Der VfL hat einen neuen Trainer-Fuchs verpflichtet, der nicht zuletzt uns hoffentlich sehr lange viel Spaß an verschwurbelten Wortspielen bereitet. Natürlichen freuen wir uns auch endlich wieder auf beherzten offensiven Defensivfußball. Oder umgekehrt.
Herzlich Willkommen jedenfalls, Uwe Fuchs.
Dienstag, 31. Mai 2011
Sonntag, 29. Mai 2011
no pages found
Irgendwann im Laufe des Abends haben die PR-Profis von der Initiative Borussia ihre Website leergeräumt. "No pages found" ist alles, was von dem Spuk übrigbleibt. Effenberg, Köppel, Kox, Schmuck? War da was?
Der Komplettrückzieher aus dem World Wide Web hat allerdings auch insofern Symbolwert, als die Revolution in Gladbach nicht zuletzt durch zahlreiche Faninitiativen im Internet abgewendet worden ist. Es gibt also nicht nur Revolutionen, die im Internet ihren Anfang nehmen, sondern auch solche, die daran scheitern.
Der Komplettrückzieher aus dem World Wide Web hat allerdings auch insofern Symbolwert, als die Revolution in Gladbach nicht zuletzt durch zahlreiche Faninitiativen im Internet abgewendet worden ist. Es gibt also nicht nur Revolutionen, die im Internet ihren Anfang nehmen, sondern auch solche, die daran scheitern.
anatomie des tiger-herzens
Nach der Klatsche, gegen die Guido Westerwelles Resultat bei der Baden-Württemberg-Wahl wie ein strahlender Sieg aussieht, räumen Effenberg & Co. kleinlaut das Feld. Königs bleibt im Amt, the ego-king has left the building.
Während sich nach wie vor über 4000 Fans der Mammut-Sitzung hingeben und weiter brav abstimmen, machen die Initiativler nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Das verwundert nicht, denn auch ihre Mitgliedsbeiträge haben sie bekanntlich gerne einmal vergessen. Wenn Effenberg sagt, Gladbach sei ihm eine "Herzenssache", so muss man nun annehmen, dass dort, wo bei anderen Menschen ein Herz ist, bei Effenberg nur ein großes Loch zu finden ist. Und an dem geht ihm Gladbach immer dann vorbei, wenn er nicht im Mittelpunkt stehen darf.
Während sich nach wie vor über 4000 Fans der Mammut-Sitzung hingeben und weiter brav abstimmen, machen die Initiativler nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Das verwundert nicht, denn auch ihre Mitgliedsbeiträge haben sie bekanntlich gerne einmal vergessen. Wenn Effenberg sagt, Gladbach sei ihm eine "Herzenssache", so muss man nun annehmen, dass dort, wo bei anderen Menschen ein Herz ist, bei Effenberg nur ein großes Loch zu finden ist. Und an dem geht ihm Gladbach immer dann vorbei, wenn er nicht im Mittelpunkt stehen darf.
minus 56,666666666666666...%
+++EILMELDUNG+++
Die sogenannte Initiative erzielt für ihren Antrag zur Änderung der Satzung von Borussia Mönchengladbach ein beachtliches (im Sinne von: beachtlich blamables) Ergebnis von ca. 10% Zustimmung. Nötig für eine Satzungsänderung wäre eine 2/3-Mehrheit. Das heißt, es fehlen gut 56 Komma Periode 6 Prozent. Ach, ist es diese Woche schön, Gladbach-Fan zu sein!
(Heute morgen forderte Stefan Effenberg noch in der BamS: "Ich appelliere an die Mitglieder, auf ihren gesunden Menschenverstand zu hören." Es scheint so, als wären gut 90% ihm zumindest in dieser Initiative gefolgt. Danke für den Hinweis, Effe!)
Die sogenannte Initiative erzielt für ihren Antrag zur Änderung der Satzung von Borussia Mönchengladbach ein beachtliches (im Sinne von: beachtlich blamables) Ergebnis von ca. 10% Zustimmung. Nötig für eine Satzungsänderung wäre eine 2/3-Mehrheit. Das heißt, es fehlen gut 56 Komma Periode 6 Prozent. Ach, ist es diese Woche schön, Gladbach-Fan zu sein!
(Heute morgen forderte Stefan Effenberg noch in der BamS: "Ich appelliere an die Mitglieder, auf ihren gesunden Menschenverstand zu hören." Es scheint so, als wären gut 90% ihm zumindest in dieser Initiative gefolgt. Danke für den Hinweis, Effe!)
Freitag, 27. Mai 2011
gute arbeit und geballte dummheit
Der Anstand erforderte es, nach dem lila-weißen Abstieg von Dienstag Abend an dieser Stelle auf unserem kleinen Familienblog nicht allzu früh die Euphorie heraushängen zu lassen. Unsere Kopf- und Halsschmerzen am gestrigen Donnerstag haben uns diese Geste leicht gemacht.
Spätestens seit Dienstag war auch klar, dass es für Gladbach keine einzige Möglichkeit mehr gab, sich die 2. Liga schönzureden. Ohne die Brüder im Geiste aus Osnabrück wäre die 2. Liga 2011/12 keine Bundesliga der Herzen, sondern eben einfach nur eine Aneinanderreihung von Aue, Aachen, Paderborn, Ingolstadt... Nein, Danke!
Dass mindestens eine Saison in diesem Sammelbecken der Langeweile Gladbach erspart bleibt, dafür können alle Fans dankbar sein. Und viel mehr gibt es fast nicht zu sagen, denn dieser Klassenerhalt macht in erster Linier sprachlos. Wer sich an die Hinrunde erinnern kann (und welcher Fan könnte diese Schmerzen vergessen?), der bemüht heute Wörter wie "Wunder", "Sensation" oder "Mythos". All diese Geschichten sind vielfach erzählt worden.
Als Lucien Favre als frisch berufener neuer Cheftrainer verkündete, der Klassenerhalt sei "möglich, aber schwierig", da wurde das vielfach als Zweckoptimismus abgetan. Doch Favre hat mit seiner Mannschaft das Schwierige erreicht - womöglich nicht durch ein Wunder, sondern durch sehr, sehr konzentrierte und sehr, sehr gute Arbeit.
Nach Michael "Durch meine Arbeit zieht sich ein roter Faden und der heißt Abstieg" Frontzeck hätten wir fast jeden Trainer in Gladbach mit offenen Armen empfangen. Dass die bekanntlich nicht immer glücklich agierenden Verantwortlichen gerade Lucien Favre gewonnen haben, war entweder ein Geniestreich oder ein Geschenk des Himmels - der Fußballgott hat uns noch nicht verraten, ob er seine Finger im Spiel hatte.
Wir freuen uns jedenfalls auf die nächste Saison mit Favre, und wir geloben, nicht nach europäischen Wettbewerben zu schreien, sondern realistisch und bescheiden zu bleiben. Wenn man in Gladbach denn träumen möchte, dann bitte nicht immer wieder den gleichen, unheilbringenden Traum vom schnellen Erfolg, sondern den von einem langfristigen Wachstum. Wenn Lucien Favre 2020 noch VfL-Coach wäre, dann wäre das ein Zeichen, das sich wirklich etwas geändert hat bei den Fohlen. Und mit diesem Trainer ist das ein schöner Traum - ganz anders als der Gedanke an neun Jahre Frontzeck.
