Mittwoch, 31. Mai 2006

heititei im mai

Große Mannschaften spielen dienstags im Mai 2:2. Weil sich das reimt, denn was sich reimt, ist gut. So zauberte gestern nicht nur die deutsche Nationalmannschaft einen flotten Fußball-Walzer aufs Parkett und begeisterte die Massen. Auch der VfL erkämpfte sich ein wackeres 2:2. Gegen den BV Cloppenburg. Dass dann Verlängerung und Elfmeterschießen folgten, der VfL schließlich das Niedersachsenpokal-Finale mit 5:6 und damit das erste Pokalspiel seit zwei Jahren gegen einen Oberligisten verlor, lassen wir mal galant unter den Tisch fallen.

Dienstag, 30. Mai 2006

fifasicher

"Dradinettum... Der Kommissar geht um!", so sang einst Falco, der Fußballgott hab ihn selig. Falco ist tot, Kommissare gibt es aber wie eh und je. Selbst die FIFA hat eigene, die gehen Streife im WWW.

Vor einer "kleinen aber feinen Abmahnwelle" warnt daher derzeit Spreadshirt, der Host auch von unserem sowohl kleinerem als auch feinerem kleinen Devotionalienshop. Diesmal traf es einen armen Mensch, der sich über das Spreadshirt-Modul ein Shirt "WM 2006 / Iran-Angola / Ich war dabei" drucken lassen wollte, und das Shirt in seinen nirgendwo beworbenen Shop einstellte. "WM 2006", die Marke gehört doch der lieben FIFA! Dumm gelaufen.

Wir machen daher alles anders. Stellen in unseren Shop nur unsere eigene Marke, den VfLog. Und machen dafür richtig fett Werbung. Und zwar hier: Leute, kauft mehr VfLog-Shirts! (Hier gehören natürlich im aktuellen Werbefeuer mindestens drei Ausrufezeichen hin. Aber vielleicht ist es eine willkommene Abschweifung, dass ich der Sitte, mehr als ein Ausrufezeichen zu setzen, sehr skeptisch gegenüberstehe? Das sieht doch nicht aus.) Denn erstens leben wir davon (ja, wirklich!) und zweitens sind die garantiert FIFA-sicher. Mit denen macht ihr immer eine gute Figur, dürft in jedes Stadion und bekommt nie eine Abmahnung.

Aktuell zu empfehlen: Das immens schicke Girlyshirt, das wir auch schon unseren liebsten Spielerfrauen vermacht haben. Kommt immer gut, der Onlinekauf spart Schlangestehen in der H&M-Umkleide und ein fesches Geschenk hebt die Stimmung vor der WM. Also: Zugreifen!

Montag, 29. Mai 2006

ein spiel hat 70 minuten

Oh Gott, war uns langweilig! Die vergangene Saison hat uns nicht glücklicher gemacht, und wir haben keinen Hehl daraus gemacht. Nun stellen wir fest: Andere haben noch mehr gelitten und machen sich so ihre Gedanken, wie das Spiel wieder attraktiver werden könnte.

Ganz vorne marschiert Jürgen Flimm, der als Intendant der RuhrTriennale zwar ganz oben in der ersten Kulturliga spielt (bald allerdings nach Salzburg wechselt, wo er womöglich die dortigen Festspiele in "Red Bull Salzburg Festival" umbenennen muss), im Fußballfach jedoch noch avantgardistischer agiert: In einem "Offenen Brief" an Jürgen Klinsmann, den das "Polit"magazin Cicero in der Juni-Ausgabe veröffentlicht, fordert er, Fußballer sollten ihre Gegner knutschen, HipHop und Tokio Hotel die National-Hymne ersetzen und das Spiel könne auch auf 70 Minuten verkürzt werden. Noch was? Ach ja, weniger Spieler reichten, der Torwart sei eh überflüssig.

Obacht, da klingelt aber der Ironie-Alarm! Wettert hier ein Altmeister gegen die Verdummung des Volkes, das alte Klassiker nicht mehr zu schätzen weiß (Nationalhymnen), dessen Aufmerksamkeitsspanne gerade noch für 2x35 Minuten reicht und das lediglich auf den geilen Kick des schnellen Tors spekuliert, dem ja ohnehin der Torwart nur im Wege steht? Brandmarkt hier einer gar das neoliberale Effizienzdenken, das womöglich bald auch im Fußball 20% Einsparungen von Humankapital fordern wird? Ja? Na dann, Hut ab! Und wir dachten schon, hier hätte einfach einer ein paar Euro vom Cicero für einen Artikel überwiesen bekommen und irgendwie so gar keine Ahnung gehabt, was um alles in der Welt er schreiben soll. Wär ja auch keine Schande. Geht uns fast täglich so - nur ohne die Kohle.

Sonntag, 28. Mai 2006

hand in hand

Seit Februar vergangenen Jahres arbeiten wir fleißig und mit kleinen Schritten am großen Ziel. Viel hat sich seitdem getan. Als seien sie schon ewig ein Paar und wie es sich für gute, alte Freunde gehört, beendeten die VfLs ihre Spielzeiten Hand in Hand.

Die Borussia in der Bundesliga wird am Ende Zehnter, genauso wie der VfL in der Regionalliga. Nach 34 Spielen hat Gladbach 42 Punkte auf dem Konto, Osnabrück zählt nach 36 Spielen 49 Punkte. In der Heimtabelle liegen beide Klubs auf Platz 5, und in der Auswärtstabelle teilen sie sich den 16. Platz. Hier haben sie mit -17 gar noch dieselbe Tordifferenz.

Das alles ist natürlich so nicht geplant gewesen. Offenbar haben sich die VfLs einander noch viel mehr lieben gelernt als wir uns das in unseren kühnsten Träumen ausmalten. Für die kommende Saison werden wir den Teams klar machen, dass eine harmonische Partnerschaft nicht immer identische Lebenswege erfordert. Wenn die Borussia dann Siebter wird und der VfL aufsteigt, dann täte das der gegenseitigen Leidenschaft keinen Abbruch - im Gegenteil.

