Donnerstag, 18. Oktober 2007

gohouri ging sich brausen

In Österreich ist vieles schön. Die Sprache mag mit jedem Breitengrad gen Norden gewöhnungsbedürftiger werden, hübsche Redewendungen hat sie allemal hervorgebracht. "Bist Du deppert!" etwa ist hier keine Beleidigung (eine Frage schon gar nicht, und wenn, dann wäre sie ja beim Mehrheit der Weltbevölkerung eh nur rhetorisch), sondern ein Ausruf der Freude. "Da werd ich zum Schwammerl!" ist die Ankündigung des bevorstehenden temporären Wahnsinns ("Schwammerl" sind übrigens Pilze). Und während in Deutschland die Bahn streikt, gilt der Ausspruch "Da fährt die Eisenbahn drüber" immer noch als Bekräftigung der unumstößlichen Zuverlässigkeit einer Vereinbarung. Schön, das alles.

Nicht schön ist in Österreich der Fußball. Daran ändert auch der gestrige 3:2-Sieg der Nationalelf gegen die Elfenbeinküste nichts, der jedoch nach Weltuntergangsszenarien im Vorfeld zu einer kindischen Euphorie führt, die Gladbacher Verhältnissen der letzten Jahre in nichts nachstehen. Unrühmlich mitgewirkt an diesem Sieg hat ausgerechnet ein VfLer: Gohouri kassierte die rote Karte, in Überzahl fielen dann die Siegtore. "Der kann sich brausen gehen" sagt man im Alpenland, wenn einer mal so richtig vergeigt hat.

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