Donnerstag, 31. Januar 2008

der sporadische adventskalender: türchen 1

Morgen rollt der Ball wieder: Nur noch 1 Tag, bis die Borussia gegen Absteiger Kaiserslautern ran darf. Ein letztes Mal also wollen wir in der herzlosen Winterpausen-Zeit ein virtuelles Türchen öffnen und einen schmackhaften Leckerli zur Einstimmung auf die Rückrunde präsentieren. Wie bei jedem Adventskalender weiß man vorher nicht, was drin ist. Ein Zitat? Ein langer Text? Ein Bild gar? Heute gibt's einen echten Witz.

Bundestrainer Jogi Löw nominerte für das Testspiel gegen Österreich den ehemaligen Bielefelder (!) Heiko Westermann in den Kader der Nationalmannschaft.

Mittwoch, 30. Januar 2008

seitenwechsel #48

Auch im neuen Jahr gibt's einmal in der Woche eine Institution im VfLog: Den Seitenwechsel mit den lieben Kollegen von Seitenwahl. Seit der vergangenen Saison schreiben wir uns Brand-, Schmäh- oder Liebesbriefe - mit noch immer wachsender Leidenschaft. Diesmal hatte Martin bei Seitenwahl das erste Wort, und Mike zeigte sich zerknirscht und verliebt zugleich.

Mein lieber Martin,

da Du mich mit Deinen Worten bei unseren hunderttausenden Lesern als Seitenwechsel-erschleichender Kauz entlarvt hast, möchte ich meinen Fehler eingestehen. Ja, Großes ließ sich erahnen, als ich bat, den Seitenwechsel vorzuziehen. Doch müsst Ihr wissen, dass ich (zu) oft intuitiv schreibe, aus Launen heraus. Unzählige und ungeordnete Gedanken beschäftigen mich tagelang, doch wenn ich dann vor meiner Tastatur sitze, aus dem Fenster schaue und das Graue mich erschlägt, sinkt die Laune mitunter schlagartig in den Keller.

Natürlich gibt es immer viel zu erzählen. Noch in dieser Woche lud Borussia die Journalisten zum Jahresauftaktessen. Wie jedes Jahr eine gemütliche und schöne Veranstaltung, bei der ich grundsätzlich als Letzter das Lokal verlasse. In diesem Jahr war es besonders entzückend, weil die junge Dame, die den harten Kern (Namen gebe ich natürlich nicht preis an dieser Stelle!) zum Ende bewirtete, mit "entzückend" nur unzureichend beschrieben werden könnte. So nutze ich diesen Seitenwechsel auch als Aufruf: Maren, wenn Du diese Zeilen liest, dann bitte ich mindestens um einen gemeinsamen Kaffee, vor allem, nachdem ich Dich den ganzen Abend mit Zigaretten versorgt habe. Wäre doch gelacht, wenn sich die junge Frau nicht auffinden ließe! E-Mails an meine Adresse oder an MikesuchtMaren@vflog.de. Fortschritte werden ab sofort wöchentlich thematisiert.

Sportlich erwarte ich vom kommenden Spiel nicht besonders viel. Thomas Kleine ist eine gute Verstärkung, ohne Frage. Vor allem zeigt dies, dass Jos Luhukay und Christian Ziege nichts dem Zufall überlassen wollen, und dafür auch über ihren eigenen Schatten springen können. Ein gewisser Pragmatismus, der vielen in der Politik nicht schaden könnte, nicht wahr, Herr Koch? (Lob an Maik, der die Abwahl Kochs vergangene Woche prognostiziert hatte!)

Ihr habt es sicherlich verfolgt: die "taz" verkauft seit einigen Wochen täglich ihre beliebte Kolumne "verboten" meistbietend. Eine großartige Idee! Ich lade hiermit alle Leser auf, es auf ähnliche Weise zu tun. Gegen Einsendung eines kleinen Betrages, gerne auch als Briefmarken, Autogrammkarten oder Ähnliches, werde ich mit dem Gewinner seitenwechseln. Somit kommen wir auch endlich der Verpflichtung des Web 2.0 nach.

Lasst also die Spiele beginnen und das vorerst letzte halbe Jahr in der Liga der Herzen einläuten! Auf dass Borussia aufsteigt, Osnabrück nicht absteigt und ich zu meinem Kaffee mit Maren komme.

Beste Grüße in die Republik wünscht
Mike

Dienstag, 29. Januar 2008

der sporadische adventskalender: türchen 3

Ab dem 1. Februar rollt der Ball wieder. Bis dahin sind es noch 3 Tage. Nicht jeden Tag, aber doch immer wieder, wollen wir in dieser herzlosen Zeit sporadisch ein virtuelles Türchen öffnen und einen schmackhaften Leckerli zur Einstimmung auf die Rückrunde präsentieren. Wie bei jedem Adventskalender weiß man vorher nicht, was drin ist. Ein Zitat? Ein langer Text? Ein Bild gar? Heute gibt's einen echten Neuzugang.

Nichts tut sich im großen Fußball in diesen grauen Januartagen. Nichts? Das ist nur die halbe Wahrheit. Die VftabelLe, ihres Zeichens stärkste Liga der Welt, wird auf 16 Vereine aufgestockt (rechts auf dieser Seite). Unser Leser Lorenz führt gewichtige Gründe für diese Neustrukturierung ins Feld, die den Ligaausschuss unter Vorsitz des Fußballgottes zwar nicht vollends, aber doch einigermaßen überzeugt haben.

Lorenz lobt uns in angemessen hohen Tönen für unseren erstklassigen Familienblog, gibt aber zu bedenken, "dass eine richtige Liga doch eher 18 Vereine braucht. VfL’s gibt es zugegebenermaßen viele", stellt er zutreffend fest, "ihr habt aber sicher auch Qualitätsansprüche", was ohne Frage auch korrekt ist.
"Ein guter Kandidat wäre der VfL Sindelfingen, großer Verein, fast 10000 Mitglieder, ohne Aushängeschild 'Profifußballer'. Die Männer spielen in der Verbandsliga Württemberg, Punktzahl 1,294; die Frauen in der 2. Bundesliga Süd - bei 2,333 Punkten pro Spiel allerdings eine echte Belastung für unser gerade erst wieder aufgebautes Selbstbewusstsein."
(Stimmt, auch damit hat er recht: Wir sind nicht so dämlich und sortieren mutwillig Mannschaften ein, die unseren VfL derart absehbar den Rang ablaufen.)

Als letzten im adligen Bunde schlägt Lorenz schlussendlich den VfL Wolfsburg II vor. "Die spielen immerhin in der Regionalliga Nord und schaffen es, sich deutlich mehr unseren Wünschen entsprechend zu verhalten, als die Erste: 0,684 Punkte." Nun, lieber Lorenz, auch diese Bewerbung müssen wir abschlägig bescheiden. Zwar sind deine statistischen Erhebungen grundsätzlich richtig, doch dürfte einleuchten, dass wir uns etwas Luft lassen müssen, sollte es notwendig werden, im späteren Verlauf der Spielzeit etwaige Desaster-VfLs nachzunominieren.