Am Sonntag, auf der Mitgliederversammlung gilt es, zunächst gleichermaßen kurzfristige wie langfristige Weichen zu stellen. Langfristig heißt es, eine undurchsichtige Satzungsänderung zurückzuweisen, die unter dem Anschein der Partizipation ohne Not Strukturveränderungen durchdrückt, von denen bis heute niemand beantworten konnte, wofür sie gut sein sollen. Außer für einen Zweck (den Anteilsverkauf), den die Protagonisten aber angeblich gerade nicht wollen. Kurzfristig muss das lächerliche Duo Effenberg/Köppel verhindert werden. Wer bei Königs Magenkrämpfe kriegt, der möge sich nur einen Monat Dauerbeschallung mit der geballten Dummheit Effenbergs und der winselnden Einfalt Köppels vorstellen, und er wird sich zurück nach Magenkrämpfen sehnen, sobald er mit dem Kotzen aufgehört hat.
Doch bevor die Stimmung hier zu schlecht wird, machen wir schnell die Augen zu und erinnern uns an die Szene, als die Mannschaft nach dem Spiel in Bochum Lucien Favre hochleben ließ. Hoch, hoch, hoch! Danke, Lucien! Danke, VfL!
Spätestens seit Dienstag war auch klar, dass es für Gladbach keine einzige Möglichkeit mehr gab, sich die 2. Liga schönzureden. Ohne die Brüder im Geiste aus Osnabrück wäre die 2. Liga 2011/12 keine Bundesliga der Herzen, sondern eben einfach nur eine Aneinanderreihung von Aue, Aachen, Paderborn, Ingolstadt... Nein, Danke!
Dass mindestens eine Saison in diesem Sammelbecken der Langeweile Gladbach erspart bleibt, dafür können alle Fans dankbar sein. Und viel mehr gibt es fast nicht zu sagen, denn dieser Klassenerhalt macht in erster Linier sprachlos. Wer sich an die Hinrunde erinnern kann (und welcher Fan könnte diese Schmerzen vergessen?), der bemüht heute Wörter wie "Wunder", "Sensation" oder "Mythos". All diese Geschichten sind vielfach erzählt worden.
Als Lucien Favre als frisch berufener neuer Cheftrainer verkündete, der Klassenerhalt sei "möglich, aber schwierig", da wurde das vielfach als Zweckoptimismus abgetan. Doch Favre hat mit seiner Mannschaft das Schwierige erreicht - womöglich nicht durch ein Wunder, sondern durch sehr, sehr konzentrierte und sehr, sehr gute Arbeit.
Nach Michael "Durch meine Arbeit zieht sich ein roter Faden und der heißt Abstieg" Frontzeck hätten wir fast jeden Trainer in Gladbach mit offenen Armen empfangen. Dass die bekanntlich nicht immer glücklich agierenden Verantwortlichen gerade Lucien Favre gewonnen haben, war entweder ein Geniestreich oder ein Geschenk des Himmels - der Fußballgott hat uns noch nicht verraten, ob er seine Finger im Spiel hatte.
Wir freuen uns jedenfalls auf die nächste Saison mit Favre, und wir geloben, nicht nach europäischen Wettbewerben zu schreien, sondern realistisch und bescheiden zu bleiben. Wenn man in Gladbach denn träumen möchte, dann bitte nicht immer wieder den gleichen, unheilbringenden Traum vom schnellen Erfolg, sondern den von einem langfristigen Wachstum. Wenn Lucien Favre 2020 noch VfL-Coach wäre, dann wäre das ein Zeichen, das sich wirklich etwas geändert hat bei den Fohlen. Und mit diesem Trainer ist das ein schöner Traum - ganz anders als der Gedanke an neun Jahre Frontzeck.
Am Sonntag, auf der Mitgliederversammlung gilt es, zunächst gleichermaßen kurzfristige wie langfristige Weichen zu stellen. Langfristig heißt es, eine undurchsichtige Satzungsänderung zurückzuweisen, die unter dem Anschein der Partizipation ohne Not Strukturveränderungen durchdrückt, von denen bis heute niemand beantworten konnte, wofür sie gut sein sollen. Außer für einen Zweck (den Anteilsverkauf), den die Protagonisten aber angeblich gerade nicht wollen. Kurzfristig muss das lächerliche Duo Effenberg/Köppel verhindert werden. Wer bei Königs Magenkrämpfe kriegt, der möge sich nur einen Monat Dauerbeschallung mit der geballten Dummheit Effenbergs und der winselnden Einfalt Köppels vorstellen, und er wird sich zurück nach Magenkrämpfen sehnen, sobald er mit dem Kotzen aufgehört hat.
Doch bevor die Stimmung hier zu schlecht wird, machen wir schnell die Augen zu und erinnern uns an die Szene, als die Mannschaft nach dem Spiel in Bochum Lucien Favre hochleben ließ. Hoch, hoch, hoch! Danke, Lucien! Danke, VfL!
Mittwoch, 25. Mai 2011
ein verdienter abstieg
Selten wohl ist der VfL verdienter abgestiegen als in dieser Saison. Die Mannschaft von Karsten Baumann, die vor einigen Wochen von Jo Enochs und seit einigen Wochen von Heiko Flottmann trainiert wurde, war gestern im entscheidenden Relegationsspiel gegen Dynamo Dresden beinahe schon zu bemitleiden. Sie hat gekämpft und sich aufgerieben und doch hilflos einsehen müssen, dass sie nicht in die 2. Bundesliga gehört.
Natürlich gibt die Saison Rätsel auf. Überzeugende Siege gegen den souveränen Zweitligameister Hertha BSC oder den Berliner Nachbarn Union scheinen nicht recht zum jetzigen Untergang zu passen. Dass der VfL gegen Union Berlin etwa vier Tore in einem Spiel geschossen hat, wirkt aus heutiger Sicht wie ein Fußballwunder, denn ungefährlicher und ratloser als in den vergangenen Wochen hat man selten eine Osnabrücker Mannschaft nach vorn spielen sehen. Die Erfolgserlebnisse der Saison dürften die Ergebnisse von außerordentlichten Kraftakten gewesen sein, und wer einen Kraftakt braucht, um Union Berlin zu schlagen, der bekommt ein Problem.
Bemerkenswert gestern war, wieder einmal, das Publikum. Es gab so gut wie keine Pfiffe. Das ist andernorts schwer vorstellbar, und es war auch in Osnabrück schon anders, aber diesem Team war anzusehen, dass es an seine Grenzen gegangen ist. Beinahe wäre der VfL sogar mit dem bläuesten vorstellbaren Augen davon gekommen und hätte sich in der 2. Bundesliga neu sortieren können, doch Dynamo Dresden musste nicht einmal großartigen Fußball spielen, um diesen Traum zu zerstören. Im Gegenteil: Zwischenzeitlich schien es das Beste, wenn künftig beide Mannschaften in der 3. Liga spielten.
Was bleibt, ist ein einigermaßen ramponierter Sportdirektor Lothar Gans. Ihm ist es nicht gelungen, gemeinsam mit Trainer Karsten Baumann eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen; und nach der Baumann-Entlassung hat er das Team mutig, vermutlich gar übermütig, in eine fragwürdige interne Interimslösung gewunden, nach der zwei völlig zweitliga-unerfahrende Übungsleiter den Karren aus dem Dreck ziehen sollten - zu jener Zeit wohl sogar für einen Fachmann schon eine Herkulesaufgabe.
Wenn nun stimmt, was die gewöhnlich gut informierte Neue Osnabrücker Zeitung heute mutmaßt, dass noch keine konkreten Verhandlungen mit einem neuen Trainer geführt wurden, obwohl seit Wochen feststeht, dass Jo Enochs und Heiko Flottmann vernünftigerweise nicht weitermachen, dann muss man Gans tatsächlich in einer schweren Formkrise wähnen. Mit anderen Worten: So lange, wie man sich in Osnabrück auf den heutigen Tag hat vorbereiten können, müsste eigentlich umgehend ein neuer Trainer mit Plan und Perspektive vorgestellt werden können.
