Freitag, 31. Juli 2009

treffer. versenkt.

Hurra! Das war über weite Strecken Fußball. Und das war über 90 Minuten eine geballte Portion Hingabe und Leidenschaft, wie wir sie seit einem Jahr nicht mehr gesehen haben. Das allein schon hätte den Abend zu einem besonderen gemacht, doch der VfL hat zusätzlich noch gewonnen und die Unsympathen aus Rostock niedergerungen. Die Kogge ist versenkt. Bald gibt es ein zweites stimmungsvolles DFB-Pokalmatch an der Bremer Brücke und ein paar wichtige Euro zusätzlich obendrein.

Wer nun durchdachtes, zügiges, offensives Angriffsspiel sehen will, der ist immer noch falsch bem VfL, und er kam beim schnell herausgespielten 1:0 dennoch kurz auf seine Kosten. Da blitze ein Moment lang auf, was für eine Klasse in dem Team stecken könnte. Ob es auf Dauer an der Bremer Brücke diese Art Fußball gibt, ist trotzdem noch nicht sagbar.
Was aber offensichtlich wurde: Die Mannschaft brennt. Derart konzentriert und gut geordnet hat man den VfL in der vergangenen Saison selten gesehen: Sogar im kleinen Fernsehausschnitt war für jedermann ersichtlich, dass schon Thommy Reichenberger und der erneut starke Björn Lindemann vorn in der Spitze die ersten waren, die den Ball erobern wollten. Fast immer attakierten zwei Osnabrücker den ballführenden Rostocker. Konditionell topfit und taktisch frisch: Das war das eine tolle Leistung.
Dieser nächste erste Eindruck war der bisher beste. Hoffen wir mal, dass er nicht täuscht und es so weitergeht. Wiedervorlage: Nächsten Samstag, Offenbach.

Ach, wir erfreuen uns in diesen unsicheren Zeiten bekanntermaßen besonders an Äußerlichkeiten. Deshalb noch ein kurzer Nachtrag: Enrico Kern heißt wirklich genauso, wie er aussieht.

Donnerstag, 30. Juli 2009

schiffe versenken

C6 - Treffer.
D6 - Treffer.
E6 - Treffer.
B6 - Treffer. Versenkt.

Wenn das so einfach ist, werden wir es morgen doch auch mit einer Kogge aufnehmen können?!

Mittwoch, 29. Juli 2009

baumann spricht

Klartext. Im großen VfLog-Interview mit dem neuen VfL-Coach. Karsten Baumann in vier Teilen. Ab kommenden Mittwoch, 5. August.

Dienstag, 28. Juli 2009

2 aus 38

Das erste Heimspiel ist gewonnen, 1:0 gegen Bremen, juhu! Wie im ersten Spiel galt auch diesmal: Richtig brandgefährliche Torszenen gab hüben wie drüben nur dann, wenn der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. Diesmal bekam der VfL den Vorteil zuerkannt. Auf Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aus Herne – man sagt bei Schiedsrichtern ja immer die Orte dazu, aus denen sie kommen – war Verlass: Er schenkte dem VfL gleich zwei Elfmeter, in guter alter Innenverteidiger-Manier scheiterte Angelo Barletto im ersten Anlauf, doch dann schoss Matthias Heidrich das entscheidende Tor. Nun also: Zwei Spiele, drei Punkte, eins zu eins Tore.

Es verbietet sich, wie gesagt, immer noch, den großen Analysten zu mimen. Das überlassen wir den renommierten Fach-Journalisten. Nur so viel: Osnabrück hat mit heute mit am Ende elf Neuzugängen nach gut vier Wochen Vorbereitung ein Ligaspiel gewonnen. Ein paar ganz gute Ansätze nach vorn waren zu sehen, Björn Lindemann und die beiden Mittelfeld-Außen Alexander Schnetzler und Michael Lejan könnten auf Dauer ganz gefährlich werden, Heidrich scheint seine Form nach knapp einem Jahr langsam zurückzufinden. Weiters wird der VfL mit dieser Abwehr gar so viele Tore nicht kassieren in dieser Saison; andererseits wird er, wenn sich nicht noch Unerwartetes im Angriff tut, auch nicht übermäßig viele schießen. Mit anderen Worten: Osnabrück wird weder souverän auf- noch abgeschlagen absteigen.

Dass Osnabrück in der anfänglichen 4-1-3-2-Formation irgendwie gefährlicher wirkte und aggressiver zu Werke ging als später im 4-4-2 – da geht es schon los: Das soll uns nach diesem zweiten Spieltag noch nicht kümmern.

Die süßen Fans der Bundesliga-Amateure haben an ihrer Brücke übrigens eine ganze Menge Lärm gemacht. Das war schön. Mehrfach schallte es „Lila-weiße Osnabrücker Baisse“ durch das Stadion, was zwar reichlich einfallslos ist, worüber wir uns aber nicht beklagen wollen, denn schließlich taugt es prächtig zur Absatzsteigerung.
Insgesamt war das ein ganz stimmungsvoller Abend, letztlich womöglich mehr, als man von den Heimspielen gegen Heidenheim, Unterhaching oder Ingolstadt erwarten kann.

Montag, 27. Juli 2009

letzte ausfahrt paris

Unglaublich, aber wahr: Der nächste Akt im Possenspiel über die große VfL-Koalition ist in Paris geschrieben worden: Martin macht dort eigentlich Urlaub. Das wäre nicht weiter verwerflich, hätten jetzt nicht gemeine Diebe seinen VfLog-Dienstwagen gestohlen. Nicht nur Steuerzahler, VfL-Fans und der Fußballgott fragen sich nun: Wofür braucht Martin im Urlaub einen Dienstwagen?

