Mittwoch, 11. Oktober 2006

schwergewichter

Bei der Arbeit stieß ich heute auf ein Stück Fernsehgeschichte. Ein schlecht vorbereiteter Moderator traf im Studio auf die beiden damals noch mäßig prominenten Klitschko-Brüder Vitali und Wladimir. Erster Höhepunkt war die Bemerkung, die beiden Boxer sähen ja außerhalb des Rings richtig elegant aus, so als könnten sie zum Beispiel in einem Krimi mitspielen, bestenfalls als Bösewichter. Richtig amüsant wurde es, als die beiden anschließend gefragt wurden, ob sie langfristig wieder zurück in die Ukraine wollten oder ob sie sich vielleicht in Deutschland einbürgern ließen. Die Klitschkos antworteten, sie seien in Kiew zu Hause und das bleibe auch so. "Wir sind Ukrainer!" Abgenommen wurde dieses Statement so lapidar wie wunderbar unbeholfen mit den Worten: "Ja, das merkt man auch."

Dass diese Episode mich bis in den Abend hinein erheitert, zeigt auch, dass heute kein Fußball ist. VfOli und Marcell sind wieder nicht dabei; mit ihnen würde die deutsche Mannschaft nach einer Halbzeit sicher höher führen als 3:0. Außerdem überkommt einen der Verdacht, Trollinger habe den DFB bei seinem Abgang vor wenigen Wochen um einiges Geld gebracht. Immerhin kann sich der Verband nicht einmal mehr ordentliche Trikots leisten, musste, wie es scheint, Bayer Leverkusen um einen Satz Leibchen aus den 90er Jahren bitten. Auch symbolisch zollt die Mannschaft dem geschiedenen Präsidenten Respekt: Keinen Trauerflor trägt sie, sondern gleich einen ganzen Trauerarm.

Das alles ist so traurig, dass unsere beiden Fohlen froh sein sollten, nicht dabei zu sein. Freuen wir uns auf Wolfsburg und Berlin am Wochenende. Und wünschen wir dem DFB den nächsten Jackpot - er kann ihn brauchen.

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