Donnerstag, 10. November 2005

die zähmung des blicks

"Everybody wants to be the man at the top", singt Bruce Spingsteen, "aim your gun, son, and shoot your shot". Jeder möchte immer oben stehen. Viele sind davon überzeugt, dass sie das auch schaffen können. Unter die ersten Zwei kommen, aufsteigen in die Zweite Liga, im zweiten Versuch zurück ins Profi-Geschäft.

Manche werden enttäuscht. Ziel verfehlt, Schuss daneben. Es zerplatzen Träume, man findet sich nach nicht einmal der Hälfte der Spiele näher an einem Abstiegs- denn an einem Aufstiegsplatz. Der Blick in der Tabelle wandert nach oben, er stockt schon bei Platz Sieben. Fünf Plätze zu früh. Weiter nach oben geht's nicht. Weiter oben schmerzt jedes Blinzel, Jena und Hertha BSC verursachen Schmerzen, merkliche, in der Brust und im Rücken. Die Luft wird knapp, man atmet kurz. Oben wird der Blick zu einem tödlichen. Er muss stehen bleiben, ziemlich genau in der Mitte. Stillstand ist manchmal notwendig. Um sich wieder zu finden. Manchmal dauert das länger. Manchmal ist Stillstand, obwohl alles andere schon marschiert. Es fällt nicht schwer, den Blick dann abzuwenden. Ihn zu zähmen, will gelernt sein.

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