Ewige Nörgler mögen nach dem jüngsten DFB-Pokal-Intermezzo nun unken, gegen Bielefeld hätte auch der VfL die dritte Runde erreicht und ein paar Mark mehr verdienen können, wäre man nicht vor Wochen gegen jene, nun über Arminia siegenden Lauterer so unglücklich ausgeschieden. Hätte, wäre, könnte: Aller Konjunktiv ist müßig.
Sehen wir die Sache etwas optimistischer: Oft landen viel umjubelte Pokalhelden im tristen Ligaalltag flugs auf dem Hosenboden oder jenem der Tatsachen. Und die größten Pokalhelden sind stets die, die den Bundesligaspitzenreiter besiegen. Und die Überflieger aus Mainz sind von Alemannia Aachen rausgeschmissen worden. Und Osnabrück spielt Sonntag: in Aachen.
Donnerstag, 28. Oktober 2010
Dienstag, 26. Oktober 2010
"kein Sieger glaubt an den zufall"
Friedrich Nietzsche sagt das in Die fröhliche Wissenschaft. Und der nimmermüde Optimist und seine wundervolle Poesie leben, das belegen nun brisante Enthüllungen, in unserem kleinen Familienblog weiter.
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat einen komplizierten Algorithmus programmieren lassen, der beliebige Textbeispiele mit den Schreibstilen berühmter deutscher Schriftsteller vergleicht. Nimmt man nun unseren kleinen Text über die Schlafenszeit zum Maßstab, spuckt der Apparat ein eindeutiges Ergebnis aus:
Dass Nietzsche selbst ein glühender Fußballfan war, liest man übrigens auch noch an anderer Stelle in Die fröhliche Wissenschaft: "Die größte Auszeichnung", schreibt Fritze, "erweist uns das Schicksal, wenn es uns eine Zeitlang auf der Seite unserer Gegner hat kämpfen lassen. Damit sind wir vorherbestimmt zu einem großen Siege." Von nun an also wehe denen, die teure Neuverpflichtungen schnell als leidenschaftslose Söldner schelten. Das Gegenteil ist der Fall.
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat einen komplizierten Algorithmus programmieren lassen, der beliebige Textbeispiele mit den Schreibstilen berühmter deutscher Schriftsteller vergleicht. Nimmt man nun unseren kleinen Text über die Schlafenszeit zum Maßstab, spuckt der Apparat ein eindeutiges Ergebnis aus:
Friedrich Nietzsche
Dass Nietzsche selbst ein glühender Fußballfan war, liest man übrigens auch noch an anderer Stelle in Die fröhliche Wissenschaft: "Die größte Auszeichnung", schreibt Fritze, "erweist uns das Schicksal, wenn es uns eine Zeitlang auf der Seite unserer Gegner hat kämpfen lassen. Damit sind wir vorherbestimmt zu einem großen Siege." Von nun an also wehe denen, die teure Neuverpflichtungen schnell als leidenschaftslose Söldner schelten. Das Gegenteil ist der Fall.
Montag, 25. Oktober 2010
auf augenhöhe
Man muss den Hut ziehen vor dem VfL. Schließlich hat er geschafft, was nach den beiden eher jämmerlichen Auftaktniederlagen zu Saisonbeginn schon so mancher unerreichbar sah: Osnabrück hat nach dem 2:0 gegen Cottbus das untere Mittelfeld der Liga erklommen, schon sechs Punkte sind es zu den beiden Abstiegsplätzen.
Dieser Sieg gegen Cottbus zeigt nun auch dem letzten: Der VfL ist angekommen in dieser 2. Liga. Sogar gegen Cottbus, die tollen Fußball spielen nach der Art, die ihr Cheftrainer Pele Wollitz auch in Osnabrück stets im Sinn hatte: offensiven, angriffslustigen Kurzpassfußball, auch gegen diese Lausitzer hat der VfL hinten kompakt gestanden, die wichtigen Zweikämpfe gewonnen und clever seine Chancen genutzt. Wenn es so weiter geht, könnte es gar eine langweilige Saison werden. Was für eine Aussicht!