Herzlich willkommen also, VfL Sindelfingen (Männer!!). Punktgleich mit dem VfL Gummersbach sortieren sich die Württemberger auf Platz 9 ein, durchaus in Reichweite für die beiden Osnabrücker VfLs und doch mit gebührendem Abstand zu den Abstiegsrängen.

Die VftabelLe, das offizielle VfL-Ranking, hatten wir im August letzten Jahres ins Leben gerufen, um angesichts der Ligakonkurrenz aus Wolfsburg, Cottbus oder Leverkusen einen adäquaten Überblick über den Leistungsstand unserer VfLs zu gewährleisten. Diese unwürdigen Gegner bleiben den VfLs zwar nun erspart, doch will sich kein Gladbacher und kein Osnabrücker ernsthaft mit Wehen oder Jena messen. In einer gemeinsamen Erklärung forderten die VfL-Coaches Jos Luhukay und Pele Wollitz deshalb im Sommer: "Lasst die VftabelLe leben!"

Montag, 28. Januar 2008

der sporadische adventskalender: türchen 4

Ab dem 1. Februar rollt der Ball wieder. Bis dahin sind es noch 4 Tage. Nicht jeden Tag, aber doch immer wieder, wollen wir in dieser herzlosen Zeit sporadisch ein virtuelles Türchen öffnen und einen schmackhaften Leckerli zur Einstimmung auf die Rückrunde präsentieren. Wie bei jedem Adventskalender weiß man vorher nicht, was drin ist. Ein Zitat? Ein langer Text? Ein Bild gar? Heute gibt's was auf die Ohren.

Wer immer schon ahnte, dass die Konferenzschaltung zwar großartig ist, bei weitem aber nicht so großartig wie die Pausen der Konferenzschaltung, dem sei eine Radiopanne anempfohlen, bei der es auch noch um einen VfL geht. Strenge Menschen finden sie vielleicht scheißlangweilig, wenn nicht gar...

Sonntag, 27. Januar 2008

schussstark

Unsere VfLs üben sich in Jubel, Trubel, Heiterkeit und sind mittlerweile wieder im Lande: Osnabrück gewinnt 4:2 gegen Lotte. Einziger Wehrmutstropfen: Markus Feldhoff ist schon wieder verletzt. Gladbach gibt sich nicht länger, wie gestern beim 1:3 gegen Düsseldorf, in Gönnerlaune, sondern schlägt auf dem Transfermarkt zu: Thomas Kleine kann gottfroh sein, endlich Hannover verlassen zu dürfen.

Die Meldung des Tages jedoch bringt der Sportinformationsdienst in wunderbar zurückhaltender Manier: Nach einem Platzverweis ist ein französischer Amateur-Fußballer am Sonntag in Saint-Maur-des-Fosses ausgerastet. Nachdem der Schiedsrichter ihn vom Feld gestellt hatte, holte der Mann eine Pistole aus der Kabine, kehrte zurück aufs Spielfeld und schoss zweimal in die Menge. Die anderen Spieler flüchteten in die Kabine, bis die Polizei eintraf und den Mann erhaftete. Verletzt wurde niemand.

Samstag, 26. Januar 2008

für einen wunderbaren grauen samstag...

... empfiehlt der Sommelier:
  • 3 Std. erwägen, wie wahrscheinlich es sein mag, sich durch platonische Tröpfchenübertragung mit Tonsillitis anzustecken, und prophylaktisch schon einmal Halstabletten zu lutschen und Fieber zu messen.
  • Knapp 2 Std. deutschen Handballern beim Verlieren zusehen.
  • 5 Std. das wirklich beachtliche und kostenlose Angebot von dokoland.de 'testen'.
  • 1 Std. mit der Ex-Freundin telefonieren.
  • 24 Std. träumen, was sein wird in einer Woche, wenn Osnabrück in Freiburg auch in die Rückrunde mit einem Paukenschlag startet, wenn das Trainingslager in Marbella hoffentlich Früchte trägt, wenn der ganze Breisgau Paul Thomik, dem Torschützen zum 0:2, ein nachträgliches Geburtstagsständchen singt, wenn ein einstelliger Tabellenplatz erklommen ist, kurzum: wenn die Welt wieder vollends in Ordnung ist.

Freitag, 25. Januar 2008

ein dramulett - für s.

Am Montag und am Dienstag haben wir hier einen kleinen launigen Mailverkehr veröffentlicht. Wir wollten -- Fußballgott hin oder her -- unsere Seele an den Teufelskicker verkaufen, ein paar dreckige PR-Deals mitmachen, damit unsere Leser einen Fußball gewinnen können oder fünfzig. Irgendwie haben wir den falschen Ton getroffen und nie mehr vor den inzwischen namenlosen Teufelsfee gehört, die uns diesen Deal zunächst angeboten hatte.

Nie mehr? Ein Irrtum! Denn gestern klingelte Maiks Handy. Die Fee war dran, und sie hatte einen Wunsch: Ihr Name und ihre Mailadresse sollten von unserer Homepage verschwinden. Denn PR ist ein dunkles Geschäft, das nichts mit Öffentlichkeit zu tun hat und in der Regel im Geheimen vonstatten ging. Das verstehen wir. Der Name von Jessy (Name von der Redaktion verändert) ist weg, auch ihren Allerweltsnachnamen, der nicht Meier oder Müller oder Schulte heißt, nennen wir nie mehr. (Außer es geht um SJS)

Was wir nicht verstehen ist, dass Janine (Name von der Redaktion geändert) gleich beide Pressesprecher der VfLs angerufen hat. Und das wollen wir uns nun doch zu gerne genauer ausmalen.


Ein Zimmer. Ein Schreibtisch. Ein Mann. Im Hintergrund ein leeres Fußballfeld. Das Telefon klingelt. Der Mann hebt ab.

Mann: Ja, bitte?
Frau (aus dem Off, offenbar durchs Telefon): Guten Tag, Jessi K. Schmid von PR12+1 hier. Ich habe eine Beschwerde: Die Jungs vom VfLog ärgern mich, die sind böööse! Tun sie doch was!
Mann: Äh, was genau soll ich denn da tun?
Frau: Na, irgendwas! Stadionverbot oder so! Die sind Verbrecher! Das schadet doch auch Ihnen, wenn die Straftaten im Namen Ihres Vereins begehen! Die haben, jetzt halten Sie sich fest, die haben ... (schluckt, unterdrückt Tränen) meine Namen veröffentlicht, und meine E-Mail-Adresse!
Mann: Aber was haben Sie denn gegen Ihren Namen, der ist doch ganz hübsch, Frau Schmid!
Frau: Jetzt fangen Sie auch schon an! Wehe Sie nennen mich noch einmal Schmid! Und wenn Sie kein Stadionverbot erteilen, verklage ich sie!
Mann: Ist gut, das machen wir doch gern. Ich schick den Jungs eine E-Mail und setze Sie in CC. Was ist denn Ihre Mailadresse?
...
Hallo?
...
Sind Sie noch da...?
(Es ist ein leises pulsierendes Tuten zu hören.)
Mann: Komisch, aufgelegt. Dabei hat sie doch so einen schönen Namen, wer nennt heute denn noch seine Tochter Judith? Oder wie war nochmal der Name?