Ein fußballerischer Plan fehlt dem VfL länger schon. In der vergangenen Aufstiegs-Saison ließ sich das noch mit Routine kaschieren. In diesem Jahr flogen Trainer, Team und Manager auf. Was man den Mannschaften von Pele Wollitz immer zugute halten konnte - sie wussten, wenn auch die Mittel oft fehlten, immerhin, welche Art Fußball sie spielen wollten -, stagniert beim VfL seit Monaten. Daran müssen die Verantwortlichen dringend arbeiten.
Dass nur sechs Spieler des aktuellen Kaders auch einen gültigen Vertrag für die dritte Liga haben, ist dabei eher Segen als Fluch. Denn wenn der VfL wieder attraktiven Tempofußball spielen will, dürften Akteure wie Schmidt, Kotuljac, Barletta oder Diabang dazu wohl wenig beitragen können. Es reicht schon, dass einer wie Jan Tauer womöglich weiter mitmachen wird, der die fußballerischen Fertigkeiten eines 80er-Jahre-Verteidigers nachträglich adelt.
Nun muss es voran gehen, denn wer seit 2001 vier Mal abgestiegen ist, für den geht die Welt nicht unter. Auch was die finanzielle Situation des Vereins angeht, gibt es nicht nur negative Nachrichten: Wer mit erbärmlichen 31 Punkten am Saisonende noch ein ausverkauftes Stadion als Zusatzeinnahme verbuchen kann, verdient mehr, als ihm eigentlich zusteht. Und als Drittligist verspricht der DFB-Pokal garantierte Heimspiele gegen bestenfalls prominente Gegner.
"Ist doch eigentlich besser", sagte gestern jemand in Osnabrück, "man leidet oder freut sich mit dem VfL, wo es jedes Jahr um alles geht, als zum Beispiel Fan von Alemannia Aachen zu sein. Da wirst du jedes Jahr Achter."
Natürlich gibt die Saison Rätsel auf. Überzeugende Siege gegen den souveränen Zweitligameister Hertha BSC oder den Berliner Nachbarn Union scheinen nicht recht zum jetzigen Untergang zu passen. Dass der VfL gegen Union Berlin etwa vier Tore in einem Spiel geschossen hat, wirkt aus heutiger Sicht wie ein Fußballwunder, denn ungefährlicher und ratloser als in den vergangenen Wochen hat man selten eine Osnabrücker Mannschaft nach vorn spielen sehen. Die Erfolgserlebnisse der Saison dürften die Ergebnisse von außerordentlichten Kraftakten gewesen sein, und wer einen Kraftakt braucht, um Union Berlin zu schlagen, der bekommt ein Problem.
Bemerkenswert gestern war, wieder einmal, das Publikum. Es gab so gut wie keine Pfiffe. Das ist andernorts schwer vorstellbar, und es war auch in Osnabrück schon anders, aber diesem Team war anzusehen, dass es an seine Grenzen gegangen ist. Beinahe wäre der VfL sogar mit dem bläuesten vorstellbaren Augen davon gekommen und hätte sich in der 2. Bundesliga neu sortieren können, doch Dynamo Dresden musste nicht einmal großartigen Fußball spielen, um diesen Traum zu zerstören. Im Gegenteil: Zwischenzeitlich schien es das Beste, wenn künftig beide Mannschaften in der 3. Liga spielten.
Was bleibt, ist ein einigermaßen ramponierter Sportdirektor Lothar Gans. Ihm ist es nicht gelungen, gemeinsam mit Trainer Karsten Baumann eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen; und nach der Baumann-Entlassung hat er das Team mutig, vermutlich gar übermütig, in eine fragwürdige interne Interimslösung gewunden, nach der zwei völlig zweitliga-unerfahrende Übungsleiter den Karren aus dem Dreck ziehen sollten - zu jener Zeit wohl sogar für einen Fachmann schon eine Herkulesaufgabe.
Wenn nun stimmt, was die gewöhnlich gut informierte Neue Osnabrücker Zeitung heute mutmaßt, dass noch keine konkreten Verhandlungen mit einem neuen Trainer geführt wurden, obwohl seit Wochen feststeht, dass Jo Enochs und Heiko Flottmann vernünftigerweise nicht weitermachen, dann muss man Gans tatsächlich in einer schweren Formkrise wähnen. Mit anderen Worten: So lange, wie man sich in Osnabrück auf den heutigen Tag hat vorbereiten können, müsste eigentlich umgehend ein neuer Trainer mit Plan und Perspektive vorgestellt werden können.
Ein fußballerischer Plan fehlt dem VfL länger schon. In der vergangenen Aufstiegs-Saison ließ sich das noch mit Routine kaschieren. In diesem Jahr flogen Trainer, Team und Manager auf. Was man den Mannschaften von Pele Wollitz immer zugute halten konnte - sie wussten, wenn auch die Mittel oft fehlten, immerhin, welche Art Fußball sie spielen wollten -, stagniert beim VfL seit Monaten. Daran müssen die Verantwortlichen dringend arbeiten.
Dass nur sechs Spieler des aktuellen Kaders auch einen gültigen Vertrag für die dritte Liga haben, ist dabei eher Segen als Fluch. Denn wenn der VfL wieder attraktiven Tempofußball spielen will, dürften Akteure wie Schmidt, Kotuljac, Barletta oder Diabang dazu wohl wenig beitragen können. Es reicht schon, dass einer wie Jan Tauer womöglich weiter mitmachen wird, der die fußballerischen Fertigkeiten eines 80er-Jahre-Verteidigers nachträglich adelt.
Nun muss es voran gehen, denn wer seit 2001 vier Mal abgestiegen ist, für den geht die Welt nicht unter. Auch was die finanzielle Situation des Vereins angeht, gibt es nicht nur negative Nachrichten: Wer mit erbärmlichen 31 Punkten am Saisonende noch ein ausverkauftes Stadion als Zusatzeinnahme verbuchen kann, verdient mehr, als ihm eigentlich zusteht. Und als Drittligist verspricht der DFB-Pokal garantierte Heimspiele gegen bestenfalls prominente Gegner.
"Ist doch eigentlich besser", sagte gestern jemand in Osnabrück, "man leidet oder freut sich mit dem VfL, wo es jedes Jahr um alles geht, als zum Beispiel Fan von Alemannia Aachen zu sein. Da wirst du jedes Jahr Achter."
Montag, 23. Mai 2011
klassenerhalt perfekt!
Peu à peu entweicht der Druck dem Kessel. Der VfL Osnabrück kann sein entscheidendes Relegationsspiel gegen Dynamo Dresden immer entspannter angehen. Der wichtigste Klassenerhalt ist nämlich bereits in trockenen Tüchern. In der VftabelLe (rechts auf dieser Seite) ist Osnabrück dem Abstieg doch noch souverän entkommen.
Die VftabelLe sortiert bekanntermaßen die stärkste Liga der Welt. Spielberechtigt sind folglich ausschließlich VfLs. Dank eines komplizierten Zählverfahrens (Punktestand dividiert durch absolvierte Spiele) entsteht im Ergebnis ein transparenter Leistungsüberblick.
Zuletzt hatten wir - nicht zum ersten Mal - um dringende Hilfe gebeten. Aus eigener Kraft konnte sich Osnabrück nicht mehr von den Abstiegsrängen loseisen, und selbst Gladbach drohte, trotz beispielloser Erfolgsserie noch in die Bedeutungslosigkeit anzurutschen: Eine zweite VfLiga gibt es schließlich nicht. Es galt deshalb, Desaster-VfLs zu finden, die aktuell an einem regelmäßigen Spielbetrieb teilnehmen und sich verlässlich in den Tabellenkeller einsortieren lassen.