Martin selbst war mit dem Flugzeug nach Frankreich gereist, seinen Dienst-Cayenne hatte er von seinem Chauffeur dorthin vorfahren lassen, viele hundert Kilometer weit. „Ich habe nichts Unrechtes getan, das steht mir zu“, gibt Martin den Unbescholtenen. Das bestreitet indes niemand. Ob er seine beiden dienstlichen Termine – einen Scouting-Termin beim französischen Drittligisten Étoile Fréjus-Saint-Raphaël und ein Besuch im Vitamin-Labor von Alberto Contador – jedoch nicht genauso sicher mit einem Mietwagen hätte erledigen können, diese Frage steht unbeantwortet im Raum.

Gladbach steuert einer schweren Saison entgegen, der VfLog-Chef ist schon vor dem Start mächtig unter Beschuss.

Sonntag, 26. Juli 2009

glückwunsch, paderborn

Waoh! Als Zweitliga-Aufsteiger weckst du die Fußballbegeisterung in Ostwestfalen so richtig. Bereits rund 1.400 Dauerkarten sind verkauft. Hut ab!

Samstag, 25. Juli 2009

schnauzbart und tattoo

So, Halbzeit. Das Spiel hält exakt das, was es versprochen hat. Zwei Mannschaften mühen sich nach anstrengender Vorbereitung, ihr erstes Saisonspiel einigermaßen nach Fußball aussehen zu lassen. Das klappt mal besser, häufiger schlechter.
Vielleicht fällt ja noch ein Tor, womöglich gar für den VfL. Ein gutes Spiel wird es jedenfalls nicht mehr, doch das dürfte auch niemand erwartet haben. Und Aufschluss darüber, ob der VfL nun eine Spitzenmannschaft ist oder nicht, hat sich hoffentlich auch niemand versprochen. Unsere Berichterstattung jedenfalls endet deshalb standesgemäß zur Halbzeitpause.

Der NDR-Kommentar über das Tattoo von Braunschweigs Norman Theuerkauf wird eh der beste Witz des Tages bleiben: Beide, Theuerkauf und seine Freundin, hätten sich das gleiche Tattoo stechen lassen, "als Bezeugung ihrer Liebe. Hoffen wir mal, dass es dabei bleibt. Sonst wird dieses Mal irgendwann stören." Das ist wirklich sehr witzig.

Björn Lindemann übrigens gefällt, besonders auch mit Schneuzer, wo wir schon mal bei Äußerlichkeiten sind.

Freitag, 24. Juli 2009

der fesche freitag #17: glaubensbekenntnis

In 24 Stunden wird das erste Saisonspiel schon wieder vorbei sein. Die Zeit drängt also, dem Glück ein bisschen auf die Sprünge zu helfen. Wir nehmen uns ein Beispiel an guten Katholiken und sprechen kurz vor knapp noch das ein oder andere Gebet. Und: Wir schmeißen unsere Ablass-Shirts in einer neuen Sommerkollektion auf den Markt. Schick, nicht wahr?!

Der heilige Zwirn kostet nur knapp mehr als 20 Euro und ersetzt Rosenkranz und Beichte - alles fast wie zu Luthers Lebzeiten. In einem kurzen Gespräch via Skype kommentierte der Fußballgott unseren Talar am Abend sichtlich gerührt: "Ihr wisst, ich bin nicht bestechlich. Aber schön sind sie schon, eure kleinen Glaubensbekenntnisse."
Das gute Stück ist übrigens auch in weiß und rot erhältlich.

Eine Spezial-Cottbus-Edition gibt es vorerst nicht. Unsere mehrfachen Kontaktversuche zum Neupolen Pele verliefen im Sand. Sein Telefon klingelt, doch es nimmt niemand ab. Auch per SMS keine Reaktion auf unsere Interviewanfrage. Eigentlich hätten wir das Desaster und sein jähes Ende gern noch einmal besprochen.

Donnerstag, 23. Juli 2009

...ist vor dem spiel

Langsam wird es ernst. Kaum zu glauben, aber keine acht Wochen nach dem Desaster soll die Sommerpause schon wieder vorbei sein, obwohl der Sommer gerade erst angefangen hat. Der VfL muss übermorgen dahin, wo er seit November 1961 nicht mehr gewonnen hat, nach Braunschweig.
Doch die Mannschaft muss in einer wahrhaften Top-Verfassung sein: 16 Drittliga-Trainer, die den VfL und seine komplett neue Mannschaft in den vergangenen Wochen sicher tagein, tagaus studiert haben, tippen Osnabrück zurück in die 2. Bundesliga; hinzu kommen die versierten Fachjournalisten, die sich mit ihren kundigen Saisonprognosen ebenfalls weit aus dem Fenster lehnen; in Sachen Speklationsblasen macht ihnen so leicht kein Bankmanager was vor.

Wir bleiben sodenn gelassen und warten mal den Samstag ab. Und dann das Heimspiel gegen Bremen. Und dann das Spiel gegen Offenbach. Und dann das Spiel gegen Ingolstadt. Und dann irgendwann werden wir uns fragen, ob alles so ist, wie es sich gehört; beziehungsweise erst einmal ausloten, was sich gehört. Sonnabend beginnt jedenfalls das Träumen von Neuem. Ob das Trauern auf dem Fuße folgt, wird sich - eine Binse am Abend sei auch uns gestattet- weisen.

Die Vertrauensfrage endete heute übrigens erwartbar mit 1:1. Wegen der namentlichen, aber geheimen Abstimmung ist unklar, wer Martin das Vertrauen ausgesprochen hat: Er selbst oder ich. Das soll nun ein Untersuchungsausschuss klären. Bis dahin bleibt alles beim Alten.

Mittwoch, 22. Juli 2009

vertrauensfrage und dann?

Insidern wird es lange schon nicht verborgen geblieben sein. Und seit kurzem tritt offen zutage, dass die Chemie der großen VfL-Koalition nicht mehr stimmt, ja womöglich nie stimmte. In der Zweckehe kriselt es nicht nur, sie ist kaputt.
Der Regierende Leibesübler Martin schwieg zuletzt immer häufiger und macht nicht mal mehr Dienst nach Vorschrift. "Er ist zum Leibesübel geworden", spottet der stellvertrende Regierungchef Maik. Das Tischtuch ist spätestens seit dem erneuten Störfall im Kernkraftwerk Krümmel wohl endgültig zerschnitten.