Donnerstag, 24. Januar 2008

seitenwechsel #47

Auch im neuen Jahr gibt's einmal in der Woche eine Institution im VfLog: Den Seitenwechsel mit den lieben Kollegen von Seitenwahl. Seit der vergangenen Saison schreiben wir uns Brand-, Schmäh- oder Liebesbriefe - mit noch immer wachsender Leidenschaft. Diesmal nölt Mike über einen grauen Januar, passend zur Karnevalszeit antwortet Maik bei Seitenwahl in gewohnt bunter Clowns-Manier.

Lieber Martin, lieber Maik,

es ist grau. Es ist schon seit Tagen grau. Ein Blick auf den Kalender offenbart die Gleichgültigkeit, die zurzeit meine Gedanken bestimmt. 21. Januar? Es könnte auch der 15. oder 04. Januar sein. Was spielt das schon für eine Rolle? Ich hasse diese Zeit des Jahres. Der Januar gehört abgeschafft! Im Januar ist das Konto leer, das Wetter schlecht und die Welt langweilig. Und der Januar 2008 hat beste Chancen, zum schlimmsten aller Januare zu werden.

Es passiert nichts. Die Winterpause ist ohnehin eine schreckliche Zeit, aber in diesen Wochen wirkt jeder Tag für mich wie eine einzige Qual. Gut, der Ball rollt nicht, daran gewöhnt man sich nach drei Jahrzehnten des Erdenlebens. Aber sonst? Dschungelcamp & Roland-Koch-Wolfgang-Schäuble-Terror, das alles bei 9 Grad Außentemperatur, grauem Himmel und leerem Konto. Was ist los in Deutschland? Der alte Verwirrte im Rollstuhl gräbt die Grundrechte ab, und wer wehrt sich? Wo sind die Studenten, die Intellektuellen, die auf die Straße gehen? StudiVz wird zur größten Werbeplattform Deutschlands, und was passiert? Gar nichts. Die Politik streitet um Mindestlöhne, bürgerliche Parteien verlassen einmal mehr den Pfad des humanistischen Denkens zu Wahlkampfzwecken. Wo bleiben die differenzierten Debatten? Die notwendigen Diskurse? Sicherlich, das Internet platzt vor lauter Blogs aus den Nähten. Ein jeder äußert sich zu allem. Eine Kakofonie des Internets, der Diskussionskultur. Die Leitmedien in diesem Land verhalten sich ruhig, sofern sie sich keinem billigen, wahlkampfgeprägten Populismus hingeben. Nur die "tageszeitung" wagt mutige Schlagzeilen, aber sie darf das ja auch.

Ihr merkt, meine Gedanken sind ungeordnet. Widmen wir uns dem Fußball. Borussias Trainingslager im Süden Spaniens verläuft enttäuschend. Und? Sicher, die Verletzungen von van den Bergh, Brouwers und Colautti wiegen schwer, aber ich merke, dass mich das relativ wenig tangiert. Es passt zur aktuellen Situation. Irgendwie war der Wunsch schon da, dass ein Roberto Colautti in der Rückrunde so richtig in Form kommt, mal wieder ein Vollblutstürmer, der Spaß macht. Nun wird Nando Rafael spielen, und auch das wird funktionieren. Irgendwie.
Und sonst? Jürgen Klinsmann! Ist schon abgefrühstückt. Die Bayern werden Meister. Spannend könnte noch werden, ob das DSF in der Sommerpause die aktuellen Ergebnisse der Europameisterschaft als Aufmacher bringt oder Bilder von Jürgen Klinsmann, wie er an der Säbener Straße einen Kaffee trinkt.

Es ist Stillstand. Und immer noch grau draußen.

Ein frohes neues Jahr 2008 wünscht dennoch
Mike

Mittwoch, 23. Januar 2008

kommando pimperle

Willi-Sympathisanten und Untergrundpartisanen wie die 23-jährige Sieglinde Villaner aus Selb/Fichtelgebirge rufen zum bewaffneten Kampf auf, Willi aus der DFL-Haft zu befreien. Ein "Kommando Pimperle" arbeite bereits seit Wochen an einer konspirativen Aktion.
Willis Anwalt Gerd-Christian Heubele betont dagegen ausdrücklich, sein Mandant wolle nicht durch einen gewalttätigen Akt frei kommen und habe überdies keine Interesse, an einem Buch mit dem Titel Organisation randständiger Jugendlicher mitzuwirken.
Auch wir mahnen ausdrücklich zu Ruhe und Gelassenheit und wenden uns gegen jede Form von Gewalt, denn wer in Deutschland lebt, hat die Faust unten zu lassen!

Dienstag, 22. Januar 2008

und heute: immer noch keine verlosung teil 2/2

Zu gern hätten wir unseren Lesern eine kleine Verlosung geboten. Dafür hätten wir auch unsere Seele verkauft und Werbung für eine ganz wunderbare Website gemacht. Aber es hat nicht sollen sein – irgendwie antwortet nämlich die PR-Agentur nicht mehr, die uns doch ursprünglich diesen Deal vorgeschlagen hatte. Lest, wie es weiterging:

Gesendet: Dienstag, 15. Januar 2008 15:39
An: 'Martin Zierold'
Betreff: AW: Interesse an einer Verlosungskooperation?

Lieber Herr Zierold,

leider kann ich Ihnen „nur“ drei Bücher von den Teufelskickern zum Verlosen anbieten.

Würde Ihnen das auch reichen?

Herzliche Grüße,
JS



Von: Maik Gizinski vflog.de [mailto:maik@vflog.de]
Gesendet: Donnerstag, 17. Januar 2008 00:21
Betreff: Re: WG: Interesse an einer Verlosungskooperation?

Liebe JS,

ganz so einfach, wie Herr Zierold sich das vorstellt, ist das leider nicht möglich. Es ist überdies auch bei usus, dass Kooperationen mit anderen Medien oder vergleichbare Initiativen in den Zuständigkeitsbereich der Chefredaktion fallen. Verzeihen Sie also jetzt die Umstände - und Herrn Zierold seinen Übereifer.

Eine Verloskooperation, wie Sie Ihnen vorschwebt, widerspricht fundamental unseren Ansprüchen an journalistische Unabhängigkeit. Uns mit Ihrer sicher ehrenwerten PR für eine womöglich gar gute, teuflische Sache gemein zu machen, würde von unseren Lesern nicht einmal zu Unrecht als Offenbarungseid geringgeschätzt. Wir können es uns nicht ohne weiteres leisten, derart sorglos journalistischen Content zu verscherbeln.

