Donnerstag, 31. März 2011

trainerroulette #8

8 Werktage noch, dann muss der VfL einen neuen Trainer gefunden haben. Die Zeit drängt, und VfL-Manager Lothar Gans ordnet die verbliebenen Kandidaten auf einem kleinen Geheimskribbel. Jeden Tag arbeitet er einen Kandidaten ab. Im VfLog veröffentlichen wir exklusiv die Originalnotizen.

Fußball ist nun mal ein zynisches Geschäft. Was soll man sich groß dagegen wehren? Habe heute mal gegoogelt, wer derzeit japanischer Nationaltrainer ist. Der hat sicher gerade große Lust, mal was anderes zu machen. Und, siehe da, sogar ein Italiener: Alberto Zaccheroni. Kenne ich zwar nicht, habe aber mal lose angefragt, ob Interesse besteht.

Mittwoch, 30. März 2011

trainerroulette #7

Langsam pressiert es etwas. 9 Werktage bleiben Lothar Gans noch, einen neuen Trainer für den VfL zu finden. So lange gewährt die DFL noch Aufschub, und Jo Enochs darf weiterwurschteln. Der VfL-Manager sortiert die verbliebenen Kandidaten auf einem kleinen Geheimskribbel. Jeden Tag arbeitet er einen Kandidaten ab. Im VfLog veröffentlichen wir exklusiv die Originalnotizen.

Ich altes Schlitzohr! Gerade Ewald Lienen eine Millionenofferte gemacht! Natürlich nur für die 2. Liga. Und natürlich nur mündlich. Jetzt wollen wir mal noch eineinhalb Wochen warten, wie das Spiel gegen Arminia ausgeht. Wenn wir verlieren, hat sich die Sache eh erledigt. Aber Ewald wird nun sicher alles tun, damit wir die Klasse halten. Wenn wir dann 4:0 gewonnen haben - also, ich weiß nichts von einem Vorvertrag...

Dienstag, 29. März 2011

trainerroulette #6

10 Werktage hat der VfL noch Zeit, dann muss er einen richtigen Trainer präsentieren. So lange gewährt die DFL Aufschub, und Jo Enochs darf weiterwurschteln. VfL-Manager Lothar Gans grübelt seit Tagen ununterbrochen und sortiert die verbliebenen Kandidaten auf einem kleinen Geheimskribbel. Jeden Tag arbeitet er einen Kandidaten ab. Im VfLog veröffentlichen wir exklusiv die Originalnotizen.

Scheiße. Hubert Horner ist vom Markt. Das kann aber auch wirklich keiner ahnen, dass der ausgerechnet heute bei der Union Wippro Vorderweissenbach in Oberösterreich einsteigt. „Ich freue mich auf die Arbeit mit der Mannschaft“, sagt der neue Coach des Bezirksligisten. Das hätte er genauso gut beim VfL tun können. Mist!

Montag, 28. März 2011

trainerroulette #5

Jetzt sind es noch 11 Werktage, bis der VfL einen richtigen Trainer präsentieren muss. So lange gewährt die DFL Aufschub. VfL-Manager Lothar Gans sortiert die verbliebenen Kandidaten auf einem kleinen Geheimskribbel. Jeden Tag arbeitet er einen Kandidaten ab. Im VfLog veröffentlichen wir exklusiv die Originalnotizen.

Was macht eigentlich Deniz Bakir? Habe mal lose die Teilnehmer des letzten Fußballlehrer-Lehrgangs des DFB geflöht. Markus Babbel und Torsten Lieberknecht sind vergeben. Christian Ziege ist jawohl ein schlechter Witz. Und van Lent, Lottner und Tomislav Maric sind mir zu prominent. Aber Bakir? Kennt den wer? Könnte doch ein Spitzenmann sein?!

Freitag, 25. März 2011

trainerroulette #4

12 Werktage bleiben noch, dann muss der VfL einen richtigen Trainer präsentieren. So lange gewährt die DFL Aufschub. VfL-Manager Lothar Gans grübelt pausenlos, wer der richtige sein könnte. Konzepttrainer Christoph Daum ist weg, und Lothar Matthäus hat sich noch Bedenkzeit erbeten. Auf einem kleinen Geheimskribbel hat der VfL-Manager deshalb weitere 12 Namen notiert. Jeden Tag arbeitet er einen Kandidaten ab. Im VfLog veröffentlichen wir exklusiv die Originalnotizen.

So, habe jetzt sieben Postkarten und zwei Hörspielkassetten mit "Scheißwessi"-Tiraden und "Geh zurück, wo du herkommst"-Anwürfen vollgemacht und nach Cottbus geschickt. Ein paar üppige Feuerwerkskörper an den ganz harten Chaoten-Kern waren auch noch drin. Vielleicht können wir Pele ja doch noch zurück lotsen. Versuch macht kluch, sag ich immer.