Zum Knall kam es jetzt wegen eines dubiosen Finanzdeals. Martin soll eine Bonuszahlung von mindestens 1,4 Millionen Euro an den ehemaligen Borussia-Coach Holger Fach nicht nur eingefädelt, sondern VfL-intern auch noch so kommuniziert haben, als sei Maik von dieser Erfolgsprämie informiert gewesen. "Martin lügt", sagte Maik dem Radiosender NDR Info.

Martin scheiterte daraufhin mit dem Ansinnen, den VfLog aufzulösen. Die Abstimmung endete 1:1, weil Maik für eine Fortsetzung der Koalition stimmte. "Martin hat dieses Projekt an die Wand gefahren. Er kann jetzt nicht mich missbrauchen, um den letzten Nagel in den Sarg zu schlagen."
Martin stellte daraufhin die Vertrauensfrage nach §11 VfLogG. Er will über diesen Umweg zu Neuwahlen zu kommen.

Morgen sind die beiden Abgeordneten des Blogs aufgerufen, dem Regierenden das Vertrauen auszusprechen - oder zu entziehen. Der Ausgang der Abstimmung ist indes erwartbar. Maik kündigte an, mit 'Ja' zu stimmen. Das Ergebnis wäre dann der nächste Patt, Martin bliebe damit im Amt.
"Da ich als Stellvertreter Teil dieser Regierung bin", erklärte Maik am Abend vor der Presse, "habe ich selbstverständlich weiter Vertrauen in unsere Arbeit. Ich werde Martin nicht mit einem solchen Bauerntrick aus der Pflicht entlassen. Er muss jetzt fleißig und ehrlich alle Fakten auf den Tisch legen und endlich wieder seine Arbeit machen."

Wie geht es weiter in diesem unwürdigen Ränkespiel?

Dienstag, 21. Juli 2009

massenkarambolage

Eine Massenkarambolage ist erst eine Massenkarambolage, wenn mehr als 50 Autos verwickelt sind. Das durfte der aufmerksame Nachrichtenseher heute von RTL lernen. Erst also, wenn mehr als 50 Autos einen ineinander verkeilten Bleckkloß bilden, ist die Rede von 'Massenkarambolage' geboten, und erst dann greift ein Sonderfonds der Autoversicherer, um die Schäden möglichst unkompliziert und schnell zu ersetzen.
Wenn aber, wie am Wochenende auf der A2, mehrere Portiönchen ineinander verkeilter Autos den Verkehr zum Erliegen bringen, mögen vielleicht insgesamt mehr als 50 Autos demoliert worden sein, aber eben nicht als Teil einer einzigen großen Massenkarambolage. Es zahlt also voraussichtlich kein Sonderfonds der Versicherer.

Nun gilt es also, die einzelnen schuldigen Autofahrer ausfindig zu machen, die für die jeweiligen Blechknäuel verantwortlich sind. Damit dürften eine Menge Polizisten unter Zuhilfenahme von Hubschrauberbildern und Zeugenaussagen eine ganze Zeitlang, vielleicht gar Monate beschäftigt sein, zumal die Einsatzfahrzeuge allerlei kaputte Wagen flugs von der Fahrbahn geschoben hatten, um sich einen schnellen Weg durch das Chaos und zu den Verletzten zu bahnen.

Insgesamt sollte diese wunderbare Posse ein Lehrstück sein für die - den vermeintlichen Massenkarambolagen verwandte - Rudelbildung in Fußballstadien. Der Sonderfonds der Mannschaftskassen sollte auch erst dann zahlen, wenn mindestens 10 Spieler eines Teams verwickelt sind. Anderfalls muss der alleinige Unruhestifter ausgemacht werden. Gelingt das nicht, muss die Tat ungesühnt bleiben. So kommt Stimmung in die Bude.

Montag, 20. Juli 2009

f'' (testpiel)

"Mit 0:1 verlor Borussia heute in Saalfelden in Österreich ihr Testspiel gegen Panathinaikos Athen. Das Tor des Tages erzielte Cissé."
Schreibt borussia.de.
Puh, das ist eine kurze Gleichung mit vier Unbekannten. Unlösbar.

Sonntag, 19. Juli 2009

alles auf null

Neuanfang! Bei Null. Die VftabelLe (rechts auf dieser Seite) ist um die Absteiger Maschen, Herzberg und Hamm bereinigt, Titelverteidiger Sassenberg fällt alphabtisch sortiert auf Rang 12. Die stärkste Liga der Welt ist bereit für eine neue Saison!

Wir suchen nun noch drei Aufsteiger, denn der Fußballgott hat auch in diesem Jahr zugestimmt, die VfLiga auf bis zu 18 Mannschaften aufzustocken. Jeder VfL, der an einem regelmäßigen Spielbetrieb teilnimmt und mutig genug ist, kann mitspielen. Es winken viele, viele Lorbeeren! Kurze Mail an vftabelle@vflog.de reicht, ordentliche Bewerbungsunterlagen mit – wie üblich – Anschreiben, VfLebenslauf und möglichst auch Mannschaftsfoto machen natürlich einen besseren Eindruck.

Der Fußballgott strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in der VftabelLe an und fordert daher qualifizierte Frauen zur Bewerbung auf. Auch VfLs mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen, die die geforderten Qualifikationskriterien erfüllen, werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.

Freitag, 17. Juli 2009

der fesche freitag #16: trikottausch reloaded

Es geht Knall auf Fall. Eine Sommerpause kennen unsere Näherinnen im BEB-Kombinat Leibesübungen Bochum nicht, im Gegenteil: Wenn der Ball ruht, schneidern sie, was das Zeug hält. Neuerdings wieder im Angebot: Die "Trikottausch"-Reihe. Eine Zeit lang ausverkauft, sind wir nun umso stolzer auf den völlig neuen Relaunch, den unsere Designer extra zum Start der neuen Saison entworfen haben. Natürlich prangt das Willi-Logo auf dem linken Arm.