Dank unseres treuen Lesers Volker ist das gelungen. "Da ich zwei Abstiege für den VfL Osnabrück in so kurzer Zeit nicht ertragen könnte", schreibt er, "habe ich mich auf die Suche nach weiteren Kandidaten gemacht".
Fündig wurde er in der Landesliga Braunschweig (VfL Oker) und in der Wernesgrüner Sachsenliga (VfL Pirna-Copitz). Beide spielen in dieser Saison so erbärmlich, dass Osnabrück und Gladbach trotz noch laufenden Spielbetriebs in den unteren Klassen keine Gefahr mehr droht.
Oker und Pirna-Copitz sind damit herzlich willkommen als echte Retter in der Not! Aber die beiden Klubs müssen sich nicht völlig ohne Gegenleistung aufreiben: Ihnen wird die unzweifelhaft große Ehre zuteil, immerhin ein paar Wochen unter den ganz Großen mitgemischt zu haben!
Der Klassenerhalt in der VftabelLe ist damit perfekt, das größte Desaster ist schon einmal abgewandt. "Den anderen Abstieg", schreibt Volker, "kann leider nur noch der Fußballgott verhindern!" Dazu dann morgen mehr.
Nachtrag: Selbstverständlich suchen wir bald auch wieder Aufsteiger. Marcus vom sympathischen Bochum-Blog "18:48" fragt schon frühzeitig und vor der Niederlage am Mittwoch: "Darf denn der VfL Bochum wieder in die VftabelLe???" Selbstverständlich. Wer so freundlich fragt! Nach dem bitteren Abstieg im vergangenen Jahr ist Bochum in der neuen Saison wieder dabei. Versprochen!
Die VftabelLe sortiert bekanntermaßen die stärkste Liga der Welt. Spielberechtigt sind folglich ausschließlich VfLs. Dank eines komplizierten Zählverfahrens (Punktestand dividiert durch absolvierte Spiele) entsteht im Ergebnis ein transparenter Leistungsüberblick.
Zuletzt hatten wir - nicht zum ersten Mal - um dringende Hilfe gebeten. Aus eigener Kraft konnte sich Osnabrück nicht mehr von den Abstiegsrängen loseisen, und selbst Gladbach drohte, trotz beispielloser Erfolgsserie noch in die Bedeutungslosigkeit anzurutschen: Eine zweite VfLiga gibt es schließlich nicht. Es galt deshalb, Desaster-VfLs zu finden, die aktuell an einem regelmäßigen Spielbetrieb teilnehmen und sich verlässlich in den Tabellenkeller einsortieren lassen.
Dank unseres treuen Lesers Volker ist das gelungen. "Da ich zwei Abstiege für den VfL Osnabrück in so kurzer Zeit nicht ertragen könnte", schreibt er, "habe ich mich auf die Suche nach weiteren Kandidaten gemacht".
Fündig wurde er in der Landesliga Braunschweig (VfL Oker) und in der Wernesgrüner Sachsenliga (VfL Pirna-Copitz). Beide spielen in dieser Saison so erbärmlich, dass Osnabrück und Gladbach trotz noch laufenden Spielbetriebs in den unteren Klassen keine Gefahr mehr droht.
Oker und Pirna-Copitz sind damit herzlich willkommen als echte Retter in der Not! Aber die beiden Klubs müssen sich nicht völlig ohne Gegenleistung aufreiben: Ihnen wird die unzweifelhaft große Ehre zuteil, immerhin ein paar Wochen unter den ganz Großen mitgemischt zu haben!
Der Klassenerhalt in der VftabelLe ist damit perfekt, das größte Desaster ist schon einmal abgewandt. "Den anderen Abstieg", schreibt Volker, "kann leider nur noch der Fußballgott verhindern!" Dazu dann morgen mehr.
Nachtrag: Selbstverständlich suchen wir bald auch wieder Aufsteiger. Marcus vom sympathischen Bochum-Blog "18:48" fragt schon frühzeitig und vor der Niederlage am Mittwoch: "Darf denn der VfL Bochum wieder in die VftabelLe???" Selbstverständlich. Wer so freundlich fragt! Nach dem bitteren Abstieg im vergangenen Jahr ist Bochum in der neuen Saison wieder dabei. Versprochen!
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kurz bemerkt: spielort bochum
Übrigens, das zweite Relegationsspiel der Borussia steigt am Mittwoch im Ruhrstadion in Bochum. Alles 'Zeter und Mordio' hilft nichts, ein zweites Heimspiel im Borussiapark ist ausgeschlossen. Gestern Abend noch hatte ich es ein letztes Mal versucht. In einer Mischung aus Hochmut und Leidenschaft bat ich bei der Borussia-Geschäftsstelle kurzerhand um zwei Pressetickets für das Rückspiel gegen Bochum. Das war immerhin gut gemeint. Doch eine freundliche Mitarbeiterin aus der Gladbacher Pressestelle meldete sich gleich heute Morgen mit der nachsichtigen Bemerkung, ich hätte meinen Fehler sicher schon bemerkt, das Spiel finde in Bochum statt. So einfach ist es wohl. Ein Jammer.
Freitag, 20. Mai 2011
klassenerhalt für alle!
Der erste Streich ist ja schon mal ganz gut gelungen. Ein schönerer Sieg gegen Friedhelm Funkels Bochumer als das 1:0 in der 93. Minute ist schwer vorstellbar. Der Jubel war dementsprechend ausgelassen, und ohne Scheu gestehen wir gerne zu, dass Bochum phasenweise erstklassig gespielt hat. Voraussichtlich dürfen sie das nun ein weiteres Jahr in der zweiten Liga tun. So weit, so gut.
Am Abend greift dann der zweite ordentliche VfL ins Rettungsrennen ein. Osnabrück müsste in Dresden mindestens ein Tor mehr schießen, als es den Lila-Weißen bei ihrem ersten Relegationsversuch gelungen ist. Seinerzeit verlor die Mannschaft von Pele Wollitz 0:1 in Paderborn und stolperte damit vor dem Rückspiel in eine noch deprimiertere Lage; dabei war das Team vorher schon mehr als entzweit und verunsichert gewesen.
Die gute Nachricht ist, dass die aktuelle Mannschaft von Karsten Baumann, der bekanntlich seit einigen Wochen nicht mehr ihr Trainer sein darf, etwas anderes ausstrahlt: Untersützt von der Zuversicht tausender Fans wirkt Osnabrück zwar angespannt, doch auch gestärkt für die Mission Klassenerhalt.
Beim Gegner aus Dresden ist angeblich nicht nur die sportliche, sondern erst recht die finanzielle Situation angespannt. Praktischerweise püntklich vor den Relegationsspielen ist bekannt geworden, dass der Verein angeblich um die Existenz kämpfe und deshalb dringend aufsteigen müsse. Scheitern die Dresdner, müssten sie beim DFB bis zum 1. Juni Bürgschaften von etwas mehr als zwei Millionen Euro nachweisen, um eine Lizenz für die kommende Drittligasaison zu erhalten. "Das ist eine Herkulesaufgabe. Wenn die Stadt uns keine Unterstützung gibt, dann ist die Situation aussichtslos", erklärte Dresdens Geschäftsführer Volker Oppitz dramatisch.
