Sonntag, 28. September 2008

von anfang an am ende

Das war alles in allem ärgerlich. Vom Anfang - dem Abgewiesenwerden vor den Toren der Hamburger Arena, obwohl vorher bereitwillig Presseplätze zugesichert waren - bis zum Abpfiff - dem Ende eines trost-, aber leider nicht torlosen Fußballspiels, in dem Borussia bedrückend hilflos mitmischte - lag einiges im Argen. Über beides kann man sich nur wundern, und beides passt bestens zusammen: Fassungslos staunte man den lieben langen Nachmittag ob dieser großen Menge Unprofessionalität und Überforderung.

Dass Hamburg einen über weite Strecken erschreckend schlechten Fußball spielte, ist beruhigend, dürfen wir doch gewiss annehmen, dass der HSV auch künftig, wenn's drauf ankommt, verlässlich dilettieren wird, so dass niemals ein schöner Titel in diese abseits des Volksparks so wunderschöne Stadt wandert. Das ist gut.
Dass Gladbach nicht einmal annähernd den Eindruck erweckte, als wolle es aus dem Hamburger Gestochere Profit schlagen, ist erschreckend. So leicht wird Borussia künftig selten auswärts Punkte sammeln können.

Warum sitzen Marko Marin und Oliver Neuville bis weit in die zweite Hälfte hinein auf der Bank? Diese Frage muss Jos Luhukay entweder beantworten - oder, das dürfte klüger sein, er muss ihr beharrlich aus dem Weg gehen, denn darauf eine zufrieden stellende Antwort zu liefern, wird schwer fallen. Dass in dieser Gladbacher Elf kein Platz für die beiden Nationalspieler ist, darf jedenfalls jeden überraschen; zumal nach dem 0:1-Rückstand taktische Erwägungen irgendwann nicht mehr als Erklärung hinreichen; zumal Steve Gohouri und Marcel Ndjeng schon von Beginn an vom Tempo des Spiels [sic!] völlig überfordert waren und gerade im Spielaufbau enttäuschten; zumal mit Karim Matmour ein Stürmer verletzungsbedingt ausschied, der durchaus von einem Stürmer hätte ersetzt werden können. Der Trainer brachte Mittelfeldmann Coulibaly und ließ fortan lange alles beim Alten. Da stutzt der Laie, und das dürfte den Fachmann Luhukay eigentlich nicht wundern.

"Es hilft alles nichts", denkt sich nun der tumbe Fan gemeinsam mit dem plumpen Journalisten - und beide stellen angesichts der bemerkenswert humpelnden Fohlen erwartbar die Trainer-Frage. Damit konfrontiert, dämmert es dann dem gemeinen Beobachter: Vielleicht hat es Gladbach einfach nicht besser verdient, als auch nach dem zweiten Wiederaufstieg kräftig und wenig nachhaltig gegen die Wand zu fahren. Das wäre allerdings mehr als nur ein Ärgernis, es wäre eine Tragödie.

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