Ohnehin sind Bücher schwierig; unsere Zielgruppe liest nicht gern längere Texte; Fußballfans wollen schnell auf dem Laufenden sein und dann: Fußball spielen.
Vorschlag zur Güte: Drei Bälle, von denen wir dann zwei verlosen. Kann das klar gehen?

Beste Grüße aus dem siebten Fußballhimmel,
Maik Gizinski

--
Chefredakteur

{...und danach haben wir nie wieder von Frau S. gehört...}

Montag, 21. Januar 2008

und heute: keine verlosung teil 1/2

Zu gern hätten wir unseren Lesern heute eine kleine Verlosung geboten. Dafür hätten wir auch unsere Seele verkauft und Werbung für eine ganz wunderbare Website gemacht. Aber es hat nicht sollen sein – irgendwie antwortet nämlich die PR-Agentur nicht mehr, die uns doch ursprünglich diesen Deal vorgeschlagen hatte. Lest selbst:

Gesendet: Montag, 14. Januar 2008 13:48
An: martin@vflog.de
Betreff: Interesse an einer Verlosungskooperation?

Sehr geehrter Herr Zierold,

stecken Sie Ihre Leser pünktlich zum Start des EM-Jahres 2008 mit dem Fußball-Fieber an und berichten Sie von http://www.teufelskicker.de/.

Ihre Berichterstattung zu dieser neuen Internetplattform für fußballbegeisterte Kids unterstützen wir gerne mit exklusiven Verlosartikeln rund ums Thema Fußball!

Wer sind die Teufelskicker?

In Buch- und Hörspielform vermitteln „Die Teufelskicker“ schon lange die Leidenschaft zum Fußball: In mehr als 700.000 deutschen Jugendzimmern sorgen die wackeren Spieler mit ihren spannenden Fußballgeschichten für Begeisterung und Jubelstürme.

Das Teufelskicker-Online-Portal bietet ab dem 15. Januar 2008 nun auch den ultimativen Spaß für junge Kicker im World Wide Web!

Was bietet die Teufelskicker-Plattform?

Auf der interaktiven Plattform www.teufelskicker.de können Fußballfans ab acht Jahren auch bei schlechtem Wetter jede Menge Fußball-Action erleben: Ob spannende Turniere im Managerstil, aktuelle News aus der Welt des Realsports oder lustige Unterhaltungen im Community-Bereich – Die ersten Wochen unentgeltlich und danach zum Taschengeldpreis von fünf Euro monatlich können begeisterte Nachwuchsfußballer stetig neue Herausforderungen am Ball sowie jede Menge Sonder- und Rabattaktionen wahrnehmen.

Auf www.teufelskicker.de ist wirklich alles auf das runde Leder ausgerichtet und ganz nebenbei vermittelt die innovative Internetseite jungen Fußballfans auch noch wertvolle Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien.

Wir freuen uns auf „teuflische“ Verloskooperationen mit Ihnen und senden liebe Grüße,

Ihr Teufelskicker-PR-Team



Von: Martin Zierold
Gesendet: Montag, 14. Januar 2008 14:13
Betreff: AW: Interesse an einer Verlosungskooperation?

Liebe Frau S.,

vielen Dank für Ihre wirklich spannenden Informationen rund um die Teufelskicker-Plattform! Wie Sie sicher wissen, stehen wir auf unserem beliebten Fußballmagazin "VfLog" dem Fußballgott sehr nahe, der unser Herausgeber ehrenhalber ist. Aber was der liebe Fußballgott nicht weiß, macht ihn nicht heiß – Platz für eine kleine teuflische Kooperation ist da allemal.

Mit welchen Verlosartikeln wollen Sie uns denn in die Fußballhölle locken?

Herzliche Grüße,

Martin Zierold

Gesendet: Montag, 14. Januar 2008 15:57
An: 'Martin Zierold'
Betreff: AW: Interesse an einer Verlosungskooperation?

Lieber Herr Zierold,

vielen Dank für Ihre nette Rückmeldung !

Als Verlosmaterial haben wir aktuell Bücher und gebrandete Fußbälle im Angebot.

Dürfte ich ganz kurz von Ihnen den nächsten EVT des Magazins erfahren und auch Ihre Auflage? Und wie groß würde unsere teuflische Verlosung denn ausfallen?

Viele liebe Grüße,

JS

Von: Martin Zierold
Gesendet: Montag, 14. Januar 2008 18:20
Betreff: AW: Interesse an einer Verlosungskooperation?

Liebe Frau S.,

gebrandete Fußbälle klingen toll! Erinnern von ihrer Form ja auch an den berühmten biblischen Apfel, also quasi Sündenfall, Teufelskicker usw. usf.!

Unser VfLog erscheint – ja, wissen Sie das denn nicht?! – täglich i.d.R. mit einem Beitrag. Das heißt Sie hätten für einen Tag die exklusive Aufmachermeldung auf unserer Website. Natürlich bleibt Ihr Artikel darüber hinaus unbegrenzt abrufbar und über unsere Rubriken/Labels gut auffindbar. Wir könnten Sie in eine Rubrik "Empfehlungen & Schleichwerbung" aufnehmen oder auch eine neue Kategorie "Teufelszeug" schaffen, das wäre doch lustig, oder?

Da wir natürlich zeitlich viel Arbeit in das Magazin stecken, sind wir für jede Entlastung dankbar. Es wäre also klasse, wenn sie uns gleich einen fertig aufbereiteten redaktionellen Beitrag liefern könnten, gerne mit Bild, auch die Einbindung von Videos ist möglich.

Unsere Nutzerzahlen bewegen sich bei ca. 6000 Usern im Monat. Wenn wir also 1% glücklich machen wollen – und das muss doch das Ziel jedes Menschen sein, 99% Unglück ist immer noch viel zu viel, dann bräuchten wir schon 60 Bälle. Naja, sagen wir 50? Ok, 40? Also vielleicht 5? Und 5 Bücher? Na, was sagen sie?

Beste Grüße an die Waterkant,

Martin Zierold

PS. Wenn wir so drüber nachdenken: Also, wenn ein Video oder Bild mit dazu kommt, wären vielleicht 10 Bälle fair. Oder wie handhaben Sie das in der Fußballhölle?

Sonntag, 20. Januar 2008

heute: keine sendung, keine maus

Gestern Abend kehrte Borussia zurück aus dem Trainingslager, das -- wenn man den Berichten von borussia.de und Co. glauben darf -- ein großer Erfolg war. Heute Morgen nun hob der andere einzige VfL ab und flog dorthin, wo die Fohlen herkamen. Nach Spanien. "Nach Spanien! Nach Spanien!", dies ist ganz offenbar der tschechoweske Seufzer des heutigen Fußballmanagers. Wir geben uns heute deshalb auch ganz multikulturell.

