Seit gestern wissen es schon engste Freunde, heute obliegt es mir, an die Öffentlichkeit zu gehen. Martin ist voraussichtlich am Burnout-Syndrom erkrankt.
Bereits seit einigen Tagen machte er einen müden und lädierten Eindruck, saß abwesend im Büro, designte vor lauter Übelkeit eine neue Generation VfLog-Shirts und fabulierte fiebern von der goldenen Zukunft des VfL – Wolfsburg wohlgemerkt.
Durch die Neuwahlstrapazen und insbesondere seit seiner Ernennung zum alleinigen Chefredakteur sind die Symptome schlimmer geworden. Vergangene Woche klagte er mehrfach, er sei ein „bräsiger Nichtsnutz“ und: „Alles, was ich mache, ist mir nicht perfekt genug. Ich habe verlernt, perfekt zu sein!“ Immerhin hat er das Zählen noch nicht verlernt, auch Schreiben und die Grundrechenarten beherrscht er – noch. Die Verantwortung und exorbitanten Anstrengungen, die das Chefredakteurs-Amt zwangsläufig mit sich bringen, ist Martin in seiner derzeitigen Konstitution nicht gewachsen. Kommissarisch werde deswegen ich die Amtsgeschäfte des Chefredakteurs bis auf weiteres übernehmen müssen.
Martin wird seit Freitag vergangener Woche im Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München stationär behandelt. Der behandelnde Arzt Dr. Florian Holsboer hatte dereinst auch schon Sebastian Deisler, dem Münchener Heintje, aus der Patsche geholfen. Der Mediziner ist sich sicher, dass auch Martin das Burnout-Syndrom erwischt hat: „Wer solche T-Shirts designt, versucht irgend etwas zu kompensieren. Das ist typisch, aber heilbar.“ Vorgestern Abend hatte Martin gar in einem Anfall von Wahn und nur mit einem Rucksack bekleidet Kurs auf die DSF-Zentrale in München genommen, konnte aber im letzten Moment ausgebremst werden. Auf die Frage, was er denn mit seinem Angriff bezwecken wollte, antwortete er unwirsch: „Das ist doch wohl klar, oder?!“
Wann Martin komplett ausgebrannt und nach Münster rückführbar ist, ist bisher noch ungewiss. Die ganze VfLog-Familie wünscht jedenfalls gute Besserung!
Sonntag, 31. Juli 2005
Samstag, 30. Juli 2005
zufriedenheit allenthalben, aber...
0:0 gegen Eindhoven, da kann man nicht meckern. Allein zwei Schatten legten sich über das unterhaltsam anzusehende Spiel der Borussia: Die Unfähigkeit des DSF, seine Leitungen nach München wetterfest zu machen, so dass zweimal Bild und Ton für längere Zeit ausfielen. Während nebenan in meiner Kiste CNN seine Moderatoren aus Amerika über den Atlantik beamt, verkündete Jörg Dahlmann dann: "Regen über München, das ist höhere Gewalt." Na, Dankeschön.
Schwerer, viel schwerer aber wiegt der Ausfall von Wesley Sonck. Drei gebrochene Rippen, sechs Wochen Pause. Neuville, Sverki und ein Elber, der bis heute nie 90 Minuten im Fohlendress spielte - reicht diese Personaldecke im Sturm? Heute berichtet die SZ ausführlich über den immer noch arbeits- bzw. vereinslosen Fredi Bobic. Wird da jemand auf Ideen kommen?
Schwerer, viel schwerer aber wiegt der Ausfall von Wesley Sonck. Drei gebrochene Rippen, sechs Wochen Pause. Neuville, Sverki und ein Elber, der bis heute nie 90 Minuten im Fohlendress spielte - reicht diese Personaldecke im Sturm? Heute berichtet die SZ ausführlich über den immer noch arbeits- bzw. vereinslosen Fredi Bobic. Wird da jemand auf Ideen kommen?
Freitag, 29. Juli 2005
noch fragen?
Feldhoff (54.)
Waku-Menga (66.)
Darauf zwei herrliche (äh, wirklich? naja, meinetwegen!) Herforder!
Und 4 Punkte beim Championat. Danke.
Waku-Menga (66.)
Darauf zwei herrliche (äh, wirklich? naja, meinetwegen!) Herforder!
Und 4 Punkte beim Championat. Danke.
noch eine große frage
Ist es eigentlich eine gute Idee, das letzte Testspiel gegen eine derart starke Mannschaft wie PSV Eindhoven zu bestreiten? Wenn wir gewinnen, haben wir alles richtig gemacht. Wer Eindhoven schlägt, kann auch die Bayern schlagen. Aber was, wenn...? Ich mag kaum daran denken. Heute abend ab 19.30h sehen wir mehr.
wo gibt es noch gerechtigkeit?
Wenn es draußen heiß ist, schwül und man nun schon Wochen auf die Ablenkung durch den vielleicht schönsten Verblendungszusammenhang der Welt verzichten mußte, dann stellt man sich manchmal große Fragen. Vor allem tagsüber, wenn man der sogenannten "guten" Erziehung geschuldet, noch nicht genug getrunken hat. Fragen nach Gerechtigkeit, nach der Zukunft des Kapitalismus oder nach der günstigsten Kopfschmerztablette. Außerdem schwitzt man und möchte gerne stündlich seine T-Shirts wechseln.
Hier können wir Abhilfe schaffen. Denn die Zukunft des Kapitalismus, wir haben es oft genug betont, liegt in Ihrer Hand: Geben Sie ihm ein menschliches Gesicht und kurbeln Sie persönlich die Binnennachfrage durch die Unterstützung mittelständischer Betriebe an! Kaufen Sie T-Shirts zum Wechseln. Zum Beispiel ein Shirt aus unserer VfLog-ABC-Kollektion wie beispielsweise unser "VERDIENT" Shirt, das Sie rechts abgebildet finden. Und seien Sie nicht so, schenken Sie gleich Ihrem nervigen Nachbarn auch eins. Zum Beispiel das oben abgebildete Shirt "VOLLPFOSTEN". Sie werden sehen, für ein paar Stunden wird es Ihnen besser gehen. Bestimmt.
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Donnerstag, 28. Juli 2005
das vflog-fußball-abc #8: vorentscheidung
Vor|ent|schei|dung, die; -, -en [mhd. vorentscheidunge]: Die Vorentscheidung ist vielleicht der am häufigsten übersehene oder unbesehen hingenommene Widerspruch der älteren und jüngeren Fußballberichterstattung. Gemeinhin wird von "Vorentscheidung" gesprochen, wenn in der 74. Minute das 2:0 für die ohnehin schon überlegen spielende Mannschaft fällt, weil gleichzeitig in Abrede gestellt wird, das zurückliegende Team könne diesen Rückstand noch aufholen.
Unbenommen, aufgeholt wird dieser Rückstand sicher nicht mehr. Aber: Eine Vorentscheidung mutet doch gleichsam tautologisch wie auch latent widersprüchlich an: Entweder das Spiel ist entschieden – dann kann man sich das Präfix ‚vor’ sparen. Oder aber das Spiel ist noch nicht entschieden – dann liegt auch keine Entscheidung vor, noch nicht mal eine Vorentscheidung. „Die Bayern mit einem Mann mehr, jetzt dieses 4:2. War das die Vorentscheidung?“ – „Nein“, mag man dazwischen rufen, „entweder es war die Entscheidung oder sie war es eben nicht.“
Eine Vorentscheidung ist damit ein typischer Fall halbgaren Reporterpalavers, dessen Bedeutung sich zwar erschließt – man weiß ja in etwa, was gemeint sein soll, nämlich die vermutete frühzeitige Entscheidung des Spiels –, der sich aber eines streng genommen kruden Vokabulars bedient. Eine Vorentscheidung gibt es nicht: Ohne Entscheidung auch kein ‚Vor’, und wenn eine Entscheidung, dann erst recht kein ‚Vor'. Freuen wir uns auf die nächste Reportage, um diese Frage erneut kontrovers zu diskutieren: „Naja, wieso, irgendwie ist das ja schon eine Vorentscheidung, wenn so kurz vor Schluss…“
Bisher erschienen: Verein | Versager | verlieren | VIP | Verteidiger | verdient | Vollpfosten |
Unbenommen, aufgeholt wird dieser Rückstand sicher nicht mehr. Aber: Eine Vorentscheidung mutet doch gleichsam tautologisch wie auch latent widersprüchlich an: Entweder das Spiel ist entschieden – dann kann man sich das Präfix ‚vor’ sparen. Oder aber das Spiel ist noch nicht entschieden – dann liegt auch keine Entscheidung vor, noch nicht mal eine Vorentscheidung. „Die Bayern mit einem Mann mehr, jetzt dieses 4:2. War das die Vorentscheidung?“ – „Nein“, mag man dazwischen rufen, „entweder es war die Entscheidung oder sie war es eben nicht.“
Eine Vorentscheidung ist damit ein typischer Fall halbgaren Reporterpalavers, dessen Bedeutung sich zwar erschließt – man weiß ja in etwa, was gemeint sein soll, nämlich die vermutete frühzeitige Entscheidung des Spiels –, der sich aber eines streng genommen kruden Vokabulars bedient. Eine Vorentscheidung gibt es nicht: Ohne Entscheidung auch kein ‚Vor’, und wenn eine Entscheidung, dann erst recht kein ‚Vor'. Freuen wir uns auf die nächste Reportage, um diese Frage erneut kontrovers zu diskutieren: „Naja, wieso, irgendwie ist das ja schon eine Vorentscheidung, wenn so kurz vor Schluss…“
Bisher erschienen: Verein | Versager | verlieren | VIP | Verteidiger | verdient | Vollpfosten |
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Mittwoch, 27. Juli 2005
witterung aufgenommen
Es ist angerichtet.
Version a) Das letzte Testspiel ist absolviert und wurde mit 4:0 gewonnen. Angesichts des Gegners und seines international geachteten Toptrainers ist dieser Sieg wohl nicht hoch genug einzuschätzen. Pele, soviel darf man sagen, hat seine Mannschaft rechtzeitig in Bestform gebracht. Die letzte Woche der Saisonvorbereitung dient der Feinabstimmung, der Koordination des bald gefürchteten VfL-Kombinationsfußballs, dem Einstudieren gewiefter Freistoß- und Eckenvarianten. Konditionell und taktisch sind die Mannen um Kapitän Markus Feldhoff optimal vorbeitet. Die Defensivprobleme sind im Griff, was nicht zuletzt an der '0' ablesbar ist, die im letzten Spiel stand. Die Abwehr steht sattelfest, insbesondere Fabian Ewertz hat die Schwächen der letzten Saison abgestellt und strahlt eine stabile Souveränität aus. Der Mann hat Selbstvertrauen. Die Innenverteidigung um de Jong und Schanda hat sich gefangen und zur überwiegenden Klasse der vergangenen Spielzeit zurückgefunden. Unterstützt von den Neuzugängen Wedau und Heidenreich scheint es realistisch, der VfL könnte schließlich nicht nur mit den meißtgeschossenen, sondern auch mit den wenigstkassierten Toren in die Zweite Bundesliga aufsteigen. Den Anfang wird ein furioser Auftritt in der LTU-Arena in Düsseldorf machen. Freitag brennt dort die Hütte. Der Fortuna, verlassen von vielen Stammkräften und besucht von einigem erfahrenen Ersatz, fehlt es noch an vielem, die Mannschaft ist noch keine Einheit, und Albertz allein kann es auch nicht richten. Der neue Held muss gar in der 76. Minute ausgewechselt werden und goutiert dies nicht gerade freundlich. Der VfL siegt schlißelich 3:0. Was für ein Saisonauftakt!
