Freitag, 20. April 2007

watzlawick im abstiegskampf

Vor einigen Tagen ist Paul Watzlawick gestorben, ein Wissenschaftler mit der seltenen Gabe, Intelligenz, theoretische Komplexität so mit Humor verweben zu können, dass seine Bücher Bestseller wurden, weit über die Universitäten hinaus, ohne dabei selbst zum Populärwissenschaftler im schlechten Sinn zu werden. Watzlawick verdanken wir gute Argumente dafür, dass man auch ohne jahrelange Analysen der Kindheit Probleme in der Gegenwart erfolgreich lösen kann, ihm verdanken wir grundlegende theoretische Arbeiten zum Konstruktivismus und nicht zuletzt ein differenziertes Verständnis der menschlichen Kommunikation.

Sein wohl bekanntestes Buch ist die "Anleitung zum Unglücklichsein", in der er im besten Ratgeberstil Tips gibt, wie Menschen sich selbst quälen können. Denn wer will schon sein Leben genießen. Während Maik und ich uns regelmäßig in den hypochondrischen Übungen betätigen (ich sage nur: mouches volantes!, Tinnitus!), nennt Watzlawick noch eine andere sichere Strategie, die er als "Sei spontan!"-Paradoxie beschreibt. Auf Aufforderung spontan sein, das kann natürlich nicht gelingen. Dennoch muss man im Leben so manches Paradox aushalten. Für Gladbachfans kommen nun noch einige Spieltage, die entweder weiterhin desaströs verlaufen werden, oder gar verlogen Hoffnungen wecken könnten, die sich nicht mehr werden erfüllen lassen. Unser Rat: Sei gelassen!

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