Ría y los Hechos de plantas: con el final de un campo de entrenamiento lleno de empates, la partida en otro campo de entrenamiento lleno de púrpura, un perezoso Martin sin ideas, y por supuesto sin un ratón, el pato y el elefante.

Das war Spanisch (oder was wir dafür halten).

Samstag, 19. Januar 2008

gastbeitrag: der auto pilot

Ab und an laden wir befreundete Autoren ein, auf dem VfLog einen Gastbeitrag zu verfassen. Diesmal mussten wir lange bitten, aber es hat sich gelohnt. Vor über zehn Jahren erschien in der legendären Zeitschrift "Die Knackzeit" (nur in Wuppertal erhältlich, dort aber begehrter als Tankstellen-Schokocroissants an einem verregneten Sonntagmorgen) ein Beitrag von Nils Berger über die leidenschaftliche Hassliebe zum eigenen Auto. Seitdem sind viele Monde ins Land gegangen, und all die Zeit konnten wir auf unserer Themenliste zwei Punkte nicht abhaken: "Idee: was Lustiges zu Fußballern und Spielerfrauen" und "Idee: eine philosophische Skizze zu Fußballern und ihren Autos (Nils fragen!)". Gestern dann war der Text in unserer Mailbox. Nils Berger über Fußballer und ihre Autos. Danke! Und das Thema "Spielerfrauen" werden wir irgendwann auch noch in den Griff kriegen.

Fussballer und ihre Autos stehen für Normalsterbliche in magischer Verbindung. Auch von Menschen, die sich nicht für Fussball interessieren, geniessen sie heimliche Bewunderung. Wie die Gladiatoren und Wagenlenker einst in Rom begeistern sie die Massen, Fanclubs huldigen ihnen und sie werden gut entlohnt. Ohne die Gruppe der Berufsfussballspieler , die zahlenmäßig wahrscheinlich nur noch von der Gesamtzahl amerikanischer Einkommensmillionäre überboten wird, gäbe es ein ganzes Fahrzeugsegment so nicht. Wer sollte all die Ferrari, Maserati, (...) sonst kaufen.

Häufig müssen Fussballer die Wagen nicht einmal bezahlen, sondern ein Sponsor stellt sie ihnen vollgetankt (100 Liter Superplus) vor die Tür. Ist etwas nicht in Ordnung, gibt man den Wagen zurück. Ein Traum, den mir bisher niemand erfüllen wollte. Und doch: Fussballern entgehen die packendsten Situationen im Leben eines (richtigen) Autofahrers. Ich meine die Momente, wenn man den letzten Winkel des Dispos auf den Tresen legt. Summen, von den bescheidene Menschen Urlaub machen, Reisen erleben können, von denen die Erinnerung über Jahre zehrt. Statt dessen investiert man in das geliebt/gehasste Vehikel, damit es fahrbereit ist und die Werkstatt aus eigener Kraft verlassen kann. In solchen Momenten erfüllt einen eine unvergleichliche, lustbereitende Mischung aus Schmerz, Wut und latenter Ohnmacht. Gefühle, die sich der Sado-Masochist mühsamst mit div. Apparaturen, Lack und Leder erarbeiten muss.

Fussballer kennen diese Situation im Autohaus so wohl nicht. Wenn der Sportwagen neue Reifen und einen Ölwechsel benötigt, läßt man sich beiläuig das Nachfolgemodell zeigen. Aber bitte keinen Neid. Ich erkenne den Leid- und Blutzoll an, den ein Fussballer erbringen muss. Wer bis 35 im Profibetrieb durchgehalten hat, darf sich den Rest seines Lebens mit den zertretenen Gliedmassen herumärgern. Eine anständige Bezahlung tut da Not.

Ferrari wird es in Zukunft auch mit Ethanol-Antrieb geben. Der gemeine Fussballer wird Ethanol für eine der Substanzen halten, die der Mannschaftsarzt regelmäßig verabreicht. Hypothetisch gesprochen. Denn wie wir alle wissen, dopen Fussballer grundsätzlich nicht, sind nicht schwul und nicht dumm.

Freitag, 18. Januar 2008

24. februar 14 uhr

Heute hat die DFL die nächsten Spieltage terminiert. Aus diesem Anlass veröffentlichen wir ein Gedicht unseres Poets-in-Residence, Willi Westend.

Oh, Du! 24. Februar, Du!

Seit heute bist Du nicht mehr nur ein Tag
seit heute
bist Du der Tag
der eine
besondere
der lilane
und grüne
und weiße
und schwarze
dabei rosarote
der Tag
der VfLiebe.

Welch schöner Tag
Du
sein wirst!

Du bist der Tag
an dem die Mauern fallen
die roten
Quadrate
leer
sein werden
der Tag
der Freiheit.

Ab 14 Uhr
offiziell jedoch
lang vorher schon
werden wir
singen.

Lieder von Liebe
und Freundschaft
von Leidenschaft
und großer Freude.

Oh, Du! 24. Februar, Du!
Wärst Du
schon hier
unsere Ketten zu
sprengen.

Donnerstag, 17. Januar 2008

der sporadische adventskalender: türchen #14

Ab dem 1. Februar rollt der Ball wieder. Bis dahin sind es noch 21 Tage. Nicht jeden Tag, aber doch immer wieder, wollen wir in dieser herzlosen Zeit sporadisch ein virtuelles Türchen öffnen und einen schmackhaften Leckerli zur Einstimmung auf die Rückrunde präsentieren. Wie bei jedem Adventskalender weiß man vorher nicht, was drin ist. Ein Zitat? Ein langer Text? Ein Bild gar? Heute: Musik.

Maik macht ab heute Skiurlaub. Wenn die Katze außer Haus ist, tanzen die Tauben Tango auf dem Fenstersims. Dazu möchten wir allen Nicht-Tauben eine Musik ans Herz legen, die wir neulich in unserem CD-Regal wiederfanden: Tango til they're sore von Tom Waits.

Mittwoch, 16. Januar 2008

happy birthday, udo!

Die klassischen Medien haben in den vergangenen Jahren nicht nur das Monopol darauf verloren, die Bevölkerung zu informieren. Sie haben auch das Monopol darauf verloren, vor einem breiten Publikum Lügen zu verbreiten, Menschen zu verunglimpfen und Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Manchmal kommt es mir so vor, als kämpften sie gerade verzweifelt darum, beide Monopole zu verteidigen.
Stefan Niggemeier

Die Blogosphäre (bah!) tobt mal wieder wegen irgendeiner Podiumsdiskussion, in der es um Journalismus im Internet und die Unterschiede zwischen Printmedien und Blogs ging. Gähn. Allein ein kluger Mann namens Stefan Niggemeier erkennt, worum es geht: Endlich wird crossmedial gelogen, verunglimpft, persönlichkeitsrechtverletzt.