Version b) Alles Blender und hoffnungslose Optimisten! Wie naiv muss man sein, mit dieser Abwehr ein zweites Mal in der Regionalliga oben mitspielen zu wollen? Die ersten beiden Düsseldorfer Tore gingen mal wieder auf die Konten Schandas und Ewertz'. Vorn wirken Reichenberger und Feldhoff, als hätten sie sich soeben erst kennengelernt. Wie kann das sein? Düsseldorf hat wirklich nicht übermächtig gespielt - gut, dass Albertz die Fortunen verstärkt, macht sich an jeder Ecke bemerkbar, er ordnet das Spiel, überzeugt in der Defensive, und ihm gelingt in der Regionalliga auch noch der letzte tödliche Pass. Aber sonst? Keine Mannschaft, gegen die man 3:1 verlieren muss.
Die Erwartungen werden zurückgeschraubt. Unerklärlich, wieso die Mannschaft nicht so recht zueinander zu finden scheint - es ist doch weitestgehend dieselbe wie im letzten Jahr. Trotzdem klappt wenig, die Mannschaftsteile greifen nicht ineinander, und der 4:0-Sieg gegen Sivasspor konnte nur notdürftig verdecken, was jetzt offen zu Tage tritt: Dieser VfL ist alles andere als zweitligareif. Platz 5 dürfte ein ehrgeiziges Ziel sein, es sei denn, die anderen Topteams schwächeln auch und man vermag noch die ein oder andere Verstärkung an die Bremer Brücke holen. Menga jedenfalls, der Star der Vorbereitung, offenbar hoffnungslos überschätzt, setzt sich vorn nicht einmal gegen den fast 30-jährigen Fortunen Böcker durch, und Nouri droht, sich gänzlich als Schönspieler zu diskreditieren. Pele, greif ein! Mach was! Oder kannst Du nichts?
Die Wahrheit? Liegt irgendwo in der Mitte. Auf'm Platz. Freitag. 19.30 Uhr.
Und: Schon getippt?
Version a) Das letzte Testspiel ist absolviert und wurde mit 4:0 gewonnen. Angesichts des Gegners und seines international geachteten Toptrainers ist dieser Sieg wohl nicht hoch genug einzuschätzen. Pele, soviel darf man sagen, hat seine Mannschaft rechtzeitig in Bestform gebracht. Die letzte Woche der Saisonvorbereitung dient der Feinabstimmung, der Koordination des bald gefürchteten VfL-Kombinationsfußballs, dem Einstudieren gewiefter Freistoß- und Eckenvarianten. Konditionell und taktisch sind die Mannen um Kapitän Markus Feldhoff optimal vorbeitet. Die Defensivprobleme sind im Griff, was nicht zuletzt an der '0' ablesbar ist, die im letzten Spiel stand. Die Abwehr steht sattelfest, insbesondere Fabian Ewertz hat die Schwächen der letzten Saison abgestellt und strahlt eine stabile Souveränität aus. Der Mann hat Selbstvertrauen. Die Innenverteidigung um de Jong und Schanda hat sich gefangen und zur überwiegenden Klasse der vergangenen Spielzeit zurückgefunden. Unterstützt von den Neuzugängen Wedau und Heidenreich scheint es realistisch, der VfL könnte schließlich nicht nur mit den meißtgeschossenen, sondern auch mit den wenigstkassierten Toren in die Zweite Bundesliga aufsteigen. Den Anfang wird ein furioser Auftritt in der LTU-Arena in Düsseldorf machen. Freitag brennt dort die Hütte. Der Fortuna, verlassen von vielen Stammkräften und besucht von einigem erfahrenen Ersatz, fehlt es noch an vielem, die Mannschaft ist noch keine Einheit, und Albertz allein kann es auch nicht richten. Der neue Held muss gar in der 76. Minute ausgewechselt werden und goutiert dies nicht gerade freundlich. Der VfL siegt schlißelich 3:0. Was für ein Saisonauftakt!
Version b) Alles Blender und hoffnungslose Optimisten! Wie naiv muss man sein, mit dieser Abwehr ein zweites Mal in der Regionalliga oben mitspielen zu wollen? Die ersten beiden Düsseldorfer Tore gingen mal wieder auf die Konten Schandas und Ewertz'. Vorn wirken Reichenberger und Feldhoff, als hätten sie sich soeben erst kennengelernt. Wie kann das sein? Düsseldorf hat wirklich nicht übermächtig gespielt - gut, dass Albertz die Fortunen verstärkt, macht sich an jeder Ecke bemerkbar, er ordnet das Spiel, überzeugt in der Defensive, und ihm gelingt in der Regionalliga auch noch der letzte tödliche Pass. Aber sonst? Keine Mannschaft, gegen die man 3:1 verlieren muss.
Die Erwartungen werden zurückgeschraubt. Unerklärlich, wieso die Mannschaft nicht so recht zueinander zu finden scheint - es ist doch weitestgehend dieselbe wie im letzten Jahr. Trotzdem klappt wenig, die Mannschaftsteile greifen nicht ineinander, und der 4:0-Sieg gegen Sivasspor konnte nur notdürftig verdecken, was jetzt offen zu Tage tritt: Dieser VfL ist alles andere als zweitligareif. Platz 5 dürfte ein ehrgeiziges Ziel sein, es sei denn, die anderen Topteams schwächeln auch und man vermag noch die ein oder andere Verstärkung an die Bremer Brücke holen. Menga jedenfalls, der Star der Vorbereitung, offenbar hoffnungslos überschätzt, setzt sich vorn nicht einmal gegen den fast 30-jährigen Fortunen Böcker durch, und Nouri droht, sich gänzlich als Schönspieler zu diskreditieren. Pele, greif ein! Mach was! Oder kannst Du nichts?
Die Wahrheit? Liegt irgendwo in der Mitte. Auf'm Platz. Freitag. 19.30 Uhr.
Und: Schon getippt?
Dienstag, 26. Juli 2005
Noch 10 Tage
10 - Dienstag, 26.7.: Der Countdown läuft.
9 - Mittwoch, 27.7.: Noch scheint es endlos.
8 - Donnerstag, 28.7.: Doch das letzte bundesligalose Wochenende naht.
7 - Freitag, 29.7.: Immerhin ist ein VfL schon wieder am Start. Außerdem Saisoneröffnung in Gladbach.
6 - Samstag, 30.7., 18 Uhr: Das Leben kann so sinnlos sein.
5 - Sonntag, 31.7.: Halbzeit, bald ist es geschafft.
4 - Montag, 1.8.: Montage sind doch so schon schlimm genug.
3 - Dienstag, 2.8.: Grummel.
2- Mittwoch, 3.8.: Ablenkung auf höchstem Niveau: Die TORWORT-Lesung. Und Osnabrück spielt schon zum zweiten Mal. Warum geht das in der Bundesliga nicht auch so zackig?
1 - Donnerstag, 4.8.: Morgen, Kinder, wird's was geben...
0 - Freitag, 5.8.: Endlich wieder Bundesliga, endlich wieder Borussia!
9 - Mittwoch, 27.7.: Noch scheint es endlos.
8 - Donnerstag, 28.7.: Doch das letzte bundesligalose Wochenende naht.
7 - Freitag, 29.7.: Immerhin ist ein VfL schon wieder am Start. Außerdem Saisoneröffnung in Gladbach.
6 - Samstag, 30.7., 18 Uhr: Das Leben kann so sinnlos sein.
5 - Sonntag, 31.7.: Halbzeit, bald ist es geschafft.
4 - Montag, 1.8.: Montage sind doch so schon schlimm genug.
3 - Dienstag, 2.8.: Grummel.
2- Mittwoch, 3.8.: Ablenkung auf höchstem Niveau: Die TORWORT-Lesung. Und Osnabrück spielt schon zum zweiten Mal. Warum geht das in der Bundesliga nicht auch so zackig?
1 - Donnerstag, 4.8.: Morgen, Kinder, wird's was geben...
0 - Freitag, 5.8.: Endlich wieder Bundesliga, endlich wieder Borussia!
Montag, 25. Juli 2005
in eigener sache #7: neuwahl erfolgreich
Martin ist neuer alleiniger Chefredakteur des VfLog. Die Neuwahl war den besonderen Herausforderungen der globalisierten Welt geschuldet. Herzlichen Glückwunsch!
Das Abstimmungs-Ergebnis im Detail:
Abgegebene Stimmen: 2
Zierold: 1
Enthaltungen: 1
Gizinski: 0
Das Abstimmungs-Ergebnis im Detail:
Abgegebene Stimmen: 2
Zierold: 1
Enthaltungen: 1
Gizinski: 0
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Sonntag, 24. Juli 2005
in eigener sache #6: doppelspitze abgeschafft
Liebe VfLog-Leserinnen, liebe VfLog-Leser,
ich habe heute die VfLog-Chefredaktion aufgelöst und Neuwahlen für den 25. August angesetzt. Unser Blog steht vor gewaltigen Aufgaben. Unsere Zukunft und die unserer Kinder steht auf dem Spiel. Millionen von Menschen sind vereinslos, viele seit Jahren. Die emotionale Konstitution vieler Fußballfans ist in einer nie da gewesenen, kritischen Lage. Die bestehende plurale Ordnung ist überholt. Wir haben zu wenig VfL-Kinder, und wir werden immer älter. Und wir müssen uns im weltweiten, scharfen Wettbewerb behaupten.
In dieser ernsten Situation brauchen unsere VfLs einen VfLog, der seine Ziele mit Stetigkeit und mit Nachdruck verfolgen kann. Dafür ist das Modell der großen Koalition denkbar ungeeignet. Darum habe ich mich entschieden, meinen Posten als VfLog-Chefredakteur zur Verfügung zu stellen, damit Martin ganz ohne Schmierfett alleine durchregieren und ich sowohl meine Luxusreisen als auch meine brasilianischen Maitressen hinreichend genießen kann. Turnusgemäß wird die Chefredaktion zwischen uns fortan alle 18 Monate wechseln. Natürlich werde ich dem VfLog als einfacher Arbeiter erhalten bleiben, und ich bin ganz sicher: Mit dieser neuen Organisation haben wir die Begabung und die Fähigkeit, unsere VfL-Leidenschaft zu sichern und einen modernen VfLog zu gestalten.
Liebe VfLog-Leserinnen und VfLog-Leser, jetzt haben Sie es in der Hand. Schauen Sie bitte immer mal wieder in unserem kleinen Familien-Blog vorbei. Fußball-Demokratie heißt, keine Wahl zu haben zwischen nicht vorhandenen Alternativen. Machen Sie von uns, Ihrem VfLog, auch unter diesen neuen Umständen regen Gebrauch.
ich habe heute die VfLog-Chefredaktion aufgelöst und Neuwahlen für den 25. August angesetzt. Unser Blog steht vor gewaltigen Aufgaben. Unsere Zukunft und die unserer Kinder steht auf dem Spiel. Millionen von Menschen sind vereinslos, viele seit Jahren. Die emotionale Konstitution vieler Fußballfans ist in einer nie da gewesenen, kritischen Lage. Die bestehende plurale Ordnung ist überholt. Wir haben zu wenig VfL-Kinder, und wir werden immer älter. Und wir müssen uns im weltweiten, scharfen Wettbewerb behaupten.