Samstag, 27. Mai 2006

over and out

Endlich, der letzte Spieltag ist gespielt, die Regionalliga-Saison 2005/2006 vorbei. Wie Sie sich nach einem Blick auf die Ergebnisse denken können, hatte der VfL - zumindest für uns - wieder einmal spielfrei. Jetzt gottlob sogar für ein paar Wochen.

Freitag, 26. Mai 2006

in vergessenheit

Die Regionalliga-Saison ist noch nicht vorbei. Jenseits der nationalen Front in Genf kämpfen weniger bedeutsame Partisanen noch im Landesinneren, wenngleich sie scheinbar in Vergessenheit geraten sind. Offiziell findet am Samstag noch ein - diesmal nicht einmal nur für den VfL - bedeutungsloser Spieltag statt. Essen und Jena sind längst aufgestiegen, dazu herzlichen Glückwunsch. Und Wattenscheid genau wie Münster dürften angesichts des Drei-Punkte-Rückstands und eines jämmerlichen Torverhältnisses nicht mehr vor dem Abstieg in die Oberliga zu retten sein. An der spannendsten Entscheidung des letzten Spieltags ist also der VfL beteiligt: Der Kampf um Platz 8.

Derzeit stehen dort die Lila-Weißen, Wuppertal und Emden lauern jedoch mit einem Punkt bzw. drei Punkten dahinter. Nicht nur der mit fragwürdigem Glanz winkende achte Tabellenplatz also steht auf dem Spiel, sondern - und hier stellt hoffentlich auch für die VfLer eine Frage der Ehre - ein einstelliger Tabellenplatz. Wenn auch die schlechteste Regionalliga-Platzierung des VfL nicht mehr zu verhindern ist, ein zehnter Platz muss es dann auch nicht werden.

Nun ist der Gegner morgen kein gewöhnlicher: Nicht nur, dass Lübeck genauso wie der VfL das Duell an der Lohmühle ursprünglich als Anlass nehmen wollten, gemeinsam zu feiern, dass sie künftig eine Liga höher gegeneinander kicken dürfen. Was für den VfL jedoch schon ein gutes halbes Jahr klar ist, steht seit vergangener Woche endgültig auch für Lübeck fest: Nix ist mit Aufstieg, stattdessen heißt es: Wunden lecken. Hinzu kommt, dass Lübeck letzte Woche die stilsichere Verve besaß, vor dem letzten Spieltag der Saison Trainer Stefan Böger zu beurlauben. Weil an der Lohmühle also letzte Formen des Anstands gewahrt werden, dürfte der VfL ganz gute Karten haben, dass der VfB, wie es sich als Gastgeber gehört, auf einen Sieg morgen verzichten wird. Die Wollitz-Truppe könnte mit dem ersten Auswärtssieg seit geschätzten neun Jahren also nicht nur sich selbst einen Gefallen tun, sie könnte auch Böger eine letzte Ehre erweisen. Wenn es denn sonst schon niemand tut in Lübeck.

Donnerstag, 25. Mai 2006

mission impossible?

Die Borussia hat einen echten Hoffnungsträger als neuen Trainer verpflichtet. Sensationell wurde ein altes Fohlen präsentiert, eines aus der Glanzzeit des VfL, 61 Jahre jung und hochmotiviert. Allenthalben Freude über Jupp Heynckes' Rückkehr in seine Heimat, Kritik nur von ganz wenigen Unverbesserlichen. Und es stimmt: Dieser Jupp Heynckes, dieser Welttrainer, der in Gladbach schon zeigte, dass er nachhaltig bei einem Verein arbeiten kann, der in München sein Meisterstück machte und der mit dem einzigen königlichen Verein der Welt die Champions-League gewann - dieser Mann ist ein Glücksfall für die Borussia. Beziehungsweise er könnte einer werden.

Genau an dieser Stelle setzt die Skepsis ein; es könnten gleichermaßen auch Geschichten von anderen Klubs und ihren Trainern erzählt werden, vom VfB Stuttgart, Hannover 96 oder - wer wüsste das besser als Heynckes selbst- von Schalke 04. Die Frage ist immer dieselbe: Lassen sie den Trainer zum Glücksfall werden?

Schlimmstenfall könnte Heynckes der etwas fade Beigeschmack zum Verhängnis werden, den die Demission von Horst Köppel hatte - und den Beigeschmack stellen sogar wir unumwunden fest, doch Kritik an Köppel formierte sich schon viel früher, nämlich bevor die Ergebnisse sich den Leistungen der Mannschaft anpassten. Was Heynckes damit zu tun hat? Es ist nicht ausgemacht, dass Gladbach umgehend besser spielt unter ihm. Oder aber sie starten prima, brechen dann aber ein - the same procedure as last year. Präsident Rolf Königs hat in vorauseilendem Gehorsam schon versprochen, man werde Heynckes nicht mit übertriebenen Zielforderungen unter Druck setzen, man werde ihm Zeit geben, seine Borussia zu formen.

Wenn sich irgendein Trainer darauf verlassen kann, dann vermutlich noch am ehesten Jupp Heynckes bei der Borussia. Trotzdem: Auch andernorts hat man nach so manchem gelungenen Saisonstart die Ziele flugs nach oben 'korrigiert'. Man mag nicht nur Heynckes, sondern allen Borussen wünschen, dass ihm das erspart bleibt. Wenn nicht, hat es der VfL nicht besser verdient - und Heynckes hätte die Professionalität, die in Gladbach obwalte, deutlich überschätzt. Wenn doch, dann könnte er in Gladbach etwas Besonderes aufbauen.

Eine junge Mannschaft, die feurigen Fußball spielt, die sich zerreißt für einen strahlenden Coach an der Seitenlinie - und die am Ende womöglich Tabellensiebter wird. Oder Achter. Vielleicht auch Sechster. Lange Zeit schien eine solches Ziel nicht mehr so nah wie heute. Freuen wir uns über diese Aussicht und einen außergewöhnlichen Trainer! Sein Verein bleibt so lange ein außergewöhnlicher, bis er dem "Projekt Heynckes" eilig die Gefolgschaft verweigert. Soweit also darf es nicht kommen!