Ausgewogen im Halt und sorgfältig in der Verarbeitung überzeugt das Shirt nicht zuletzt durch seine klare Botschaft. Ob am Strand oder in der Diskothek - das muss man haben!
Das "Trikottausch"-Shirt in grün erhielt bei der CPM in Moskau Messegold.

Donnerstag, 16. Juli 2009

dritte liga: osna ist dabei!

Es ist ja richtig: Alles Realität leugnen hilft nichts. Osnabrück spielt bald bedauerlicherweise Fußball in der dritten Liga. Gegen Mannschaften wie Sandhausen und Heidenheim. Genau hierhin gehört der VfL nach der unterm Strich trostlosen vergangenen Spielzeit. Dies ist sein Niveau. So weit ist es gekommen.
Und obwohl sich nun offenbar überall Aufbruchstimmung breit macht, überwiegt in unserem kleinen Familienblog mehr denn je Trostlosigkeit.

Alles ist ein großer Jammer. Das hängt sicher, hoffen wir, mit der immensen Unsicherheit zusammen, dass keiner auch nur im entferntesten weiß, wo das komplett umgekrempelte Team von Karsten Baumann schließlich steht. Im kicker-Test aller Drittligamannschaften heißt es heute: "Der VfL Osnabrück hat in kurzer Zeit die Voraussetzungen geschaffen, um im oberen Drittel der Tabelle mitzumischen. Ob daraus eine Aufstiegschance erwächst, ist noch nicht absehbar." Platz 1-7 als Saisonempfehlung. Schöner kann man Ahnungslosigkeit kaum in Worte hüllen. [Übrigens, die SPD landet bei der Bundestagswahl zwischen 20 und 38 Prozent. Hand drauf!]

Sollte der VfL wirklich Siebter werden und eine Graue-Maus-Saison spielen? Oje. Bis wir das wissen, gehen noch ein paar Tage ins Land. Bis dahin sehen wir weiter fern. Und suhlen uns im Unglück.

Mittwoch, 15. Juli 2009

vfloskel #13: durchtanken

Wenn der Ball ruht, sommers wie winters, atmen auch wir durch und lassen allerhand Paroli laufen. Immer mittwochs gibt es eine VfLoskel, das heißt, wir widmen uns der verbalen Fouls auf den Fußballplätzen der Republik. Heute: 'durchtanken'.

Es gibt Wörter, die klingen einfach kraftvoll, derb und also schön. 'Durchtanken' ist so ein Wort. Richtig selbstbewusst und energisch wird es erst durch seinen reflexiven Gebrauch: 'Sich durchtanken'.
Gemeint ist damit nun aber dies: Der Stürmer oder Angreifer spielt drei, vier Abwehrspieler aus, behauptet den Ball gegen allerlei Widrigkeiten und kommt bestensfalls noch zum Torabschluss; er tankt sich durch.
Meist lässt sich das erst in der Rückschau feststellen, weshalb 'sich durchtanken' gewöhnlich in der Vergangenheitsform, im Perfekt, gebraucht wird: Er hat sich durchgetankt.

Man muss nun jedoch feststellen: Die eigentliche, offenkundige Bedeutung von 'sich durchtanken' wird verkannt. In seiner ursprünglichen Vorsehung wird das Verb kaum mehr benutzt. Zwar schwingt weiter etwas Adelndes, Heldenhaftes mit, wenn 'sich durchtanken' von der Bar auf den Rasen gezerrt wird, doch hätte es der Respekt geboten, dass 'sich durchtanken' für die Middendorps, Schafstalls und Biskups unseres großen Sports reserviert bleibt.

Dienstag, 14. Juli 2009

zidane

Anlässlich des französischen Nationalfeiertags gedenken wir Zinedine Zidane. Wir haben schon ein paar Mal an ihn erinnert, mit investigativem und literarischem Journalismus der Extraklasse wie das unsere Leserinnen und Leser zurecht von uns erwarten. Sicherheitshalber habe ich kurz bei Wikipedia nachgelesen, ob es noch etwas Wichtiges zu ergänzen gibt. Und siehe da: Zidane ist lt. Wikipedia "UN-Botschafter des guten Willens". Laut unbestätigten Gerüchten hat er sich gegen Mike Tyson und Prinz Ernst August von Hannover durchgesetzt. Vive la différence!

Montag, 13. Juli 2009

die schönsten bahnstrecken deutschlands

Wir wissen es alle: Die pflichtspielfreie Phase ist jämmerlich. Und die ehrenwerten Fußballklubs FC Wegberg-Beeck, SSC Dodesheide, FC Oberneuland, SF Lechtingen oder SV Bergisch Gladbach interessieren zurecht keinen Menschen.
Nehmen Sie die Testspielberichte der versammelten Sportjournalie gleichmütig zur Kenntnis; die Kollegen müssen schließlich irgendwas zu tun haben. Aber brechen Sie die Lektüre getrost vor dem dritten Absatz ab, denn was sich der gemeine Sportjournalist danach zusammen spekuliert, können Sie selbst genauso gut.

Nutzen Sie Ihre Zeit lieber sinnvoll. "Die schönsten Bahnstrecken Deutschlands" gibt es auch auf VHS. Die Fahrt Magdeburg-Thale kostet nur 12,80 Euro, und von München nach Mittelwald geht es schon für 9,99 Euro. Beide Strecken sind allemal mitreißender als jedes Freundschaftsspiel, und lernen tut man auch mehr. Also, wälkamm on bord si Ei-Zi-I-Treyn! End zänk ju for trävelling wis Deutsche Bahn.