In dieser ernsten Situation brauchen unsere VfLs einen VfLog, der seine Ziele mit Stetigkeit und mit Nachdruck verfolgen kann. Dafür ist das Modell der großen Koalition denkbar ungeeignet. Darum habe ich mich entschieden, meinen Posten als VfLog-Chefredakteur zur Verfügung zu stellen, damit Martin ganz ohne Schmierfett alleine durchregieren und ich sowohl meine Luxusreisen als auch meine brasilianischen Maitressen hinreichend genießen kann. Turnusgemäß wird die Chefredaktion zwischen uns fortan alle 18 Monate wechseln. Natürlich werde ich dem VfLog als einfacher Arbeiter erhalten bleiben, und ich bin ganz sicher: Mit dieser neuen Organisation haben wir die Begabung und die Fähigkeit, unsere VfL-Leidenschaft zu sichern und einen modernen VfLog zu gestalten.
Liebe VfLog-Leserinnen und VfLog-Leser, jetzt haben Sie es in der Hand. Schauen Sie bitte immer mal wieder in unserem kleinen Familien-Blog vorbei. Fußball-Demokratie heißt, keine Wahl zu haben zwischen nicht vorhandenen Alternativen. Machen Sie von uns, Ihrem VfLog, auch unter diesen neuen Umständen regen Gebrauch.
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Samstag, 23. Juli 2005
die besten müssten es machen
Das Kicker-Managerspiel hat begonnen. Wie in jedem Jahr spielt man mit. Nicht weil es besonderen Spaß brächte, sondern weil man das eben so macht.
Jedes Jahr nervt es, irgendwelche Halbfußballer in die eigenen Reihen aufnehmen zu müssen, um das Budget nicht zu sprengen. Bisher gibt es auch kein Borussia-Dortmund-Update, das sämtliche finanziellen Fesseln ablegt und vermittels dessen sich beliebig viele Hundertmillionen Euro in den Kader pumpen ließen.
Darum können es, wie so oft im wahren Leben, die besten nicht machen; sie sind schlicht zu teuer. Wer stattdessen aufläuft? Ein Potpouri an großen Namen, an (Ex-)VfLern und Unsympathen.
Meine Mannschaft: Kahn - van Buyten, C. Metzelder, Korzynietz - Baumann, Broich, Jarolim, Scholl, Heldt - Klasnic, Elber
Ersatz: Wächter - Tjikuzu - Vranjes - Sonck
Jedes Jahr nervt es, irgendwelche Halbfußballer in die eigenen Reihen aufnehmen zu müssen, um das Budget nicht zu sprengen. Bisher gibt es auch kein Borussia-Dortmund-Update, das sämtliche finanziellen Fesseln ablegt und vermittels dessen sich beliebig viele Hundertmillionen Euro in den Kader pumpen ließen.
Darum können es, wie so oft im wahren Leben, die besten nicht machen; sie sind schlicht zu teuer. Wer stattdessen aufläuft? Ein Potpouri an großen Namen, an (Ex-)VfLern und Unsympathen.
Meine Mannschaft: Kahn - van Buyten, C. Metzelder, Korzynietz - Baumann, Broich, Jarolim, Scholl, Heldt - Klasnic, Elber
Ersatz: Wächter - Tjikuzu - Vranjes - Sonck
Freitag, 22. Juli 2005
sag zum abschied leise servus
Es ist nicht lange her, da lief Uwe Kamps noch einmal im Dress der Borussia auf und sagte offiziell Tschüss. Dabei ist er jeden Samstag mit den Fohlen unterwegs, als Torwarttrainer. Gottseidank!
Heute abend läuft Stefan Effenberg noch einmal im grünen Trikot auf und sagt offiziell Tschüss. Dabei hat er eigentlich seit Jahren nichts mehr mit Gladbach zu tun gehabt. Gottseidank!
Der Borussiapark wird zur Abschiedsarena, zum Pfürti-Park. Das ist eigentlich ganz schön so. Lustige Spielchen, Wiedersehen mit alten Bekannten – wer will da etwas dagegen haben? Wir nicht. Und deswegen sammeln wir ab sofort Vorschläge für das nächste Abschiedsspiel. Denn den Rhythmus von einem Abschiedsspiel alle vier Monate wollen wir gerne beibehalten. 22. März, 22. Juli – das nächste setzen wir also für den 22. November an. Nur, wen verabschieden wir? Patrick Andersson, als Helden alter Tage? Igor Demo, unehrenhaft mit einem Spiel gegen die F-Jugend von TuS Neuhaus? Wir erwarten Eure Vorschläge und Wünsche. Einfach hier per Kommentar oder per e-mail an undtschuess@vflog.de.
Heute abend läuft Stefan Effenberg noch einmal im grünen Trikot auf und sagt offiziell Tschüss. Dabei hat er eigentlich seit Jahren nichts mehr mit Gladbach zu tun gehabt. Gottseidank!
Der Borussiapark wird zur Abschiedsarena, zum Pfürti-Park. Das ist eigentlich ganz schön so. Lustige Spielchen, Wiedersehen mit alten Bekannten – wer will da etwas dagegen haben? Wir nicht. Und deswegen sammeln wir ab sofort Vorschläge für das nächste Abschiedsspiel. Denn den Rhythmus von einem Abschiedsspiel alle vier Monate wollen wir gerne beibehalten. 22. März, 22. Juli – das nächste setzen wir also für den 22. November an. Nur, wen verabschieden wir? Patrick Andersson, als Helden alter Tage? Igor Demo, unehrenhaft mit einem Spiel gegen die F-Jugend von TuS Neuhaus? Wir erwarten Eure Vorschläge und Wünsche. Einfach hier per Kommentar oder per e-mail an undtschuess@vflog.de.
Donnerstag, 21. Juli 2005
3, 2, 1...
...deins!
Man wundert sich manchmal, was so alles bei Ebay versteigert wird. Finger- und Fußnägel waren schon dabei, getragene Unterwäsche und ein Automobil von Papst Benedikt: Dinge, von denen man hoffte, die Menschen wollten sie nicht geschenkt haben.
Jetzt aber torpediert der KFC Uerdingen die Online-Aktionäre mit einem Angebot, das perfider kaum sein könnte und die Philosophie des Versteigerns vollends ad absurdum führt.
Allen Ernstes wird dort ein Platz im Oberliga-Team der ehemaligen Bayern feilgeboten - zu allem Überfluss auch noch meistbietend. Was für Gutmenschen, mag man sich fragen, sind sich nicht zu schade, dafür Geld zu bieten? Wie schlecht muss es dem niederheinischen Einzelhandel gehen, wenn er sich erhofft, durch ein KFC-Engagement Aufsehen zu erregen. Mich schaudert allein bei dem Gedanken, für ein Einlaufen in der Krefelder Grotenburg sogar noch bezahlt zu haben. Aber sicher ist auch: Ein Dummer wird sich finden! Derzeit steht der Preis bei unglaublichen 26.050 Euro. Das schöne Geld!
Im Zuge dieses neuartigen Auktionsgebarens erwägt im übrigen die SPD, den Posten des Spitzenkandidaten für die nahende Bundestagswahl zu versteigern, Team T-Mobile behält sich vor, über Ebay den nächsten Edelhelfer für den 72-fachen Tourfavoriten Jan Ullrich zu generieren.
Man wundert sich manchmal, was so alles bei Ebay versteigert wird. Finger- und Fußnägel waren schon dabei, getragene Unterwäsche und ein Automobil von Papst Benedikt: Dinge, von denen man hoffte, die Menschen wollten sie nicht geschenkt haben.
Jetzt aber torpediert der KFC Uerdingen die Online-Aktionäre mit einem Angebot, das perfider kaum sein könnte und die Philosophie des Versteigerns vollends ad absurdum führt.
Allen Ernstes wird dort ein Platz im Oberliga-Team der ehemaligen Bayern feilgeboten - zu allem Überfluss auch noch meistbietend. Was für Gutmenschen, mag man sich fragen, sind sich nicht zu schade, dafür Geld zu bieten? Wie schlecht muss es dem niederheinischen Einzelhandel gehen, wenn er sich erhofft, durch ein KFC-Engagement Aufsehen zu erregen. Mich schaudert allein bei dem Gedanken, für ein Einlaufen in der Krefelder Grotenburg sogar noch bezahlt zu haben. Aber sicher ist auch: Ein Dummer wird sich finden! Derzeit steht der Preis bei unglaublichen 26.050 Euro. Das schöne Geld!
Im Zuge dieses neuartigen Auktionsgebarens erwägt im übrigen die SPD, den Posten des Spitzenkandidaten für die nahende Bundestagswahl zu versteigern, Team T-Mobile behält sich vor, über Ebay den nächsten Edelhelfer für den 72-fachen Tourfavoriten Jan Ullrich zu generieren.
Mittwoch, 20. Juli 2005
kaugummi, schnitzel & gefühlte viskosität
Ach, es sind Tage wie dieser, die den Fußballfan fertigmachen. Für ein paar Tage vergessen, dass es einen runden Ball gibt und einfach vor mich hingelebt. Und nun? Doch wieder süchtig nach Neuigkeiten Stunden im Netz gesurft auf der Suche nach Surrogaten für den Liga-Alltag, nach Newskrümeln und Forenfetzen. Doch nichts dringt wirklich durch den dumben Wattebausch, den in der ligalosen Zeit myriaden unsichtbarer Spinnen ohne Unterlass um meine Sinne weben.
Heute abend spielen die Jungs wieder. In Genk. Ein spannendes Spiel, zum ersten Mal Köppels Wunschelf. Was zeigt DSF? Bonn gegen Bayern! Kickers gegen Schalke! (Selbsternannte) "Sexy" Sportclips und Dauerwerbesendungen!
Stunden ziehen sich wie Kaugummi, Tage zäh wie Schnitzel in der RheinEnergie-Arena, gefühlte Viskosität der Zeit irgendwo zwischen Olivenöl und Bitumen. Mama, mach das wieder Liga is. Bitte, bitte.
Heute abend spielen die Jungs wieder. In Genk. Ein spannendes Spiel, zum ersten Mal Köppels Wunschelf. Was zeigt DSF? Bonn gegen Bayern! Kickers gegen Schalke! (Selbsternannte) "Sexy" Sportclips und Dauerwerbesendungen!
Stunden ziehen sich wie Kaugummi, Tage zäh wie Schnitzel in der RheinEnergie-Arena, gefühlte Viskosität der Zeit irgendwo zwischen Olivenöl und Bitumen. Mama, mach das wieder Liga is. Bitte, bitte.
Dienstag, 19. Juli 2005
dick is back
Lange hatten wir ihn für uns allein. Viele andere wollten ihn ja nicht lieb haben, aber wir hatten ihn in unser Herz geschlossen. Nun, nach so vielen Monaten, teilen wir gern. Dick Advocaat ist nämlich wieder glücklich. Nach dem verkorksten Auf- und Abtritt beim VfL hat er neue Freu(n)de gefunden und wird Nationaltrainer bei den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Als niederländischer Spürpanzer will er nun den Wüstenfüchsen Beine machen, und das ganz ohne Schmiergeld. Sowas gelingt nur ganz großen Männern, stillen Schweigern und gradlinigen Sturköpfen. Sowas gelingt eben nur Machern vom Schlage unseres Dick. Viel Glück!