Mittwoch, 24. Mai 2006

hicks

ichbinimmernochganzbesoffenvomvielenfeiernesistjasoschönda
sswirsoeinenklasseneuentrainerhabendemichwirklichgroßeszut
rauedasganzeosramgenölekannichaberheuteschonnichtmehrhö
rendaswarvielleichtmalvorvierzigjahrenwitzigaberjetztisteseinf
achnurödechampionsleaguewäreechtmalgeilzumindestdiequalia
berjetztnichtgleichzugroßeerwartungenkriegenletztlichistköppe
lauchgenaudarangescheitertwobeiköppeleigentlicheheranderep
roblemehattederistauchineinemperfektenumfeldkeintrainerfür
einebundesligamannschaftehwurschtdiezeitensindjagottseidank
vorbeiderjuppkannjajetztnochgarnichtsrichtigmachenmalsehen
obdienocheinetolleverpflichtungkriegenistwirklichgutdasssichd
asnochrelativschnellgeklärthatjetztkannernochdieganzenächst
esaisonplanenfreumichrichtigaufdaserstespielmitihmdaverblass
tauchdiewmfastgegenobstrasserwohlkapitänbleibtherrlichwenn
esendlichwiederspaßmachübergladbachnachzudenkenuswusf

Dienstag, 23. Mai 2006

eilmeldung & trainerroulette #6

Jupp Heynckes, so wissen gut informierte Kreise zu berichten, wird neuer Trainer in Gladbach. Nach kurzem Nachdenken haben wir uns entschlossen, ihn gnadenlos zu feiern. Er strahlt zwar nicht unbedingt die neue Frische aus, die ein Ralf Rangnick bedeutet hätte. Aber wir beim VfLog hatten ja immer schon ein Herz für knurrigere Typen wie weiland Hänschen Meyer und Dick Advocaat.
Am fußballerischen Verstand des Champions League-Gewinners können ohnehin wenig Zweifel bestehen und ein alter Gladbacher Held ist er sowieso. Zwar stand er in Schalke für hässlichen Fußball, aber was soll man auf Schalke auch machen? In Gladbach hat er jetzt alle Möglichkeiten, Tradition und Moderne erfolgreich zu verbinden. Jupp, viel Erfolg!

vfl 2006/2007 #2 & trainerroulette #5

Bereits am Sonntag haben wir begonnen, uns den Kopf um den VfL im neuen Kleide zu zerbrechen. Doch alle Mannschaftsteile auf einmal zu beackern, das wäre dann doch etwas viel auf einmal gewesen. Darum folgt hier der zweite Teil unser Saison-Vorschau.

Mittelfeld:
Michael Kügler, besonders aber Björn Joppe sind zwei der großen Enttäuschungen der vergangenen Saison. Warum? Suchen Sie sich einen Grund aus: Niemals in einer Verfassung, diehäte helfen können, den VfL in der Spitzengruppe zu festigen, stets meckernd und ohne kostanter, verlässlicher Rückhalt für die Offensivfraktion zu sein. Die beiden werden wohl kein weiteres Jahr beim VfL kicken. Auch hier: Gut so, wenngleich schade ist, dass Joppe offenbar nicht in der Lage ist, sein ohne Frage vorhandenes Potenzial auszunutzen. Das gleiche trifft für Shergo Biran und Marcus Wedau zu, einzig ob man sie los wird, ist offenbar fraglich. Ob sie von der nächsten Spielzeit an begreifen würden, was es heißt, das VfL-Trikot zu tragen, leider auch. Auch der sympathische Edgar Bernhardwird wohl wechseln, und auch das ist gut so: Er kann dem VfL in der Regionalliga (noch) keine Stütze sein, hat es aber verdient, sich anderswo weiter zu entwickeln. Mathias Koch ist verletzt, der VfL wird ihm wohl ermöglichen, sich im Kreis der Lila-Weißen wieder fit zu machen; ob er noch einmal das lila-weiße Trikot überstreifen wird, darf indes gleichwohl bezweifelt werden. Wolfgang Schüttes Zukunft scheint noch ungewiss. Ob er geht oder bleibt, ist eigentlich aber auch zweitrangig. Sein Urgestein-Habitus in allen Ehren, er hilft dem VfL aber spielerisch nicht wirklich weiter. Gehen wird davon aus, das Kämpfen ab der kommenden Spielzeit wieder zur Selbstverständlichkeit wird, brauchen wir aber gute Fußballer.
Es beiben also: Jo Enochs, der soeben operierte Alexander Nouri, Andreas Schäfer und wohl auch Florian Heidenreich. Für alle vier sollten wir dankbar sein, denn sie sind alle überdurchschnittliche Regionalliga-Fußballer. Sie können das Mittelfeld-Gerüst eines mitreißenden VfL werden. Die Neuzugänge Bilal Aziz und Mathias Surmann könnten das VfL-Mittelfeld passend ergänzen. Allein: Sie reichen nicht. Es fehlen noch zwei gute Mittelfeldspieler, gerade auf Außen!

Sturm:
Mit Verlaub, aber: Das Prunkstück des VfL, wenn nicht der Liga. Mit Markus Feldhoff, Thommy Reichenberger und Addy-Waku Menga ist der VfL auch ohne Verstärkung schon konkurrenzfähig, doch das reicht nicht. Erst recht nachdem Shooting-Star Marc Heider offenbar nicht zu halten war - der Youngster wird kommende Saison zum Storch -, braucht der Verein noch einen neuen Stürmer. Einzig teuer darf er nicht sein, denn Neuverpflichtungen für das Mittelfeld haben sicher Vorrang. Merke: Keinen dritten Faroni oder Jank, sondern eine echte und doch günstige Verstärkung für den Angriff. Das wird vielleicht das schwierigste Unterfangen für kommende Saison.