Sonntag, 12. Juli 2009

kurze frage

Ich bin mal wieder gar nicht da, eigentlich. Sondern bilde mich fort in Sachen Teamführung und Konfliktkommunikation. Die Dinge laufen nicht so rund mit Maik und seinen vierzehn Praktikantinnen derzeit, und irgendwer muss eben immer die Scherben aufräumen. Heute habe ich zunächst eine lösungsorientierte Fragetechnik aus der NLP (nein, das ist kein Finanzdienstleister) gelernt, die das Gehirn -- tricky, tricky! -- überlistet und statt Genörgel und Schuldzuweisungen produktive zukunftsorientierte Antworten hervorzubringen hilft.

Das geht zum Beispiel so: "Wenn Du in sechs Monaten immer noch mit Maik zusammenarbeitest, und es macht Dir richtig Spaß, was ist dann passiert?"

Ich traue mich das, ehrlich gesagt, nicht die Praktikantinnen zu fragen. Aber ich habe mich natürlich auch selbst befragt: "Wenn in einem Jahr die Saison vorbei ist, und Gladbach ist deutscher Meister geworden, was ist dann passiert?" Ich muss gestehen, ich habe keine Antwort.

Samstag, 11. Juli 2009

das war einmal #27: ?=_

Die Saison hat noch nicht einmal angefangen, aber man ist Kummer gewohnt. Und was ein guter Hypochonder ist, der kennt jetzt schon die Krankheit, mit der er die Spielzeit erwartbar gut überstehen wird. Also Daumen drücken, dass sich die Dinge fügen! Und zurück blicken auf den Dezember 2006:

Mein Computer ist ein Schatz. Nach dem Desaster in Bochum und drei Punkten Abstand zum Klassenerhalt ist eigentlich, sollte man meinen, die Zeit für Fragen gekommen. Allein, es geht nicht. Mein Notebook verweigert das Fragezeichen und druckt statt seiner immer ein _. Eine schlaue, eine weise Metamorphose. Dieses _ darf vielleicht als Platzhalter, als Leerstelle verstanden werden, als Antwort auf Fragen, die sich nicht stellen.

Heynckes raus_ Haben die Fohlen das Zeug zum Klassenerhalt_ Fehlt es an Einsatzfreude, an spielerischer Klasse, an taktischem Geschick_ Was muss jetzt in der Winterpause passieren_ Woran hapert es am meisten_

Dieser Fragezeichenvirus ist bemerkenswert. Er ist eine Art Adelung, die von ganz oben kommt. Eine Offenbarung, eine Weisung, keine Fragen zu stellen, sondern Wahrheiten auszusprechen. Das tun wir ab morgen. Heute nur die leise Warnung an alle Kollegen aus der Journalie, die nach der Niederlage in Bochum dummes Zeug schreiben. Vom Tiefpunkt zum Beispiel und noch tieferen Tiefpunkt. Seien Sie vorgewarnt: Schlimmen Schmierfinken versagt dann schnell mal nicht nur das Fragezeichen, sondern gleich die gesamte Tastatur. Und was glauben Sie, wie nachtragend der Fußballgott sein kann_

Freitag, 10. Juli 2009

der fesche freitag #15: vip-shirt / willi-edition

Quelle druckt fleißig Kataloge, Karstadt bereichert die Innenstädte, und wir tun etwas völlig Verrücktes: Wir bieten unsere besten Stoffe im Internet an, das ist dieses neue Medium, das mit dem Computer funktioniert. Im VfLog-Shirt-Shop präsentieren unsere preisgekrönten Näherinnen bestes Garn und flotte Schnitte.

Unsere Chef-Designer bringen heute die neue krisensichere VIP-Reihe auf den Markt. Im blogeigenen Betrieb (BEB) Kombinat Leibesübungen Bochum haben die Mitarbeiterinnen besonders viel Kraft und Mühe auf die neue Willi-Edition verwandt. An die vergoldete Naht unter dem linken Ärmel hat der Fußballgott höchstselbst Hand angelegt. Schon für schlappe 109,90 Euro ist das Kleinod zu haben - inklusive 10 Euro Soli-Zuschlag, die direkt in bessere Haftbedingungen für Willi fließen. Der arme Thor sitzt bekanntlich immer noch in seiner Einzelzelle im Frankfurter Westend und rackert sich Blasen an die Füße.

Die Borussia-Variante in grün kostet unverändert 99,90 Euro. Das lila-weiße Modell gibt es in Drittligazeiten preisreduziert für sensationelle 69,90 Euro.
Wer nun grundlos klagt, möge bedenken: Auch ein VfLogenplatz hat seinen Preis, aber wer ihn sich leistet, braucht keinen Schalensitz mehr: Gut sitzen schafft das Shirt von ganz allein!

Donnerstag, 9. Juli 2009

wo laufen sie denn?


Wenn sie laufen, Nijinskij November, Freetown BR oder Lillyofthevalley, ist die Spannung zum Greifen nah. Alte Männer bangen, schimpfen und jubeln.
Besser ist der morbide, trostlose Charme der Trabrennbahn in Hamburg-Bahrenfeld nicht zu beschreiben. Man muss ihn erleben, man muss einmal an einem Renndonnerstag um 18 Uhr mit ein paar Euro mehr in der Tasche an der Luruper Chaussee vorbeischauen. Es wird, so viel ist gewiss, ein unvergesslicher Abend.

Die handverlesenen Traber-Experten unten an der Rennbahn, die Higher Society oben in der Traber Lounge, die papiernen, altmodischen Wettscheine, die mitreißenden Reportagen via Lautsprecheranlage, Legenden wie Heinz Wewering, der erfolgreichste Traber weltweit. Das ist Sport ganz nah, ganz unmittelbar und viel ehrlicher als so manches Fußballspiel im Stadion.
Dieser Spot geht auf tragische Weise hoffnungslos verloren, das scheint unwiderbringlich. So lange sie noch laufen, sollte man einmal mitfiebern.

