Der kriselnde Fußball-Klub VfL Borussia Mönchengladbach hofft auf eine staatliche Bürgschaft für Kredite in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Die Anfrage bei der Bundesrepublik will der VfL als reine Vorsichtsmaßnahme verstanden wissen, falls der Wind im Abstiegskampf rauer werden sollte. Der Verein will davon notfalls Gebrauch machen, um sein Überleben zu sichern.
Bislang erhielt Borussia das notwendige Geld vom Druckmaschinenhersteller Kyocera und führte im Gegenzug Gewinne dorthin ab. Wegen der akuten Spielkulturverluste und den vielen Pleiten seit August könnte der VfL jedoch darauf angewiesen sein, Kredite von Banken zu bekommen. In diesem Fall soll der Staat dafür bürgen. Noch ist aber unklar, ob Borussia überhaupt diese Hilfe in Anspruch nähme.
Im Fall einer Staatsbürgschaft müsste der Fußballverein den Banken den Kredit vertragsgemäß zurückzahlen. Nur falls dies nicht gelingt, müsste der Staat und damit der Steuerzahler das geliehene Geld bezahlen.
Die Bundesländer machen unterdessen Druck für eine Bürgschaft für den VfL. Der nordrhein-westfälische Landtag ermächtigte die Landesregierung, Bürgschaften und Garantien von bis zu 500 Millionen Euro für Mönchengladbach, und zwar nur für Mönchengladbach, nicht auch für andere durch die Spielkulturkrise bedrohte Klubs zu übernehmen.
Der Verein selbst kündigte unterdessen als Reaktion auf die Torflaute an, die Produktion zurückzufahren. "Wir bereiten uns auf schlechte Zeiten vor und korrigieren unsere Tabellenplanung für 2009 um gut zehn Prozent nach unten", sagte Borussia-Chef Königs der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Als Folge werde über eine 30-Punkte-Saison diskutiert, sagte VfL-Gesamtbetriebsratschef Sascha Rösler der Zeitung.
Borussia produziert in zehn Bundesländern. Der traditionsreiche Fußballverein beschäftigt mehrere Millionen Fans. Bund und Länder wollen in der kommenden Woche gemeinsam mit dem VfL beraten, wie mögliche Hilfsmaßnahmen aussehen und die Lasten verteilt werden könnten.
Samstag, 22. November 2008
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