Was Peter Pander dazu sagt? "Alten Schmierzettel von Hochstätter gefunden. 'Schafstall' steht da in großen Lettern. Köppel fragen, ob er den persönlich kennt."

Montag, 22. Mai 2006

genf & trainerroulette #4

Es gibt so viele Statistikfreaks. Die machen Statistiken. Die meisten davon braucht kein Mensch, aber viele sind dennoch, oder eher gerade deswegen hübsch und dienen tauglichst zum Smalltalk, wenn das Wetter wieder einmal versagt (also die Statistiken, die Freaks seltener). Aber auf die Schnelle finde ich keine Tabelle, in der mal die Mannschaften danach sortiert werden, wieviele heimische Nationalspieler sie stellen. (Ja, gibt's bestimmt irgendwo, aber bis ich das gefunden haben, mach ich's lieber selbst.) Also mache ich's selbst:

1.
FC Bayern 4 Spieler

2.
Werder Bremen 3

Borussia" Dortmund 3
4.
VfL 2

VfB Stuttgart 2
Bayer Leverkusen 2
5.
Hertha BSC Berlin 1

Hannover 96 1
Schalke 1
Wolfsburg 1
FC Köln 1
Arsenal 1
Chelsea 1


Ziel der Übung: Die Schadenfreude in mathematisch objektivierte Bahnen lenken. (Laa, la, lalaa, Schalke hat nur einen Spieler, bähäää!)

Aus PPs Schmierzettel können wir heute nichts enthüllen, da steht nur unleserliches Gekrakel. Muss ganz schön in Eile gewesen sein, unser Manager. Sieht aus wie "die scharfe Braut aus der sportsbar: 0173-65944xxx" [Angabe aus Datenschutzgründen gekürzt.] Könnte aber auch "Ralf Rangnick" heißen.

Sonntag, 21. Mai 2006

vfl 2006/2007 #1 & trainerroulette #3

Sicher, es steht - nach dem unterhaltsamen, doch dennoch nicht der Rede werten Sieg im letzten Heimspiel gestern - noch ein weiterer Spieltag aus, bis diese Saison endlich vorbei ist. Trotzdem kümmern wir uns schon einmal um interessantere Dinge, nämlich eine Aussicht auf die kommende Spielzeit. Wer kommt? Wer geht? Wer sollte noch kommen? Wer sollte noch gehen?

Tor:
Unser Torwart Tino Berbig wird den Verein verlassen. Für ihn sollte es kein Problem sein, in der 2. Liga einen neuen Klub zu finden, dafür hat er in den vergangenen Jahren für den VfL zu gut gespielt. Fast schon leider. Tobias Langemeyer ist sicher ein Klasse-Ersatzmann, aber noch keine Bank für den Aufstiegskampf. Darum wird der VfL auf der Suche sein nach einem überdurchschnittlichen Torwart, möglichst schon mit Erfahrung in der 1. oder 2. Liga.

Abwehr:
Auch in einer insgesamt schwachen Saison die Schwachstelle, natürlich auch, weil Leistungsträger lange verletzt waren. Mit Thomas Cichon, Jan Schanda, Dave de Jong und Heimkehrer Marko Tredup ist das Abwehrgerüst des VfL jedoch ganz gut aufgestellt. Fabian Ewertz wird wohl keine weitere Saison für den VfL auflaufen, und das ist gut so. Daniel Flottmann wird voraussichtlich bleiben; das ist nett, hilft dem VfL aber (noch) nicht entscheidend bei dem Plan aufzusteigen. Ergo: Es fehlen zwei weitere Verteidiger, die den Klub beim avisierten und lang ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga helfen können.

Lesen Sie am Dienstag unsere Sicht auf die Mannschaftsteile Mittelfeld und Angriff. Und: Schreiben Sie uns Ihre Meinung, widersprechen Sie und vor allem: Machen Sie Vorschläge für Neuzugänge.
Peter Pander sagt zu diesem Thema übrigens: "Daum anrufen und ihm weismachen, dass er mich über ein paar Linien kennt. Brauchen einen, der die Jungs bis in die Haarspitzen motivieren kann!"

Samstag, 20. Mai 2006

keine online kooperation & trainerroulette #2

"Anfrage: Online-Kooperation", so lautet der Betreff einer Mail, die hoffen macht. Schreibt da ein FC-Köln-Weblog, der mit uns eine Bindung zur Völkerverständigung eingehen will? Oder hat uns endlich perlentaucher.de entdeckt und möchte uns als Kolumnisten gewinnen? Winkt gar das große Geld und Bertelsmann möchte uns enger an sein Online-Imperium winken?

Nichts von alledem, denn die Welt ist eben so, wie sie ist. Und schickt uns als potentiellen Kooperationspartner weder Ruhm noch Ehre noch Geld. Sondern eine Anfrage der "Phenomedia", die ihr neues Spiel "Moorhuhn-Soccer" promoten möchten. Der Lohn dafür, dass wir tüchtig die Werbetrommel rühen sollen? Ein Eintrag in einer erbärmlichen kleinen Linkliste auf der Moorhuhn-Sucker-Homepage. Na, Danke! Da verzichten wir doch. (Und verschlafen wahrscheinlich gerade den Riesen-Hype der Fußball-WM: "Moohrhun-Soccer, der neue hypertrophe Freizeitspaß!" wird uns sicherlich bald allenthalben entgegenschallen. Denn die Welt ist wie sie ist, und die dümmsten Deppen setzen die größten Trends und benutzen Fremdwörter, deren Bedeutung sie nicht kennen.)

Was bleibt uns? Die zweite Runde unserer investigativen Enthüllung von Panders Trainersuche-Notizzettel:
"Sehe gerade, Duos sind total angesagt (Lodda/Trap in Salzburg). Vielleicht wären die zwei Jungs vom VfLog was für uns. Mal Aretz fragen, ob die ne Trainerlizenz haben."