Einziger Lichtblick, einziger Gegenpol ist wie immer unser kleines Familienmagazin, das sich für Menschenrechte einsetzt, für Ehrlichkeit und Stil. Deswegen gratulieren wir heute auch aus ganzem Herzen Udo Lattek, dem alten Arsch und VfL-Mitglied, zu seinem 73. Geburtstag (ja, er sieht älter aus, immer nur motzen macht alt).

Dienstag, 15. Januar 2008

gegen lila-weiss

Gerade in der Saison-Vorbereitung, ob im Sommer oder Winter, geht es darum, Tag für Tag neu den inneren Schweinehund zu besiegen, das Letzte aus sich rauszuholen, bis an die Grenzen zu gehen, um topfit zu sein, wenn's wirklich drauf ankommt. Um den inneren Schweinehund zu besiegen, ist es nun ohne Frage von Vorteil, wenn der genauso aussieht wie man selbst. Da beim VfL kluge Leute arbeiten, wurde also für's Trainingslager in Marbella/Spanien ein Testspiel gegen Austria Wien vereinbart. Die Austria spielt nämlich auch in lila-weiss. (Und Netzer ist dort übrigens auch mit von der Partie, allerdings heißt der 'Philipp' mit Vornamen.)
Olé Ola, sagen wir da.

Montag, 14. Januar 2008

olé espana!

Es ist so eine Sache mit den Ohrwürmern. Vor einigen Wochen plagte mich einige Tage lang Costa Cordalis mit seinem sensationellen "Auf die Ski und los". Seit Martin unser aller Augenmerk auf Spanien gelenkt hat, singt und klatscht Michael Schanze in meinem Ohr. Gemeinsam mit der deutschen Nationalmannschaft baute er sich mit dem wunderbaren Chant "Olé Espana" selbst ein Denkmal, zur WM 1982 in - ja, sicher - Spanien war das.

Das klang so: "Olé Olé, Olé Ola - Olé Espana..." - und wie geht es dann weiter? Wer's weiß - aber bitte ohne Mogeln, also ohne auf alten Langspielplatten oder gar im Internet zu recherchieren -, setze sich an einen Tisch, nehme sich ein Handy, eine Digitalkamera oder etwas noch Professionelleres und singe, was das Zeug hält. Das Ergebnis dann ruckizucki an schanzentisch@vflog.de senden! Die beste Performance wird hier im Blog veröffentlich, als Preis winkt ein eigens angefertigtes VfLog-Shirt-Unikat.

Cordalis übrigens, das weiß ich auswendig, singt wie folgt weiter: "Tausend Flocken fliegen, ganz genau wie du, lauf nur immerzu!"

Sonntag, 13. Januar 2008

viva espana!

"Spanien, das Land zwischen grünen Tälern und unermesslichem Meer, es vermag unter seinem blauen Himmel Völker in Freiheit zu vereinen. Es lebe Spanien, und Ruhm seinen Nachkommen, die der Geschichte Gerechtigkeit und Größe, Demokratie und Frieden geben!" Diese originellen Gedanken hatten bei der Planung ihrer heurigen Trainingslager nicht nur Uli Hoeneß und Pele Wollitz, sondern auch Jos Luhukay, der mit seinen Fohlen seit gestern in Alhaurin de la Torre (laut Babelfisch zu deutsch "Alhaurin des Aufsatzes", naja) residiert, trainiert und nicht raften gehen wird, so jedenfalls die Kollegen von borussia.de.

VfL und VfL werden in Spanien nicht aufeinandertreffen, da man zu unterschiedlichen Zeiten in Spanien trainingslagert, aber einsam wird es für Borussia nicht, denn eine ganze Kohorte an Journalisten ist vor Ort, darunter auch die lieben Kollegen von torfabrik. Kurz haben wir gezögert, aber wir praktizieren auch künftig den Journalismus, den wir bei unseren Praktika in deutschen Qualitätsmedien gelernt haben: Der Ornithologe muss nicht fliegen können, und der Journalist muss auch nicht vor Ort sein, um alles Wichtige zu berichten.

Wer also mit wem sein Zimmer teilt, wo es Stress gibt, wer seiner Freundin heimlich während des Trainings SMS schreibt, das alles gibt es ab morgen hier zu lesen.

Samstag, 12. Januar 2008

überläufer

Glück für die Spieler des FC Bayern: Nachdem die Vereinsführung mit Jürgen Klinsmann einen mehr als umstrittenen neuen Coach verpflichtet hat, haben die Spieler noch eine veritable Chance zur Flucht in eine bessere Welt. Wie es der Zufall will, gastiert der FC Bayern nämlich von morgen an in Marbella zum Trainingslager. Ja, richtig, Marbella, genau dort, wo ab dem 20. Januar auch der VfL einkehren wird. Diejenigen Bayern-Kicker, die noch einen Hauch Verstand im Kopf haben, dürften also am 19. Januar nicht mit zurück nach München fahren, sondern sich tags drauf den Lila-Weißen anschließen. Pele Wollitz sagt, jeder, der sich zutraue, der Konkurrenz in Osnabrück gewachsen zu sein, sei willkommen. Lediglich zu einem möglichen neuen Torwart Oliver Kahn gab Wollitz zurückhaltend zu Protokoll: "Eigentlich ist er gar kein Torwart."

Freitag, 11. Januar 2008

law & order

Trainer beim FC Bayern zu werden, ist fast schon kriminell. Und der Kalifornier Jürgen Klinsmann ist mittlerweile ein Ausländer. Als Roland-Koch-Fans rufen wir folgerichtig: Kriminelle Ausländer raus!!

"Wer in Deutschland lebt, hat die Faust unten zu lassen", fordert Deutschlands bester Ministerpräsident. Und was macht Klinsmann? Bei jedem Torerfolg, immer, wenn er sich freut, streckt er die Faust nach oben.

Wegen so Leuten wie Klinsmann darf sich Willi nicht mehr auf die Straße trauen. "Null Toleranz gegen Gewalt muss ganz früh beginnen und Bestandteil unserer Integrationspolitik sein", sagt Roland.
Wir fordern: Husch, husch, husch, Klinsmann in den Busch!

Donnerstag, 10. Januar 2008

der sporadische adventskalender: türchen 21

Ab dem 1. Februar rollt der Ball wieder. Bis dahin sind es noch 21 Tage. Nicht jeden Tag, aber doch immer wieder, wollen wir in dieser herzlosen Zeit sporadisch ein virtuelles Türchen öffnen und einen schmackhaften Leckerli zur Einstimmung auf die Rückrunde präsentieren. Wie bei jedem Adventskalender weiß man vorher nicht, was drin ist. Ein Zitat? Ein langer Text? Ein Bild gar? Heute: Ein Gewaltvideo.

Im Moment voll in sind Gewaltvideos. Die Medien fahren total drauf an, und Roland Koch freut sich eine zweite Unterlippe, dass er endlich etwas hat, mit dem er Wahlkampf machen kann. Das macht uns neidisch, auch wir wollen mit ein bisschen hohlem Populismus und völlig ohne Argumente auf Stimmenfang gehen.



