bis zum erfolgreich vermeldeten Biran-Transfair gestern musste man sich zeitweise sorgen, ob der VfL als Verein überhaupt noch existiert - so verschlossen waren die Türen, hinter denen seriös und unbesehen der Kader für die Saison geplant wurde. Nichts drang heraus, und man wähnte sich in Zeiten zurückversetzt, in denen es noch die Regel war, dass ein Mannschaftsgerüst intern geformt wurde und nicht Presse und Fans eher informiert waren als die dann zu verpflichtenden Spieler.
Nun, so der öffentliche Tenor, fehlt noch eine Verstärkung für die Abwehr. Insbesondere auf den Außenbahnen konnten Ewertz und Koch in der vergangenen Spielzeit selten überzeugen; Schanda und erst recht de Jong spielten hingegen oft stabil und, abgesehen von Defiziten in der Schnelligkeit, sicher. Kommt also noch ein Neuzugang, der neue Alternativen für die Verteidigung eröffnet? Die Namen Banecki (Bremen) und Afryie (U21- Nationalspieler) kreisten schon in dem ein oder anderen Fan-Forum, vermutlich aber vollkommen grundlos. Dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt "für jeden Mannschaftsteil die geplanten Verpflichtungen vorgenommen" wurden, mag man jedoch auch nicht so recht glauben.
Aber selbst wenn: Pele Wollitz setzt seit jeher auf einen ausgeprägten Offensivfußball, der uns in der vergangenen Saison viel Spaß gemacht hat. Sollte mit Heidenreich für noch mehr defensive Stabilität gesorgt sein, könnte im Gegenzug auch unsere Abwehr gleich einen sichereren Eindruck machen. Die Mannschaft jedenfalls darf sich so, wie sie ist, ohne Frage zu einem Aufstiegsfavoriten zählen, und das tut sie sympathischerweise ja auch. Ob mit oder ohne neue Abwehr-Power? Wir dürfen gespannt sein, ob hinter den wieder verschlossenen Türen gerade verhandelt wird...
Donnerstag, 23. Juni 2005
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