Freitag, 19. Mai 2006

trainerroulette #1

50 Namen habe er auf seinem Zettel, mit Trainern die er kenne, so ließ sich Peter Pander nach HKs Entlassung in den Medien zitieren. Und mit der Suche lasse man sich nicht unter Zeitdruck setzen, schließlich habe man bisher mit niemandem gesprochen, man hatte ja einen Trainer. (Seltsam nur, dass die in Stilfragen zuletzt wenig zimperlichen Borussenoberen hier eine Loyalität demonstrierten, die geradezu naiv anmutet: Jeder wusste, das Köppel würde gehen müssen, nicht zuletzt wegen der Aversion des Managements gegen den eigenen Coach. Trotz dieses offenen Geheimnisses hatte man wohl Sorgen, den schwarzen Pander zugeschoben zu bekommen, wenn vorzeitige Verhandlungen bekannt geworden wären. Leicht hätte Köppel dies zu seinen PR-Gunsten nutzen können.)

Wie auch immer, zwei bis drei Wochen Geduld fordert die VfL-Führung von den Fans. Das sind 14 bis 21 Tage. Nicht ganz genug, um alle 50 Zettelnamen vorzustellen. Aber immerhin einige wollen wir in den nächsten Tagen vorstellen, uns liegt nämlich Panders Geheimskribbel vor, und wir werden jeden Tag einen Namen samt Panders Originalnotizen enthüllen, bis der neue Trainer feststeht.

Heute #1:
"Bernd Schuster – war der nicht sogar mal bei Gladbach?"

Donnerstag, 18. Mai 2006

reisebericht

Eigentlich deutete alles auf einen Erfolg hin. Man hofierte den Gast aus Deutschland angemessen: Ich wurde als einziger Fahrgast in einem großen Bus vom Flughafen Mallorca an den Verhandlungsort kutschiert, in den sechsten Stock eines ganz schmucken Hotels. Ein traumhafter Ausblick über die Cala Agulla bot sich meinem noch bleichen Auge, einem Fleckchen Mittelmeerküste, das mit anderen spanischen Buchten darum streitet, der schönste Platz an der Sonne zu sein.

Es schien angerichtet, den RCD Mallorca heim ins, äh auf die gute Seite zu holen: Real sollte VfL und der leidgeprüften Geschichte der Fußball-Insulaner ein Ende gesetzt werden. Dem Abstiegsgespenst soeben noch entwischt, wird man auch künftig Erstliga-Fußball auf Mallorca bestaunen, einzig erfolgreicher sollte er sein als bisher. Dafür, VfLog berichtete, wollte man sich umtaufen lassen in VfL Mallorca.

Doch dann geschahen merkwürdige Dinge: Die mächtigen Seilschaften traditionalistischer Fußball-Funktionäre des RCD hatten den Ältestenrat des Vereins zu den Verhandlungen geschickt. Abgeschirmt von attraktiven, forschen Ideen, die die Zukunft des Klubs hätten prägen können, war man abgerückt von der Bereitschaft zum Wandel und noch hinter die Verhandlungslinine des vergangenen Jahres zurückgewichen.

Den guten Willen kann man den Mallorcinern zwar nicht absprechen. So erfüllten sie Bedingung c) unserer nicht verhandelbaren Prämissen umgehend: Horst Köppel wurde das Traineramt für die kommende Saison angetragen, was in Gladbach den Weg frei machte für seine Demission. Das zumindest ist ehrenwert und geschah sogleich noch am Sonntag. Doch gleichwohl war es zu wenig. Ein Champions-League-Endspiel zwischen Osnabrück und Gladbach wollten sie unter keinen Umständen kampflos hinnehmen, und der Kölner Dom war ihnen egal, weniger noch: Seitdem Papst Benedikt zum Jugendtag da war, hatten sie ihn sogar ins Herz geschlossen. Also den Dom.

Unter diesen Bedingungen war für uns kein Vorankommen, denn den Status VfL gibt es nicht zum Nulltarif. Schlussendlich stellten die RCD-Vertreter noch in Aussicht, sie könnten alle drei Bedingungen nur dann erfüllen, wenn VfL-Star David Odonkor künftig die Stiefel für Mallorca schnüre, das schien ihnen ein angemessenes Geschäft. Darauf hingewiesen, der spiele nicht beim VfL, sondern in Dortmund, außerdem sei er künftger Weltmeister und damit wohl deutlich zu wertvolle Verhandlungsmasse für einen Deal wie diesen, entgegneten die Mallorciner: "Aber Borussia ist doch Borussia, außerdem werde der WM-Kader erst morgen bekannt gegeben, das könne ich also gar nicht wissen!" Kurz zuvor noch mit Klinsi telefoniert, brach ich die Gespräche an dieser Stelle ab. Die Zeit sollte mir recht geben.

Fortan bleibt Real Real. Und was aus den VfLs künftig wird, davon gibt es an dieser Stelle schon bald wieder neue Kunde. Lila-Weiß hat jedenfalls mit Marko Tredup und Bilal Aziz bereits zwei Neuverpflichtungen für die kommende Spielzeit bekannt gegeben. Ob wir uns über die beiden freuen, überlegen wir uns bis morgen.

Mittwoch, 17. Mai 2006

fleischhauer

Vor wenigen Tagen lobten wir einen Wettbewerb aus, feinsinniger als jede WM und mit einem hübscheren Hauptpreis dazu: Unsere Leser sollen uns Fotos von Geschäften schicken, die den Namen von VfL-Spielern tragen. Zur Illustration haben wir Juwelier Strasser aus Krems an der Donau vorgestellt. Nun schickt uns unser Leser Thomas folgende kritische Zeilen. Weitere Einsendungen erwünscht!



Sehr geehrte Kollegen,
trotz totaler Unkenntnis möchte ich an dieser Stelle gerade heraus behaupten: "Wer sich im Uhrmacherhandwerk einen Namen machen will, der benötigt mindestens eine zwingende Grundvoraussetzung. Das Talent und den Hang zur filigranen Arbeit!" Wer mich hinsichtlich meiner Behauptung eines Besseren belehren kann und möchte, der kann das gerne tun. Muß aber nicht wirklich sein.

