So langsam gibt es keinen Grund mehr, sich nicht mit dem VfL auseinanderzusetzen. Der Urlaub ist endgültig vorbei, das Warten auf den Sommer nachhaltig müßig, und Gladbach ist nicht länger Tabellenführer. Osnabrück also.
Es gibt wahrlich dankbarere Aufgaben. All jene, die sich in diesen Wochen Leidenschaft für den VfL abringen, sind Jakobsweg-Wanderern oder Taizé-Pilgern jedenfalls keinerlei Respekt schuldig. Mit anderen Worten: Der letzte Text in unserem kleinen Familienblog, der sich mit dem lila-weißen VfL auseinandersetzte, ist 76 Tage alt. Es gibt, ehrlich gesagt, keine triftigen Gründe, daran jetzt etwas zu ändern. Aber es schadet ja auch nicht.
Trainer ist jetzt Uwe Fuchs. Spieler sind ein Haufen hoffentlich ambitionierter Kicker, die ich zum überwiegenden Teil nicht kenne. Das war vor zwei Jahren schon einmal so, und seinerzeit ist es dem Verein gelungen, den "Schnitt", wie er immer genannt wird, als Aufbruch zu verkaufen. Die Fans fieberten von Anfang an mit.
Dieses Mal nimmt sich der Schnitt erneut wie ein Axtschlag aus, doch weil man sich bekanntlich ungern zwei Mal auf dieselbe Weise betrügen lässt, fällt die Annäherung an die aktuellen Verhältnisse deutlich distanzierter aus. Bei allen legitimen Hinweisen auf schmale Budgets und übersteigerte Erwartungen: Wenn das selbst gesteckte Saisonziel "oben mitspielen" lautet und der VfL nach sieben Spielen mit sieben Punkten und ohne Heimsieg auf Tabellenplatz 15 verharrt, muss sich niemand schlecht fühlen, der sich samstagnachmittags ein schönes Wochenende macht statt ins Stadion zu gehen.
Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass sich all das wieder ändert, und damit meine ich nicht unbedingt den Tabellenplatz. Womöglich vermag auch ein runderneuerter VfL, der im Mittelfeld der 3. Liga spielt, zu begeistern. Doch das Streichholz, dessen Funke überspringen könnte, ist noch ganz tief unten in der Schachtel. Bis heute sind allemal Nuancen erkennbar.
Der neue Trainer Fuchs arbeitet immerhin sichtbar daran, die konsequent junge Mannschaft so Fußball spielen zu lassen, dass es den Anschein hat, es stünde ein System dahinter. Das letzte System war bekanntlich vor zwei Jahren nach Cottbus gewechselt. Aber eine mitreißende, hungrige Truppe, die mehr ist als zusammengewürfelt, ist allenfalls erahnbar. Das ist nicht einmal verwunderlich. Wer sich aber noch einmal vergegenwärtigt, wie arg geschäftig der VfL in der vergangenen Saison offenbar mit seinen Mitarbeitern umgegangen ist, darf sich berechtigte Sorgen machen, ob das Umfeld stimmt, um daran etwas zu ändern.
Bis Osnabrück nun zum Friedensgipfel gegen Münster antritt, gehen erst einmal noch paar mehr Tage ins Land. Es gibt Schlimmeres.
Montag, 29. August 2011
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Die VftabeLle sieht auch so aus, als wäre sie seit 76 Tagen nicht mehr aktualisiert worden...
Kommentar veröffentlichen