Montag, 9. April 2007

die frau von herrn wollitz

Fünf Spiele ohne Sieg im März, eine leidenschaftslose, willenlose, satte Mannschaft nach dem 1:0-Sieg in Dresden - keiner ahnte es, doch das alles hatten wir ihr zu verdanken. Der Reihe nach.

Bei der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen Union freute sich Wollitz besonders darüber, dass seine jüngsten personellen Umstellungen so reife Früchte tragen. Zum Leidwesen besonders von Dave de Jong, aber auch von Oliver Beer spielt der VfL ja neuerdings hinten wieder so ähnlich wie zu Saisonbeginn: Neben Routinier Thomas Cichon steht Dominique Ndjeng in der Innenverteidigung. Daniel Flottmann überzeugt als sehr ballsicheres und zweikampfstarkes rechtes Glied in der Viererkette, Andreas Schäfer spielt mittlerweile auf der anderen Seite. Außerdem darf sich Peles Liebling Hendrik Großöhmichen immer öfter mit Alex Nouri auf der zentralen Mittelfeldposition abwechseln. Das ist ein kluger Schachzug, erstens weil es das Kreativspiel deutlich flexibler macht, wenn Nouri wieder einmal durch Sonderbewachung aus dem Spiel genommen wird, zweitens weil Großöhmichen die Aufgabe sehr stark löst - und sehr anders als Nouri.

So umgebaut, sagt Wollitz, sei die Mannschaft wieder "eine Einheit, was sie vorher definitiv nicht war." Das Tempo, mit der seine erste Elf Fußball spielt, sei für die Regionalliga mehr als akzeptabel. Er lobte, seine Jungs spielten wieder sehr, sehr aktiv und leidenschaftlich, und die Spieler hätten in den vergangenen Wochen gelernt, selbstkritisch auf die eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten zu blicken. Er wolle immer nur "ehrlichen Fußball sehen", und nach den Umstellungen im Team "passiert das auch jetzt". Überhaupt hätte er diese Schritte schon eher gehen sollen. "Ich hätte mir nicht so lang reinreden lassen sollen." Von wem, so eine schüchterne Nachfrage? "Von meiner Frau", antwortete Wollitz, der sich unbestätigten Gerüchten zufolge neuerdings auch eine Karriere im diplomatischen Dienst vorstellen kann. Gott sei Dank hat er sich nun erstmal von seiner Frau emanzipiert.

Übrigens: Dass Union-Trainer Christian Schreier seinem Kollegen schon zum Aufstieg gratuliert hat, steht morgen in der taz.

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