Donnerstag, 24. März 2011

trainerroulette #3

13 Werktage bleiben noch, dann muss der VfL einen ordentlichen Trainer präsentieren. So lange gewährt die DFL Aufschub. VfL-Manager Lothar Gans grübelt pausenlos, wer der richtige sein könnte. Auf seinem kleinen Geheimskribbel stehen noch 13 Namen. Jeden Tag arbeitet er einen Kandidaten ab. Im VfLog veröffentlichen wir exklusiv die Originalnotizen.

500.000 Dollar pro Jahr - das ist genau unsere Gehaltsklasse! Und wer freiwillig als Nationaltrainer nach Irak geht, weil er dort die professionellen Bedingungen vorfindet, die er für seine Arbeit braucht, der ist beim VfL erst recht gut aufgehoben! Die Sache lässt sich auch super den Medien verkaufen: Heimkehr, Herzensangelegenheit und so. Die Handynummer von Wolfgang Sidka müsste ich noch auf Datasette haben. 0964 vorgewählt, und - hehe, Freizeichen...

Mittwoch, 23. März 2011

trainerroulette #2

14 Werktage hat der noch VfL Zeit, einen ordentlichen Trainer zu finden. So lange gewährt die DFL Aufschub. VfL-Manager Lothar Gans brütet deshalb ununterbrochen, wer der richtige sein könnte. Auf seinem kleinen Geheimskribbel hat er noch 14 Namen notiert. Jeden Tag arbeitet er nun einen Kandidaten ab. Im VfLog veröffentlichen wir exklusiv die Originalnotizen.

Schon über 50 Gegentore, und die Chancen auf den Klassenerhalt stehen fifty-fifty. Das ist doch ein Wink des Schicksals! Will versuchen, mal lose Kontakt zu Lodda aufzubauen. Wenn der noch nicht wieder ganz nüchtern ist nach dem rauschenden Fest zu seinem - richtig! - Fünfzigsten, könnte er bräsig genug sein zuzusagen. Und seine Ariadne kaufen wir gleich mit ein. Die studiert doch Psychologie! Ist doch ideal für unser Team im Abstiegskampf. Die kann ganz neue Reize setzen!

Dienstag, 22. März 2011

trainerroulette #1

15 Werktage hat der VfL Zeit, einen ordentlichen Trainer zu finden. So lange gewährt die DFL Aufschub. VfL-Manager Lothar Gans brütet deshalb ununterbrochen, wer der richtige sein könnte. Auf einem kleinen Geheimskribbel hat er 15 Namen notiert. Jeden Tag arbeitet er nun einen Kandidaten ab. Im VfLog veröffentlichen wir exklusiv Gans' Originalnotizen.

Scheiße. Da dackelt der Koch seinem Daum doch wahrhaftig auch nach Frankfurt hinterher. Hätte Heri nicht noch einen Tag länger warten können?! Dann hätten wir mit dem Roland jetzt ein Toptrainer, der sich bestens auskennt bei uns. Außer Hartwig sind ja fast alle noch da. Und Ralf hätte sich sicher auch gefreut auf das Wiedersehen, hihi! Und jetzt? Skibbe ist auf dem Markt. Puh! Hoffentlich krallt sich Karlsruhe den noch bis nächsten Freitag!

Montag, 21. März 2011

ade, kaba!

Der VfL Osnabrück hat erstmals seit dem 7. April 2004 wieder einen Trainer entlassen. Karsten Baumann darf nicht länger als Übungsleiter des VfL arbeiten. Diese Entscheidung hatte sich spätestens seit Samstagnachmittag, nach der ernüchternden 1:3-Pleite gegen Aachen, abgezeichnet. Sie überrascht also nicht, sie macht nicht übermäßig traurig, aber heiter stimmt sie erst recht nicht.

Ein weiterer benommener Nachruf auf diesen ehemaligen VfL-Trainer, eine weitere Lobeshymne auf einen anständigen, ehrlichen, zurückhaltenden Mann sei Baumann an dieser Stelle erspart. Es reicht, wenn das Hausblatt "Neue Osnabrücker Zeitung" den zuletzt glück- wie offenbar auch ratlosen Trainer in einem einzigen Artikel zugleich adelt und alsdann absägt - und diesen Kommentar auch noch mit der Überschrift "Respekt" versieht. Das wirkt zynisch, wenn es auch womöglich nicht so gemeint war.