In diesem Spiel am Freitagabend zeigte sich auch, was klappen kann, wenn das Kollektiv funktioniert. Denn im Einzelspielervergleich ist Osnabrück im Vergleich mit Cottbus haushoch im Hintertreffen. Tino Berbig etwa wird kein herausragender Zweitligakeeper mehr werden, Tauer keine Rakete als Außenverteidiger, und auch die lila-weiße Offensive ist, nimmt man sich die einzelnen Spieler vor, keine 15-Tor-Maschine. Trotzdem hat der VfL die viertmeisten Tore der Liga geschossen und macht nicht mehr den Eindruck, als sei das alles irgendwie Zufall.
Nach einem Saisonviertel hat Osnabrück nun exakt so viele Punkte gewonnen wie sich das für einen souveränen Klassenerhalt gehörte, allerdings immer noch einen weniger als in den beiden letzten Zweitligajahren. Das zeigt trotz aller Zuversicht: Erst wenn der VfL Mitte März nach dem 26. Spieltag und dem Rückspiel in Cottbus 30 Punkte auf dem Konto hat, mag man sich einigermaßen entspannt zurücklehnen dürfen. Vorher leider nicht.
Dieser Sieg gegen Cottbus zeigt nun auch dem letzten: Der VfL ist angekommen in dieser 2. Liga. Sogar gegen Cottbus, die tollen Fußball spielen nach der Art, die ihr Cheftrainer Pele Wollitz auch in Osnabrück stets im Sinn hatte: offensiven, angriffslustigen Kurzpassfußball, auch gegen diese Lausitzer hat der VfL hinten kompakt gestanden, die wichtigen Zweikämpfe gewonnen und clever seine Chancen genutzt. Wenn es so weiter geht, könnte es gar eine langweilige Saison werden. Was für eine Aussicht!
In diesem Spiel am Freitagabend zeigte sich auch, was klappen kann, wenn das Kollektiv funktioniert. Denn im Einzelspielervergleich ist Osnabrück im Vergleich mit Cottbus haushoch im Hintertreffen. Tino Berbig etwa wird kein herausragender Zweitligakeeper mehr werden, Tauer keine Rakete als Außenverteidiger, und auch die lila-weiße Offensive ist, nimmt man sich die einzelnen Spieler vor, keine 15-Tor-Maschine. Trotzdem hat der VfL die viertmeisten Tore der Liga geschossen und macht nicht mehr den Eindruck, als sei das alles irgendwie Zufall.
Nach einem Saisonviertel hat Osnabrück nun exakt so viele Punkte gewonnen wie sich das für einen souveränen Klassenerhalt gehörte, allerdings immer noch einen weniger als in den beiden letzten Zweitligajahren. Das zeigt trotz aller Zuversicht: Erst wenn der VfL Mitte März nach dem 26. Spieltag und dem Rückspiel in Cottbus 30 Punkte auf dem Konto hat, mag man sich einigermaßen entspannt zurücklehnen dürfen. Vorher leider nicht.
Freitag, 22. Oktober 2010
hip, hip
Ehe man sich versieht, ist die Länderspielpause vorbei und Osnabrück gewinnt ein wunderbares Fußballspiel 2:0 unter Flutlicht. [Über das schäbige 0:3 in Fürth wollen wir schweigen.] Viele Emotionen waren drin, ein rühriger Ex-Trainer, eine rote Karte und ein verschossener Elfer. Kann das Wochenende schöner beginnen?
