Der erste Rauch ist verflogen nach dem 1:5 in Hannover, jetzt trauen sich die Leisetreter wieder hinterm Ofen hervor: Wenn man ehrlich ist und auch sonst gern von Gesetzmäßigkeiten und so einem Firlefanz redet, war das Elend in seinem Ausmaß lupenrein vorhersehbar. Euphorisierte Gladbacher trafen wütende Gegner, Hochmut traf Fall.
Dass Hannover nichts im Tabellenkeller verloren hat und am Ende dieser Saison Achter oder Neunter wird, dürfte niemand ernsthaft bestreiten; dass es keine schlechter denkbare Voraussetzung für einen Auswärtserfolg gab, als auf die noch sieglosen Niedersachsen zu treffen, auch nicht. Wenige Wetten dürften vor diesem Spieltag erfolgversprechener gewesen sein als ein Heimsieg für Hannover.
Und was das Ergebnis in seiner Höhe angeht, waren wir schon immer Freunde klarer, wahrer Worte: Lieber ein Mal 1:5 verlieren als fünf Mal 0:1. (Und bitte schweigt, ihr Nörgler, denn umgekehrt gilt auch die fatalistische Variante: Wenn man eh noch fünfzehn Mal 0:1 verliert, macht ein 1:5 den Kohl auch nicht mehr fett.)
Was noch vorhersehbar war: Alexander Baumjohann verursacht einen Foulelfmeter (die offenbar an diesem Wochenende recht einseitig unter den VfLs verteilt waren). Für jeden Verfechter von Nullsummenspielen blieben nach dem furiosen Solo gegen Bremen für diesen Spieltag eigentlich nur die Varianten 'rote Karte' oder 'Elfmeter': Freuen wir uns, dass es der Elfmeter wurde, der anschließend sogar noch folgenlos blieb.
Jetzt aber Schluss mit Schwarzmalen. Das ist freudlos und hat bestensfalls philosohischen Wert, wenn die Leinwand von Anfang an dunkelgrau war.
Nächste Woche kann Gladbach wieder eine blütenweiße Weste verteidigen, dann gegen Hertha BSC Berlin, eine Mannschaft, die am Ende der Saison mit der Borussia um Platz 13 kämpfen wird. Daran glauben wir, eingehüllt in dicke Schwaden rosaroten Nebel.
Montag, 15. September 2008
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