Freitag, 2. Mai 2008

lauterer wettbewerb

Man darf staunen über das Selbstverständnis des 1. FC Kaiserslautern. Alten, greisen Weltmeistern wollen wir nachsehen, wenn sie mit der Zeit an Zurechnungsfähigkeit einbüßen; so halten wir es mit Franz Beckenbauer immerhin auch seit ehedem. Aber Horst Eckel ist nur Symptom eines Übels, das große Teile von Kaiserslautern erfasst. Dieser Verein hält sich wirklich für eine nimmermüde Institution des deutschen Profifußballs. Doch: Es stirbt nichts, wenn Kaisersleutern in den Niederungen der Regionalliga versinkt, außer ein kleines Häuflein Pfälzer Fußballkultur, was bei Licht besehen ein erneutes Paradoxon ist. Auf was also könnten wir Menschen mit Geschmack leichter verzichten?

Wenn die aktuelle Tabelle auch die Abschlusstabelle wäre, hätte die Saison nicht wunderbarer zu Ende gehen können: Wegen eines kleinen Törchens müsste Lautern dann einem ordentlichen Klub in der 2. Bundesliga Platz machen. Doch es könnte anders kommen: Es wäre eine Ironie des bösen Schicksals (und insofern gar nicht einmal so unwahrscheinlich!), wenn Kaiserslautern aus der Koblenzer Misswirtschaft seinen Nutzen zöge und wegen des 8-Punkte-Abzugs der TuS die Klasse hielte. Rufen wir uns kurz ins Gedächtnis: Kaiserslautern war es, das seinerzeit wegen kruder finanzieller Verwicklungen einen Punktabzug eben nicht umgehend auferlegt bekam, sondern für die kommende Spielzeit; andernfalls wäre uns der Abstiegskmnapf mit den roten Teufeln in dieser Saison womöglich erspart geblieben, weil der Klub viel früher dort hinein gegangen wäre, wo er hingehört: In die Annalen. Wenn es schlecht läuft und der Fußballgott zu viel Kraft aufbringen muss für Aufstieg und Klassenerhalt der VfLs, dann dürfte Kaiserslautern wieder die Kurve kratzen. Damit es so nicht kommt, muss Mainz heute Abend sein Heimspiel gewinnen. "Für ein Rheinland ohne Pfalz", lautet ein beliebter Schlachtruf kluger Süddeutscher. Stimmen wir ein!

Osnabrück darf währenddessen seine Hausaufgaben nicht vergessen, allein es kämpft sich leichter, wenn man nicht nur für, sondern auch gegen etwas kämpft. Mit einem Sieg in Jena auch dem letzten greisen Pfälzer zu zeigen, wo der moderne Fußballhase lang läuft, dürfte Ansporn genug sein.
In Jena wird der VfL womöglich erstmals seit langer Zeit ohne Thommy Reichenberger in der Startelf beginnen; dass das gerade auswärts Sinn machen könnte, hatten wir schon vor einem guten halben Jahr erwogen. Stattdessen wird wohl Rouwen Hennings stürmen; der ist zwar kein alter Weltmeister, aber aktueller Nationalspieler, und dessen Knoten muss irgendwann auch einmal platzen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Stattdessen wird wohl Rouwen Hennings stürmen; der ist zwar kein alter Weltmeister, aber aktueller Nationalspieler, und dessen Knoten muss irgendwann auch einmal platzen.

Hat er leider wieder nicht!