Sonntag, 29. Oktober 2006

spitzenreiter

Derzeit sind Erfolg und Misserfolg ziemlich einseitig verteilt zwischen den VfLs. Der 2:1-Auswärtssieg in Leverkusen war für Osnabrück ein Riesenschritt nach vorn und bedeutet gleichzeitig die Tabellenführung - wenn auch erst einmal nur nach VfLog-Rechnung: Wer das Spiel weniger, das der VfL bisher absolviert hat, als gewonnen wertet, der findet die Mannschaft sogleich am Platz an der Sonne wieder.

Langsam, doch stetig, scheint Wollitz' Rechnung aufzugehen. Nach dem Pokaltriumph gegen den VfL war Wollitz noch besorgt um die Motivation seiner Mannen beim nicht nur vermeintlich weniger aufregenden Spiel gegen die Werkself - auf einem Nebenplatz an der Bayarena. Ihn ängstigte ein erneuter Anfall von Auswärtsschwäche mindestens so, wie ihn der dann absehbare Schmähgesang so genannter Fans sichtlich nervt. "Das geht nur gegen mich persönlich", gab Wollitz direkt nach dem Pokalspiel zu Protokoll. Nun mag man hoffen, dass der Trend zur Trainerschelte mit zunehmendem Erfolg proportional abnimmt.

Das 2:1, der neuerliche Treffer von Torgarant Menga, die Art und Weise, wie der VfL nach dem katastrophalen Start und dem Gegentreffer kurz nach Anpfiff zurückgekommen ist - das ist wirklich beachtlich. Erst recht nach dem emotionalen Highlight vom vergangenen Mittwoch muss man der Mannschaft umso höher anrechnen, wie sie sich auch in ein Schwarzbrotspiel reingebissen hat. Jetzt steht Osnabrück da, wo alle den Verein hinhaben wollten.

Ein Leser schrieb uns diese Woche folgende Zeilen: "Im Übrigen muss man wohl sagen, dass die derzeitige Entwicklung der Mannschaft ja Anlaß zu Optimismus gibt. Ich war mit Pele W. ja durchaus auch ein wenig auf Kriegsfuß, aber der Mann besitzt offenbar den längeren Atem und die besseren Argumente. Worüber ich mich aber letztlich nur freue." Es wäre schön, wenn das immer mehr Fans so sähen.

Und Gladbach? Wir schweigen darüber an einem ohnehin schon genügend melancholischen Sonntag. Das 0:2 daheim gegen Leverkusen war auf alle Fälle jedoch nicht Teil des Plans, die Saison mit durchschnittlich 1,5 Punkten abzuschließen. Jetzt ist ein Auswärtserfolg nötiger denn je. Osnabrück hat es vorgemacht.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Rote Laterne

Die ARD Kolumne beschreibt genau, wie ein VfL-Borusse derzeit empfindet - "gefühlter Tabellenletzter".

Die letzte Woche war der größte anzunehmende Unfall. Ohne Elan, ohne Kampf - absolute Volldeppen, heim wie auswärts. Fussball interessiert mich erstmal nicht mehr. Jedes Jahr im Herbst der gleiche Mist. Der "goldene Oktober 2005" bestätigt als Ausnahme mal die Regel.

Tieftraurig und frustriert

Euer Horst