Wer in dieser Zweitliga-Saison die graue Maus sucht, Ingolstadt, Oberhausen und Paderborn übersieht und nicht weiß, dass Osnabrück keine ist, der könnte sich für den VfL entscheiden. Unspektakulärer und gewöhnlicher lässt sich eine Spielzeit, an deren Ende entweder der Klassenerhalt erreicht oder verpasst wird, wohl nicht fabrizieren. Wer also von Ferne den VfL beobachtet und die noch immer elektrisierende Stimmung im Stadion nicht kennt, könnte glauben, Osnabrück sei sowas wie Frankfurt, und dann auch noch weniger erfolgreich.
Dabei ist es eigentlich ganz anders: Osnabrück, dieses zuletzt oft leidgeprüfte, vor eineinhalb Jahren runderneuerte Gebilde, steht auf Platz 14 in der Tabelle. Das ist für sich genommen sensationell. Leider funktionieren die Fußballherzen weniger logisch. Sie gieren nach Emotionen, die unspektakulärer, gewöhnlicher Fußball nun gerade nicht auslöst. Mit dieser tragischen Tatsache müssen sich Fans und Verein in dieser Saison wohl arrangieren und das beste draus machen.
Denn schönen Fußball spielt der VfL gewiss nicht. In jedem der fünf Wollitz-Jahre hat die Mannschaft gefälligeren, aktiveren, offensiveren Fußball gespielt als aktuell; erfolgreicher war er deshalb noch lange nicht, aber eben: emotionaler.
Und mehr noch: Das alte Leid währt weiter fort. Osnabrück spielt so inkonstant wie kein anderes Team in der Liga: Der VfL gewinnt 1:0 in Aue nach einer energischen Leistung, verliert 0:2 gegen Augsburg nach einem besorgniserregenden Kick, spielt 3:3 in Berlin nach einer unterhaltsamen Partie. Woche für Woche, mitunter sogar in einem Spiel, wechseln gleißendes Licht und dunkler Schatten; unerfolgreich ist das nicht unbedingt, aber eben: unbefriedigend.
Nun folgt das Heimspiel gegen Oberhausen, ein nahendes, nächstes Fest vielleicht. Dies elende Jammern auf hohem Niveau hätte dann erstmal wieder ein Ende. Es ist auch, jeder weiß das eigentlich, unangemessen.
Samstag, 12. Februar 2011
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