Doch die großen Sorge um Dynamo scheint voreilig. Denn Dresden ist eine reiche Stadt und könnte sich wohl ohne übergroße Not leisten, dem örtlichen Fußballklub unter die Arme zu greifen. Kommunen sind zwar nie besonders üppig bei Kasse, aber Sachsens Hauptstadt steht vergleichsweise glänzend da. Die Gesamtverschuldung der Stadt, meldet das statistische Landesamt, beläuft sich 'nur' auf gut 51 Millionen Euro. Je Einwohner sind das überschaubare 98 Euro. Zum Vergleich: Dresdens sächsische Schwestermetropole Leipzig bürdet jedem seiner Einwohner öffentliche Schulden von stattlichen 1.410 Euro auf.
Und im Falle einer möglichen Dynamo-Hilfe ginge es nicht einmal um neue Schulden, sondern um Bürgschaften. Die bisherige Höhe der Bürgschaften und der so genannten Gewährverträge - die Stadt trägt das Risiko für bestimmte Projekte - in Dresden beläuft sich bereits auf knapp 594 Millionen Euro. Es dürfte nicht zu sehr schmerzen, wenn noch zwei Millionen dazu kommen.
Sollte die Bürgschaft schließlich doch fällig werden und müsste also tatsächlich der Steuerzahler einspringen, dann bedeutete das eine zusätzliche Verschuldung pro Einwohner von 3,85 Euro. Bekanntlich unterstützen die Dresdner ihre SG Dynamo fanatisch und großzügig. Man wird sich also auch einen Osnabrücker Sieg leisten können.
Am Abend greift dann der zweite ordentliche VfL ins Rettungsrennen ein. Osnabrück müsste in Dresden mindestens ein Tor mehr schießen, als es den Lila-Weißen bei ihrem ersten Relegationsversuch gelungen ist. Seinerzeit verlor die Mannschaft von Pele Wollitz 0:1 in Paderborn und stolperte damit vor dem Rückspiel in eine noch deprimiertere Lage; dabei war das Team vorher schon mehr als entzweit und verunsichert gewesen.
Die gute Nachricht ist, dass die aktuelle Mannschaft von Karsten Baumann, der bekanntlich seit einigen Wochen nicht mehr ihr Trainer sein darf, etwas anderes ausstrahlt: Untersützt von der Zuversicht tausender Fans wirkt Osnabrück zwar angespannt, doch auch gestärkt für die Mission Klassenerhalt.
Beim Gegner aus Dresden ist angeblich nicht nur die sportliche, sondern erst recht die finanzielle Situation angespannt. Praktischerweise püntklich vor den Relegationsspielen ist bekannt geworden, dass der Verein angeblich um die Existenz kämpfe und deshalb dringend aufsteigen müsse. Scheitern die Dresdner, müssten sie beim DFB bis zum 1. Juni Bürgschaften von etwas mehr als zwei Millionen Euro nachweisen, um eine Lizenz für die kommende Drittligasaison zu erhalten. "Das ist eine Herkulesaufgabe. Wenn die Stadt uns keine Unterstützung gibt, dann ist die Situation aussichtslos", erklärte Dresdens Geschäftsführer Volker Oppitz dramatisch.
Doch die großen Sorge um Dynamo scheint voreilig. Denn Dresden ist eine reiche Stadt und könnte sich wohl ohne übergroße Not leisten, dem örtlichen Fußballklub unter die Arme zu greifen. Kommunen sind zwar nie besonders üppig bei Kasse, aber Sachsens Hauptstadt steht vergleichsweise glänzend da. Die Gesamtverschuldung der Stadt, meldet das statistische Landesamt, beläuft sich 'nur' auf gut 51 Millionen Euro. Je Einwohner sind das überschaubare 98 Euro. Zum Vergleich: Dresdens sächsische Schwestermetropole Leipzig bürdet jedem seiner Einwohner öffentliche Schulden von stattlichen 1.410 Euro auf.
Und im Falle einer möglichen Dynamo-Hilfe ginge es nicht einmal um neue Schulden, sondern um Bürgschaften. Die bisherige Höhe der Bürgschaften und der so genannten Gewährverträge - die Stadt trägt das Risiko für bestimmte Projekte - in Dresden beläuft sich bereits auf knapp 594 Millionen Euro. Es dürfte nicht zu sehr schmerzen, wenn noch zwei Millionen dazu kommen.
Sollte die Bürgschaft schließlich doch fällig werden und müsste also tatsächlich der Steuerzahler einspringen, dann bedeutete das eine zusätzliche Verschuldung pro Einwohner von 3,85 Euro. Bekanntlich unterstützen die Dresdner ihre SG Dynamo fanatisch und großzügig. Man wird sich also auch einen Osnabrücker Sieg leisten können.
Mittwoch, 18. Mai 2011
relegation
Ganz Fußballdeutschland freut sich, dass ihm die beiden VfLs noch eine Woche länger erhalten bleiben, bevor die große Sommerdepression von ihm Besitz nimmt. Insgesamt gehen sogar drei VfLs in der Relegation zu Werke.
Gladbach kämpft im kleinen VfduelL dafür, dass das große VfduelL nicht schon kommende Saison ein Relaunch erfährt, sondern erst später, viel später. Und Osnabrück muss verhindern, dass im Dresdner Glücksgas-Stadion mittelfristig Europapokalspiele etwa gegen den Łódzki KS aus Polen stattfinden.
"Wenn nicht die unsägliche Relegation eingeführt worden wäre", sagte jüngst Bochum-Trainer Friedhelm Funkel, "wären wir jetzt schon aufgestiegen". Nun muss er sich also noch ein weiteres Jahr gedulden.
Welcher Dummbart wird denn diesen wunderbaren, spannenden, mitreißenden Relegationsmodus kritisieren?
Gladbach kämpft im kleinen VfduelL dafür, dass das große VfduelL nicht schon kommende Saison ein Relaunch erfährt, sondern erst später, viel später. Und Osnabrück muss verhindern, dass im Dresdner Glücksgas-Stadion mittelfristig Europapokalspiele etwa gegen den Łódzki KS aus Polen stattfinden.
"Wenn nicht die unsägliche Relegation eingeführt worden wäre", sagte jüngst Bochum-Trainer Friedhelm Funkel, "wären wir jetzt schon aufgestiegen". Nun muss er sich also noch ein weiteres Jahr gedulden.
Welcher Dummbart wird denn diesen wunderbaren, spannenden, mitreißenden Relegationsmodus kritisieren?
Mittwoch, 4. Mai 2011
vflooser
Ohne Rücksicht und mit klarem Blick auf das, was unabwendbar scheint, haben wir unsere VftabelLe aktualisiert (rechts auf dieser Seite). Zugegeben, das hatten wir viele Wochen nicht über's Herz gebracht.
Die VftabelLe sortiert die Crème de la Crème des Fußballsports. Spielberichtigt sind ausschließlich VfLs, es handelt sich also automatisch um die beste Liga der Welt. Die Rangliste ermittelt sich nach einem äußerst komplizierten Zählverfahren, an dessen Ende die gewonnenen Punkte durch die absolvierten Ligaspiele einer Saison dividiert werden.
Derzeit kämpfen noch vier Mannschaften um die Krone, den einzig echten Weltpokal, wie es vor ihnen schon viele andere VfLs getan haben. Manche sind längst wieder abgestiegen. Über die Jahre mussten auch Traditions-VfLs wie Bochum, Nürnberg oder der zweimalige Meister Herzberg den Gang in die Bedeutungslosigkeit antreten, heuer kämpft der nächste ehemalige Champion Sassenberg nahezu aussichtslos auf dem letzten Tabellenplatz.
