Sonntag, 6. November 2005

abwärts

Solidarität sieht anders aus. Gewöhnlich streikt die Regionalliga geschlossen, heute aber haben sich einzig die VfL-Spieler an die Abmachungen gehalten, als sie ein Zeichen gegen die durch soziale Missstände ausgelösten Straßenrandalen in Frankreich setzten. Das Ergebnis ist eine leistungsgerechte 1:5-Niederlage bei Bremen II.

Der Spielbetrieb, über die Dauer nahezu der gesamten 90 Minuten eingestellt, wird voraussichtlich am kommenden Samstag gegen Erfurt wieder aufgenommen, jedenfalls, wenn nichts dazwischen kommt. Ein bißchen bitter, dass das Ost-West-Aufeinandertreffen dann vollends jenseits jeder Bedeutsamkeit stattfindet, das aber immerhin vor einer absehbaren Minuskulisse.

Warum die Lila-Weißen scheinbar unbeeindruckt von den ernsthaften Auftritten und erfolgreichen Ergebnissen der Konkurrenten geschlossen in der Streik getreten waren, ist noch unklar. Eine Aussperrung durch den Arbeitgeber war am Abend immer noch Thema in der Führungsetage. Manager Lothar Gans gab dem VfLog zu Protokoll, man wolle die Spieler jedoch in jedem Fall erst einmal zum Training kommen lassen, denn "dann hätten sie immerhin schon mehr gelaufen als heute auf dem Platz". Nicht nur für ihn war die Leistung der Wollitz-Mannen unerklärlich und nicht mal mehr ärgerlich.

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