Mittwoch, 8. Juli 2009

vfloskel-mitwoch #12: pomadig

Wenn der Ball ruht, sommers wie winters, atmen auch wir durch und lassen allerhand Paroli laufen. Immer mittwochs gibt es eine VfLoskel, etwas, das wir künftig nie wieder hören wollen und doch unaufhörlich weiter hören werden. Heute widmen wir uns dem allseits beliebten Wörtchen 'pomadig'.

"Das ist viel zu coloradig, was die Borussen in der Abwehr zu Wege bringen." Wegen zu beherzter Offensivarbeit, heißt das, wird die Defensive zu stark belastet; ein Gegentor ist nur eine Frage der Zeit.

"Baumann wollte durchgreifen, am Ende erweist sich die durcheinander gewürfelte Aufstellung wohl als zu epilierig." Der VfL spielte zuletzt mehrfach leidenschaftslos, verschenkte Punkte, doch nun reagiert der Trainer trotzdem zu krass, heißt das; mit dieser B-Elf wird der VfL untergehen.

"Das Spiel nach vorn wirkt wenig durchdacht, der Spielmacher zieht die Fäden eher papillotig." Kein Kombinationsfußball, keine Kreativiät, heißt das, bloß gedankenlose Beliebigkeit; mehr als ein Zufallstreffer fällt so nicht.

"Schon vier Spiele sind die Borussen jetzt ohne Punktgewinn. Entsprechend splissig die Unterstützung der Fans." Die Atmosphäre war schon mal besser, heißt das; der Funke springt nicht auf das Publikum über.

Problemlos ist noch die ein oder andere Friseur-Vokabel mehr in die Fußballreportage transformierbar. Dann fällt auch nicht weiter auf, dass 'nachlässig' oder 'behäbig' weiter völlig grundlos 'pomadig' genannt wird.

Dienstag, 7. Juli 2009

dramulett-dienstag #23: 17 und 4

In den Spielpausen sorgt wie immer auch diese Saison das VfLog-Theaterensemble für gute Unterhaltung für die ganze Familie. Die Eröffnung war fulminant, letzte Woche war Pause, heute sind die besten Schauspieler des Landes wieder in Topform.

Black. Man hört das Aufdrehen einer Flasche. Eiswürfel fallen in ein Glas. Etwas wird eingegossen. Ein Mann giggelt euphorisch. Der Schraubverschluss fällt auf den Boden. Das Giggeln schwillt kurz an.
Mann:
Die haben mich genommen. Die haben mich wirklich genommen! Prost!

Licht blendet langsam auf. Die Bühne ein Balkon, dritter oder vierter Stock. Blumenkästen. Leere Bierflaschen. Ein Paar Badeschlappen in der Ecke. Der Mann ist allein, ein Glas Whisky in der Hand.

(prostet in alle Richtungen) Prost! Auf euch alle. Auch auf mich. Ich habe den Job! (äfft sich selber nach) Lasse hinten 4er-Kette spielen. Will gut gestaffelt stehen und wenig Tore kassieren. (giggelt und verschluckt sich; äfft sich weiter nach) Eminent wichtig: Identifikation mit dem Verein. (giggelt, trinkt einen Schluck, spricht wieder normal) Ich kenne die Liga und hab ein paar gute Kontakte. Das ist kein so schlechtes Pfund zum Wuchern offenbar. Jetzt nur Mut. Ich bin gespannt auf die Mannschaft. (trinkt einen Schluck) Ich hab den Job! Ich hab wahrhaftig den Job!

Black.

Sommerlicht. Im Mittelkreis eines Fußballplatzes stehen fünf Männer. Vier in Trainingssachen, kurze Hose und Trikots. Der Mann im Trainingsanzug.

(richtet sich im Stile eines Motivators an die vier anderen) Jungs, ich bin der Neue. Ich will mit euch Großes erreichen. Ich will euch helfen, jeden Tag ein bisschen besser zu werden. Ich will mit euch aufsteigen. Und ihr könnt das, Jungs! (gibt jedem seiner Spieler einen Klaps auf die Wange und schaut ihm fest in die Augen) Und jetzt los: Wir spielen zum Warmmachen erstmal 5 gegen 2.

Die Spieler nehmen Aufstellung und wundern sich. Zwei kratzen sich am Kopf.

Trainer: Jungs, gibt's noch was?
Die Spieler schauen sich an. Schweigen.
Der Trainer stutzt und zählt: Eins, zwei, drei, vier. (wiederholt, schneller) Eins, zwei, drei, vier. Ihr seid ja nur zu viert. Wo ist der Rest?
Spieler: Wir sind der Rest. Die anderen sind nicht mehr da.
Trainer: Ihr seid der Rest. Soso. (zu sich selbst) Zu viert. (nach kleiner Pause) Naja, kenne mich ja aus. Habe Kontakte.

Black.

Ein Schreibtisch, dahinter der Trainer. Sitzt gebeugt über einigen Blatt Papier, unterschreibt gelegentlich etwas. Durch ein Fenster fällt Licht ins Zimmer. Die Tür steht auf, außen ist das Schild "Cheftrainer" angebracht. An der Wand ein Wimpel des DFB und ein angegilbtes Bild von Willi Daume. Das Telefon klingelt.

(gedankenverloren, nimmt ab) Bitte? - Aber wieso nicht? - Wir sind ein toller Verein. - Und du bleibst nicht der einzige Neuzugang. Ich hab Kontakte. Ich kenne die Liga. - Schade. Es ist dein Leben!

Black. (Dreimalige Wiederholung der letzten Szene.)

Derselbe Raum. Der Trainer steht hinter dem Schreibtisch, grübelt. Setzt sich, sieht einige Blatt Papier durch. Räuspert sich. Nimmt den Hörer ab und wählt.

