Samstag, 18. August 2007

ju(i)st did it

Die größten Schmerzen, die ein gesunder Mensch erleiden kann, waren gestern. Heute steht fest: Das Kreuzband von Pierre de Wit ist gerissen. Es ist nicht besonders kühn zu behaupten, das diese Verletzung mehr schmerzt als es eine Osnabrücker Niederlage getan hätte. Das stimmt sowohl für de Wit wie besonders auch für die Mannschaft, die nun eine ganze Weile ohne den Spieler auskommen muss, der nach wenigen Auftritten im VfL-Trikot schon zum Hoffnungsträger geworden war für einen technisch starken, kombinationssicheren Fußball. Wer folgte, war Schanda. Ein Gewinner der Vorbereitung zwar, sagt Wollitz. Trotzdem erinnert Pierre an Del Piero und Schanda an Schande, und das kann kein Zufall sein.

Abgesehen von diesem Unfall sah das 1:1 gegen Wehen so aus. Jedenfalls für den, der diesen ersten Osnabrücker Auswärtspunkt in einer kleinen, durchaus legendären Kneipe auf Juist verfolgte. Nach Aufmerksamkeit gierte dort nicht nur der schnöde Fußball.


Nein, während des gesamten Spiels leistete auch Maria (nach Belieben auch: Judith/Sandy/Jennifer/Barbara) Schwerstarbeit, gehorchte ihrem Übungsleiter (aus Gründen der Anonymität nicht mit im Bild) gar besser als der VfL seinem Trainer: Frech in der Spitze, aktiv, provozierend, mutig, hungrig - das war der VfL in Frankfurt bei Wehen nur selten.

Bemerkenswert in dieser Juister Pinte war dreierlei: Erstens die bedingungslose Unterstützung für den VfL. ("Für wen bist denn du? Osnabrück jawohl. Wir sind hier in Norddeutschland!") Zweitens die resolute Gästeschar. (Zum Wirt: "Wenn hier morgen Schalke gezeigt wird, komm ich hier nicht mehr hin!" Man beachte nebenbei die fragwürdige Leuchtreklame im Bild oben!) Drittens der aus Essen kommende Kollege, der auch dem VfL die Daumen hielt, dessen Ex-Freundin seinerzeit mit Thomas Cichon in die gleiche Klasse ging. ("Der war im Sportunterricht immer voll die Heulsuse. Voll die Memme. Und sowas ist jetzt Abwehrchef!")

Dieser sympathische Experte aus Essen sprach Sekunden vor dem 1:0 übrigens auch die weisen Worte, Reichenberger spiele zu weit vorn, der müsse wegen seiner Spielübersicht und der wenig stürmertauglichen Statur eigentlich mehr als Spielmacher eingesetzt. Dann fiel das Tor. "Jaja, ist ja gut. Straf mich ruhig Lügen!"

Vier Punkte aus zwei Spielen heißen rechnerisch 40 Punkte aus 20 Spielen. Das wär ok. Wenn es so kommt, treffen wir uns alle auf Juist, spielen Strip-Poker, feiern Thomas Cichon - und machen uns untenrum frei.

Keine Kommentare: