Samstag, 10. September 2011

derby

Es gilt wieder als chic, Preußen Münster zu Auswärtsspielen zu begleiten. Das liest man dieser Tage, und sollte das stimmen, hätte der Klub binnen weniger Jahre imagemäßig eine tatsächlich bemerkenswerte Kehrtwende hingelegt, vergleichbar mit dem Trainerwechsel in der Nationalelf von Völler zu Löw, nur dass Münster zuvor noch nicht einmal erfolgreich gespielt hat. Zu Zeiten, in denen der VfLog noch in Münster beheimatet war, galten die Preußen extremen Masochisten als Sammelbecken. Und viele von denen mochten auch gerne hirnlosen Scheiß erzählen und Bussscheiben einschlagen. Wenn sich das alles geändert haben sollte, könnte das Derby heute sogar Spaß machen.

Es ist immerhin mal wieder was los, wenn der VfL Fußball spielt. Die vier Partien gegen Münster und Bielefeld sind in einer sonst beispiellos unattraktiven Liga deshalb die einzigen richtigen Feiertage, an denen sich viel Kredit gewinnen und verlieren lässt. Aus dem Heimspiel gegen Bielefeld vor fünf Wochen ist der VfL "plus/minus Null" rausgegangen. Seitdem hat das Team um Uwe Fuchs nicht viel eingezahlt auf das Konto "Lust und Leidenschaft der Anhänger", das es doch so dringend prall füllen muss, damit auch die anderen Rechnungen des Klubs aufgehen. Sollte der VfL nachher gewinnen, würde das zwar auch nur drei Punkte, aber einen ungleich üppigeren Vorschuss auf jenes Konto bringen; im Falle einer Niederlage dürfte vielen Fans die Spendierlaune bis zum nächsten Feiertag vergehen.

Weit davon entfernt, das Leistungspotenzial und die Perspektive der Mannschaft auch nur annähernd einschätzen zu können, hoffen wir also auf eine neue Welle der Begeisterung. Nur auf den ersten Blick bringt das nichts Zählbares.

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