Samstag, 9. September 2006

zwei königskinder

Jawoll. Mit dem fulminanten 3:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig ist dem VfL ein Paukenschlag gelungen. Genau diesen Lauf der Dinge hatten wir schon unmittelbar nach der Erstrunden-Auslosung vorhergesehen. Umso schöner, dass es wirklich so gekommen ist, und das sogar vor den Augen der neuen DFB-Doppelspitze: Bundes-Jogi und Bundes-Hansi waren auf der Suche nach einem versierten Stürmer zu Gast an der Bremer Brücke. Als letzte Amtshandlung hat Ex-DFB-Präsi Trollinger die beiden exklusiv für den VfLog verkabelt - mal wieder! Beide haben nichts gemerkt, sondern wähnten sich oben auf der Haupttribüne gut versteckt.

18:37 Uhr, Jogi (hat seinen Sitzplatz gefunden, zu sich selbst): Menschenskinder, da hat der Jürgen ausnahmsweise mal Recht gehabt. Wirklich schmuckes Kästchen, diese Neusser Brücke. Hätten die sich auch als Stadt-Wahrzeichen aussuchen können, statt ewig auf diesen Stadtmusikanten rumzureiten. Wo bleibt Hans-Dieter denn? Muss ihn anrufen!
Hansi: Flack... äh, Flick. Wer da?
Jogi: Hans-Dieter, du geiles Pferd. Wo steckst du?
Hansi: In Lotte.
Jogi: Erspar mir Einzelheiten, alter Schwerenöter. Ich dachte, mit deiner Frau ist wieder alles bueno?!
Hansi: Lotte ist ein Stadtteil von Osnabrück, Jogi. Hab mich verfahren. Gib mir noch zwanzig Minuten, dann bin ich im Stadion. Bringe dir gleich 'ne Wurst mit zum Platz.
Jogi: Hervorragend. Ciao Sescu.

19:13 Uhr, Jogi (kämmt sich den Scheitel tief ins Gesicht, zu sich selbst): Solang ich hier alleine sitze, stöber ich noch ein bißchen im Stadionheft. Gegen Braunschweig also heute. Sieh an, zweite Liga spielen die. Soll dann wohl ein spannendes Spiel werden. So, jetzt mal sehen, wie dieser Menga aussieht. Vielleicht können wir den gebrauchen. Mit Miro und Poldi, den alten Flachpfeifen, schießen wir nie 40 Tore pro Spiel. (zückt das Handy, Hansi ruft an) Ja? (...) Kein, kein Senf. Den gibst du doch gleich schon genug dazu.

19:16 Uhr, Hansi: Moinsen. Schon was passiert?
Jogi: Hans-Dieter, grüß dich. Nö, 0:0. Hab bis gerade gelesen. Diese Menga ist übrigens gar kein Deutscher, der kommt aus dem Kongo.
Hansi: Ist mir doch Wurst. Das kriegen wir schon hin. Zur Not muss Trollinger nochmal ran und Sepp mit nem Tässchen Kräuterjauche überreden. Hier, iss erstmal!
Jogi: Danke.

19:34 Uhr, Jogi (geht ans Handy): Jürgen, alte Felge, was gibt's? Schaue mir grad Osnabrück gegen Braunschweig an. (...) Ja, Hans-Dieter sitzt neben mir. (...) Nein, keine Sorge, der hält die Klappe. (...) Wieso fragst du Debbie nicht selbst? (...) Achso, verstehe. Ja, ich rufe sie an. Jetzt sofort? (...) Klaro. Meld mich. Tschüssikowski. (zu Hansi) Jürgen ist in Berlin. Will nachher noch mit uns saufen. Ich kenn 'ne geile Kneipe in Wolfsburg, da waren wir letztes Jahr schon. Muss eben mal Debbie anrufen und ihn freipressen. (wählt Debbies Nummer) Debbie? Joachim hier. Du, ich hab eine Bitte: Ich muss dringend in Ruhe mit Jürgen sprechen. Du weiß ja, mir haben fünf, sechs Co-Trainer abgesagt, und jetzt hab ich diesen Flick an der Backe. Der hat von nichts 'ne Ahnung, kann nicht mal Abseits erklären. (...) Ja, Bestnote ja. Aber weißt du, bei wem er den Lehrgang gemacht hat? (...) Ja, Rutemöller, eben. Deshalb muss ich dringend mal mit einem Fachmann sprechen. Meinst du, du kannst Jürgen noch einen halben Tag länger entbehren? Dann wär er morgen Abend zurück. (...) Das ist so nett! Dank dir, Debbie. Die Nationalmannschaft und das ganze Land danken es dir. (...) Ja, natürlich ich auch. Debbie, see you! (zu Hansi) Sorry, war nicht so gemeint. Aber anders ging es nicht.

19:49 Uhr, Hansi: Halbzeit. Ganz gutes Spiel eigentlich. Menga agnem..., äh agil, aber Buden macht der auch nicht.
Jogi: Nun warte mal ab. Mal mal nicht so schwarz. Hol doch lieber zwei Bierchen raus, dich kennt da drinnen ja keiner.
Hansi: Jo, ich häng mich einfach rasch an den VfL-Präsi dran. Der geht auch grad zur Theke.

20:08 Uhr, Jogi: Ganz schön kühl, mir läuft die Nase. Kannst du mir ein Taschentuch spenden, Hans-Dieter?
Hansi: Ha, wenn sich mit Spenden jemand auskennt, dann ich. (klopft sich auf die Schenkel) Hier!
Jogi (schneuzt): Die gehen aber ganz schön ran, die Braunschweiger da im eigenen Sechzehner. Als Schiri hätt ich da gleich mal die Schnauze voll.
Hansi: Stimmt, die Osnabrücker kämpfen aber auch wie ein Löw. (klopft sich erneut auf die Schenkel)

20:21 Uhr, Hansi: 2:0, nicht schlecht, Herr Specht.
Jogi: Ach, so ein Scheiß! Was faulen die depperten Braunschweiger da hinten immer! Elfmeter kann ich dir auch reinschießen. Würden die werten Herren den Menga vielleicht mal Tore aus dem Spiel heraus schießen lassen. Wieso bin ich sonst denn hierher gekommen?

20:29 Uhr, Jogi: Na, endlich mal. 3:0. Die Braunschweiger Abwehr erinnert auch mehr an einen Flickenteppich.
Hansi: Was? Bitte? Ich soll auf dem Teppich bleiben? Du, sorry, ich hab grad Trap 'ne SMS geschickt. Der hat den Lodda ja jetzt allein an der Backe, der Arme. War unaufmerksam. Was hast'e gesagt?
Jogi: Steht 3:0, Menga aus dem Spiel heraus. Guter Mann. Müssen wir einladen.
Hansi: Ja, finde ich auch. Die Spanier werden sich 'nen Wolf ärgern. Stell dir vor, wir spielen bei der EM gegen die, und die rufen immer "Menga, menga!"
Jogi: Hans-Dieter, komm wir hauen ab. Jürgen ist um halb Elf in Wolfsburg. Hier ist eh die Luft raus.
Hansi (beim Verlassen der Tribüne): Menga, menga!

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