Freitag, 8. Oktober 2010
schlafenszeit
Osnabrück hat wieder verloren, Gladbach ist auch ohne Niederlage Viertletzter. Das sind beruhigende Zeichen dafür, dass die Welt noch in den Fugen ist. Auf diesem weichen Polster der Erwartbarkeit können wir uns wohlig betten und die Länderspielpause abwarten. Zu diesem Anlass wiederholen wir noch einmal den guten Witz, den MDR-Intendant Udo Reiter jüngst twittere:
"Einheitstag 2030: Bundespräsident Mohammed Mustafa ruft die Muslime auf, die Rechte der deutschen Minderheit zu wahren."
Dieses heitere Scherzlein hat hat ja eine enorme Medienkarriere hingelegt und eine Menge empörte politcal correctness freigesetzt. Nun wurden allerdings noch keine MDR-Fahnen verbrannt oder Regionalstudios demoliert. Alles ist weiter, wie es sich gehört. Zeit also, sich wieder hinzulegen.
"Einheitstag 2030: Bundespräsident Mohammed Mustafa ruft die Muslime auf, die Rechte der deutschen Minderheit zu wahren."
Dieses heitere Scherzlein hat hat ja eine enorme Medienkarriere hingelegt und eine Menge empörte politcal correctness freigesetzt. Nun wurden allerdings noch keine MDR-Fahnen verbrannt oder Regionalstudios demoliert. Alles ist weiter, wie es sich gehört. Zeit also, sich wieder hinzulegen.
Freitag, 1. Oktober 2010
fortune!
Die Sache mit der Deutschen Einheit ist ja im Detail bekanntermaßen nicht unbedingt perfekt gelaufen. Man hätte nicht unbedingt Milliarden verbrennen müssen, nur um einen Umtausch von DDR- zu D-Mark im Verhältnis 1:1 (und einen Wahlsieg der CDU) zu gewährleisten; und man hätte auch nicht unzählige Betriebe und Unternehmen in Ostdeutschland forsch und ohne viel Federlesens westdeutschen Kapitalisten unterwerfen müssen. Viele Probleme und Sorgen der Menschen und der Wirtschaft in der ehemaligen DDR haben also ihre bekannten Ursachen, und die Verantwortlichen sind recht klar benennbar. Und trotzdem: Die Wiedervereinigung ist eine geschichtliche Fügung, die glücklich ist und die alles berechtigte Klagen kleinlaut werden lässt. Die Sache ist so groß, dass die Menschen bereit sind, so manche bittere Pille dafür zu schlucken.
Was das alles mit Fußball zu tun hat? Sagen wir so: Die Sache mit dem Stadionbauen, -ausbauen und -renovieren in Osnabrück ist im Detail bekanntermaßen nicht unbedingt perfekt gelaufen. Die sagenumwobene Lücke zwischen den Tribünenteilen Nord und West an der Bremer Brücke ist seit Jahr und Tag schon eine amüsante Geschichte, eine Posse um einen ambitionierten Fußballklub und eine unerbittliche Eigentümerin aus Hildesheim (sic!), liebenswürdig und doch bitter. Nun kann diese Lücke offenbar bald geschlossen werden, weil der VfL nach Jahrzehnten des Streits der Verhandlungen das Nachbargrundstück kaufen kann. Auch dies ist eine geschichtliche Fügung, die glücklich ist, groß und niemand mehr für möglich hielt, so dass sie alles gegenwärtige Klagen zum Verstummen bringen mag. Das Klagen zum Beispiel über eine Niederlage gegen Düsseldorf.
Der VfL trifft nämlich zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt auf die Fortuna, die sicher nicht deshalb punktlos Tabellenletzter ist, weil sie so irre schlechten Fußball spielt und dahin gehört. Die Wut ist groß in Düsseldorf, fast so groß wie der Wille, es jetzt erst recht allen zeigen zu wollen. Osnabrück könnte dank dieser besonderen Umstände - wann startet schon mal eine Mannschaft mit sechs Niederlagen in die Saison? - unter die Räder kommen. Es mag seltsam klingen, doch womöglich ist Düsseldorf in dieser Situation noch mehr Favorit als sie es mit einem normalen Saisonstart ohnehin gewesen wären.
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