Im Bezug auf Eure Aktion möchte ich daher ein weitaus treffenderes Foto präsentieren. Gefunden ebenfalls in Österreich. Genauer gesagt, in Wien. Anbei möchte ich allerdings auch erwähnt wissen, das ich keineswegs danach trachte, unseren stets aufopferungsvoll kämpfenden Kapitän, einen wirklich sympathischen Führungsspieler (das darf ich aus eigener journalistischer Erfahrung behaupten), an dieser Stelle mit meinem Vergleich zu diskreditieren. Aber aus einem luxemburgischen Fußlümmler wird über Nacht halt auch kein Brasilianer mehr.

Übrigens, es gab mal eine Zeit, ist schon länger her, da tobte ein allseits geschätzter Borusse namens Jörg Neun die Seitenlinien an der Bökelstraße herauf und herunter und versetzte gegnerischen Spielern einen gehörigen Schrecken, spürten sie vor der Grätsche seinen hechelnd, heißen Atem in ihrem Nacken. Zu dieser Zeit pflegten einzelne Fans in der Ostgeraden, den gelernten Metzger vom Bieberer Berg mit gezielten "Faß Jörg!"-Rufen auf seine Gegner zu hetzen. Meistens mit Erfolg. Stärken erkennen und gezielt fördern, der wahre
Schlüssel zum Erfolg. Das sei allen Fans und Hobbytrainern rund um den Borussia-Park an dieser Stelle mit auf den Weg gegeben. Das goldene Handwerk Jeff Strassers ist zwar rustikal, aber auch das muß man erst mal können. "Diamonds are a girls best friend" und teure Uhren sind etwas für Männer mit zu kurz geratenen, primären Geschlechtsmerkmalen. Aber an einer schönen, leckeren Fleischsemmel aus eigener Herstellung gibt es wirklich nichts zu kritisieren.

Mit sportlichen Grüßen
Thomas

Dienstag, 16. Mai 2006

verhandl. gescheitert

Maik weilt derzeit in Sachen Fußball auf Mallorca, VfLog berichtete. Nun gibt es schlechte Nachrichten. Uns erreicht just diese Eil-SMS:

"Verhandl. gescheitert. RCD schickt nur Ältestenrat zu Gespr. Attrakt., junge Ideen Fehlanz. Den Spaniern nicht zu helfen! Immerhin: VfL unabsteigbar."

Montag, 15. Mai 2006

die neue ehrlichkeit

Noch ein kurzes "Chapeau!" an unsere lieben Kollegen von Borussia.de. Nur einen Tag nach der Entlassung (pardon, der Vertragsauflösung) von Köppel findet sich von dem Mann, der doch immerhin den Abstieg verhindert hat, auf der Startseite schon kein Wort mehr. Dafür die Meldung "4,8 Millionen Euro Gewinn". Und klickt man dann auf "weitere News", um zu sehen, ob wenigstens dort noch etwas zu finden ist, liest man gleich die Nachricht "Jetzt wird erst einmal gefeiert". So soll es sein.

alles gesagt

Was soll man noch sagen? Es ist passiert, was alle wussten, VfLog-Leser besonders früh. Hier und hier, auch hier und hier war die Rede davon: Köppel musste weg, und Rangnick ist unser Favorit.

Vieles spricht so dafür, dass unser Leser Sebastian seine Wette gewinnen würde – hätte nur irgendjemand gegengehalten...

Was bleibt? Zufriedenheit? Dafür war die letzte Saison zu deprimierend, dafür ist die Zukunft zu ungewiss. Aber die Hoffnung, dass dem VfL bessere Zeiten blühen, unterhaltsamere, die besteht. Mehr dazu bald hier, wenn Peter Pander eine Namen nennt.

Sonntag, 14. Mai 2006

auswärtswas?

Auswärtssieg! Zum Ende der Saison, gerade als wollte Borussia uns sagen "Es geht doch, alles bisher war nur ein Scherz..." Schade, dass selbst dieser Sieg mittlerweile sowas von egal ist. Ich freue mich auf 06/07. Aber nun gibt es doch etwas, an das man dann anküpfen kann...

Samstag, 13. Mai 2006

abschiedsspiel

Heute findet das letzte Auswärtsspiel mit Horst Köppel statt. Er hat uns zweimal vor dem Abstieg bewahrt. Und einmal vor dem UEFA-Cup. Ob es heute dankbare Plakate in der Fankurve gibt?

Freitag, 12. Mai 2006

real bald vfl?

Die Verhandlungen sind zäher als erwartet. Bereits im vergangenen Jahr war ich eine Woche lang als Unterhändler nach Spanien gereist. Lösegeld kam für uns nie in Frage. Die Bereitschaft, den entscheidenden letzten Schritt zu gehen, muss schon aus sich selbst heraus entstehen. Nach sieben Tage konstruktiver Zusammenarbeit hatten wir ein Paket geschnürt, das sich sehen lassen konnte. Darin einhalten: 1 Jahr Bedenkzeit für Real Mallorca. Das Projekt: Wird der Klub in VfL Mallorca umgetauft?

Nun bin ich erneut dort. Eine harte Verhandlungswoche hat begonnen. Was im vergangenen Jahr noch als Trainingslager getarnt werden musste, darf jetzt beim Namen genannt werden. Der chronisch erfolglose RCD Mallorca, gerade um Haar dem Abstieg in die spanische Zweitklassigkeit entronnen, will nach Höherem streben. Was liegt da näher als mit dem Naheliegenden anzufangen: Sich künftig "VfL" zu nennen.

Nun sind mit diesem Sonderstatus einige Pflichten verbunden. Als nicht verhandelbare Bedingungen sind von unserer Seite ins Feld geführt worden,
a) dass nach einem ersten Sieg als dann neuer "VfL" von mindestens zwei Mannschaftskollegen und über Stadionmikrofon Hasslieder auf den 1. FC Köln gesungen werden müssen, und zwar auswendig und inklusive der Ankündigung, den dortigen Dom abzubrennen.
b) dass Mallorca einem möglichen Champions-League-Finale Osnabrück gegen Gladbach nicht im Wege stehen darf und im Zweifel in einem direkten Duell nach einem aufreibenden Kampf 'zufällig' verlieren muss.
c) dass Horst Köppel schon zur kommenden Saison die Nachfolge des bisherigen Coaches Gregorio Manzano angetragen wird.

