Montag, 24. Januar 2011

fohlen-strauß-taktik

In den letzten Tagen haben wir zunehmend besorgte Nachfragen von Lesern unseres kleinen Familienblogs erhalten, ob es uns noch gibt. Ja, keine Bange, wir leben noch. Wir haben nur nach der Winterpause nicht gleich zurück ins Spiel gefunden. Nun aber hat uns Borussia wachgerüttelt. Das 1:0 am ersten Spieltag war für uns natürlich ein Schock. Sollten wir, bekannt und in der gewaltbereiten Fanszene beliebt als bekennender Schlechte-Laune-Miesmacher-Blog, etwa unrecht behalten? Sollte Gladbach alles richtig gemacht haben, indem man in der Winterpause Mike Hanke verpflichtet, Michi Frontzeck als Wiedergeburt Sepp Herbergers stilisierte und ansonsten den lieben Fußballgott einen guten Mann sein ließ? Sollte Gladbach noch den Klassenerhalt schaffen? Wir waren besorgt. Paralysiert. Doch nun ist alles wieder gut.

Gladbach verliert 1:3 daheim gegen Leverkusen. Und wir verstehen die Welt wieder. Denn die Welt, sie ist genau so, wie wir sie 2010 verlassen haben: Gladbach ist letzter, mit vielen Punkten Abstand selbst zu einem noch lange nicht rettenden Relegationsplatz. Gladbach hat die schlechteste Abwehr, das mit grandiosem Abstand mieseste Torverhältnisse. Gladbach hat in der gesamten Saison noch nie zu Hause gewonnen. Gladbach steht, kurz gesagt, katastrophal da. Und niemanden stört es.

Wieder einmal haben wir einige Stimmen zum Spiel zusammengetragen: Mike Hanke beweist, dass er die Fohlen-Strauss-Taktik schnell verinnerlicht hat und verkündet: "Wir hatten unsere Chancen, wir waren (...) sogar richtig gut." Und Martin Stranzl sekundiert: "Wenn wir so weitermachen (...), ist für uns noch etwas möglich."

WENN WIR SO WEITERMACHEN???

Wenn wir so weitermachen, steigen wir als einer der armseligsten Mannschaften der Bundesliga-Geschichte ab. Und werden zugleich als der Verein in die Historie eingehen, der einen Trainer, dessen einzige "Erfolgsbilanz" es bisher war, mit allen seinen Vereinen aus der Bundesliga abgestiegen zu sein, genau so lange gehalten zu haben, bis er wieder einmal abgestiegen ist. Doch halt, was sagt eigentlich Michi zum Leverkusen-Spiel? "Mit der spielerischen Leistungen (sic!) und unseren Chancen bin ich trotzdem zufrieden." Was bleibt dem noch hinzuzufügen? Vielleicht ein zeitloser Satz des großen Philosophen und Abwehr-Recken Dante, dem auch ein Journalist nach dem Bayer-Spiel ein Mikro unter die Nase hielt: "Vor allem dürfen wir nicht zu viel nachdenken." Frontzeck macht es vor, die Spieler folgen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Gut, dass Ihr wieder dabei seid. Ich habe ja lange zu "Michi" gehalten, aber Ihr hattet leider von Anfang an recht...