Als niederländischer Spürpanzer will er nun den Wüstenfüchsen Beine machen, und das ganz ohne Schmiergeld. Sowas gelingt nur ganz großen Männern, stillen Schweigern und gradlinigen Sturköpfen. Sowas gelingt eben nur Machern vom Schlage unseres Dick. Viel Glück!
Montag, 18. Juli 2005
poldi polnisch
Nur mal nebenbei: In der jüngsten Sportbild-Titelstory "Jagd auf Podolski" spekulieren die Kollegen aus Hamburg über den Fortgang des Kölner Youngsters in die größere, weite Fußballwelt. Neben - natürlich - München wird Podolski auch mit Stuttgart, Hertha und Bremen in Verbindung gebracht. Dort in Bremen bildete er dann mit Miroslav Klose die Polen-Connection im Sturm. Poldi sieht dem gespannt entgegen. Er verstehe sich gut mit Klose, schon jetzt in der Nationalmannschaft. "Wir sprechen im Spiel manchmal polnisch, damit uns der Gegner nicht versteht." Das macht natürlich Sinn, denn bei Länderspielen gegen Uruguay, Mexiko oder Kamerun sprechen die gegnerischen Abwehrspieler bekanntlich nichts so fließend wie deutsch...
Sonntag, 17. Juli 2005
na bitte!
Verschämtes Schweigen nennt man es wohl, wenn die einzigen Alternativen zum Nichts-Sagen schönrednerische Rückzugsgefechte oder gar ein Verleugnen früherer Kommentare wäre. Nach der Niederlage gegen München habe ich das Schweigen gewählt. Seefeld ist weit weg, motivierende Worte hätte man dort wohl ohnehin nicht vernommen. Und offenbar auch nicht gebraucht. Denn die 1:2 Schmach gegen die kleinen, doch nicht minder unsympathischen Bayern, ist nun ausgewetzt. Mit einem souveränen Sieg gegen die ernster zu nehmenden Prager. Tore durch Elber und Heinz.
Doch was genau soll man nun davon halten? Elber, eben noch totgesagt, nun mit seinem ersten Tor für Borussia. Euphorie ist wohl noch nicht angesagt. Und Heinz?! Heinz trifft gegen seine Landsleute, nachdem er lange gut versteckt hatte, dass er überhaupt Fußball spielen kann. Doch wir alle wissen: Er kann, er kann nur nicht immer wollen. Marek, drei, vier so Dinger in einem Pflichtspiel, und ich werde ob meiner bisherigen Einschätzung Deines Charakters nicht verschämt schweigen, sondern offensiv widerrufen. Insgesamt: Weiter so, Fohlen, bis zum Sieg gegen die großen Bayern sind noch ein paar Tage Zeit!
Doch was genau soll man nun davon halten? Elber, eben noch totgesagt, nun mit seinem ersten Tor für Borussia. Euphorie ist wohl noch nicht angesagt. Und Heinz?! Heinz trifft gegen seine Landsleute, nachdem er lange gut versteckt hatte, dass er überhaupt Fußball spielen kann. Doch wir alle wissen: Er kann, er kann nur nicht immer wollen. Marek, drei, vier so Dinger in einem Pflichtspiel, und ich werde ob meiner bisherigen Einschätzung Deines Charakters nicht verschämt schweigen, sondern offensiv widerrufen. Insgesamt: Weiter so, Fohlen, bis zum Sieg gegen die großen Bayern sind noch ein paar Tage Zeit!
Samstag, 16. Juli 2005
der vfl sucht ordner
Sie sind Anfang 50 und haben eine Ehefrau, die Sie zu sehr im Griff hat? Sie gieren nach Macht? Sie brauchen dringend einen regelmäßigen Termin, um Ihr Selbstwertgefühl vermittels eines willkürlich-diktatorischen Ränkespiels aufzumöbeln?
Dann werden Sie Ordner! Werden Sie Ordner beim VfL!
Auf Sie warten nette, gleichgesinnte Kollegen mit Verständnis und Nachsicht - für ihren harten Job selbstredend, nicht für die Fans.
Was für ein Erlebnis am 14. Mai beim Heimspiel gegen den KFC Uerdingen! In aller gebotenen Kürze eine gestraffte Rückschau:
Ich befand mich auf der Durchreise zu meinen Eltern und hatte eine Tasche im Stadiongepäck, darin befanden sich neben einem T-Shirt, einer Shorts und Socken auch - aufgepasst: eine Tube Handcreme, ein Plastik-Döschen Haarwax und ein Flacon mit Parfüm.
Es entsponn sich ein wirklich fabelhafter Dialog mit dem Ordnungsdienst vor dem Ostblock: Sofort bei der ersten Kontrolle bot ich unaufgefordert an, die Tasche bis zum Spielende in Gewahrsam nehmen zu lassen. Nein, das gehe nicht. "Wir nehmen nur Helme!"
Soso, nur Helme also. Ich erbat eine Nummer, der die drei Problemteile (Creme, Wax, Parfüm) zugeordnet werden, so dass ich sie nach Spielende wieder abholen könne. "Nein, Nummern bekommen hier auch nur Helme!"
Ok, Nummern bekommen auch nur Helme. Was tun? "Sie müssen das hier einzeln abgeben, nach dem Spiel wird das auf einen Tisch gelegt, dann können Sie sich das wieder mitnehmen!" Problem: Nicht nur ich kann das nach dem Spiel wieder mitnehmen, auch zighundert andere Fans wären potentiell in der Lage, sich zu bedienen. Problem 2: Parfüm kostet recht viel Geld.
Findig äußerte ich, auf den nächsten Motorradfahrer warten zu wollen und ihn zu bitten, mitsamt seines Helms meine Utensilien - dann mit Nummer - abzugeben, was mir jedoch verwehrt blieb.
Deutlich zuviel der Eigenintiative! Stattdessen drohte man mir mit Stadionverbot und griff schon nach meinem Arm.
Hätte ich das 1:3 gegen Krefeld vorausgeahnt - ich hätte es drauf ankommen lassen. Stadionverbot bei meinem VfL - was für eine Geschichte! Und schließlich nicht wegen irgend etwas, sondern weil ich alter Gewalttäter ungefragt meine intelligent ausgewählten, gefährlichen Wurfgeschosse sogar noch vorgezeigt hatte.
Das Ende vom Lied? Ich wollte den VfL sehen. Ich habe meine Habseligkeiten unbewacht abgegeben. Und ich habe mich über den Mann vom Sicherheitsdienst gefreut, dem diese Episode des Ordnungsdienstes derart peinlich war, dass er sich kopfschüttelnd abwandte und sich schließlich, nach meinem Einlass, erkundigte, ob alles in Ordnung sei. Nein, das war es nicht!
Dann werden Sie Ordner! Werden Sie Ordner beim VfL!
Auf Sie warten nette, gleichgesinnte Kollegen mit Verständnis und Nachsicht - für ihren harten Job selbstredend, nicht für die Fans.
Was für ein Erlebnis am 14. Mai beim Heimspiel gegen den KFC Uerdingen! In aller gebotenen Kürze eine gestraffte Rückschau:
Ich befand mich auf der Durchreise zu meinen Eltern und hatte eine Tasche im Stadiongepäck, darin befanden sich neben einem T-Shirt, einer Shorts und Socken auch - aufgepasst: eine Tube Handcreme, ein Plastik-Döschen Haarwax und ein Flacon mit Parfüm.
Es entsponn sich ein wirklich fabelhafter Dialog mit dem Ordnungsdienst vor dem Ostblock: Sofort bei der ersten Kontrolle bot ich unaufgefordert an, die Tasche bis zum Spielende in Gewahrsam nehmen zu lassen. Nein, das gehe nicht. "Wir nehmen nur Helme!"
Soso, nur Helme also. Ich erbat eine Nummer, der die drei Problemteile (Creme, Wax, Parfüm) zugeordnet werden, so dass ich sie nach Spielende wieder abholen könne. "Nein, Nummern bekommen hier auch nur Helme!"
Ok, Nummern bekommen auch nur Helme. Was tun? "Sie müssen das hier einzeln abgeben, nach dem Spiel wird das auf einen Tisch gelegt, dann können Sie sich das wieder mitnehmen!" Problem: Nicht nur ich kann das nach dem Spiel wieder mitnehmen, auch zighundert andere Fans wären potentiell in der Lage, sich zu bedienen. Problem 2: Parfüm kostet recht viel Geld.
Findig äußerte ich, auf den nächsten Motorradfahrer warten zu wollen und ihn zu bitten, mitsamt seines Helms meine Utensilien - dann mit Nummer - abzugeben, was mir jedoch verwehrt blieb.
Deutlich zuviel der Eigenintiative! Stattdessen drohte man mir mit Stadionverbot und griff schon nach meinem Arm.
Hätte ich das 1:3 gegen Krefeld vorausgeahnt - ich hätte es drauf ankommen lassen. Stadionverbot bei meinem VfL - was für eine Geschichte! Und schließlich nicht wegen irgend etwas, sondern weil ich alter Gewalttäter ungefragt meine intelligent ausgewählten, gefährlichen Wurfgeschosse sogar noch vorgezeigt hatte.
Das Ende vom Lied? Ich wollte den VfL sehen. Ich habe meine Habseligkeiten unbewacht abgegeben. Und ich habe mich über den Mann vom Sicherheitsdienst gefreut, dem diese Episode des Ordnungsdienstes derart peinlich war, dass er sich kopfschüttelnd abwandte und sich schließlich, nach meinem Einlass, erkundigte, ob alles in Ordnung sei. Nein, das war es nicht!
Freitag, 15. Juli 2005
ard-skandal weitet sich aus: 4 weitere verhaftungen
Die ARD macht tabula rasa: Nach den Verhaftungen von Kalli Feldkamp-Double Jürgen Emig und Fußball-Hochstapler Wilfried Mohren wird weiter aufgeräumt: Neueste Opfer der "rituellen Reinigung" seien, so ARD-Intendant Jobst Plog, das Sportschau-Team Reinhold Beckmann, Gehard Delling und Monika Lierhaus sowie ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf. Alle vier wurden aus ihren Sende- in Haftanstalten ausgeliefert und werden fortan in Einzelzellen isoliert. Im voraussichtlich noch im Herbst beginnenden Prozess sollen Günther Netzer und Jan Ullrich als Hauptbelastungszeugen auftreten.
Was dem Quartett im Detail vorgeworfen wird, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft machte derweil jedoch keinen Hehl daraus, dass "uns ein bißchen schillernde Sport-Prominenz hinter Gittern mal gut tut. Immer nur diese schmierigen Politiker wie Pfahls und wie sie alle heißen, da wird man doch auch bekloppt", hieß es hinter vorgehaltener Hand: "Wir dürfen da auch mal an unser Image denken!"
Nach Recherchen von den Illustrierten Frau im Mann und Gertrude habe sich Beckmann für eine finanzielle Entschädigung in Höhe von 450.000 Euro überreden lassen, ZDF-Kollege Johannes B. Kerner die Frau auszuspannen. Lierhaus sei im gleichen Zuge dafür engagiert worden, im Erfolgsfall als Ersatz-Maitresse bereitzustehen. Über die Höhe ihrer Gage herrscht weiter Unklarheit. Der dritte im Bunde, Gerhard Delling, soll mehrere Tausend Euro dafür bekommen haben, eine Tagesthemen-Berichterstattung über die Posse zu gewährleisten. Er habe das Geld angenommen und versichert, er werde "das schon schaukeln", so die Gertrude. Einzig über die Rolle Boßdorfs in dem Coup ist wenig bekannt. Womöglich war er als Fluchthelfer eingeplant, sollte Kerner Wind von dem Komplott bekommen. In Boßdorfs Wohnung fand die Polizei mehrere Frankreich-Karten und Notizen mit Herbergen an wenig frequentierten Alpen-Pässen.