Die Bilder wurden von meiner digitalen Überwachungskamera in der Hamburger U-Bahn gefilmt.

Mittwoch, 9. Januar 2008

die geschichte der fußballerwaden

Nachdem wir gestern mit einem praktisch unlösbaren Rätsel unsere Leser überfordert haben, wollen wir uns heute einer einfacheren Frage zuwenden: den Fußballerwaden. Wenn man Frauen, die ja neuerdings auch leidenschaftlich Fußball schauen, trauen darf, gehören die Fußballerwaden des 21. Jahrhunderts (Figo! -- wobei der ja auch sehr schöne Oberschenkel haben soll...) zu den Highlights männlicher Körperteile.

Wenn unsere Erinnerung uns nicht täuscht, gab es noch vor wenigen Jahren (als Frauen noch nicht Fußball schauen durften oder wollten) keine derartig schwärmerischen Diskurse über die Kickerschenkel. Die Frage ist nun also: Waren die Waden früher weniger schick? Sind Sie mit der Geschwindigkeit des Spiels aerodynamischer und griffiger geworden? Hierzu werden wir in den nächsten Jahren eine lang angelegte Studie durchführen. Zu diesem Zweck bitten wir um Zusendung von Wadenfotos aus den vergangenen 4 Jahrzehnten. Einsendungen bitte an wirwollenwaden@vflog.de. Die schönste Wade bekommt einen kleinen Topf mit Honig.

Dienstag, 8. Januar 2008

abseits für alle

Heute sind wir mal wieder in Geberlaune und veranstalten ein kleines Rätsel. Wir haben uns von einer netten Person die Abseitsregel erklären lassen. Unsere Leser dürfen nun raten, ob die Erklärung von einem Mann oder einer Frau stammt. Unter den richtigen Einsendern verlosen wir eines unserer beliebten Reclamheftchen. Mutmaßungen an genderstudies@vflog.de.

"Lass mich mal überlegen, also das ist... Du musst jetzt nicht alles mitschrei... Das kannst Du nicht machen, dann kann ich nicht denken. Bitte nicht, wirklich nicht, das ist doch ganz klar von wem das dann ist. Vergiss es ich mach das nicht. Das ist mir zu blöd."

Montag, 7. Januar 2008

das vflog-fußball-abc #15: verstärkung

Ver|stär|kung, die; -, -en : das Verstärken: die V. der Mannschaft: Die V. ist ein beliebtes und notwendiges Hilfsmittel eines jeden Trainers, sein Team veränderten Umständen anzupassen, z.B. wenn die Qualität der Konkurrenz - womöglich auch aufgrund einer V. - gestiegen ist oder die eigene Qualität - gewöhnlich wegen interner Querelen - sinkt.

Das Problem einer jeden V.: Es ist schwer vorherzusagen, ob sich die V. nach ihrer Verpflichtung auch de facto als V. entpuppt. Oft stellt sich der Neuzugang nämlich als taktisch dämlich, überfordert, wehleidige Blinse oder Chancentod heraus. Dann gilt es, ihn schnell und zu einem möglichst hohen Preis wieder loszuwerden. (Besonders perfide ist übrigens der Chancentod! Ihm widmet der Trainer gemeinhin je mehr Zeit, desto schlechter er spielt, und sein Talent steht für alle außer Frage, allein er trifft das Tor nicht, was schon mittelfristig eine Menge Punkte kostet.)

Die Traum-V. eines jeden Trainers ist der so genannte echte Straßenfußballer. Er ordnet sich vielleicht nicht unbedingt so akkurat in ein taktisches Korsett ein wie eine gewöhnliche Nullachtfuffzehn-V., aber dafür spielt er voller Ideen, trickreich und kompromisslos nach vorn. Ein Rohdiamant eben, der sich nichts verbieten und sogleich doch formschön schleifen lässt; kein verkopfter Defensivling, der erst sieben Mal hin und her überlegt, ob er im entscheidenden Augenblick nun mit nach vorn geht oder nicht.
Spürt so ein Straßenfußballer die absolute Rückendeckung des Trainers, entpuppt er sich auch im Ernstfall, wenn es im letzten Saisonspiel drauf ankommt, als Goalgatter. Dann ist der Trainer ein gemachter Mann und kann sich ordentlich lange feiern lassen, natürlich mit der V. auf seinen Schultern.

Ob es in dieser Winterpause überhaupt einer VfL-V. bedarf, ist umstritten. Die einen fordern neuen Mut und wittern ansonsten die große Katastrophe in der Zukunft. Die anderen
halten die veränderten Umstände für zu unerheblich.

Bisher erschienen: Verein | Versager | verlieren | VIP | Verteidiger | verdient | Vollpfosten | Vorentscheidung | Vielflieger | Vertrag | V | Vorführung | verreisen | verwandeln

Sonntag, 6. Januar 2008

auf der suche

Alle Euphorie über kleine Siege in wertlosen Wettbewerben in Ehren, aber dieses Wochenende hat doch auch eins mehr als nachdrücklich unterstrichen: Mit dem vorhandenen Personal wird es für die lila-weißen Fans schwer, die Rückrunde glücklich zu überstehen. Deshalb ist Maik, entgegen ursprünglicher Pläne, heute unabkömmlich, denn er ist auf Scoutingtour, um neue Talente zu sichten. Hoffen wir, dass er sich bald mit einer erfreulichen Nachricht meldet. Noch besser wäre es zweifellos, wenn die aktuellen Spieler endlich ihr volles Potential abrufen würden. Aber danach sieht es leider derzeit nicht aus. Das ist traurig für uns, aber noch viel trauriger für sie.
Tröstlich ist da nur, dass man wenigstens als Gladbach-Fan in diesen Tagen rundum optimistisch auf die nächsten Monate blicken darf.

Samstag, 5. Januar 2008

der erste titel 2008

Ähm, westdeutscher Hallenfußballmeister ist angesichts einer jämmerlichen Konkurrenz aus Dortmund, Bochum, Bielefeld und Verl auch in der Höhe verdient der SC Paderborn. Turniersieger in (der) Halle ist angesichts dieser jämmerlichen westfälischen Konkurrenz dann aber doch unser niedersächsischer VfL. Hüstel.

Freitag, 4. Januar 2008

der sporadische adventskalender: türchen 27

Ab dem 1. Februar rollt der Ball wieder. Bis dahin sind es noch 27 Tage. Nicht jeden Tag, aber doch immer wieder, wollen wir in dieser herzlosen Zeit sporadisch ein virtuelles Türchen öffnen und einen schmackhaften Leckerli zur Einstimmung auf die Rückrunde präsentieren. Wie bei jedem Adventskalender weiß man vorher nicht, was drin ist. Ein Zitat? Ein langer Text? Ein Bild gar? Heute: Ein Liebes- und Lebensroman, der mit Beckers erstem Wimbledonsieg beginnt und viel Kluges auch zum Thema Sport und Leidenschaft zu sagen hat.

