Liebe Freunde der Leibesübungen,
im zurückliegenden Jahr ist einiges aus dem Ruder gelaufen. Am meisten setzt mir zu, dass ich die Entwicklung um den lila-weißen VfL Mitte des Jahres noch als sportlich angemessen bewertet hatte. Aus heutiger objektiver Sicht und im Lichte aller vorhandenen Dokumente muss muss ich meine Einschätzung mit Bedauern korrigieren. Zu dem Abstieg hätte es nicht kommen müssen, er war nicht angemessen. Den Generalinspekteur der Zweiten Bundesliga und meinen Staatssekretär im Fußballhimmel, Abteilung 6, nationaler Spielbetrieb, die mir beide über Monate Informationen vorenthalten hatten, habe ich daraufhin entfernen lassen. Doch was hilft es euch? Es tut mir leid.
Dann ist Vwolfsburg (Niedersachsen) Meister geworden. Das haben mir viele als besonders perfide Bösartigkeit ausgelegt, viele Mitgleider sind deswegen ausgetreten, aber was hätte ich denn tun sollen? Was waren die Alternativen? Hertha? HSV? Bayern? Ich bitte euch, bei der Auswahl bleibt noch am ehesten Bayern übrig, und das wollt ich nicht schon wieder. Ok, Stuttgart hätte es meinetwegen machen können, aber wenn der Trainer Babbel heißt, ist irgendwann auch meine Macht am Ende. Ihr müsst wissen: Ich kann nicht jede Woche direkt in Spiele eingreifen, das macht man nicht als Fußballgott. (Außer vielleicht manchmal, wenn es um eure VfLs geht.) Ich kann an Stellschrauben drehen, aber den Rest müssen die Leute vor Ort regeln. Babbel, tsts...
Und vor wenigen Wochen noch der so genannte Wettskandal: Ich gebe zu, auch ich selbst zocke ab und an mal ganz gerne. Und ich kenne sogar die Bagage ganz gut, die das organisiert, schließlich kann das nicht schaden: Die USA setzen im Irakkrieg ja auch auf Söldnertruppen von irgendwelchen dubiosen Firmen, um ihren Kampf zu gewinnen. Warum also nicht?! Sei's drum, irgendwann bekam ich eine SMS von diesem Nürettin G. Er ist, was den VfL angeht, offenbar nicht besonders firm, und wollte, warum auch immer, wissen, wer in den vergangenen Jahren der erfolgreichste Torschütze war. Ich schrieb zurück: Reichenberger. Mit dieser SMS geriet die Lawine ins Rollen. Herrje. Es lief wirklich einiges verkehrt im letzten Jahr.
Immerhin die Fohlen hatte ich im Griff. Ich meine, ich bitte euch: Mit 31 (!) Punkten nicht abzusteigen, das kann ich auch nicht jedes Jahr bringen. Aber es hat mir Spaß gemacht! In der aktuellen Saison jedoch muss die Borussia da ein bisschen mehr in Vorleistung gehen, und danach sieht es ja auch aus. Wenn ihr nichts Unmenschliches verlangt, tue auch ich dann, was ich kann - versprochen!
Eine Menge ist passiert seit meinem letzten Weihnachtsgruß: Beide VfLs, nicht nur wie sonst immer einer, haben einen neuen Coach. Pele ist fort. Nach, Moment, äh, Citt, äh, Cottbus (Brandenburg). Dem Neuen habe ich, so gut es ging, unter die Arme gepackt, das hat er verdient, der sympathische Herr Baumann. Fleißig und fromm, wie er ist, hagelte es Siege, die niemand, nicht mal Nürettin G., für möglich gehalten hatte. Das geht - gottlob! - alles einen sehr erfreulichen Weg. Und auch die Borussia glänzt: Mit dem zweiterfolgreichsten Trainer seit zig Jahren (natürlich nach Star-Coach Horst Köppel) stehen im Moment ja alle Zeichen auf Platz 14. Das macht mich froh.
Lasst euch also nicht beirren: Mit mir kämpft ihr auf der richtigen Seite. Die VfLiebe kennt keine Angst, wahre VfLiebe vertreibt die Angst. Und all die Nichtsnutze, die sich sonst noch mit mir im Boot wähnen, werde ich grausam kentern lassen.
So, wie immer: Gebt nicht zu viel auf das Wort von diesem Christus. Geht lieber öfter mal ins Stadion!
Gut Sport,
Euer Fußballgott
Samstag, 26. Dezember 2009
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