Derweil ist die ARD auf der Suche nach Nachfolgern bislang erfolglos geblieben. Vorerst blieben die Plätze vakant, so Plog. Vermutungen von Frau im Mann, ein bisher nur Netz-Experten bekanntes Münsteraner Moderatoren-Paar könne künftig die Sportschau im Wechsel moderieren, wurden weder bestätigt noch dementiert...
Was dem Quartett im Detail vorgeworfen wird, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft machte derweil jedoch keinen Hehl daraus, dass "uns ein bißchen schillernde Sport-Prominenz hinter Gittern mal gut tut. Immer nur diese schmierigen Politiker wie Pfahls und wie sie alle heißen, da wird man doch auch bekloppt", hieß es hinter vorgehaltener Hand: "Wir dürfen da auch mal an unser Image denken!"
Nach Recherchen von den Illustrierten Frau im Mann und Gertrude habe sich Beckmann für eine finanzielle Entschädigung in Höhe von 450.000 Euro überreden lassen, ZDF-Kollege Johannes B. Kerner die Frau auszuspannen. Lierhaus sei im gleichen Zuge dafür engagiert worden, im Erfolgsfall als Ersatz-Maitresse bereitzustehen. Über die Höhe ihrer Gage herrscht weiter Unklarheit. Der dritte im Bunde, Gerhard Delling, soll mehrere Tausend Euro dafür bekommen haben, eine Tagesthemen-Berichterstattung über die Posse zu gewährleisten. Er habe das Geld angenommen und versichert, er werde "das schon schaukeln", so die Gertrude. Einzig über die Rolle Boßdorfs in dem Coup ist wenig bekannt. Womöglich war er als Fluchthelfer eingeplant, sollte Kerner Wind von dem Komplott bekommen. In Boßdorfs Wohnung fand die Polizei mehrere Frankreich-Karten und Notizen mit Herbergen an wenig frequentierten Alpen-Pässen.
Derweil ist die ARD auf der Suche nach Nachfolgern bislang erfolglos geblieben. Vorerst blieben die Plätze vakant, so Plog. Vermutungen von Frau im Mann, ein bisher nur Netz-Experten bekanntes Münsteraner Moderatoren-Paar könne künftig die Sportschau im Wechsel moderieren, wurden weder bestätigt noch dementiert...
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Donnerstag, 14. Juli 2005
trollinger-championat 2005/06
Lukrativ ist anders: 7000 Euro Glücksspiralen-Rente womöglich oder auch das dösige Traumhaus von Frank Elstner. Aus rein materiellen Beweggründen mag sich niemand Woche für Woche einem Rennen stellen, das jedem Mitspieler alles abverlangt.
Aber der emotionale Benefit und das anhäufbare Renommee eines Fußballexperten sind Grund genug. Deshalb: Mitmachen beim Trollinger-Championat, dem Bundesliga- und VfL-Tippspiel des VfLog.
Was das Trollinger-Championat bietet: Tippkultur auf höchstem Niveau, geballte Fachkenntnisse, für die Wolfsburgs Trainer dankbar wäre, Experten-Kollegen, mit denen sich wacker streiten lässt, sympathisches VfLog-Flair und im Erfolgsfall gar noch ein mehr als symbolisches Taschengeld. So mancher würde dagegen sein Traumhaus eintauschen!
Das alles gibt's für nur 15 Euro!
Interessiert? Dann schnell dem Link folgen. Anmelden, überweisen, lostippen!
Am 29. Juli geht's schon los!
Aber der emotionale Benefit und das anhäufbare Renommee eines Fußballexperten sind Grund genug. Deshalb: Mitmachen beim Trollinger-Championat, dem Bundesliga- und VfL-Tippspiel des VfLog.
Was das Trollinger-Championat bietet: Tippkultur auf höchstem Niveau, geballte Fachkenntnisse, für die Wolfsburgs Trainer dankbar wäre, Experten-Kollegen, mit denen sich wacker streiten lässt, sympathisches VfLog-Flair und im Erfolgsfall gar noch ein mehr als symbolisches Taschengeld. So mancher würde dagegen sein Traumhaus eintauschen!
Das alles gibt's für nur 15 Euro!
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Am 29. Juli geht's schon los!
Mittwoch, 13. Juli 2005
zieht den bayern die lederhosen aus!
Heute abend gibt es unweit von Seefeld das erste Vorbereitungsspiel der Borussia gegen eine Profimannschaft: Die Fohlen treten an gegen den 1860 München, den Verein mit dem teuersten Zweitligastadion der Welt. Viele Worte muss man über so ein Testspiel nicht verlieren. Immer, wenn ich an die 60er denke, fällt mir ohnedies nur diese Frage ein: Ist es nicht tragisch, dass es in München bis heute keine sympathische Alternative zum FCB gibt?
Dienstag, 12. Juli 2005
malle ist alle
Nach einem Tag der Akklimatisierung (Jetlag, Meeresentzug, trainingsbedingte Erschöpfung) melde ich mich nunmehr ambitionierter denn je aus meinem Trainingslager in Mallorca zurück. Austrainiert, in bester Konstitution und hervorragend vorbereitet freuen wir uns also auf die letzten Wochen der Sommerpause und die mitreißenden Anstrengungen der nahenden neuen Saison.
Auch die Fan-Entourage war im fernen 17. Bundesland beachtlich. Beim morgendlichen Frühsport am Pool, den packenden Testspielen gegen diverse Auswahlmannschaften am Strand oder den Kräftigungs- und Gymnastikübungen am Abend derart gar mit Transparenten bejubelt zu werden, das beflügelt. Sie sind eben überall, die VfLs...
Montag, 11. Juli 2005
stolz wie bolle
Es ist Zeit, dass wir einen härteren Ton anschlagen. Also, liebe Leser, ... nein, schon falsch. Nochmal von vorn:
LESER! Terminkalender raus, Stift gezückt und den 3. August aufgeschlagen! Alles durchstreichen! Wir tragen stattdessen ein:
"20 Uhr, Borussia-Park, Mönchengladbach: Torwort-Lesung. Mit Maik und Martin vom VfLog, Uwe Kamps, Thomas Broich, Hans Meyer..."
Spätestens hier verlässt mich der Befehlston. Ja, ich gebe zu: Ich habe Pipi in den Augen, wenn die unappetitliche Metapher in diesem schönen Kontext gestattet ist. Wir! Neben Elfertod Uwe! Neben Zauberkind Mozarthomas Broich!! Neben ... Hans Meyer!!! Der Vorverkauf beginnt am 20. Juli. Unsere Leser können sich darauf verlassen, dass wir rechtzeitig noch einmal darauf hinweisen werden... Schmacht!
Ach, Ihr wollt noch wissen, was die Torwort-Lesung eigentlich ist? Auch dazu mehr hier, demnächst. Findige werden aber auch vorab fündig. Einen kleinen Hinweis haben wir unter diesem Satz versteckt...
LESER! Terminkalender raus, Stift gezückt und den 3. August aufgeschlagen! Alles durchstreichen! Wir tragen stattdessen ein:
"20 Uhr, Borussia-Park, Mönchengladbach: Torwort-Lesung. Mit Maik und Martin vom VfLog, Uwe Kamps, Thomas Broich, Hans Meyer..."
Spätestens hier verlässt mich der Befehlston. Ja, ich gebe zu: Ich habe Pipi in den Augen, wenn die unappetitliche Metapher in diesem schönen Kontext gestattet ist. Wir! Neben Elfertod Uwe! Neben Zauberkind Mozarthomas Broich!! Neben ... Hans Meyer!!! Der Vorverkauf beginnt am 20. Juli. Unsere Leser können sich darauf verlassen, dass wir rechtzeitig noch einmal darauf hinweisen werden... Schmacht!
Ach, Ihr wollt noch wissen, was die Torwort-Lesung eigentlich ist? Auch dazu mehr hier, demnächst. Findige werden aber auch vorab fündig. Einen kleinen Hinweis haben wir unter diesem Satz versteckt...
Sonntag, 10. Juli 2005
malle für alle: sms #7
Für den VfLog hat sich Maik auf den Weg nach Mallorca gemacht, um sieben Tage lang fit zu werden für die kommende Saison. Statt Postkarten sendet er täglich eine SMS. Morgen geht es zurück nach Deutschland, und auf Mallorca sind – anders als von uns zunächst gemeldet – Wolken am Himmel:
Wolkenverhangen, 24 Grad: So kann ich nicht arbeiten! Der letzte Tag geriert zum Albtraum. Training unter Palmen abgesagt. Statt dessen Auslaufen an der Bar. M.
Wolkenverhangen, 24 Grad: So kann ich nicht arbeiten! Der letzte Tag geriert zum Albtraum. Training unter Palmen abgesagt. Statt dessen Auslaufen an der Bar. M.
allerlei
Welch ein schöner Tag. Der (wie wir auch ein wenig stolze) Fußballgott lässt die Sonne scheinen, jedenfalls in Münster und Malle, also der derzeitigen Basis unseres kleinen Familienblogs. Und nach, ja zugegeben, einigen Tagen vielleicht gar ein, zwei Wochen der Lethargie, in denen nichts so recht passieren wollte, gibt es nun doch wieder einiges um die grüne Borussia zu bemerken. Der frühe Vogel fängt den Wurm, daher wohlan:
1. Heute bricht Borussia gen Tirol ins Trainingslager auf. Wir wünschen gute Reise und eine erfolgreiche Woche, um die Neuzugänge zu integrieren und vielleicht Marek Heinz doch noch zu Sparta Prag abzuschieben, die ebenfalls in Seefeld ihre Zelte aufgespannt haben.
2. Die erste DFB-Pokalrunde wurde ausgelost. Osnabrück trifft auf die Spielvereinigung Greuther Fürth, ein Verein, zu dem mir nun wirklich gar nichts einfallen mag. Ganz anders dagegen Borussia, die gegen den FC Kutzhof antreten muss. Dem Fußballnarr sei ein Besuch auf der wirklich bildhübschen Homepage empfohlen, die obendrein auch noch brandaktuell ist. Eine Schlagzeile dort verkündet: "FC Kutzhof will kein Favorit sein". Na, dieser Wunsch ist den Kutzhöfern wohl erfüllt worden.
3. Giovane Elber hat zum ersten Mal für Borussia gespielt.
4. Stefan Effenberg hat in einem WZ-Interview einmal mehr bezeugt, dass er sich für aber sowas von kompetent hält, dass es eigentlich wurscht ist, als was er künftig arbeitet, denn er kann alles. Hauptsache ein Weltklub:
1. Heute bricht Borussia gen Tirol ins Trainingslager auf. Wir wünschen gute Reise und eine erfolgreiche Woche, um die Neuzugänge zu integrieren und vielleicht Marek Heinz doch noch zu Sparta Prag abzuschieben, die ebenfalls in Seefeld ihre Zelte aufgespannt haben.