Das allein wäre nicht allzu schlimm, darbte nicht auch Osnabrück perspektivlos im Elend. Und selbst Galdbach thront nur dank des besseren West-Ost-Verhältnisses über Halle 96. Im Klartext: Der freie Fall ins Nichts droht, eine zweite VfLiga gibt es nicht.
Was es jetzt - erneut, zum wiederholten Male - braucht, sind Desaster-VfLs, die an einem regulären Spielbetrieb teilnehmen und noch schlechter kicken als Osnabrück und Gladbach. Der Fußballgott hat unserer Bitte entsprochen, die VftabelLe noch ganz kurzftistig um zwei VfLooser ergänzen zu dürfen, wenn dadurch der Klassenerhalt der beiden wichtigsten VfLs garantiert würde. Vorschläge für adäquate Absteiger bitte ohne große Skrupel an vftabelle@vflog.de.
Die VftabelLe sortiert die Crème de la Crème des Fußballsports. Spielberichtigt sind ausschließlich VfLs, es handelt sich also automatisch um die beste Liga der Welt. Die Rangliste ermittelt sich nach einem äußerst komplizierten Zählverfahren, an dessen Ende die gewonnenen Punkte durch die absolvierten Ligaspiele einer Saison dividiert werden.
Derzeit kämpfen noch vier Mannschaften um die Krone, den einzig echten Weltpokal, wie es vor ihnen schon viele andere VfLs getan haben. Manche sind längst wieder abgestiegen. Über die Jahre mussten auch Traditions-VfLs wie Bochum, Nürnberg oder der zweimalige Meister Herzberg den Gang in die Bedeutungslosigkeit antreten, heuer kämpft der nächste ehemalige Champion Sassenberg nahezu aussichtslos auf dem letzten Tabellenplatz.
Das allein wäre nicht allzu schlimm, darbte nicht auch Osnabrück perspektivlos im Elend. Und selbst Galdbach thront nur dank des besseren West-Ost-Verhältnisses über Halle 96. Im Klartext: Der freie Fall ins Nichts droht, eine zweite VfLiga gibt es nicht.
Was es jetzt - erneut, zum wiederholten Male - braucht, sind Desaster-VfLs, die an einem regulären Spielbetrieb teilnehmen und noch schlechter kicken als Osnabrück und Gladbach. Der Fußballgott hat unserer Bitte entsprochen, die VftabelLe noch ganz kurzftistig um zwei VfLooser ergänzen zu dürfen, wenn dadurch der Klassenerhalt der beiden wichtigsten VfLs garantiert würde. Vorschläge für adäquate Absteiger bitte ohne große Skrupel an vftabelle@vflog.de.
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Dienstag, 3. Mai 2011
tiger und bettvorleger
Wenn derzeit in und um Mönchengladbach vom "Modell Allofs" oder auch vom "Modell Hoeneß" die Rede ist, dann sprechen Vertreter der selbsternannten "Initiative Borussia". Sie wollen suggerieren, dass sie den VfL zu einer langfristigen und nachhaltigen Strategie verhelfen können, die zu Erfolgen wie in München führt und zu vielen Sympathien wie in Bremen. Das ist natürlich Blödsinn. Am Niederrhein hat es in der Vergangenheit bereits eine Reihe Versuche gegeben, sich an Modellen wie Bremen oder München zu orientieren, die sich auf die Kompetenz alter Idole verlassen. Zuletzt war dies das Modell Frontzeck, das grandios gescheitert ist, was nach wenigen Wochen Favre selbst die meisten der Hardcore-Michi-Nostalgiker zugestehen. Doch auch mit den Modellen Köppel, Fach, Lienen oder Meier fuhr Borussia in der Vergangenheit nicht gut. Ja selbst das Modell Heynckes, das mittlerweile in Leverkusen und München große Nachfrage erzeugt hat, ist in Gladbach nur von kurzer Dauer gewesen.
Ganz unabhängig von Personen lässt sich als Fohlenfan daher mit Recht die Frage stellen: Ist es klug, Personen wegen ihrer Verdienste aus der Vergangenheit in Gladbach heute in verantwortliche Positionen zu hieven? Zweifel sind erlaubt. Wenn man sich nun die konkreten Protagonisten der Initiative Borussia ansieht, wird aus Zweifeln beinahe Erheiterung, wäre der Wahnsinn nicht offenbar Ernst gemeint. Ausgerechnet Stefan Effenberg, dessen fußballerisches Genie noch nie außerhalb eines Fußballfeldes aufgeblitzt wäre, soll Borussia reformieren? Ausgerechnet Horst Köppel, schon vor 5 Jahren als "Opa" und Mann der Vergangenheit verspottet, soll Gladbach als Präsident in die Zukunft führen? Das Sprichwort vom Bock und dem Gärtner drängt sich auf. Hier wollen offenbar einstige Helden ihren heutigen Eitelkeiten frönen und den Traditionsverein Mönchengladbach, dem sie mehr verdanken als umgekehrt, dafür missbrauchen. Das ist dann schon nicht mehr lustig, sondern unanständig.
Es beruhigt, dass das Echo der Fans gegenüber diesem durchsichtigen Ansinnen in weiten Teilen negativ ist -- was angesichts der im Abstiegskampf hochkochenden Emotionen und der unbestrittenen vergangenen Verdienste von Effenberg und Köppel aus Spielerzeiten keineswegs selbstverständlich war. Keine Frage, in Gladbach ist in den vergangenen Jahren vieles schief gelaufen. Der Ruf nach Reformen ist vor diesem Hintergrund mehr als verständlich und berechtigt. Die derzeitige Leitung sollte sich selbstkritisch fragen, wo in der Vergangenheit Fehler geschehen sind, und sie muss sich kritische Fragen von den Mitgliedern und Fans gefallen lassen. Dazu gehört auch die Frage, ob im Verein an entscheidenden Stellen die Positionen bestmöglich besetzt sind, ob dort, wo es nötig ist, Fußballsachverstand und Managementkompetenzen adäquat gepaart sind. Wenn die heutige Führung in der Lage ist, diese Fragen befriedigend zu beantworten und womöglich eigene, auch personelle Antworten findet, wäre dies eine gute und notwendige Entwicklung. Wenn sie dies nicht tut, wird es effektive Gegeninitiativen geben müssen. Effenberg und Köppel können für eine ernstzunehmende Reforminitiative keine glaubwürdigen Frontmänner sein. Zusätzlich bedrohlich wirkt die heimliche Hauptfigur der Initiative, Norbert Kox, von dem bisher vor allem bekannt ist, dass er die Statuten des Vereins so umbauen will, dass Anteile des Vereins verkauft werden können. Die sportliche Diskussion scheint da nur vorgeschoben. Nicht wenige Fans befürchten, dass Kox in Effenberg einen populären nützlichen Idioten gefunden hat, der mit lauter Stimme die Bökelberger Traditionalisten bedient, während Kox im Kleingedruckten der Vereinssatzungen eine Revolution des Sportkapitalismus vorbereitet.
Mit der Verpflichtung von Lucien Favre haben die aktuell verantwortlichen Personen sich selbst einen großen Gefallen getan. Seine Berufung symbolisiert nicht nur sportliche Kompetenz, sie symbolisiert auch die Botschaft: "Wir haben verstanden." In ihm hat Gladbach endlich einen Trainer gewonnen, der die Sehnsucht nach einer langfristigen, strategischen Entwicklung menschlich, fachlich, intellektuell und kommunikativ befriedigen kann. Er kann mit Borussia den Anschluss an den Fußball des 21. Jahrhunderts schaffen, der sich nicht mit Namen wie Köppel oder Effenberg verbindet, sondern mit dem durchdachten Fußball für den Namen wie Klopp, Rangnick oder Löw stehen. Hoffen wir, dass Favre die Gelegenheit bekommt, seine Philosophie langfristig im Verein zu verankern, notfalls auch zunächst in der 2. Liga. Dies muss Vorrang haben vor einer forcierten Umstrukturierung des Vereins, die sich pseudo-demokratisch gibt, aber nicht einmal Kernaspekte ihres Reformvorhabens jenseits von Worthülsen benennen kann.