Im Gegenzug winken den Mallorcinern jedoch auch Freundschaftsspiele gegen beide VfLs und allerlei Fan-Nippes, der in Deutschland nicht mehr gebraucht wird. Wir halten Sie selbstverständlich auf dem Laufenden, inwieweit sich die Spanier in der kommenden Woche auf diesen Deal einlassen. Eins steht fest: Es würde ihnen gut tun.

Donnerstag, 11. Mai 2006

nebentätigkeit

Wir hier sind Fans von Jeff Strasser. Unseren treuen Lesern ist das längst bekannt, sie quittieren diese kindische Leidenschaft gerne mit wissendem Kopfschütteln, etwa so, wie man zur Kenntnis nimmt, dass ein Literat, den man verehrt, privat am liebsten Krimis liest. Um die leidige Diskussion um Für und Wider Jeffscher Ballartistik nicht aufkeimen zu lassen, lenken wir die Aufmerksamkeit fort vom Ball.

In Krems an der Donau begegnet mir dies hübsche Firmenschild eines dort ansässigen Juweliers: "Strasser". So soll es sein, es muss ja nicht jeder nach der Karriere Trainer werden. Und da neben Strasser viele klingende Namen in unseren VfLs spielen, starten wir nun ein kleines Gewinnspiel: Sendet uns Fotos (die Qualität spielt keine Rolle, wie man sieht) von Geschäften, die den Namen eines VfL-Spielers tragen. Die hübscheste Zusendung erhält einen besonderen Preis: Eine Postkarte von Maik aus Malle. Wer will da noch an WM-Karten-Verlosungen teilnehmen?

Mittwoch, 10. Mai 2006

stern-schnuppe

Deutschlands meister Fernsehmoderator, Günther Jauch, erklärte mir gerade in Stern TV, es gebe zwar kein System, mit dem man in Roulette immer gewinnen kann, aber man habe doch ein Prinzip gefunden, wie auch ungeübte Spieler mit höchster Wahrscheinlichkeit eine Spielbank mit Gewinn verlassen. Dass es hierzu wirklich keine Vorkenntnis braucht, bewies ein Affe, der scheinbar ziellos spielte – und gewann.

Ich hoffe, Horst Köppel war bei diesem späten Beitrag noch nicht im Bett, sondern hat aufmerksam zugesehen.

Dienstag, 9. Mai 2006

wm-tippspiel

Wer sich mit Experten messen möchte und gleichzeitig die WM zu einem besonderen Erlebnis machen möchte: Auf zum VfLog-WM-Gewinnspiel (feat. BGH). Wenn Togo Weltmeister wird und die Franzosen wie immer ohne erzielten Treffer nach der Vorrunde rausfliegen, wenn England Elfmeter schießt und Kevin Kuranyi im zweiten Spiel die dritte gelbe Karte sieht: Dann können Sie Ihr Wissen in bare Euro ummünzen. Gehn Sie mit!

PS: Die- oder derjenige übrigens, der heute vermittels Google und den Suchworten "gehalt während des volontariats bei premiere" zu uns gefunden hat, ist besonders herzlich eingeladen mitzuspielen. Ein Zubrot aus unserem Tippspiel-Topf wäre sicher allemal von Vorteil.

Montag, 8. Mai 2006

antizyklisch

Die VfLs können einem dieser Tage wirklich ans Herz wachsen (VfLog berichtete). In den Zeitschriften-Läden stapeln sich die WM-Hochglanz-Sonderheftchen und angesichts des medialen, globalen, jovialen und sonstwie-alen Fußball-Hypes gibt es sogar in der WM-Stadt Kaiserslautern (sic!) kein Halten mehr. Einzig unsere VfLs bilden eine letzte Bastion gehen den Wahnsinn, eine Trutzburg gegen eilfertige Fußball-Inflation. Hier wird verloren, wo anderswo dem ganz großen Sieg entgegengesehen wird. Hier wird enttäuscht, wo anderswo das Prinzip Hoffnung zum Allheilmittel erhoben wird. Unsere VfLs machen nicht mit. Sie verwehren sich - und zeigen damit Rückgrat. Wie sympathisch!

Dass gerade im WM-Jahr der allgemeinen Heiterkeit Depression und leidenschaftsloser Graupenkick entgegengesetzt wird, zeigt wieder einmal, was für kluge Klubs wir lieben. Adorno triebe es die Freudentränen in die Augen, weilte er noch unter uns. "Es gibt kein wahres Leben im Falschen", das war stets seine Losung. Gepaart mit "Ein Spiel dauert 90 Minuten" wird daraus ein 2:5 in Nürnberg oder eine 1:3-Heimniederlage gegen Bremen II. Diesem kohärente Fortschreiben der kritischen Theorie mit Mitteln des einfachen Fußballsports gebührt Respekt. Wenn es auch sonst niemand zu schätzen weiß: Uns versetzt das gemeinhin schwer verdauliche Rasentreiben unserer Helden in fröhliche Heiterkeit.

Jenen ewig Meckernden noch dieser Trost: Zauber und Schauder sind zwei Seiten einer Medaille. Und: Einen WM-Titel weiß nur zu schätzen, wer auch Elend schon trefflich erlebt hat.

Sonntag, 7. Mai 2006

alles passt?

"Man hat gesehen, das in Mannschaft und Trainerteam alles stimmt und alles passt", so Horst Köppel in der Pressekonferenz nach dem Hannover-Spiel. Alles passt, das schon, aber leider viel zu oft zum Gegner.