2. Die erste DFB-Pokalrunde wurde ausgelost. Osnabrück trifft auf die Spielvereinigung Greuther Fürth, ein Verein, zu dem mir nun wirklich gar nichts einfallen mag. Ganz anders dagegen Borussia, die gegen den FC Kutzhof antreten muss. Dem Fußballnarr sei ein Besuch auf der wirklich bildhübschen Homepage empfohlen, die obendrein auch noch brandaktuell ist. Eine Schlagzeile dort verkündet: "FC Kutzhof will kein Favorit sein". Na, dieser Wunsch ist den Kutzhöfern wohl erfüllt worden.
3. Giovane Elber hat zum ersten Mal für Borussia gespielt.
4. Stefan Effenberg hat in einem WZ-Interview einmal mehr bezeugt, dass er sich für aber sowas von kompetent hält, dass es eigentlich wurscht ist, als was er künftig arbeitet, denn er kann alles. Hauptsache ein Weltklub:
Frage: Haben Sie, was ihre Zukunft betrifft, eine klare Idee?Man kann es nicht oft genug sagen: Lieber Peter Pander, bleiben Sie hart gegen die widerwärtigen Anbiederungen des Herrn E. Ja, auch ich habe auf dem Bökelberg "Tiger Effenberg" gesungen. Aber passt Effenberg im Management nicht viel besser, sagen wir, zum FC Kutzhof?
Effenberg: Nein, konkret noch nicht. Aber es wird natürlich mit Fußball zu tun haben. Das ist mein Leben. Dem habe ich alles zu verdanken. Vielleicht werde ich Trainer oder ziehe hinter den Kulissen die Strippen. Hauptsache, das Umfeld stimmt. Es muss ein großer Verein sein, ein Klub mit Potenzial und Renommee.
Samstag, 9. Juli 2005
das vflog-fußball-abc #7: vollpfosten
Voll|pfos|ten, der; -ns, - (neudeutsch abwertend; oft als Schimpfwort: Du bist ein Vollpfosten): Nein, liebe Freundin mit Ballettvergangenheit, lieber Fan des TC Blau-Weiß Halle und lieber 5er BMW-Fahrer mit Golfgepäck: Ein Vollpfosten ist ähnlich wie die Latte Macchiato kein ursprünglich aus dem Fußball entlehnter Begriff. Vielmehr gilt umgekehrt: Wie im gewöhnlichen beruflichen und privaten Alltag gibt es Vollpfosten auch im Fußball, und sie stehen dort keinswegs immer im Tor.
Ein Vollpfosten ist eine Person, die auf bemerkenswerte Art hinlängliche Dämlichkeit mit unbekümmert unverfrorener Egomanie koppelt. Vollpfosten gibt es also allenorten und reichlich. In unserem Business sind bekannte Vollpfosten beispielsweise Lothar Matthäus, Ex-VfL-Coach Michael Lorkowski und – stets ganz vorn dabei – natürlich Thorsten Legat.
„Vollpfosten“ ist damit nicht etwa als Schimpfwort mißzuverstehen, sondern vielmehr eine desrikptive Beschreibungskategorie, empirisch eindeutig überprüfbar und an bestimmte, konkrete Parameter gebunden, die additiv, selbstverstärkend, selektiv, aber auch komplementär wirken können. Vollpfosten stehen unter Naturschutz und erfordern eine besondere, geschulte Haltung, sie sind aber generell stubenrein. Vorsicht: Vollpfosten könnten bewaffnet sein!
Bisher erschienen: Verein | Versager | verlieren | VIP | Verteidiger | verdient |
Ein Vollpfosten ist eine Person, die auf bemerkenswerte Art hinlängliche Dämlichkeit mit unbekümmert unverfrorener Egomanie koppelt. Vollpfosten gibt es also allenorten und reichlich. In unserem Business sind bekannte Vollpfosten beispielsweise Lothar Matthäus, Ex-VfL-Coach Michael Lorkowski und – stets ganz vorn dabei – natürlich Thorsten Legat.
„Vollpfosten“ ist damit nicht etwa als Schimpfwort mißzuverstehen, sondern vielmehr eine desrikptive Beschreibungskategorie, empirisch eindeutig überprüfbar und an bestimmte, konkrete Parameter gebunden, die additiv, selbstverstärkend, selektiv, aber auch komplementär wirken können. Vollpfosten stehen unter Naturschutz und erfordern eine besondere, geschulte Haltung, sie sind aber generell stubenrein. Vorsicht: Vollpfosten könnten bewaffnet sein!
Bisher erschienen: Verein | Versager | verlieren | VIP | Verteidiger | verdient |
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malle für alle: sms #6
Für den VfLog hat sich Maik auf den Weg nach Mallorca gemacht, um sieben Tage lang fit zu werden für die kommende Saison. Statt Postkarten sendet er täglich eine SMS.
Heavy-Rotation am Pool. Ottmar wäre begeistert. Ein adäquates Spielsystem jedoch binnen 7 Tagen zu installieren, ist heikel. Viel Stückwerk. Dennoch lehrreich.
Heavy-Rotation am Pool. Ottmar wäre begeistert. Ein adäquates Spielsystem jedoch binnen 7 Tagen zu installieren, ist heikel. Viel Stückwerk. Dennoch lehrreich.
Freitag, 8. Juli 2005
bestes garn für gut betuchte
In der Sommerpause hat man auch mal Zeit für andere Sportarten, gerade, wenn der Fußall im Moment nur in Freundschaftsspielen gegen niederklassige Gegner dümpelt. Wir schlagen vor: Polo spielen! Eine schöne Sportart, die anders als z. B. das längst proletarisierte Golf noch erlaubt zu zeigen, wer hier Besserverdiener ist. Aber man bedenke: Eigentum verpflichtet. Wer es derart dicke hat, hat auch eine Verantwortung für die Binnennachfrage. Daher bieten wir den gut Betuchten in unserem Shop shirts.vflog.de ein Poloshirt aus bestem Garn an. 100% Baumwolle dezent mit unserem Logo versehen, ganz klar der Lichtblick in jeder BWL-Vorlesung, das Bekenntnis des elder statesman auf den Rängen. Als Farbe schlagen wir himmelblau vor, denn Sie wissen ja:
And I'm going up, all the way up
I'm on the highveg to hel
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I'm on the highveg to hel
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malle für alle: sms #5
Für den VfLog hat sich Maik auf den Weg nach Mallorca gemacht, um sieben Tage lang fit zu werden für die kommende Saison. Statt Postkarten sendet er täglich eine SMS.
Sonne, 30 Grad. Verletzungspause. Leistenzerrung. Beim Schwimmen zugezogen... Gleich Auslos. des Wochenendturniers. Einsatz ungefährdet, Müwo gibt grünes Licht.
Sonne, 30 Grad. Verletzungspause. Leistenzerrung. Beim Schwimmen zugezogen... Gleich Auslos. des Wochenendturniers. Einsatz ungefährdet, Müwo gibt grünes Licht.
Donnerstag, 7. Juli 2005
malle für alle: sms #4
Für den VfLog hat sich Maik auf den Weg nach Mallorca gemacht, um sieben Tage lang fit zu werden für die kommende Saison. Statt Postkarten sendet Maik täglich eine SMS.
Wiederholungssp. vs. Augsburg gewonnen. Überall sich zum Probetr. anbiedernde Sternchen. Meist billig, aber keine Verstärk. Wieviel Nicht-EU-Ausl. sind erlaubt?
Wiederholungssp. vs. Augsburg gewonnen. Überall sich zum Probetr. anbiedernde Sternchen. Meist billig, aber keine Verstärk. Wieviel Nicht-EU-Ausl. sind erlaubt?
das vflog-fußball-abc #6: verdient
ver|dient : besondere Verdienste aufweisend; verdienstvoll: ein -er Mann; -e Bürger; -er Sieger: „Dieser Ausgleich ist verdient!“, „Wir sind verdient Deutscher Meister geworden!“, „Soviel Pech, das haben wir nicht verdient!“ – was verdient ist und was nicht, wissen die Fußballehrer und -spieler, die Manager und Sportkommentatoren immer als Erste und ziemlich genau. Man fragt sich bisweilen: Woher?
Der geläufige Zusammenhang erschließt sich wohl so: Eine Mannschaft gerät in der zweiten Minute durch einen unberechtigten Elfmeter in Rückstand und rennt fortan gegen die drohende Niederlage an. Sie spielt sich in einen Rausch und erarbeitet sich eine Menge Torchancen, sie scheitert entweder am gegnerischen Torwart, an Latte, Pfosten oder an der Zielungenauigkeit der eigenen Stürmer. In der 80. Minute wechselt der Trainer einen weiteren Stürmer ein, ein klares Foul im 16er wird nicht geahndet, der Elfmeterpfiff bleibt aus. In der Nachspielzeit dann passiert es doch noch: Angriff über außen, Doppelpass in den Strafraum, Flanke, Kopfball, Tor, Ausgleich. Interview: „Dass wir hier einen Punkt mitgenommen haben, war jawohl mehr als verdient!“
Man möchte meinen: Was verdient ist und was nicht, kann nur der Fußballgott wissen, und wenn der Ausgleich fällt, ist er verdient, wenn er ausbleibt, war er auch nicht verdient. Aber so einfach machen es sich die Aktiven selten, was schade ist. Stattdessen wird sich der eigenen Unzulänglichkeiten vermittels der ‚Verdient/Unverdient-Rede’ entledigt, und es werden Anleihen beim Schicksal genommen.
Hilfreich wäre, sich stattdessen auf die viel brauchbareren, weil notwendig subjektiven Begriffe Glück/Pech zu beschränken: „Wir haben Glück gehabt, nicht noch den Ausgleich kassiert zu haben!“, „Das war einfach Pech, nach diesem Sturmlauf nicht belohnt worden zu sein!“, „Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu!“ – das nähme der ganzen Kontroverse ihre Jenseitigkeit, die ohnehin nicht beobachtbar und verifizierbar ist: Verdient/Unverdient sind Kategorien ohne Wirklichkeitsbezug, sie delegieren Verantwortlichkeiten ins Fußball-Jenseits und wirken daher immer enorm trotzig. Glück und Pech erscheinen da viel weniger störend – jedenfalls solange nicht dann wieder behauptet wird, man habe sich das Glück redlich verdient bzw. immer Pech zu haben, sei unverdient. Es ist eben wie es ist, und das vollkommen verdient.
Bisher erschienen: Verein | Versager | verlieren | VIP | Verteidiger |
Der geläufige Zusammenhang erschließt sich wohl so: Eine Mannschaft gerät in der zweiten Minute durch einen unberechtigten Elfmeter in Rückstand und rennt fortan gegen die drohende Niederlage an. Sie spielt sich in einen Rausch und erarbeitet sich eine Menge Torchancen, sie scheitert entweder am gegnerischen Torwart, an Latte, Pfosten oder an der Zielungenauigkeit der eigenen Stürmer. In der 80. Minute wechselt der Trainer einen weiteren Stürmer ein, ein klares Foul im 16er wird nicht geahndet, der Elfmeterpfiff bleibt aus. In der Nachspielzeit dann passiert es doch noch: Angriff über außen, Doppelpass in den Strafraum, Flanke, Kopfball, Tor, Ausgleich. Interview: „Dass wir hier einen Punkt mitgenommen haben, war jawohl mehr als verdient!“
Man möchte meinen: Was verdient ist und was nicht, kann nur der Fußballgott wissen, und wenn der Ausgleich fällt, ist er verdient, wenn er ausbleibt, war er auch nicht verdient. Aber so einfach machen es sich die Aktiven selten, was schade ist. Stattdessen wird sich der eigenen Unzulänglichkeiten vermittels der ‚Verdient/Unverdient-Rede’ entledigt, und es werden Anleihen beim Schicksal genommen.