Es ist die Schizophrenie oder das dialektische Spiel zwischen der Tatsache, dass man weit über diesen Zustand hinausgewachsen ist, in dem der Sport ernst oder heilig war wie die Religion für Kinder, dass man desillusioniert längst vom Jugendtraum Abschied genommen hat, selbst ein umjubelter Sportler werden zu können, dass man die Beliebigkeit, das Lächerliche, auch das Widerliche des Sport-Business längst durchschaut, und der Melancholie über dieses Wissen, der man sich mit Erwachsenenkraft und Männerstarrsinn ein paar köstliche Momente lang erwehrt. So ist eine Sportübertragung heute immer ein je nach Charakter mit Zynismus, Sarkasmus, Selbstironie oder sentimentaler Naivität betretenes Kinderreservat, als brächen erwachsene Männer abends heimlich auf dem Spielplatz ihrer Jugendtage ein und riefen einander inmitten der schaukelnden und rutschenden Nostalgieseligkeit Zoten und Gemeinheiten zu. Es ist ganz ernst gemeint und zugleich ganz unernst, aber dass es eben beides ist, versteht nicht, wer nicht als Kind in diesem Glauben aufgewachsen ist.
Aber genau wie wirkliche Religiosität ist es zugleich mehr als das, nämlich Sehnsucht und Erfurcht. Ehrfurcht vor der epischen Größe des Zweikampfs, seiner Reinheit und Ehrlichkeit, seiner zivilisierenden Kraft und zugleich seiner mythischen Schicksalsverwobenheit. Die Liebe zu einer Kunstgattung oder Kulturpraxis, an deren Möglichkeiten und Berechtigung man tief innerlich nicht mehr glaubt, bringt die Parodie hervor, und so ist das Verhältnis zum Sport eigentlich ein parodistisches. Seit der Kindheit haben sowohl Liebe als auch Unglaube große Fortschritte gemacht - und beide zusammen ergeben die Leidenschaft.

Aus: Michael Kleeberg, Karlmann, Deutsche Verlagsanstalt, 2007.

Donnerstag, 3. Januar 2008

willi will feiern

Maiks Eltern haben vor nunmehr bald 30 Jahren viel Weitsicht bewiesen. Darum hat Maik heute Geburtstag, in der Winterpause und somit zu einem Zeitpunkt, wenn es wenig Ablenkung gibt und allseits nach Gründen zum Feiern gelechzt wird. Herzlichen Glückwunsch also dem Chefredakteur, der heute auf verständlichen Gründen nicht in die Redaktion gekommen ist, sondern den lieben Fußballgott einen guten Mann sein lässt (was er ja auch ist).

Auf der Party, die heute Abend in Hamburg steigt, wird praktisch alles zugegen sein, was in Deutschland Rang und Namen hat. Ein Platz in dieser ohnehin kleinen Runde aber muss leer bleiben: Willi will feiern, kommt aber nach wie vor nicht aus seinem roten Kasten im Frankfurter Westend frei. Es ist zum Bälle gegen die Wand schießen, und wer weiß, ob es bei Bällen bleibt...

Mittwoch, 2. Januar 2008

im wortlaut

Auf mehrere hundertfache Bitte unserer zumeist sehbehinderten Leser erscheint heute die "Erklärung zur Befreiung von Willi" noch einmal im gedruckten Wortlaut. Sie war vorgestern als Original erschienen, das mutlose Untergrund-Literaten uns zugespielt hatten.

Genossen,
es hat keinen Zweck, den falschen Leuten das Richtige erklären zu wollen. Das haben wir lange genug gemacht. Die Willi-Befreiungs-Aktion haben wir intellektuellen Schwätzer, Hosenscheißer und Allesbesser-Wisser den potentiell revolutionären Teilen des Volkes zu erklären, das heißt den kinderreichen Familien, den Jungarbeitern und Lehrlingen, den Hauptschülern, den Familien in den Sanierungsgebieten, den Arbeiterinnen von Siemens und AEG-Telefunken, von SEL und Osram, den verheirateten Arbeiterinnen, die zu Haushalt und Kindern auch noch den Akkord schaffen müssen.

Denen haben wir die Aktion zu vermitteln, die für die Ausbeutung, die sie erleiden, keine Entschädigung bekommen durch Lebensstandard, Konsum, Bausparvertrag, Kleinkredite, Mittelklassewagen. Die sich den ganzen Kram nicht leisten können, die da nicht dran hängen. Die alle Zukunftsversprechen ihrer Erzieher und Lehrer und Hausverwalter und Fürsorger und Vorarbeiter und Meister und Gewerkschaftsfunktionäre und Bezirksbürgermeister (meist Köln-Fans!!) als Lügen entlarvt haben und nur noch Angst vor neuen Niederlagen haben.

Versuchen wir’s also: Willi, dieser bemitleidenswerte kleine Junge, ist erst sieben Jahre alt und bereits qua Geburt politischer Gefangener der DFL. Willi wird festgehalten in einem kleinen, roten Käfig im Frankfurter Westend, in dem er nicht einmal aufrecht stehen kann. Dort hämmert er tagein, tagaus einen weißen Fußball gegen die vier Wände seiner Zelle. Lange hat sich niemand um Willi gekümmert, obwohl sein Schicksal Millionen Bürgern der BRD bekannt ist. Mehrmals in der Woche wird über Willi sogar im Fernsehen berichtet, doch an den unmenschlichen Lebensumständen des Jungen stört sich keiner. Das Jugendamt in Frankfurt weigert sich fortdauernd, gegen den offenkundigen Missbrauch einzuschreiten.

Stattdessen wird Willi in Stellung gebracht: In seinem Namen werden Übertragungsrechte verhökert, Relegationsspiele wieder eingeführt und Markenkerne gegen so schauerliche Zeitgenossen wie Fußballfans verteidigt.

Das darf nicht so weitergehen: Sitzt nicht, wie wir kleinkarierte Krämerseelen, auf dem hausdurchsuchten Sofa herum und zählt eure Lieben. Helft mit, den richtigen Ballverteilerapparat aufzubauen. Lasst uns Hosenscheißer liegen, uns Rotkohlfresser, uns Sozialarbeiter, die wir uns doch nur anbiedern wie Lumpenpack.
Den Klassenerhalt entfalten. Die Abwehrkette organisieren.
Mit dem sofortigen Wiederaufstieg beginnen!
WILLI BEFREIEN!

Dienstag, 1. Januar 2008

lebenszeichen

Willis Anwalt Gerd-Christian Heubele ist es gelungen, ein Kassiber aus der Haft zu schleusen. Darin heißt es:

es geht mir den umständen entsprechend. mein rücken tut weh. ich bekomme ausreichend zu essen, nur schmeckt das fleisch immer nach leder. ich kämpfe auf eurer seite. nur, bitte, kämpft ihr auch für weiter mich! ohne geht es nicht.