Gelingt der Klassenerhalt, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die nötige 2/3-Mehrheit auf der Hauptversammlung des Vereins ohnehin nicht finden wird angesichts einer dann neu gewonnen Zuversicht in die Zukunft von Borussia. Muss Gladbach doch absteigen, ist diesem, unserem Traditionsverein nur zu wünschen, dass die Mitglieder und Fans nicht im Affekt Geister rufen, die sie dann nicht mehr loswerden, und die dem Verein sehr viel mehr schaden können, als es ein Jahr in der 2. Liga tun würde, so bitter diese Perspektive schon ist.
Ganz unabhängig von Personen lässt sich als Fohlenfan daher mit Recht die Frage stellen: Ist es klug, Personen wegen ihrer Verdienste aus der Vergangenheit in Gladbach heute in verantwortliche Positionen zu hieven? Zweifel sind erlaubt. Wenn man sich nun die konkreten Protagonisten der Initiative Borussia ansieht, wird aus Zweifeln beinahe Erheiterung, wäre der Wahnsinn nicht offenbar Ernst gemeint. Ausgerechnet Stefan Effenberg, dessen fußballerisches Genie noch nie außerhalb eines Fußballfeldes aufgeblitzt wäre, soll Borussia reformieren? Ausgerechnet Horst Köppel, schon vor 5 Jahren als "Opa" und Mann der Vergangenheit verspottet, soll Gladbach als Präsident in die Zukunft führen? Das Sprichwort vom Bock und dem Gärtner drängt sich auf. Hier wollen offenbar einstige Helden ihren heutigen Eitelkeiten frönen und den Traditionsverein Mönchengladbach, dem sie mehr verdanken als umgekehrt, dafür missbrauchen. Das ist dann schon nicht mehr lustig, sondern unanständig.
Es beruhigt, dass das Echo der Fans gegenüber diesem durchsichtigen Ansinnen in weiten Teilen negativ ist -- was angesichts der im Abstiegskampf hochkochenden Emotionen und der unbestrittenen vergangenen Verdienste von Effenberg und Köppel aus Spielerzeiten keineswegs selbstverständlich war. Keine Frage, in Gladbach ist in den vergangenen Jahren vieles schief gelaufen. Der Ruf nach Reformen ist vor diesem Hintergrund mehr als verständlich und berechtigt. Die derzeitige Leitung sollte sich selbstkritisch fragen, wo in der Vergangenheit Fehler geschehen sind, und sie muss sich kritische Fragen von den Mitgliedern und Fans gefallen lassen. Dazu gehört auch die Frage, ob im Verein an entscheidenden Stellen die Positionen bestmöglich besetzt sind, ob dort, wo es nötig ist, Fußballsachverstand und Managementkompetenzen adäquat gepaart sind. Wenn die heutige Führung in der Lage ist, diese Fragen befriedigend zu beantworten und womöglich eigene, auch personelle Antworten findet, wäre dies eine gute und notwendige Entwicklung. Wenn sie dies nicht tut, wird es effektive Gegeninitiativen geben müssen. Effenberg und Köppel können für eine ernstzunehmende Reforminitiative keine glaubwürdigen Frontmänner sein. Zusätzlich bedrohlich wirkt die heimliche Hauptfigur der Initiative, Norbert Kox, von dem bisher vor allem bekannt ist, dass er die Statuten des Vereins so umbauen will, dass Anteile des Vereins verkauft werden können. Die sportliche Diskussion scheint da nur vorgeschoben. Nicht wenige Fans befürchten, dass Kox in Effenberg einen populären nützlichen Idioten gefunden hat, der mit lauter Stimme die Bökelberger Traditionalisten bedient, während Kox im Kleingedruckten der Vereinssatzungen eine Revolution des Sportkapitalismus vorbereitet.
Mit der Verpflichtung von Lucien Favre haben die aktuell verantwortlichen Personen sich selbst einen großen Gefallen getan. Seine Berufung symbolisiert nicht nur sportliche Kompetenz, sie symbolisiert auch die Botschaft: "Wir haben verstanden." In ihm hat Gladbach endlich einen Trainer gewonnen, der die Sehnsucht nach einer langfristigen, strategischen Entwicklung menschlich, fachlich, intellektuell und kommunikativ befriedigen kann. Er kann mit Borussia den Anschluss an den Fußball des 21. Jahrhunderts schaffen, der sich nicht mit Namen wie Köppel oder Effenberg verbindet, sondern mit dem durchdachten Fußball für den Namen wie Klopp, Rangnick oder Löw stehen. Hoffen wir, dass Favre die Gelegenheit bekommt, seine Philosophie langfristig im Verein zu verankern, notfalls auch zunächst in der 2. Liga. Dies muss Vorrang haben vor einer forcierten Umstrukturierung des Vereins, die sich pseudo-demokratisch gibt, aber nicht einmal Kernaspekte ihres Reformvorhabens jenseits von Worthülsen benennen kann.
Gelingt der Klassenerhalt, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die nötige 2/3-Mehrheit auf der Hauptversammlung des Vereins ohnehin nicht finden wird angesichts einer dann neu gewonnen Zuversicht in die Zukunft von Borussia. Muss Gladbach doch absteigen, ist diesem, unserem Traditionsverein nur zu wünschen, dass die Mitglieder und Fans nicht im Affekt Geister rufen, die sie dann nicht mehr loswerden, und die dem Verein sehr viel mehr schaden können, als es ein Jahr in der 2. Liga tun würde, so bitter diese Perspektive schon ist.
Montag, 2. Mai 2011
in osna nichts neues
Das Schöne dieser betrüblichen Tage ist ja, dass - mal abgesehen von mir nichts dir nichts erschossenen Terroristen - nichts Weltbewegendes passiert. Entsprechend darf unser beschaulicher Familienbog, jedenfalls was die so genannten Aktivitäten des VfL Osnabrück angeht, ruhig mal eine Zeitlang beredt schweigen. Zu sagen gäbe es schließlich nur etwas, würde auch Fußball gespielt, und daran scheitert der VfL bekanntlich schon seit Wochen. Warum also müde Worte vergeuden über jämmerliche Vorstellungen gegen Paderborn, Berlin oder Bielefeld?
Während sich unsereins also eine Zeitlang im Skiurlaub in den sommerlich warmen und doch weißen italienischen Alpen rumtrieb, dürfte kein Leser etwas vermisst haben. Einzig schade ist, dass die wunderbare Posse um die mutmaßlich alkoholisiert zum Training erschienenen Spieler Lindemann und Schöneberg nicht den breiten Niederschlag auf diesen Seiten fand, die sie verdient hätte. Denn wo, wenn nicht hier, hätte dieser Vorfall die beiden zu echten Helden desAbstiegs Klassenerhalts gemacht? Wer offenkundig alkoholbedingt nicht mehr im Stande ist, unfallfrei mit dem Fahrrad um den Osnabrücker Rubbenbruchsee zu fahren, der weiß, was eine gute Schlagseitezeile braucht.