Hilfreich wäre, sich stattdessen auf die viel brauchbareren, weil notwendig subjektiven Begriffe Glück/Pech zu beschränken: „Wir haben Glück gehabt, nicht noch den Ausgleich kassiert zu haben!“, „Das war einfach Pech, nach diesem Sturmlauf nicht belohnt worden zu sein!“, „Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu!“ – das nähme der ganzen Kontroverse ihre Jenseitigkeit, die ohnehin nicht beobachtbar und verifizierbar ist: Verdient/Unverdient sind Kategorien ohne Wirklichkeitsbezug, sie delegieren Verantwortlichkeiten ins Fußball-Jenseits und wirken daher immer enorm trotzig. Glück und Pech erscheinen da viel weniger störend – jedenfalls solange nicht dann wieder behauptet wird, man habe sich das Glück redlich verdient bzw. immer Pech zu haben, sei unverdient. Es ist eben wie es ist, und das vollkommen verdient.
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Mittwoch, 6. Juli 2005
malle für alle: sms #3
Für den VfLog hat sich Maik auf den Weg nach Mallorca gemacht, um sieben Tage lang fit zu werden für die kommende Saison. Statt Postkarten sendet Maik täglich eine SMS.
Vertragsverh. mit Wittener Jungtalent verzögern sich. Hochklassiger Perspektivspieler. Sonst Cala Ratjada u. Cala Guya gesehen, fehlt nur noch Kalla Pflippsen.
Vertragsverh. mit Wittener Jungtalent verzögern sich. Hochklassiger Perspektivspieler. Sonst Cala Ratjada u. Cala Guya gesehen, fehlt nur noch Kalla Pflippsen.
Dienstag, 5. Juli 2005
highveg to hel
Als Tribut an die bevorstehende Verpflichtung des dänischen Abwehr-Routiniers Thomas Helveg veröffentlichen wir heute unseren Vorschlag für eine neue Stadion-Hymne der Borussia. An der Musik von AC/DC sollte man noch etwas arbeiten, zugegeben. Doch wer hier nicht das Potential für einen neuen Evergreen sieht, dem können wir nicht helfen!
Living easy, living free
Season ticket on a one-way ride
Asking nothing, leave me be
Taking everything in my stride
Don't need reason, don't need rhyme
Ain't nothing I would rather do
Going up, party time
My friends are gonna be there too
I'm on the highveg to hel
No stop signs, speed limit
Nobody's gonna slow me down
Like a wheel, gonna spin it
Nobody's gonna mess me round
Hey Hoeneß, payed my dues
Playing in a rocking team
Hey Momma, look at me
I'm on my way to the forgotten dream
I'm on the highveg to hel
(Don't stop me)
And I'm going up, all the way up
I'm on the highveg to hel
Living easy, living free
Season ticket on a one-way ride
Asking nothing, leave me be
Taking everything in my stride
Don't need reason, don't need rhyme
Ain't nothing I would rather do
Going up, party time
My friends are gonna be there too
I'm on the highveg to hel
No stop signs, speed limit
Nobody's gonna slow me down
Like a wheel, gonna spin it
Nobody's gonna mess me round
Hey Hoeneß, payed my dues
Playing in a rocking team
Hey Momma, look at me
I'm on my way to the forgotten dream
I'm on the highveg to hel
(Don't stop me)
And I'm going up, all the way up
I'm on the highveg to hel
malle für alle: sms #2
Für den VfLog hat sich Maik auf den Weg nach Mallorca gemacht, um sieben Tage lang fit zu werden für die kommende Saison. Statt Postkarten sendet Maik täglich eine SMS.
Gest. Abend Freundschaftssp. gegen Augsburger A-Jgd. Bärenstark: Def. & Off. beeindruckend, einzig kein Torerfolg. Heute 5 Std. Aufwärmen am Strand. Rotfront!
Gest. Abend Freundschaftssp. gegen Augsburger A-Jgd. Bärenstark: Def. & Off. beeindruckend, einzig kein Torerfolg. Heute 5 Std. Aufwärmen am Strand. Rotfront!
Montag, 4. Juli 2005
malle für alle: sms #1
Es ist Sommer. Urlaubszeit? Ach wo! Trainingslagerzeit! Für den VfLog hat sich Maik auf den Weg nach Mallorca gemacht, um sieben Tage lang fit zu werden für die kommende Saison. Unsere Leser müssen in dieser Zeit aber nicht auf seine Texte verzichten: Statt Postkarten sendet Maik täglich eine SMS. Heute um 13 Uhr ist er gelandet, hier die ersten Eindrücke:
TL startet vielversprechend. Sportschule genügt int. Anspr. Laktatwerte glänzend. 1. Lockerungsübungen am Abend. Gut, daß wir UI-Cup nicht gemeldet haben. M.
TL startet vielversprechend. Sportschule genügt int. Anspr. Laktatwerte glänzend. 1. Lockerungsübungen am Abend. Gut, daß wir UI-Cup nicht gemeldet haben. M.
das vflog-fußball-abc #5: verteidiger
Ver|tei|di|ger, der; -s, -: jmd., der etw., sich, jmdn. verteidigt: Der Verteidiger verteidigt, er versucht, Tore der gegnerischen Mannschaft zu verhindern, bisweilen gelingt es ihm gar, als besonders eisenharter und schwer überwindbarer Spieler eine Art Mythos auszubilden (Jürgen Kohler, Georg Schwarzenbeck), der dem eines Spielmachers oder Stürmers ähnlich ist.
Der Verteidiger bestetzt in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch die undankbarste aller Positionen in einem Fußballteam: Er wird, was seine fußballerischen, im Besonderen seine technischen Fertigkeiten angeht, oft belächelt und gemeinhin für ein bißchen dämlich gehalten. Ähnlich wie der Torhüter, dem aber wegen seiner Alleinstellung eher Sympathien und Mitleid entgegengebracht werden, ist es logischerweise der Verteidiger als (vor-)letztes Glied in jeder Mannschaft, der am ehesten für Gegentore verantwortlich, zumeist auch noch an ihnen Schuld ist.
Das Image des Verteidigers ist womöglich der sichtbarste Beweis für den fragwürdigen Intellekt und das mangelnde Spielverständnis des gemeinen Fußballfans. Schließlich ist gut organisierte Verteidigung eine hohe Kunst, und bisweilen macht eine taktisch fehlerlos agierende Abwehrlinie ein vielfaches soviel Freude wie auf der Gegenseite die ein ums andere mal kreativ scheiternden und zunehmend verzweifelnden Sturmreihen, die letztlich womöglich doch noch ein – dann warum auch immer als ‚verdient’ gekennzeichnetes – Siegtor zusammenstochern. Warum beispielsweise ein Offensiv-Feuerwerk à la Real Madrid mehr Begeisterung entfacht wie eine beeindruckend sicher gestaffelte Verteidungstaktik à la Juventus Turin mag sich mir nicht erschließen. Hurra-Fußball jedenfalls fängt hinten an.
Diese Hommage an den Verteidiger weiß natürlich um rühmliche Ausnahmen, erst dadurch gewinnt sie ja erst ihre korrektive Berechtigung: Zum Beispiel erinnern wir uns doch immer noch gern an den ein oder anderen Lapsus unseres Nationalverteidigers Franco Foda und eine Vielzahl ähnlich begabter Kollegen, die uns ein ums andere Mal den letzten Nerv rauben.
"Verteidiger" ist gerade deshalb eine Mannschaftsposition, auf der nur die gefestigsten und leidensfähigsten Strategen langfristig überleben können: Niemand regt sich über einen Top-Stürmer auf, der an einem schlechten Tag nicht ein Mal am gegnerischen Verteidiger vorbeikommt; schafft er es aber dann doch, dem Verteidiger den vom Fuß springenden Ball abzunehmen und zum 1:0-Siegtreffer abzustauben, dann ist klar, wer Schuld ist an der Niederlage; egal wie viele unglaubliche Zweikämpfe der Verteidiger gewonnen, wie oft er seinen Gegenspieler abseits gestellt und den eigenen Stürmer aussichtsreich in Position gebracht hat.
Bisher erschienen: Verein | Versager | verlieren | VIP |
Der Verteidiger bestetzt in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch die undankbarste aller Positionen in einem Fußballteam: Er wird, was seine fußballerischen, im Besonderen seine technischen Fertigkeiten angeht, oft belächelt und gemeinhin für ein bißchen dämlich gehalten. Ähnlich wie der Torhüter, dem aber wegen seiner Alleinstellung eher Sympathien und Mitleid entgegengebracht werden, ist es logischerweise der Verteidiger als (vor-)letztes Glied in jeder Mannschaft, der am ehesten für Gegentore verantwortlich, zumeist auch noch an ihnen Schuld ist.
Das Image des Verteidigers ist womöglich der sichtbarste Beweis für den fragwürdigen Intellekt und das mangelnde Spielverständnis des gemeinen Fußballfans. Schließlich ist gut organisierte Verteidigung eine hohe Kunst, und bisweilen macht eine taktisch fehlerlos agierende Abwehrlinie ein vielfaches soviel Freude wie auf der Gegenseite die ein ums andere mal kreativ scheiternden und zunehmend verzweifelnden Sturmreihen, die letztlich womöglich doch noch ein – dann warum auch immer als ‚verdient’ gekennzeichnetes – Siegtor zusammenstochern. Warum beispielsweise ein Offensiv-Feuerwerk à la Real Madrid mehr Begeisterung entfacht wie eine beeindruckend sicher gestaffelte Verteidungstaktik à la Juventus Turin mag sich mir nicht erschließen. Hurra-Fußball jedenfalls fängt hinten an.
Diese Hommage an den Verteidiger weiß natürlich um rühmliche Ausnahmen, erst dadurch gewinnt sie ja erst ihre korrektive Berechtigung: Zum Beispiel erinnern wir uns doch immer noch gern an den ein oder anderen Lapsus unseres Nationalverteidigers Franco Foda und eine Vielzahl ähnlich begabter Kollegen, die uns ein ums andere Mal den letzten Nerv rauben.
"Verteidiger" ist gerade deshalb eine Mannschaftsposition, auf der nur die gefestigsten und leidensfähigsten Strategen langfristig überleben können: Niemand regt sich über einen Top-Stürmer auf, der an einem schlechten Tag nicht ein Mal am gegnerischen Verteidiger vorbeikommt; schafft er es aber dann doch, dem Verteidiger den vom Fuß springenden Ball abzunehmen und zum 1:0-Siegtreffer abzustauben, dann ist klar, wer Schuld ist an der Niederlage; egal wie viele unglaubliche Zweikämpfe der Verteidiger gewonnen, wie oft er seinen Gegenspieler abseits gestellt und den eigenen Stürmer aussichtsreich in Position gebracht hat.
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Sonntag, 3. Juli 2005
betrauen, zutrauen, vertrauen, misstrauen
Die Sommerpause nötigt uns einige Zugeständnisse ab. Im redaktionsinternen ARD-Allzweckwaffe-Gerhard-Delling-Imitationswettbewerb habe ich in der ersten Ausspielung den ersten Preis gewonnen. Prämiert wurde nicht etwa die folgende, kurze Regionalliga-Prognose für die kommende Saison, sondern deren vorangestellte Anmoderation, die sich dellingesk aus schmierig-fiesen Wortspielen zusammensetzt und mehr gewollt als witzig ist.
