Donnerstag, 30. August 2007

touré-syndrom

Wenn gegnerische Stürmer sich künftig epileptisch an den Kopf fassen, völlig unvermittelt "Berufsgenossenschaft" oder "Eishockey" rufen, gibt es dafür eine Erklärung. Osnabrück hat einen neuen Abwehrspieler: Assimiou Touré.

Das Assimiou-Touré-Syndrom (kurz: Tourésyndrom) ist eine neurophysiologische Erkrankung, die durch das Auftreten von Tics charakterisiert ist. Bei den Tics handelt es sich um unwillkürliche, rasche, meistens plötzlich einschießende und mitunter sehr heftige Bewegungen, die immer wieder in gleicher Weise auftreten können. Verbale, ungewollte Äußerungen zählen mit dazu, sowie Ausrufe oder eigenartige Geräusche.

Benannt ist das Syndrom nach dem togoischen Abwehrspieler Assimiou Touré, der die Symptomatik erstmals um Juni 2006 während der Weltmeisterschaft bei einigen entnervten Gegenspielern auslöste. Assimiou Tourés Abwehrarbeit geriet im Laufe der Zeit jedoch wieder in Vergessenheit, so dass in der Folge meist falsche Diagnosen gestellt wurden. Erst im August 2007 trat die Krankheit im Osnabrücker Raum wieder verstärkt in das öffentliche Interesse.

Die verschiedenartigen Tics, die für das Tourésyndrom typisch sind, treten in der Regel erst ab dem 18. Lebensjahr auf. Einfache motorische Tics können sich als Augenblinzeln, Naserümpfen, Kopfwerfen oder Grimassen manifestieren. Beispiele für einfache vokale Tics sind das Ausstoßen von bedeutungslosen Lauten, Husten oder das Nachahmen von Tiergeräuschen. Die Symptome treten mehrfach pro Spiel auf. Während der Halbzeitpause kommt es in fast allen Fällen zu einem Verschwinden der Beschwerden, verstärkt treten die Tics in emotional belastenden Situationen (Schwalbe wurde nicht geahndet, in den Boden getreten etc.) auf.
Die Betroffenen leiden vor allem unter der Reaktion ihrer Umwelt auf ihre Symptome. Ihr permanentes Scheitern an Abwehrspieler Touré wird häufig als schlechte Angewohnheit gedeutet. Dies führt dazu, dass Eltern von betroffenen Stürmern oft Schuldgefühle wegen ihrer vermutlich verfehlten Erziehung entwickeln.

Es ist nicht bekannt, wie hoch die Zahl der Patienten mit Tourésyndrom tatsächlich liegt, da das lange unbekannte Syndrom bis heute oft fehldiagnostiziert wird. Allgemein geht man davon aus, dass derzeit bereits 15% aller Stürmer in der Bundesliga der Herzen mit dem Tourésyndrom leben müssen. Das Virus ist allerdings hoch ansteckend. Experten sagen voraus, am Ende der Saison könnten 40% aller Angreifer betroffen sein. Einmal angesteckt, ist eine eigentliche Heilung derzeit nicht möglich.

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