Ein Problem von Baumann war zuletzt das Problem aller erfolglosen Trainer, nämlich die Erfolgosigkeit. Doch noch gravierender wog offenbar etwas, das Baumann gar nicht ändern kann: Sein Wesen. Mitreißend, emotional, fußballverrückt - all das ist Baumann sicherlich, doch nach außen strahlt er etwas anderes aus. Seine Mannschaft mag diese verborgende Seite ihres Ex-Trainers kennengelernt haben, der Öffentlichkeit, womöglich auch den VfL-Funktionären, zeigte sie Baumann nie.

Baumann ist Realist. Baumann sagt Sätze wie: "So werden wir die Klasse nicht halten." Und er sagt das nicht zuallererst, um sein Team zu motivieren, er sagt das nicht lauthals und nicht aufgebracht, sondern er sagt es so, wie es ist: ganz sachlich. Das macht ihn eigentlich sympathisch. Baumann ist kein Krakeeler, keine Windmaschine - und insofern gewissermaßen das Gegenmodell zu seinem Vorgänger Pele Wollitz, der seine Leidenschaft jeden sehen lässt. Baumann geht vorsichtiger mit ihr um. Man könnte meinen, er behütet sie.

Diese vermeintliche Reserviertheit ist ihm nun zum Verhängnis geworden. Ihretwegen gesteht man ihm keine maue Saison zu, keine andauernden Enttäuschungen und keinen Abstieg, wie man sie noch mit seinem Vorgänger durchlitten hatte.
Fußball ist immer emotional, Baumann ist es nur selten. Und so wie Baumann ist, so spielt auch seine Mannschaft: Unaufgeregt und unspektakulär. Lange Zeit machten beide auch einen unbeirrten Eindruck - doch genau der war ihnen in den letzten Wochen abhanden gekommen.

Am Ende ist das zu wenig, vielleicht nicht einmal für den Klassenerhalt. Der VfL steht schließlich nicht gerade überraschend auf Platz 16. Ehrlicherweise gehört Osnabrück da unten, irgendwo zwischen Platz 13 und 16, ja auch hin. Es braucht auch nicht viel, und der VfL darf in der kommenden Spielzeit erneut in der 2. Liga spielen. Doch es ist zu wenig in einem angespannten Umfeld, in einer aufgehitzten Öffentlichkeit, wie beides für das Ende der Saison, für den Höhepunkt des Abstiegskampfes, erwartbar war.

Heiter aber kann diese Entlassung nicht stimmen. Auf Baumann folgt als Interimstrainer Jo Enochs, ein Mann ohne Trainerschein, dem alles zu fehlen scheint, was ein moderner Trainer braucht: Methode, Ausstrahlung und ein zweitligataugliches Verständnis von Fußball.

Bis heute Mittag war der VfL nach Werder Bremen das Profiteam, das am längsten keinen Übungsleiter mehr entlassen hatte. Nun muss man hoffen, dass sich Osnabrück schnell einen neuen Coach leistet, der so viel kann wie Baumann - und zusätzlich auch noch mitreißt.

Donnerstag, 3. März 2011

vip-schaukel

Mit dieser Ruhe können wir schwer umgehen.
Gladbach wartet geduldig auf den Saisonstart im August, hat erstmals seit langer Zeit bekanntlich wieder einen Trainer und geht seinem Comeback in der 2. Bundesliga also gut aufgestellt entgegen. Und Osnabrück thront plangemäß auf Rang 14, mit satten zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz und schon phänomenalen fünf auf den direkten Wiederabstieg. Zu meckern gibt es deshalb schon mal nichts, und zu loben?
Der eine VfL verliert ein schon zuvor schlechtes Spiel in letzter Sekunde 1:2 gegen Düsseldorf, der andere VfL gibt sich mit demselben Ergebnis gegen Wolfsburg geschlagen, diese als Fußballklub firmierende Betriebssportmannschaftgruppe, die den Fohlen künftig immerhin erspart bleibt. Kurzum: Zu loben gibt es auch nichts.

Außer vielleicht den geplanten Stadionanbau in Osnabrück, dessen glühende Verfechter wir sind. Wie schick der aussieht, dieser moderne, lila-farbene VIP-Kubus! Was Architekten nicht Schönes planen können, sobald sie in einem altehrwürdigen Stadion mal eine ganze, große, freie Fläche ohne Tribüne bebauen dürfen!
Wenn zehn der zwölf geplanten Logen bereits bis Mitte März verkauft sind, soll der Turm schon pünktlich zur neuen Spielzeit stehen, zur Saisoneröffnung gegen Gladbach vielleicht.
Es werden sich doch wohl ein knappes Dutzend Betuchte, ein Bagger und ein Grundstein finden lassen. Das schüfe vollendete Tatschen, und dann hätten diese so genannten Fanprotestchen auch endlich ein Ende.