Delling: Vor einem Jahr hat der VfL Osnabrück seinen ehemaligen Mittelfeldregisseur Claus-Dieter Wollitz mit dem Traineramt betraut. In diesem Jahr läßt niemand in Osnabrück einen Zweifel daran, dass man sich das Unternehmen Wiederaufstieg in Liga 2 zutraut. Welche anderen Teams noch auf ihre Kräfte vertrauen und warum manch anderer seiner Mannschaft misstraut: Einen ersten Ausblick zu wagen hat sich der VfLog getraut.
Nun ist er als also raus, der Spielplan für die Regionalliga Nord 2005/06. Im Jahr der Weltmeisterschaft in Deutschland werden an der Lübecker Lohmühle 22 Spieler gemeinsam Wiederaufstieg feiern - denn Lübeck wird neben dem VfL den Weg zurück in die Zweite Bundesliga antreten. Dies jedenfalls darf wohl als Wunschkonstellation noch einige Wochen Bestand haben.
Aber wer wird zum gefährlichen Konkurrenten? In jedem Fall auf den Zettel der Rivalen gehört wohl Rot-Weiß Essen, nicht nur, weil man sich an der Hafenstraße hinlänglich verstärkt hat, eher noch, weil die aktuellen Zweitliga-Absteiger automatisch des Wiederaufstiegs würdig eingeschätzt werden. Das gilt auch für Rot-Weiß Oberhausen und - mehr noch - für Rot-Weiß Erfurt, deren großer Vorteil es sein dürfte, dass sie niemand so richtig ernst nimmt und schon in Vergessenheit geraten ist, dass man nur sehr unglücklich in die Regionalliga abgestiegen ist. Die drei Rot-Weiß-Klubs dürften damit in jedem Fall zu ernsthaften Konkurrenten werden. Ein vierter darf als Geheimfavorit gelten, nämlich Fortuna Düsseldorf. Die Rheinländer haben in ihrer ersten Regionalligasaison im letzten Jahr souverän die Klasse gehalten, am Ende sogar guten Fußball gespielt, sie haben sich intelligent verstärkt, sind Thomas Berthold los- und Rainer Calmund habhaft geworden - und dürften für Furore sorgen.
Skeptisch hingegen sind wohl einmal mehr die Chancen des FC St. Pauli und von Preußen Münster - kurioserweise bereits als Mitaspirant gehandelt - einzuordnen. Beiden Teams wird wohl letztlich die konstante spielerische Klasse und ein ausreichend gleichwertig besetzter Kaderfehlen. Was bei den Kiez-Kickern noch schade ist, beruhigt hingegen bei den westfälischen Nachbarn: Bevor zu entscheidenen Abstiegs-/Aufstiegskampf-Spielen nicht mindestens 10.000 Fans kommen, haben die Preußen eine Liga höher nichts zu suchen - nicht einmal mit dem VfL gemeinsam.
Nach den ersten beiden Spielen, die härter für den VfL kaum hätten sein können, wird man daher bereits einen ersten Eindruck haben, wie schwer es wird mit dem Saisonziel 'Aufstieg': Nach den Spielen in Düsseldorf und gegen Oberhausen sind nämlich zwei heiße Aufstiegskandidaten gleich zu Beginn vorstellig geworden.
Delling: Vor einem Jahr hat der VfL Osnabrück seinen ehemaligen Mittelfeldregisseur Claus-Dieter Wollitz mit dem Traineramt betraut. In diesem Jahr läßt niemand in Osnabrück einen Zweifel daran, dass man sich das Unternehmen Wiederaufstieg in Liga 2 zutraut. Welche anderen Teams noch auf ihre Kräfte vertrauen und warum manch anderer seiner Mannschaft misstraut: Einen ersten Ausblick zu wagen hat sich der VfLog getraut.
Nun ist er als also raus, der Spielplan für die Regionalliga Nord 2005/06. Im Jahr der Weltmeisterschaft in Deutschland werden an der Lübecker Lohmühle 22 Spieler gemeinsam Wiederaufstieg feiern - denn Lübeck wird neben dem VfL den Weg zurück in die Zweite Bundesliga antreten. Dies jedenfalls darf wohl als Wunschkonstellation noch einige Wochen Bestand haben.
Aber wer wird zum gefährlichen Konkurrenten? In jedem Fall auf den Zettel der Rivalen gehört wohl Rot-Weiß Essen, nicht nur, weil man sich an der Hafenstraße hinlänglich verstärkt hat, eher noch, weil die aktuellen Zweitliga-Absteiger automatisch des Wiederaufstiegs würdig eingeschätzt werden. Das gilt auch für Rot-Weiß Oberhausen und - mehr noch - für Rot-Weiß Erfurt, deren großer Vorteil es sein dürfte, dass sie niemand so richtig ernst nimmt und schon in Vergessenheit geraten ist, dass man nur sehr unglücklich in die Regionalliga abgestiegen ist. Die drei Rot-Weiß-Klubs dürften damit in jedem Fall zu ernsthaften Konkurrenten werden. Ein vierter darf als Geheimfavorit gelten, nämlich Fortuna Düsseldorf. Die Rheinländer haben in ihrer ersten Regionalligasaison im letzten Jahr souverän die Klasse gehalten, am Ende sogar guten Fußball gespielt, sie haben sich intelligent verstärkt, sind Thomas Berthold los- und Rainer Calmund habhaft geworden - und dürften für Furore sorgen.
Skeptisch hingegen sind wohl einmal mehr die Chancen des FC St. Pauli und von Preußen Münster - kurioserweise bereits als Mitaspirant gehandelt - einzuordnen. Beiden Teams wird wohl letztlich die konstante spielerische Klasse und ein ausreichend gleichwertig besetzter Kaderfehlen. Was bei den Kiez-Kickern noch schade ist, beruhigt hingegen bei den westfälischen Nachbarn: Bevor zu entscheidenen Abstiegs-/Aufstiegskampf-Spielen nicht mindestens 10.000 Fans kommen, haben die Preußen eine Liga höher nichts zu suchen - nicht einmal mit dem VfL gemeinsam.
Nach den ersten beiden Spielen, die härter für den VfL kaum hätten sein können, wird man daher bereits einen ersten Eindruck haben, wie schwer es wird mit dem Saisonziel 'Aufstieg': Nach den Spielen in Düsseldorf und gegen Oberhausen sind nämlich zwei heiße Aufstiegskandidaten gleich zu Beginn vorstellig geworden.
Samstag, 2. Juli 2005
das vflog-fußball-abc #4: vip
VIP, der/die; -, -s [Abk. für engl. very important person: "sehr wichtige Person"]: Wenn Industriebosse hochverschuldeten Fußball-Klubs Millionen-Spenden angedeihen ließen, wenn Sportfunktionäre über die mafiöse Realisierung eines Stadionumbaus gleichmütig hinwegsehen sollten, wenn Sponsoren erfolgreich bestochen wurden, um auch in der nächsten Saison ihr Scherflein zur nach wie vor im Tabellenmittelfeld dümpelnden Mannschaft beizusteuern oder einfach, wenn sich der Geldadel vor Ort in der Nähe des einfachen Volks sehen lassen und zugleich lokales Fußballcholorit demonstrieren wollte, dann enstanden ab etwa Mitte der 90er Jahre VIPs (very important persons).
Wegen seiner enorm negativen Konnotation wird vom Begriff „VIP“ jedoch seit einigen Jahren Abstand genommen. So wurde vermehrt festgestellt, dass das für ein angemessenes VIP-Erlebnis notwendige einfache Stadion-Volk es nicht goutierte, als Fans zweiter Klasse wie wirtschaftlich unrentables Füllwerk behandelt zu werden. Der Fan, traditionelles Gegenstück zum VIP, wurde unruhig und drohte, würde er weiterhin weniger bauchgepinselt als sein vermeintlicher VIP-Gegenpol, die Unterstützung des Vereins einzustellen.
Infolge dieser Streikdrohungen wurden in vielen Stadien die Durchmesser der Bier-Pipelines vergrößert, die Bratwurst schwerer und der Stufenabstand auf den exorbitant ausgeweiteten Stehplatztribünen massiv angehoben, um auch klein gewachsenen Fans ein maximales Stadionerlebnis zu ermöglichen. Außerdem ist auch der VIP seither mehr oder weniger aus Deutschlands Stadien verschwunden. Statt seiner gibt es neuerdings Zuschauer, die auf so genannten Business Seats oder in Logen Platz nehmen. Sie sind funktional äquivalent mit dem VIP, operational treten sie aber professioneller auf und verleihen sich den Anschein eines lediglich betuchteren Fans.
Ob es sich bei der postmodernen Form des Business-Seat-Zuschauers wahrhaftig um richtige, wenngleich materiell besser gestellte Fans handelt, oder ob sich der konventionelle Fan seiner weiter voranschreitenden kommerziellen Ausbeutung als Stadion-Füllwerk lediglich nicht bewusst wird, ist bisher nicht hinreichend erforscht. Der VIP jedenfalls ist mittlerweile ein Relikt vergangener Jahre, als Fußballvereine noch weniger skrupulös die komplette ökonomische Wertschöpfung avisierten und VIPs für hinreichend effizient befunden wurden.
Bisher erschienen: Verein | Versager | verlieren |
Wegen seiner enorm negativen Konnotation wird vom Begriff „VIP“ jedoch seit einigen Jahren Abstand genommen. So wurde vermehrt festgestellt, dass das für ein angemessenes VIP-Erlebnis notwendige einfache Stadion-Volk es nicht goutierte, als Fans zweiter Klasse wie wirtschaftlich unrentables Füllwerk behandelt zu werden. Der Fan, traditionelles Gegenstück zum VIP, wurde unruhig und drohte, würde er weiterhin weniger bauchgepinselt als sein vermeintlicher VIP-Gegenpol, die Unterstützung des Vereins einzustellen.
Infolge dieser Streikdrohungen wurden in vielen Stadien die Durchmesser der Bier-Pipelines vergrößert, die Bratwurst schwerer und der Stufenabstand auf den exorbitant ausgeweiteten Stehplatztribünen massiv angehoben, um auch klein gewachsenen Fans ein maximales Stadionerlebnis zu ermöglichen. Außerdem ist auch der VIP seither mehr oder weniger aus Deutschlands Stadien verschwunden. Statt seiner gibt es neuerdings Zuschauer, die auf so genannten Business Seats oder in Logen Platz nehmen. Sie sind funktional äquivalent mit dem VIP, operational treten sie aber professioneller auf und verleihen sich den Anschein eines lediglich betuchteren Fans.
Ob es sich bei der postmodernen Form des Business-Seat-Zuschauers wahrhaftig um richtige, wenngleich materiell besser gestellte Fans handelt, oder ob sich der konventionelle Fan seiner weiter voranschreitenden kommerziellen Ausbeutung als Stadion-Füllwerk lediglich nicht bewusst wird, ist bisher nicht hinreichend erforscht. Der VIP jedenfalls ist mittlerweile ein Relikt vergangener Jahre, als Fußballvereine noch weniger skrupulös die komplette ökonomische Wertschöpfung avisierten und VIPs für hinreichend effizient befunden wurden.
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Freitag, 1. Juli 2005
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