Donnerstag, 17. August 2006

verwirrungen

Manche Tage beginnen harmlos, nicht unbeschwert, aber doch in der schlussendlich zuversichtlichen Gewissheit, dass wir sie rumkriegen. Manche von diesen Tagen enden grausam. Der VfL gewinnt sein Pokalspiel gegen einen Oberligisten gestern im Elfmeterschießen. Nicht grausam, aber auch nicht gerade souverän. Immerhin gewonnen. 6:4, nach einem langen Kampf. Soll man gratulieren nach einem Kampf, der zwar nie aussichtslos war, von dem man aber nicht so recht weiß, ob der Sieg am Ende Sieg ist oder doch irgendwie auch Niederlage?

6:4 ist knapp, es hätte auch in letzter Sekunde noch anders ausgehen können. Hätte eine Niederlage mehr Kraft, mehr Konzentration bedeutet für die wirklich wichtigen Ziele? Oder gilt umgekehrt: Mit einem gewonnen engen Pokalfight im Rücken nimmt man auch die Alltagshürden leichter, selbstverständlicher; der Sieg beschwingt also, ermuntert?

Manchmal sind auch die Tage grausam, die mit einem 6:4 enden. Immerhin, sie enden. Unwiderbringlich. Das ist tröstlich. Sieg, Niederlage, Scheitern oder Fortschritt – das klärt ohnehin erst die Retrospektive, und zwar nach dem nächsten 6:4 oder 4:6 oder 3:0.

„Was war und ist, kommt und bleibt, es tut uns nicht leid. So sieht’s aus unterm Strich.“ Singen Kettcar. „Also was ist? Zu erkennen, dass man glücklich war, ist leicht. Na also, was wird? Zu erkennen, dass man glücklich ist, ist Kunst.“ Recht haben sie. Samstag geht’s gegen Dresden.

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