Noch immer ist nicht so richtig klar, warum. Aber der VfL kletterte nahezu unbesehen auf Rang 6, hat weniger Tore kassiert als Bremen und mehr geschossen als Schalke. Das alles unter Trainer Horst Köppel, einem Coach, dem im Sommer noch niemand mehr wirklich zugetraut hatte, eine Saison unter Echtzeitbedingungen, das heißt jenseits des akuten Abstiegskampfes, durchzustehen.
Köppel hat beachtliches geleistet, und - zugegeben - das geht mir schwer über die Lippen. Man mag immer noch ein vorsichtiges "scheinbar" einstreuen. Dazu aber gibt es derzeit absolut keinen Anlass. Eher im Gegenteil: Köppel hat aus einem eben nur scheinbar inhomogenen Haufen eine Mannschaft geformt und das geschafft, was Dick Advocaat nicht gelingen wollte. Köppel hat vollendet, was sein Vorgänger zumindest im Kopf hatte. Die Fohlen spielen wieder Fußball.
Wie konnte das passieren? Mit Geduld, und eben mit einem Papa wie Horschtl einer ist. Nicht immer zurückhaltend, auch mal aufbrausend und streng, aber fair und stets mit Blick auf das große Ganze. Das kann er offenbar, und damit hat er uns überrascht. Der VfL steht hinten robust, beängstigend fast, nach vorn spielt er direkt und mit dem nötigen Selbstbewusstsein vor dem Tor. Das sieht nicht immer klasse aus, das ist nur selten Zauberfußball. Aber was zählt, sind Punkte. Davon hat der VfL schon 20, gefühlt sind das mehr als in den vergangenen fünf Jahren zusammen. Das Patriachat trägt Früchte. Solange es nicht seine Kinder frisst, besteht Anlass zu Freude. Ohne Vorbehalt.
Sonntag, 20. November 2005
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