Hallo? - Ja. - Nein, ich habe nachgedacht. - (verärgert) Ich weiß, dass ich nicht blöd bin! - Pass auf: Ich brauche vier Abwehrspieler, circa sechs Mittelfeldspieler und mindestens drei Stürmer. Hast du welche im Angebot? - (atmet durch) Gott sei Dank. - Ja, Trainingsauftakt war schon. - Nein, kommt auf ein paar Tage nicht an. - Schick vorher nur bitte die Namen rüber, damit ich sie als meine Idee verkaufen kann. Du weißt: Kontakte! (legt auf und giggelt) Ich kenne die Liga. (giggelt)

(steht auf, stellt sich vor das Bild von Daume, schaut versonnen) Theo, alter Knabe, was wären wir ohne Berater, nicht?!

Black.

Montag, 6. Juli 2009

freiwilliges ökologisches jahr

Was vor Tagen noch wie eine Schnapsidee erschien, entpuppt sich doch mehr und mehr als kluge Option für die Zukunft. Paul Thomik und Henning Grieneisen haben noch immer keine Heimstatt für die kommende Saison gefunden, tummeln sich aber auch nicht, wie Ex-Kollege Stefan Wessels, im Trainingslager der Vereinigung der Vertragsfußballspieler. Während Wessels also einen Klub sucht, bei dem er sich als Stammtorhüter durchsetzen kann, scheuen die anderen beiden offenbar ein ähnliches Paradoxon: als formschwache Zweitligaabsteiger ein besseres Angebot zu bekommen als beim VfL. Gut so. Denn das Freiwillige Ökologische Jahr ist da die bessere Alternative.

Es richtet sich ausdrücklich an junge Menschen im Alter zwischen 16 und 27 Jahren, die ein "Entfaltungsjahr" suchen und sogleich "die Chance, dich und deine Fähigkeiten in einem neuen Umfeld kennenzulernen". Paul und Henning dürfen sich darüber hinaus auf "Hilfen und Orientierung für die Ausgestaltung ihres weiteren privaten und beruflichen Lebens" freuen.
Na, wer sagt's denn?! Damit ihr nicht umziehen müsst, bewerbt euch einfach hier:

Technisch-ökologischer Lernort "Nackte Mühle" am Stadtrand von Osnabrück: In Anlehnung an die Rucksackpädagogik betreut ihr aufregende Kindergeburtstage und helft mit bei den anfallenden Büroarbeiten.

"Förderverein Haustier Schutzhof" am Alfsee in Rieste:
Kümmert euch um ein gesundes Gleichgewicht in dem Gefüge Pflanze-Tier-Mensch, bringt euch ein bei der Fell- und Weidepflege und bei der Stallarbeit und pflegt das Feuchtbiotop, die Teichanlage, Knicks, Hecken und Trockenmauern.

"Lernstandort Noller Schlucht" am Südhang des Teutoburger Waldes:
Helft mit bei der Biotoppflege am Noller Bach und beim Erschließen eines Teichgeländes, pflegt und gestaltet einen eigenen Kräuter- und Giftgarten unter fachkundlicher Anleitung.

Wenn euer Berater bei Fragen zur Bewerbung nicht weiter weiß, scheut nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir helfen gern: foej@vflog.de

Sonntag, 5. Juli 2009

heute: sabbat

Wenn andere schon - weder protestantisch noch besonders arbeitsethisch - aus der Not ein Sabbatjahr machen, werden wir uns jawohl wenigstens den Singular leisten düfen. Bei Expresso und Prosetschio. Nur ein einzigstes Mal.

Samstag, 4. Juli 2009

18, zwei im sinn

Seit ein paar Wochen hängt an meinem Rechner im Büro ein kleiner gelber Post-it, denn sonst verliert man ja vollends den Überblick. Die vielen neuen Namen kann sich keiner merken. Seit Mitte Juni wird das Zettelchen immer voller:

Torwart:
Tino Berbig, Jonas Gottwald

Abwehr:
Patrick Hermann (rechts/Mitte), Koka Engel (rechts/Mitte) , Oliver Stang (Mitte), Alexander Krük (links), Alexander Schnetzler (allround)

Mittelfeld:
Matthias Heidrich (defensiv), Niels Hansen (defensiv), Benjamin Siegert (rechts), Michael Lejan (links), Abdullah Keseroglu (links), Angelo Barletta (offensiv), Björn Lindemann (offensiv)

Angriff:
Thommy Reichenberger, Dennis Schmidt, Kevin Samide, Aleksander Kotuljac

Im Probetraining:
Assani Lukimya-Mulongoti (Abwehr/Mitte), Patrick Mouaya (Abwehr/Mitte)

Was aber halten wir nun davon?

Freitag, 3. Juli 2009

der vflog schlagzeilen-service #6: bad banks

Zunächst eine Klarstellung: Gladbach tut zu viel derzeit. Neuer Trainer, neuer Sponsor, lauter neue Spieler. Jetzt schon wieder einer. Aus Mallorca. Ich komme nicht mehr mit. Aber wir kümmern uns drum. Heute fangen wir mal an. Mit kleinen Schritten.

Unser kleiner Familienblog ist dafür bekannt generös zu sein und bescheiden. Wir haben die besten Ideen, keine Frage. Aber wir haben so viele, dass wir den selbst ernannten Lead-Medien, die doch immer nur hinter uns her stümpern, gern ein bißchen von unserer Kreativität abgeben. In unregelmäßigen Abständen stellen wir daher den lieben Kollegen prophylaktisch Schlagzeilen zur Verfügung, die diese unter Angabe unserer Urheberschaft kostenlos verwenden dürfen.

Natürlich macht es uns Gladbach auch leicht. Mitten in der finstersten Finanzkrise seit [wir haben bei Google mal nach Einschätzungen gesucht, bitte je nach Geschmack eintragen:] dem 2. Weltkrieg/den 30er Jahren/Weimar/80 Jahren/Bestehen der menschlichen Zivilisation lacht sich der VfL eine Bank als Sponsor an: Die Postbank, die sich dadurch auszeichnet, dass sie farblich (gelb/blau) so überhaupt nicht zur Borussia passt und bei jedem Menschen in Deutschland verhasst ist, der schonmal für 55 Cent eine Briefmarke kaufen wollte und daraufhin in ein fünfzehnminütiges Gespräch über die Vorteile kostenloser Girokonten verwickelt worden ist – also ca. bei 78 Millionen.

