Ein 1:3 in Cottbus kann jedem mal passieren. Das Problem ist, dass es vorher schon zehn andere Cottbusse gab. Und dass alle Medizin, die Heynckes und Luhu-Kay den ihren verabreichten, immer dann die Wirkung versagt, wenn es drauf ankommt. Leider bleibt es der fromme Wunsch aller Ärzte, sich ihre Patienten selbst aussuchen zu können. Manche machen das, manche therapieren nur Privatpatienten, die sie selbst für wert befunden haben. Die heißen dann Magath oder Hitzfeld. Oder Mourinho. Heynckes war auch mal so einer, ist dann aber wieder ins Solidarsystem umgeschwenkt. Jetzt hat er den Salat.
Seinen Kickern hat er seit Monaten die ein oder andere "Gesundheitsreform" zugemutet, mit der er nur Gutes wollte. Mit Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat er gemeinsam, dass ihnen niemand dankt. Denn Reformen, die - verwässert und zerredet - keine Wirkungen zeigen, fallen immer auf ihre Urheber zurück, nicht auf jene, die ihr Scheitern verursachen. So kämpfen beide, Henyckes und Schmidt, um ihren guten Ruf. In der Öffentlichkeit wirkt es, als hinkte Heynckes, dabei sind es eigentlich seine Spieler, die hinken.
Wenn nun alle Kranken stürben, wäre jedoch auch der Arzt arbeitslos, das ist das Tragische am Arztsein. Heynckes also ist zum Bleiben verdammt, bis er siegt. Oder besser: Bis er fliegt. Wenn seine Spieler grob-fahrlässig oder schuldlos - was ist schlimmer? - unheilbar lernresistent sind, fliegt er womöglich eher früher denn später. Danach übrigens fliegt der nächste.
Montag, 29. Januar 2007
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