Gladbach, so schrieb die Süddeutsche Zeitung Anfang dieser Woche, beeindrucke derzeit nicht nur als Verein der Treue und Loyalität zu seinem Personal, sondern womöglich noch mehr als der Verein, der diese Werte so hoch hält, dass er sehenden Auges seiner eigenen Auflösung entgegenmarschiert. Nun, diese Gefahr besteht tatsächlich. Etwa, wenn der VfL am Freitag gegen Hamburg gewinnen sollte und so eine weitere todesverzögernde Maßnahme das Leiden der Borussia verlängert, ohne ihre Krankheit zu heilen. Auch ein Sieg gegen Hoffenheim im DFB-Pokal könnte diesen Effekt haben.
Doch wenn man sich die Spiele der letzten Wochen so anschaut, dann keimt Hoffnung. Denn Gladbach präsentierte sich etwa gegen Freiburg mit einer hinreichend Kläglichkeit, um nicht von allzu vielen weiteren Zuckungen des Zombies ausgehen zu müssen. Viel wahrscheinlicher ist, dass der HSV in Gladbach mindestens einen Punkt mit nach Hause nimmt und auch Hoffenheim vergleichsweise gut gelaunt in die Winterpause starten darf.
Genau dies muss man sich als VfL-Fan derzeit wohl wünschen, so hart es ist. Denn offenbar reicht der Leidensdruck im Borussiapark noch nicht aus, um sich einzugestehen, dass das mit der langfristigen Planung zwar eine schöne Idee ist, aber eben auch nur Sinn macht, wenn man das richtige Personal dafür hat. Offenbar hat man sich in dieser Frage zwar inzwischen ziemlich verrannt, aber die Erfahrung lehrt, dass irgendwann auch die größte Verblendung nicht mehr aufrecht zu erhalten ist, wenn zwischen Selbst- und Fremd-/Fanwahrnehmung eine zu große Differenz klafft.
Du musst jetzt ganz stark sein, Gladbachfan. Zweimal kriegen wir noch aufs Dach, heissa, dann ist Weihnachtstag!
Donnerstag, 16. Dezember 2010
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