Das liefert Stoff. Wir melden also Urheberrechte für folgende Schlagzeilen an: "Neuville auf der Bad Bank", "Gladbacher Pleite", "Spielerisch insolvent", "Eberl bettelt um Staatsbürgschaft", "Fußballerischer Offenbarungseid", "VfL-Eintrittskarten heißen jetzt Schrottpapiere", "Neuer Name für Borussia-Park: Zum Kuckuck".

Sind wir zu negativ? OK , wir können auch anders: "Gladbacher Post-Moderne", "In Frontzecks Kurs ist Fantasie", "Meisterl-ich", "VfL: in 18 Stadien kostenlos abheben".

Ohje, ist das heiß draußen heute.

Donnerstag, 2. Juli 2009

der spielplan ist da

Unsere lieben Freunde von der DFL haben heute den Spielplan der nächsten Bundesligasaison veröffentlicht. Um den Hauptgeldgebern von Premiere, die seit gestern "Sky" heißen wollen, einen Gefallen zu tun, eröffnet man mit einer Hammer-Partie fürs Free-TV: Nürnberg gegen Mainz. Ach nein, Hannover 96 gegen Hoffenheim. Quatsch, auch nicht. Frankfurt gegen Bochum. Nein, das war anders. Wolfsburg gegen Stuttgart, genau! Eine Top-Partie, fraglos.

Borussia darf dann gegen die VfL-Kollegen in Bochum antreten, es folgen Spiele gegen Hertha (daheim), in Berlin, zuhause gegen Mainz und auswärts gegen Nürnberg. Ein Auftakt, der Hoffnungen nährt, dass Michael Frontzeck zumindest hypothetische Chancen hat, auch am 6. Spieltag noch Coach des VfL zu sein. Den Klassenerhalt feiern wir dann am 8. Mai zuhause gegen Leverkusen. Und klauben der Werkself mit dem 2:1-Siegtreffer in der 93. Minuten noch den Meistertitel weg. Stattdessen wird Werder Meister, die am letzten Spieltag den HSV, der auch noch rechnerische Chancen hatte, im Weserstadion mit 7:1 zurück an die Elbe schicken. Alles in allem also eine Saison, auf die man sich freuen darf. Bis auf das Intermezzo mit Matthäus. Und die vier Spiele unter Effenberg. Aber dazu dann bei Gelegenheit mehr.

Mittwoch, 1. Juli 2009

das war einmal #26: die erste vfloskel

Mittwochs eine VfLoskel, sommers wie winters hat das reichlich Tradition in unserem kleinen Familienblog. Wenn der Ball ruht, machen wir trotzdem weiter mit großem Sport. Wie das alles mal angefangen hat, diese kleine Jugendsünde lesen Sie heute noch einmal.

Überall salbadert es. Schauspieler tun es, Wirtschaftswissenschaftler tun es, Politiker tun es sowieso. Mittlerweile weiß niemand mehr, wo sich die Floskel eigentlich am wohlsten fühlt. Wir bringen sie dorthin zurück, auf den Fußballplatz nämlich. Mittwochs, sonst dem Seitenwechsel gewidmet, ist nun im Sommer Vfloskel-Tag.

Stellen Sie sich einen dicken grauhaarigen Mittfünfziger vor, der schiefe Zähne hat, einen Bierbecher in der Hand und kaum mehr bis elf zählen kann. Durch seine fensterglasdicke Brille sieht er geradeso bis zur Mittellinie. Mit gutem Willen kann er sechs der elf Spieler erkennen, denen er vorgeblich die Daumen drückt. Wenn man ihn fragte, würde er sagen: Vergeblich. Denn, wir ahnen es: "Sie spielen zu wenig über außen."

Es lässt sich die Uhr danach stellen, dass er sie irgendwann anbringt, die fachmännische Analyse. Unabhängig vom eigenen Spielsystem, geschweigedenn dem des Gegners, dessen vier Offensivspieler er ausschließlich erkennt (Merke: Brille), wird es ihm im Spielverlauf mehrmals über die Lippen kommen.

Konter der eigenen Mannschaft. Temporeiches Spiel nach vorn, doch auch der Gegner orientiert sich schnell nach hinten, stellt alle Räume zu. Nirgendwo bietet sich eine Anspielmöglichkeit, stattdessen entscheidet sich der Spielmacher für das einzig richtige: Einen Rückpass, der dem Ende einer Strophe gleicht und den Refrain herausfordert: "Über außen spielen!"

Rasenschach im Mittelfeld, nirgendwo bietet sich Platz für den öffnenden Pass, die Abwehrfalle des Gegner hat schon mehrfach erfolgreich zugeschnappt. Doch dann: Ein genialer Moment, der Spielmacher lupft steil, überlistet die Abwehr, und der Stürmer steht fast frei vor dem Tor. Per doppeltem Übersteiger lässt er den letzten Abwehrspieler alt aussehen, tänzelt den Torwart aus, tritt auf den Ball, allein als er einschieben will, rutscht er auf dem nasse Rasen aus. Doch der Fehler passierte vorher: "Über außen spielen!"

Üble Szene an der Seitenlinie. Ein Gegenspieler senst unsere Nummer Sieben um. Der Schiedsrichter pfeift nicht. Der Brutalo passt weiter auf einen Mitspieler, der nimmt den Ball mit der Hand mit. Der Schiedsrichter pfeift wieder nicht. Beim Zweikampf vor der Grundlinie rollt der Ball ins Aus, bevor der Gegner ihn wieder unter Kontrolle bringt, leider lässt der Linienrichter seine Fahne unten. Die Flanke kommt, und in der Mitte trifft der Abwehrchef den Ball unglücklich, so dass er ins eigene Tor rollt. 0:1. Warum, ist klar: "Weil die über außen spielen!"