Sonntag, 2. Dezember 2007

spiel, satz und sieg: fürth

"90 Minuten für ein 6:3? Das muss ein umkämpfter Satz gewesen sein! Es war mehr als das: Es war ein Satz mit X, jedenfalls für den VfL Osnabrück. Zwar waren die Jungs von Trainer Pele Wollitz nicht so schlecht, dass es heißt: 'Sechs, setzten!' Trotzdem hätten die tollen Fans des VfL nach den vielen erfolglosen Auswärtsfahrten langsam Schadenersatz verdient. Gemeinsam mit den Spielern haben sie immerhin eins: Einen Vorsatz für das neue Jahr."
Mit diesem Moderationsvorschlag bewarb sich Gerhard Delling am Abend um Co-Autorenschaft im VfLog.

Wäre Sisyphos und sein ewiges Steinrollen damals im Fernsehen übertragen und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden, ist die Frage, ob der Zuschauer mitfühlend das fortdauernde kreative Bemühen geschätzt oder, mit Blick auf das Ergebnis, bestenfalls mitleidig das permanente Scheitern belächelt hätte. Es wäre wohl auch damals abhängig davon gewesen, ob man sich Sisyphos eher nah fühlte oder nicht.
Einem leidlich interessierten Liga-der-Herzen-Fan, und damit auch den meisten professionellen Beobachtern, wird man nicht weiß machen können, dass Osnabrück auswärts nicht so schlecht spielt, dass es immer und immer wieder mal mehr und mal weniger deutlich verlieren müsste - ob es dafür nun gute Argumente gibt oder nicht. Sicher, nach drei Standardsituationen inklusive zweier Sonntagsschüsse drei Tore in zwölf Minuten kassieren, das ist bitter. Andererseits und auch, damit sich beim Stammtisch schon vor dem ersten ersten Wacholder das beige-farbene Blouson etwas lockert: "Wenn man immer nur verliert, kann da irgendwas nicht stimmen!"

Übrigens, der längste Satz in der Tennisgeschichte endete 2006 im Wimbledon-Doppelfinale nach 193 Minuten 23:21. Bis dahin ist es noch ein Stück. Und was den Vorsatz angeht: Auswärts gewinnen wäre mal was! Eine Chance bleibt sogar noch im alten Jahr, in Offenbach. Wegen dieser Recherche-Panne haben wir das Ansinnen Dellings vorerst abgelehnt.

1 Kommentar:

Jannik hat gesagt…

Da fühlen nicht nur Fans jeglicher VfLs mit. Als Anhänger des VfLtabellenfünften, der einfach keine Anstalten macht ein Spiel zu verlieren, bleibt mir nur ein Rat: Geduld! Gladbach hatte sechs Jahre lang die Auswärtsseuche und jetzt fluppt es umso mehr. Ok, dafür haben wir leider auch unsere Bundesligazugehörigkeit geopfert...

Schwarz-weiß-grüne Grüße

Jannik