Doch der VfL hat die beiden Slapstiker nun frislos entlassen, Lindemann und Schöneberg wollen Kündigungsschutzklage einreichen. Das verspricht doch noch einige unterhaltsame Episoden, nach denen wir auf dem Spielfeld lange schon lechzen und für die wir nun eben andernorts dankbar sind.
Dazwischen kommt Sonntagnachmittag nur das so genannte Fußballspiel gegen Bochum. Aber anschließend ist sicher wieder ordentlich was los in Osnabrück.
Während sich unsereins also eine Zeitlang im Skiurlaub in den sommerlich warmen und doch weißen italienischen Alpen rumtrieb, dürfte kein Leser etwas vermisst haben. Einzig schade ist, dass die wunderbare Posse um die mutmaßlich alkoholisiert zum Training erschienenen Spieler Lindemann und Schöneberg nicht den breiten Niederschlag auf diesen Seiten fand, die sie verdient hätte. Denn wo, wenn nicht hier, hätte dieser Vorfall die beiden zu echten Helden des
Doch der VfL hat die beiden Slapstiker nun frislos entlassen, Lindemann und Schöneberg wollen Kündigungsschutzklage einreichen. Das verspricht doch noch einige unterhaltsame Episoden, nach denen wir auf dem Spielfeld lange schon lechzen und für die wir nun eben andernorts dankbar sind.
Dazwischen kommt Sonntagnachmittag nur das so genannte Fußballspiel gegen Bochum. Aber anschließend ist sicher wieder ordentlich was los in Osnabrück.
Sonntag, 1. Mai 2011
favre mal 10 - eine zwischenbilanz
Unsere treuen Leser haben Verständnis, dass wir auf diesem kleinen Familienblog nach dem Abgang von Michael Frontzeck in eine kleine Sinnkrise gestolpert sind. Etwa so, wie ein Demokrat in Amerika nach dem Sieg von Barack Obama gegen McCain. Das Böse war endlich abgewählt, die Hoffnung an der Macht, was soll da jemand schreiben, der sich über die Jahre vor allem an den Frustmodus an der Tastatur gewöhnt hatte.
Nach 10 Spielen unter Lucien Favre stellt sich die Lage jedoch anders dar als nach den ersten Monaten Obama: Die großen Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, und wir bekennen gerne: Wir sind immer noch ein bißchen verliebt in diesen sympathischen Mann mit dem feinen Akzent und dem großen Sachverstand. Sympathie alleine ist im Fußball natürlich nicht genug, doch auch die Zahlen sprechen für den Schweizer: Hätte mit Favre die Saison neu begonnen, stünde Borussia heute auf Platz 7. Mit 16 Punkten, 4 Heimsiegen und einem Auswärtssieg. Zur Erinnerung: Unter Frontzeck hatte Gladbach nach 22 Spieltagen -- mehr als doppelt so vielen Spielen -- ebenfalls 16 Punkte geholt, war Tabellenletzter, und hatte insgesamt keine fünf Siege erreicht. Das durchschnittliche Ergebnis eines Spiels unter Favre lautet 1,6 Punkte und 1,3:0,8 Tore. Für Frontzeck lautet die Bilanz dagegen verheerende 0,73 Punkte pro Spiel und 1,45:2,54 Tore. Schon die nackten Zahlen sprechen dafür, dass die Trennung von Frontzeck richtig (wenngleich zu spät) und sich die Verpflichtung von dem Strategen Favre, dem viele kurzfristige Erfolge nicht zugetraut hatten, bewährt hat.
Zuletzt war der VfL kaum wiederzuerkennen, wenn man noch die letzten Kicks unter Frontzeck im Kopf hatte: Nicht, weil die Mannschaft auf einmal brasilianisch zauberte, sondern weil sie den neuen deutschen Meister daheim und den Tabellendritten auswärts mit engagiertem, kämpferischen Spiel und disziplinierter, leidenschaftlicher Abwehrleistung geschlagen haben.
Der Gedanke, dass dieser "Turnaround" unter Favre wahrscheinlich trotz allem nicht zum Klassenerhalt reichen könnte, ist besonders bitter. Doch wer die Fohlen in ihrer aktuellen Verfassung sieht, kann sich mit zwei Gedanken trösten: Dieser Mannschaft ist es zuzutrauen, tatsächlich ihre restlichen Spiele allesamt zu gewinnen und damit vielleicht den Wahrscheinlichkeiten eine Schnippe zu schlagen. Falls man doch wegen der Hypotheken der ersten Zweidrittel der Saison in Liga zwei absteigen, dann muss einem immerhin vor dem nächsten Jahr nicht bange sein. Bei Favre und seinem Team wäre das Projekt direkter Wiederaufstieg in guten Händen.
Und Effenberg? In diesem Beitrag voll Fröhlichkeit und Hoffnung wollen wir uns dazu nicht äußern. Morgen schalten wir wieder um in Frustmodus und nehmen uns des Bettvorlegers an, der einst ein Tiger war.
Nach 10 Spielen unter Lucien Favre stellt sich die Lage jedoch anders dar als nach den ersten Monaten Obama: Die großen Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, und wir bekennen gerne: Wir sind immer noch ein bißchen verliebt in diesen sympathischen Mann mit dem feinen Akzent und dem großen Sachverstand. Sympathie alleine ist im Fußball natürlich nicht genug, doch auch die Zahlen sprechen für den Schweizer: Hätte mit Favre die Saison neu begonnen, stünde Borussia heute auf Platz 7. Mit 16 Punkten, 4 Heimsiegen und einem Auswärtssieg. Zur Erinnerung: Unter Frontzeck hatte Gladbach nach 22 Spieltagen -- mehr als doppelt so vielen Spielen -- ebenfalls 16 Punkte geholt, war Tabellenletzter, und hatte insgesamt keine fünf Siege erreicht. Das durchschnittliche Ergebnis eines Spiels unter Favre lautet 1,6 Punkte und 1,3:0,8 Tore. Für Frontzeck lautet die Bilanz dagegen verheerende 0,73 Punkte pro Spiel und 1,45:2,54 Tore. Schon die nackten Zahlen sprechen dafür, dass die Trennung von Frontzeck richtig (wenngleich zu spät) und sich die Verpflichtung von dem Strategen Favre, dem viele kurzfristige Erfolge nicht zugetraut hatten, bewährt hat.
Zuletzt war der VfL kaum wiederzuerkennen, wenn man noch die letzten Kicks unter Frontzeck im Kopf hatte: Nicht, weil die Mannschaft auf einmal brasilianisch zauberte, sondern weil sie den neuen deutschen Meister daheim und den Tabellendritten auswärts mit engagiertem, kämpferischen Spiel und disziplinierter, leidenschaftlicher Abwehrleistung geschlagen haben.
Der Gedanke, dass dieser "Turnaround" unter Favre wahrscheinlich trotz allem nicht zum Klassenerhalt reichen könnte, ist besonders bitter. Doch wer die Fohlen in ihrer aktuellen Verfassung sieht, kann sich mit zwei Gedanken trösten: Dieser Mannschaft ist es zuzutrauen, tatsächlich ihre restlichen Spiele allesamt zu gewinnen und damit vielleicht den Wahrscheinlichkeiten eine Schnippe zu schlagen. Falls man doch wegen der Hypotheken der ersten Zweidrittel der Saison in Liga zwei absteigen, dann muss einem immerhin vor dem nächsten Jahr nicht bange sein. Bei Favre und seinem Team wäre das Projekt direkter Wiederaufstieg in guten Händen.
Und Effenberg? In diesem Beitrag voll Fröhlichkeit und Hoffnung wollen wir uns dazu nicht äußern. Morgen schalten wir wieder um in Frustmodus und nehmen uns des Bettvorlegers an, der einst ein Tiger war.
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