Sonntag, 22. Oktober 2006

noch drei tage und: zwischen prekariat und bourgeoisie

Ein "Schnäppchen" sei dieser Munteanu gewesen, der gestern die Wende für Cottbus gegen Aachen einläutete, befand die Kommentatorin des Sportstudios, und sogleich schallte ihr von Coach Petrik Sander entgegen: "Für uns war das eine Menge Geld", überhaupt sei dies eben das Problem seines und anderer Clubs der Liga, "dass es in der Bundesliga zwei, wenn nicht drei unterschiedliche Welten gibt".

Dem kann man wohl wenig entgegen setzen: Auch die Bundesliga hat ihr Prekariat (wie jüngst die Unterschicht von den professionellen Weltendeutern allenthalben genannt wird, damit sichergestellt ist, dass die, über die da gesprochen wird, von vorneherein von der Diskussion ausgeschlossen sind).

Seit geraumer Zeit nun hält sich Gladbach im Niemandsland der sich öffnenden sozialen Schere der Bundesliga auf, und wahrscheinlich ist es das, was die letzten Monate so kräftezehrend macht: Dass der Blick immer wechselnd angstvoll nach unten schweifen muss, wie auch sehnsüchtig nach oben schaut, letztlich aber doch einfach gar nichts passiert.

Im Mittelmaß haben sich die Borussen auch gestern wieder fein behaglich eingerichtet. Eine Auswärtsniederlage mehr, wer will überhaupt noch zählen? Richten wir den Blick also vorerst weder nach oben noch nach unten, sondern nach vorn. Jetzt geht es nach Osnabrück, um dort nicht gegen, sondern mit dem anderen VfL zu spielen. Diese Begegnung ist ein Fußballgottesgeschenk. Möge sie die beteiligten Kicker erleuchten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo,
ich habe ein echtes Problem. Ich bin gebürtiger Osnabrücker und natürlich VfL Fan. Ich bin aber seit den 70er Jahren auch Gladbach Fan. Ich wohne inzwischen in Berlin und musste dort letztens wieder mal eine Auswärtsniederlage des VfL miterleben (welchen VfL werdet ihr ja wissen). Letzte Saison haben wir immerhin 2:2 dort gespielt... aber egal, vorletzte 0:6 ... ich war mit dabei im Olympiastadion...deprimierend...

OK, ich weiß wieder mal nicht, für wen ich sein soll beim DFB Pokalspiel.
Das ist immer wieder das selbe. Auch in der 2. Liga haben ja schon VfL gegen VfL gespielt, es war wohl die letzte Saison, in der beide VfLs in der 2. Liga waren (2002??).

Also: Für wen soll ich sein?
Ich bin VfL Fan. Aber kann man denn für beiden sein? Ich meine jetzt konkret, wenn die gegeneinsander spielen?
Mich würde interessieren, wie andere Fans beider VfL denken.

Es grüßt Euch:
Eckart
mails bitte an: ed-mail001@gmx.de

VfL!! VfL!! VfL!!