Die Hinrunde ist vorbei. Und Osnabrück ist Dritter, punktgleich mit dem Tabellenführer. Alle fußballerischen Fahrigkeiten, schwächelnden Konkurrenten und glücklichen Siege als Teil der B-Note beseite lassend, muss man anerkennen, dass diese Halbzeitbilanz sensationell ist.
Dass das Team um Trainer Karsten Baumann eine Mannschaft ins neue Jahr schicken wird, die angesichts von 16 Neuzugängen eigentlich noch gar keine Mannschaft sein kann und die trotzdem mitspielt um den Aufstieg zurück in die 2. Bundesliga, das ist deutlich mehr, als man im Sommer erwarten konnte. Im Juni noch schien alles vorbei, der VfL war tot. Das darf nicht vergessen, wer sich heute manchmal über mageren Fußball ärgert. Deshalb ist alles Greinen über die B-Note Klagen auf sehr, sehr hohem Niveau.
Kümmern wir uns nun also um die B-Note.
Es war bisweilen schon echte Magerkost, was einem eine Spitzenmannschaft in der 3. Liga so für Fußball verkaufen wollte. Wie man manchmal da saß und mit geschlossenen Augen so manchem temporeichen Sturmlauf der vergangenen Jahre gedachte - ob der nun gut oder schlecht ausging -, hätten diese seligen Minuten der Erinnerung ruhig länger währen dürfen. Stattdessen holte einen jeder Pfiff des Schiedsrichters zurück in die Realität mit dem neuen VfL, der gegen Jena oder Bremen 'spielte', aber immerhin gewann.
Und in wohl noch keiner Liga wurde eine Mannschaft Herbstmeister, die nach 19 Spieltagen 33 Punkte gewonnen hat. Im letzten Jahr in der 3. Liga hatte Paderborn zu diesem Zeitpunkt schon 41 Punkte - und wurde am Ende nur Dritter. (Was ja gereicht hat.)
Und überhaupt: Wenn es stimmt, dass Glück irgendwann aufgebraucht ist, sollte sich der VfL künftig vielleicht nicht länger so seelenruhig darauf verlassen. Die unglaublichen Siege gegen Ingolstadt, Heidenheim, Aue und Burghausen dürfen einen staunen machen, wie gut es der Fußballgott derzeit meint. Was allerdings auch stimmt: Besonders die beiden Wahnsinnsspiele gegen Heidenheim und Ingolstadt haben für die Beziehung zwischen der Mannschaft und ihren Fans einen unbezahlbaren Wert; wer diese Spiele im Stadion gesehen hat, der wird wieder kommen.
So gesehen sind A- und B-Note dann doch die beiden Seiten derselben Bronzemedaille. Und diese Bronzemedaille ist ein ziemlicher Knaller.
Sonntag, 6. Dezember 2009
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1 Kommentar:
soooo sieht`s aus! schön resümiert.
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