Samstag, 6. Mai 2006

das ende war schon

"Das Ende ist nahe" lautet der wenig originelle Titel eines SZ-Artikels über die aktuelle Lage in Gladbach. Eine der unzähligen beschreibenden Zusammenfassungen des VfL-Leids der Rückrunde, die uns ebenso anöden wie die Rumpfsaison 05/06 selbst. Wir alle wissen: Das Ende war schon, die Saison ist längst abgehakt. Dass wir überhaupt noch zu Spielen antreten, ist nur durch die Verpflichtungen gegenüber der DFL zu verstehen. Ganz offensichtlich sehen weder Spieler noch Trainer noch einen immanenten Sinn in den wöchentlichen 90-Minuten-Übungen, bei denen nichts mehr zu gewinnen und nichts mehr zu verlieren ist.
Nichts mehr zu verlieren hat Gladbach dabei nicht nur, weil der Abstieg schon längst abgebogen wurde. Nichts mehr zu verlieren haben wir vor allem, weil der gute Ruf nach der Saisonhinrunde (der im übrigen auch nur selten durch schöne Spiele, meist nur durch schöne Ergebnisse erworben wurde) längst verspielt wurde. Ein weiteres 2:5-Debakel, es wird nurmehr nickend zu Kenntnis genommen.
So schafft es Borussia, im Jahr der allseits auferlegten Fußball-Euphorie gegen den Strom zu schwimmen, und ein Entwöhnungsprogramm zu präsentieren. Ehrlich gesagt, so viel Verweigerung ist mir schon wieder richtig sympathisch.

Freitag, 5. Mai 2006

auswärtssieg!

Unsere Freunde von borussia.de sind schon Spaßvögel. Heute prangt auf der VfL-Homepage eine Anekdote von Annodazumal. Nichts sensationelleres steht da zu lesen als folgendes:

Am 5. Mai 1946 fand das erste Meisterschaftsspiel nach dem 2. Weltkrieg statt. Bei Schwarz-Weiß Giesenkirchen gewannen die Borussen 3:1. Alle drei Tore der Gladbacher erzielt der Spieler "Brocke".

Jungs, Helden von einst zu überhöhen ist ein legitimes Ansinnen, doch ihr kündet gar frank und frei vom womöglich letzten Auswärtssieg der Borussia. Die Köppel-Zauberer gerade vor dem bahnbrechenden vorletzten Saisonspiel gegen Hannover derart unter Druck zu setzen, das zeugt von einiger Kaltschnäuzigkeit.

Davon könnte sich auch Klinsi noch eine Scheibe abschneiden. Zum Beispiel indem er vor dem WM-Finale am 9. Juli noch einmal eine Video-Schulung anhand der beiden Endspiele von Yokohama und Mexiko City ansetzt.

Donnerstag, 4. Mai 2006

hier lacht die redaktion

Formel Eins übernimmt die englische Fußball-Nationalmannschaft: McClaren wird Erikkson-Nachfolger.

Machen Sie mit: Aus allen vergleichbar witzigen Einsendungen wird von uns der Kalauer des Monats ermittelt. Er wird eine Woche lang an prominenter Stelle unsere Seite zieren.

Mittwoch, 3. Mai 2006

vorwärts immer

Spätestens seit dem 1. Mai ist bei uns wieder Zuversicht eingekehrt. Daran kann auch das Zwischentief nichts ändern, dass seit einem Dreivierteljahr dem einen VfL die Sicht auf die Tabelle verleidet, während es dem anderen VfL selbige verklärt; doch seit gestern Abend, seit dem 2:5 von Nürnberg hat selbst das wohl endlich ein Ende.

Was zählt, ist die Zukunft, die Gegenwart ist ohnehin nicht mehr zu ändern. Was sich diesbezüglich in Osnabrück tut, das stimmt froh. Wichtige Leistungsträger bleiben weitere Spielzeiten an der Bremer Brücke, auch Hoffnungsträger bleiben dem Verein treu. Die Vereinsführung und Trainer Pele Wollitz haben sich dafür entschieden, eine neue Mannschaft um den Kern der alten aufzubauen - und damit alles richtig gemacht.

Markus Feldhoff und Thomas Reichenberger, der spielstärkste und torgefährlichste Sturm der Liga, bleiben in Osnabrück. Addy-Waku Menga, der Publikumsliebling und Youngster, wird sich weiter im Kreis der Lila-Weißen entwickeln und vielleicht in der kommenden Spielzeit den endgültigen Durchbruch schaffen. Alex Nouri und Jo Enochs, zwei, die für das Mittelfeld des VfL unersetzlich sein dürften, kämpfen weiter für den richtigen Verein. Gemeinsam mit den Verteidigern Jan Schanda und Dave de Jong stehen damit einige Säulen, auf die man sich verlassen kann. Sie alle werden dann, das ist nicht gar so unwahrscheinlich, im übernächsten August gemeinsam die zweite Liga bereichern.

Dienstag, 2. Mai 2006

achtung, plagiat!

Da flattert mir mal wieder ein Newsletter ins Postfach, ich überfliege -- und stürze ab. Ein Blog wird beworben, ein "Vfll"-Blog! Dass unser Konzept überzeugend ist, das ist klar. Aber dass es gleich so unverhohlen kopiert wird! Noch dazu mit einer charmanten Anspielung auf die zwei einzigen VfLs, die sich im Doppel-"ll" widerspiegelt, das ja zugleich ausschaut wie eine 11, also der Chiffre des Fußballs schlechthin! Hut ab, da hat jemand Geschmack bewiesen.
So dachte ich.

Aber es ist nur der Blog des Verbands der freien Lektoren und Lektorinnen. Und die haben offenbar nichtmals soviel Anstand, die Damen zuerst zu nennen. Ja, müssen denn jetzt schon Fußball-Websites den Literaten Manieren beibringen?

(Ja, heute abend spielt Borussia. Aber auswärts.)

Montag, 1. Mai 2006

international spielen

Unsere VfLs im Champions-League-Finale, an der Spitze des internationalen Fußballs! Dieses Ziels, dieser Vision gedenken wir am 1. Mai, am Tag der Arbeit. Nichts könnte dazu besser passen als das Kleinod, dass wir für Sie in unserem Download-Center vorhalten - von heute an eine Woche lang.