Sonntag, 27. November 2005

glückskinder

Die Krake hat heute einmal mehr einen Punkt gerettet, mit Kahé jubelt die Borussia nunmehr auch brasilianisch, und sogar der Gegner spielt mit: Mit dem Eigentor von Arne Friedrich ist schließlich sogar das Glück zur Borussia zurück gekehrt. Auch wenn am Ende 'nur' ein 2:2 steht.

So ähnlich wie dem HSV oder - aufgepasst: den Bayern geht es mitunter auch uns VfLern mal wieder. Der Erfolg ist zurück. Das Standard-Anti-Bayern-Argument - das schrieb schon Axel Formeseyn in der 11 Freunde - will nicht mehr so richtig ziehen: "Die gewinnen doch eh immer!", das stimmt derzeit fast auch für die Borussia. Zumindest umgekehrt gilt: "Die verlieren nicht mehr!"

Vor der Saison hat der VfL ziemlich viel richtig gemacht. Ein konkretes Saisonziel wurde demonstrativ nicht ausgegeben, einzig Teil des Abstiegskampfes wollte man nicht mehr sein. Das - so weit aus dem Fenster darf man sich lehnen - ist schon jetzt geschafft. Das Team wurde dafür - auch das darf gesagt werden - mit zumindest fragwürdigen Mitteln ergänzt, die Transferpolitik unterschied sich nicht mehr sehr von Vereinen wie Schalke oder Dortmund. Dieser Kaufrausch hat zwar weniger Geld, trotzdem aber auch einige Sympathien gekostet. Die Fohlen wuchsen nicht mehr in der eigenen Jugend, stattdessen wurden vermehrt (über)reife Hengste eingekauft.

Das kann man kritisieren, man kann es in Kauf nehmen oder als echt und billig preisen. Wenn zählt, was hinten rauskommt, dann steht unterm Strich, dass die Rechnung offenbar aufgeht. Dazu gehört maßgeblich ein Architekt mit dem Anlitz eines Tischlermeisters: Horst Köppel darf sich dieses Verdienst zuerst anrechnen.
Das Unentschieden in Berlin ist nach der frühen Zweitoreführung womöglich etwas ärgerlich, sogar zurecht. Dennoch ist auch dieses Spiel ein Zeugnis des neuen Borussen-Geistes. Der VfL ist fester Bestandteil eines Zirkels von Vereinen, gegen die es sich nicht leicht gewinnen lässt, die mit ein bißchen Glück im nächsten Jahr nicht nur Ligaspiele austragen. Das gilt nicht für Leverkusen und auch nicht für Stuttgart. Wer hätte dass schon vor der Saison gedacht?

Nun darf nur eines nicht passieren, nämlich die Korrektur der Ziele. Offiziell einen einstelligen Tabellenplatz zu fordern, wäre arg blauäugig. In Nürnberg würde bereits der Meistertitel gefordert, anderswo bereits über die nächsten UEFA-Cup-Gegner gestritten. Ersparen wir uns das, denn Trainerwechsel und Trouble hatten wir in den vergangenen Jahren genug. Was jetzt zählt, ist der Mut, beständig und beharrlich weiterzuarbeiten. Auch, wenn in einigen Wochen wieder einmal Niederlagen folgen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Und Jansen, Polanski, Compper?
Sind das keine Fohlen??
Versteh ich nicht...